Der Isabell-Faktor

Der Isabell-Faktor

Wie jedes Jahr wollte Anna zusammen mit Zoe ins Ferienlager fahren. Dieses Jahr sollte es etwas anderes werden. Die Mädchen würden Betreuerinnen in Ausbildung sein. Doch Zoe bricht sich bei der Rettung eines Kätzchens, so die beschönigte Version, den Arm.
Anna kann sich die Ferien nicht ohne ihre Freundin vorstellen. Sie springt aber über ihren eigenen Schatten und fährt trotzdem. Sie trifft auf bekannte Gesichter wie Jennifer, Benita und Charmaine, aber auch auf neue. Die Mädchen verstehen sich ganz gut. Nur Jennifer ist skeptisch, sie meint, dass Isabell keinen Teamgeist hat und Ärger machen könnte. Die unterschiedlichen Mädchengruppen werden nämlich durch ein Punktesystem in ihrem Verhalten, ihrem Auftreten, ihrem Sportsgeist und ihrer Teamfähigkeit bewertet.

Ins Camp Stillwater kommen die Kinder um Kajak zu fahren zu schwimmen, zu tauchen und zu segeln. Karim, der früher selbst als Kind hier die Ferien verbracht hat, kümmert sich nun als Schwimmtrainer um den Nachwuchs. Ihn sieht Anna dieses Jahr mit anderen Augen. Sie wird seine Assistentin. Unter den Kindern, die schwimmen lernen wollen, ist auch Isabell. Sie, die nun auch Betreuerin ist, will ihre Angst vor dem Wasser überwinden.
Jennifer ist weiter beunruhigt. Sie glaubt, ihre Gruppe würde bei den Wettkämpfen am Ende des Ferienlagers verlieren. Annas Einwände lässt sie nicht gelten. Sie sieht den Isabell-Faktor als Grund für ein mögliches Scheitern.

Im Buch geht es ums Erwachsenwerden, einer Zeit in der sich viele Mädchen umorientieren, sich Freundschaften verlieren und neue entstehen. Der Aufenthalt im Ferienlager ist als Wendepunkt anzusehen, das streicht die Autorin heraus. Sie beschreibt das zeitlich befristete Zusammenleben der jugendlichen Mädchen sehr genau, streicht ihre Gefühle sehr behutsam heraus. Es ist eine Art Selbstfindung, die man hier miterleben darf. Dabei nimmt die Autorin Jugendliche sehr ernst und trotzdem hat das Buch auch Humor. Die Charaktere sind sehr lebendig beschrieben. Man fühlt sich direkt mit hineinversetzt in die Mädchengruppe. Die auftretenden Probleme kennt wohl jeder im Alter der Zielgruppe, die die Autorin mit ihrem Buch anspricht. Das Buch bietet, mit seiner Botschaft, ein Stück weit Orientierung. Und es liest sich ganz wunderbar.

Rezension von Heike Rau

Gayle Friesen
Der Isabell-Faktor
273 Seiten, gebunden
Bloomsbury Kinderbücher & Jugendbücher
ISBN: 978-3827052018
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