Browsed by
Monat: September 2009

Uwe Schimunek: 13 kleine Thriller

Uwe Schimunek: 13 kleine Thriller

Dass es ist schottischen Schlössern nicht ganz geheuer ist, weiß jeder. Aber in Leipzig? Uwe Schimuneks Geschichten scheinen das selbst nicht zu glauben und erzählen unaufgeregt, ja geradezu trocken von ganz alltäglichen Dingen. Wenn man einen Lindwurm für alltäglich hält zumindest. Oder wenn man den – im wahrsten Sinne des Wortes – Ausverkauf Deutschlands als eine mögliche Zukunft empfindet. In seinem Büchlein voller kurzer und ganz kurzer Texte konfrontiert Uwe Schimunek seinen Leser mit absurden, bösen, mysteriösen und skandalösen Ereignissen, ohne sich in den für diese Genre typischen Ausschweifungen zu ergehen. Die Reduzierung geht so weit, dass der Leipziger Autor viel Bild durch die bloße Nennung von Orts-, Straßen- und anderen Namen zu erzeugen sucht, was dann doch nicht so recht aufgeht: Der Leser hat meist nur diesen Namen lang Zeit, in seinem Kopfkino-Archiv die passenden Szenen rauszusuchen – falls sie ihm überhaupt zur Verfügung stehen. Ich hatte schnell aufgehört, diese Stöberarbeit zu leisten, und begann sofort, mich an Stellen, wo die gesamte Kulisse mit dieser Technik errichtet wurde, zu langweilen.

Die Konzentration auf das Nötigste hinsichtlich Bild, Ton und Plot verleiht den Texten zweifellos ein Tempo, das Ideen-Konsumenten wir mir sehr entgegen kommt und den Geschichten einen so „normalen“ Klang verleiht, dass man sich unwillkürlich umsieht, ob einem nicht auch gleich „sowas“ passiert. Zugleich lässt es die Texte aber auch ineinanderfließen – spielen ja alle „hier“, selbst wenn sie in der Zukunft spielen – so dass sich bei mir spätestens im hinteren Drittel des Buches eine Art Gefühlslageweile einstellte: Die Ideen erreichen zwar den Kopf, aber wegen der fehlenden „Stimmung“ kaum das „Erlebniszentrum“. Und da sie sowohl innerhalb der Texte als auch in der Kette der Einzelgeschichten recht rasch „abgefeuert“ werden, haben sie auch keine rechte Chance, dauerhaft im Kopf hängen zu bleiben.

Und trotzdem: Jeder Text für sich ist eine kleine Perle und bezieht seinen Schaudereffekt aus eben jedem Klang nach Alltag, der – auch in Kombination mit lakonischem Humor – den Eindruck hinterlässt, dass es gleich nebenan genau so passiert sein könnte. Ganz schnell, ganz unaufgeregt. Man würde es glatt übersehen, wenn man nicht zufällig in diese Richtung blickte …

Uwe Schimunek
13 kleine Thriller
Erschienen März 2009 im fhl-verlag
Paperback, 138 Seiten
Preis 9,95 Euro
ISBN 978-3-942025-11-9

Simone Specht: Homöopathie für Pferde

Simone Specht: Homöopathie für Pferde

Die Homöopathie findet auch in der Tierheilkunde Verwendung. Also auch Pferde können homöopathisch bei kleineren Beschwerden behandelt werden. Ebenso kann man bei Krankheiten mit Homöopathie die Schulmedizin begleiten oder ergänzen. Das setzt natürlich entsprechendes Wissen voraus. Und das bekommt man mit dem Buch. Dabei soll das Buch, das sagt die Autorin sehr deutlich, nicht den Tierarzt ersetzen.

