Der Elfenwald

Der Elfenwald

Celandine ist unendlich traurig, als ihr über alles geliebtes Pony stirbt. Es hat Rattengift gefressen. Ein schrecklicher Unfall. Celandine ist verzweifelt. Nur so lässt es sich erklären, dass sie ihre verhasste Hauslehrerin mit einer Schere verletzt. Jetzt bleibt dem Mädchen nur die Flucht.
An diesem Tag sieht Celandine Fin wieder. Er gehört zum kleinen Volk. Schon vor Jahren hatte sie diese kleine Wesen entdeckt. Doch was sie anderen erzählte, wurde ihrer überschießenden Fantasie zugeschrieben.
Celandine folgt Fin durch einen Tunnel zwischen den dichten Hecken hindurch in seine Welt. Hier ist sie eine Riesin und bedeutet Gefahr. Eigentlich können die kleinen Wesen Celadine nicht wieder gehen lassen, könnte sie doch von ihrer Entdeckung erzählen. Aber die 13-jährige verspricht, niemals etwas zu verraten und man glaubt ihr.

Die Lehrerin geht nach diesem Angriff auf ihre Person. Celandine muss nun alleine lernen und das darf sie auch draußen tun. Statt zu lernen, besucht sie aber regelmäßig das kleine Volk. Die Eltern merken nichts davon, haben andere Sorgen, wo doch Krieg herrscht. So lebt Celandine in zwei Welten. Vormittags liest sie den kleinen Wesen vor, die sich sehr für Bücher interessieren. Die Nachmittage verbringt sie auf dem Hof.

Doch dann soll Celandine wieder zur Schule gehen. Die Eltern haben für sie ein Internat, das viele Meilen weit weg ist, ausgesucht. Celandine muss gehen, ob sie will oder nicht. In der Schule herrscht eine eisige Atmosphäre. Hier, wo ihr die Flausen ausgetrieben werden sollen, fühlt sie sich von Anfang an kein bisschen wohl. Immer wieder wandern ihre Gedanken zu ihren Freunden vom kleinen Volk. Und irgendwann kommt Celandine auf die Idee aus dem Internat zu fliehen.

„Der Elfenwald“ ist ein traumhaft schöner fantastischer Roman. Das Schicksal von Celandine berührt zutiefst. Sie ist sehr einsam. Dass sie Kontakt zum kleinen Volk hat, darf sie niemandem verraten. Aber ohnehin würde ihre keiner glauben. Die kleinen Wesen, das weiß jeder, sind Fantasiegestalten. Dennoch kämpft das Mädchen um diese außergewöhnlichen Freundschaften. Wenigstens hier fühlt sie etwas Geborgenheit.
Der Autor erzählt mit sehr viel Feingefühl und Sinn für Details und Stimmungen. Er regt die Fantasie des Lesers an und hinterlässt mit dieser märchenhaften Geschichte einen anhaltenden Eindruck. Bei der Lektüre kann man vollkommen abschalten, so gefangen genommen wird man von dieser außergewöhnlichen Geschichte.

Über den Autor:
Steve Augarde wurde in Birmingham geboren. Er ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Er ist Illustrator, Papier-Ingenieur und Jazz-Musiker, hat zahlreiche Bilderbücher veröffentlicht und Pop-up-Bücher konzipiert. Zudem hat Steve Augarde zwei Trickfilm-Serien des BBS die Illustrationen und auch die Musik beigesteuert.

Rezension von Heike Rau

Steve Augarde
Der Elfenwald
Aus dem Englischen von Ursula Höfker
456 Seiten, gebunden
Arena Verlag, Würzburg
ISBN: 3-401-05828-2
ISBN: 978-3-401-05828-3
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