Das gestohlene Lachen

Das gestohlene Lachen

Miles ist 11 Jahre alt. Seit er aus dem Waisenhaus geflohen ist, lebt er in einem großen Weinfass. Bei ihm ist sein Stoffbär Mandarine. Eines Tages beobachtet Miles, wie ein Zirkus ankommt und das große Zelt aufgebaut wird. Er schläft darüber ein und als er wieder erwacht, sitzt ein Königstiger vor dem Fass. Der Tiger wundert sich, dass Miles nicht wegrennt. Miles dagegen kann kaum glauben, dass der Tiger sprechen kann und doch tut er es. Der Junge hat Angst, doch der Tiger will ihn gar nicht fressen. Er geht wieder.
Miles glaubt daraufhin, geträumt zu haben. Aber am nächsten Tag will er sich den Zirkus genauer ansehen und überprüfen, ob es da wirklich einen Tiger gibt.

Miles schleicht sich in die Nachmittagsvorstellung. Es ist unbequem unter der Sitzbank und die Sicht ist auch nicht gut. Bei einem besonderen Kunststück lässt er sich täuschen. Schon glaubt er, die kleine Artistin stürzt vom Turm. Doch wie es aussieht, kann das Mädchen fliegen. Miles, der unvorsichtig geworden ist, wird bei Zusehen erwischt und rausgeschmissen. Draußen setzt er seine Suche nach dem Tiger fort und entdeckt ein ihm unbekanntes furchterregendes Tier, das wie ein Yeti aussieht. Schnell läuft er weg und findet diesmal die kleine Artistin. Sie ist eingesperrt, doch Miles gelingt es, dem Großen Cortado den Schlüssel zu stehlen und sie zu befreien. Die Zirkusleute lassen das Zero los. Miles schafft es, das Untier auf die falsche Fährte zu locken. Trotzdem findet und zerstört das Zero sein Fass. Die kleine Artistin Little und Miles gehen zu Lady Partridge, die in einem Baumhaus lebt. Ihr vertrauen die Kinder die ganze Geschichte an. Nun erfährt Miles auch, dass Littles Flügel echt sind und sie ein Liedengel ist.

Sie ist dem Sturmengel Silverpoint auf die Erde gefolgt. Die beiden sind gefangengenommen worden. Nun sucht Little nach Silverpoint. Möglicherweise ist er im Palast des Lachens. Das jedenfalls haben die Affen gesagt. Miles besitzt eine gefundene Eintrittskarte. Er will Little bei ihrer Suche helfen. Dass es bei diesem Abenteuer auch gilt, die Welt zu retten, weil der Große Cortado mit fiesen Methoden das Land hypnotisiert, ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Die Geschichte ist sehr spannend. Außerdem beweist der Autor Fantasie. Immer wieder überrascht er den Leser mit einem ungewöhnlichen Fortgang der Geschichte. Fast märchenhaft mutet die Geschichte um den Waisenjungen Miles an. Man empfindet Mitleid mit ihm. Doch das braucht er gar nicht. Tapfer nimmt der Junge allen Mut zusammen und beißt sich durch. Die Personen und Tiere in diesem Buch sind alle ungewöhnlich. Die Liedfee Little, der sprechende Tiger, die absonderliche alte Lady Partridge, das unheimliche Zero oder der gewissenlose Große Cortado sind nur einige davon. Es gibt in diesem Buch Engel und Ungeheuer, Menschen, die Kinder lieben und solche, die sie hassen. Trotzdem verliert man nicht den Überblick. Das könnte am Schreibstil des Autors liegen. Seine Geschichte wirkt, wie mit Worten gemalt. Jedes Detail ist klar zu erkennen. Die Buch wird dadurch zu einem wahren Leseerlebnis. Zudem vermittelt der Autor eine klare Botschaft zum Thema Freundschaften.
Das gestohlene Lachen ist der erste Band einer Trilogie und trotzdem erfreulicherweise in sich abgeschlossen.

Rezension von Heike Rau

Jon Berkeley
Das gestohlene Lachen
Die unglaublichen Abenteuer von Miles und Little
Aus dem Englischen von Gerald Jung und Katharina Orgaß
400 Seiten, gebunden
ab 10 Jahren
Ravensburger Buchverlag
ISBN: 978-3-473-34491-8
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