Zunächst wird erklärt, was Homöopathie eigentlich ist, was ein homöopathisches Arzneimittel ausmacht, wie es zu wirken scheint und wie man das richtige Mittel findet. Es geht um die Dosierung und die Verabreichung beim Pferd.
Bestimmte Krankheits- und Beschwerdebilder wie Arthrose, Hufrehe, Probleme nach Insektenstichen, Bindehautentzündungen, Husten und viele mehr werden beschrieben und die entsprechende Behandlung vorgeschlagen.
Danach werden noch einmal die Homöopathischen Mittel von A-Z aufgelistet. Man wird befähigt, eine Stallapotheke zusammenzustellen.

Das Buch kann man Pferdebesitzern empfehlen. Es enthält alles Wissenswerte rund um die Behandlung der Tiere mit Homöopathie. Gerade auch wenn man die Homöopathie schon in der Familie anwendet, dadurch ein wenig Erfahrung mit dieser alternativen Heilmethode hat und gute Erfolge erzielt hat, dann ist das Buch eine echte Bereicherung. Genau auf das Pferd abgestimmt, erfährt man, bei welchen Krankheiten behandelt bzw. begleitend behandelt werden kann. Man erfährt also wann und wie ein bestimmtes Mittel eingesetzt wird.

Dies Informationen werden sehr anschaulich und übersichtlich im Buch dargestellt. Hier wurde viel mit gut strukturierten Tabellen gearbeitet. Man findet also sofort, was man sucht. Fachbegriffe werden im Serviceteil erklärt. Das Buch wird sich also auch sehr gut in der Stallapotheke machen.

Rezension von Heike Rau

Simone Specht
Homöopathie für Pferde
96 Seiten, broschiert
Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
ISBN-10: 3800157349
ISBN-13: 978-3800157341

Matthias Sodtke: Huch! Wir kriegen Besuch!

Matthias Sodtke: Huch! Wir kriegen Besuch!

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Priesemut und Nulli haben einen Brief bekommen. Er ist nicht geschrieben, sondern gemalt. Offenbar kommt der Goldhamster zu Besuch. Eigentlich sind noch drei Tage Zeit, doch dann steht Kurtle schon vor der Tür. Es ist noch früh am Morgen, doch Lust auf Frühstück, so wie Nulli und Priesemut, hat Kurtle nicht. Er ist müde und fällt ins Gästebett. Seine Schnarchgeräusche begleiten Nulli und Priesemut durch den Tag. Hase und Frosch flüchten schließlich nach draußen und kümmern sich um das Gemüsebeet. Als die beiden dann am Abend todmüde ins Bett gehen, ist der Hamster endlich munter. Aus Langeweile baut er in der Nacht ein Hamsterrad und zertrampelt dabei aus Unwissenheit das Gemüsebeet. Das Hämmern verfolgt Nulli und Priesemut im Schlaf. Als die beiden dann endlich aufstehen, schläft Kurtle schon wieder. So kann es nicht weitergehen!

Manchmal ist das Zusammenleben mit einem Besucher nicht so einfach. Sowohl Nulli und Priesemut, aber auch Kurtle, sind unzufrieden. Aber natürlich kommen die drei zu eine Lösung. Kindern wird mit dem Buch vermittelt, das man mit ein bisschen gutem Willen hier durchaus eine Lösung finden kann. Man muss nur bereit sein, gegenseitig Verständnis zu zeigen und Kompromisse einzugehen. Im Buch wird der Weg dahin auf sehr lustige Weise dargestellt.
Die kleine Geschichte ist also wieder sehr unterhaltsam. Die Bilder sieht man gerne an und verfolgt, was Hamster Kurtle auf Besuch so erlebt. Er ist ein toller Typ und erfüllt auch sämtliche Hamster-Klischees. Dass er sehr treffend gezeichnet ist, mit ordentlich dicken Backen, scharfen Hamsterzähnchen und Knopfäuglein versteht sich von selbst.

Rezension von Heike Rau

Matthias Sodtke
Huch! Wir kriegen Besuch!
32 Seiten, gebunden
ab 4 Jahren
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830311516
ISBN-13: 978-3830311515