Der Pirat von Barataria

Der Pirat von Barataria

Im Jahre 1810. Die Geschwister Kelly, Henry und Bobby können, nun wo ihr Vater verstorben ist, nicht länger in ihrer Heimat St. Louis bleiben. Victor Leroux, ein Freund des Vaters, den die Kinder allerdings nicht kannten, ist bereit, die Kinder aufzunehmen. So ist die kleine Gruppe unterwegs mit dem Schaufellraddampfer auf dem Mississippi. Es geht südwärts nach New Orleans.

Als Henry ein Gespräch belauscht, dass Leroux mit einem Fremden führt, wird sein Misstrauen geweckt. Kelly soll offensichtlich mit Leroux Sohn Armand verheiratet werden. Das klingt allerdings so abwegig, dass Kelly der Geschichte keinen Glauben schenken kann. Doch in der Nacht werden die Kabinen der Kinder durchwühlt. Der Dieb entkommt.

Maison Leroux ist ein düsteres Gemäuer. Sich im Haus heimisch zu fühlen, fällt den Kindern nicht gerade leicht. Ohnehin kommen sie sich in den Südstaaten fremd vor. Armand macht Kelly tatsächlich den Hof. Kelly fühlt sich geschmeichelt, während Henry die Situation nur schwer ertragen kann. Bald wird Kelly offenbart, dass eine Heirat arrangiert ist. Sie erklärt sich einverstanden, denn nur so, kann sie ihren Brüdern ein Zuhause sichern.

Henry hat weiter Bedenken und davon will er seine Schwester überzeugen. Ohne Beweise wird das jedoch nichts. Zusammen mit seinem Bruder Bobby steigt er hinunter in den verbotenen Keller. Dort finden die beiden Spuren von Jean Lafitte. Ihr verstorbener Vater wusste viele Geschichten über den berüchtigten Piraten zu erzählen. Dass die Geschwister den Schlüssel zu seinem Piratenschatz haben, ahnen sie zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht.

„Der Pirat von Barataria“ spielt sich nicht auf einem Piratenschiff ab. Vielmehr geht es um das Erbe von Jean Lafitte, also seinem bisher unentdeckt gebliebenen Piratenschatz, zu dem die Kinder den Schlüssel besitzen. Davon ahnen diese allerdings zunächst nichts. Victor Leroux weiß da schon mehr, er glaubt, die Kinder halten eine Schatzkarte versteckt. Mit allen Mitteln versucht er zusammen mit seinem Sohn an diese heranzukommen.

Der Autor erzählt die Geschichte auf eine sehr spannende Art und Weise. Keine Minute ist langweilig, im Gegenteil, es gibt Szenen, das stockt einem der Atem, so unheimlich wird es.

Die Kinder sind sechzehn, dreizehn und acht Jahre alt, wobei Henry der Mutigste ist. Er ahnt, was gespielt wird, jedoch fehlen ihm die Beweise, so dass er gezwungen wird, ein Wagnis einzugehen. Der kleine Bobby ordnet sich seinem Bruder unter, folgt ihm, gewinnt im Laufe der Geschichte jedoch an Selbstvertrauen. Ihre Schwester Kelly erkennen die beiden bald nicht mehr wieder, weil sie nach der Pfeife der Leroux’ tanzt und allen Problemen aus dem Weg gehen möchte. Die Charaktere sind also alle sehr lebendig geschildert, man entwickelt sehr schnell Interesse für sie.

Auch die historischen Hintergründe sind gut recherchiert und bilden somit den perfekten Hintergrund für die Geschichte.
Das Buch ist ein Leseerlebnis. Die Schatzsuche ist äußerst spannend und gefahrvoll.

Rezension von Heike Rau

Michael Peinkofer
Der Pirat von Barataria
303 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN: 978-3800053551
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