Armin Thurnher: Der Übergänger

Armin Thurnher: Der Übergänger

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Hommage an einen großen Pianisten!

In einem biographisch gefärbten Roman beschreibt der Autor Armin Thurnher seine Verehrung für den Pianisten Alfred Brendel. Österreicher wie dieser und Herausgeber der Wiener Stadtzeitung „Falter“ versucht der Autor in seinem Protagonisten ein Stück eigener Lebensgeschichte wiederzugeben.
Der Icherzähler bemüht sich auf unendlich vielseitigen Wegen und Umwegen, an ein Interview mit Alfred Brendel zu gelangen. Diese Versuche führen als roter Faden durch die gesamte Erzählung. Ob seine Bemühungen von Erfolg gekrönt sein werden?
Die Frau des namenlosen Icherzählers zieht ihn schon auf und meint, Verehrung müsse ja nicht gleich in Anbetung ausarten. Doch die Hochachtung des Erzählers vor dem genialen Musiker kennt keine Grenzen, und Thurnher hat seinen Roman zum Anlass genommen, sich unter anderem in langen musiktheoretischen Einlassungen zu ergehen. Da ist von Glenn Gould die Rede, von Adorno und vielen anderen, deren Auffassungen interpretiert und vor dem Auge des musikinteressierten Lesers ausgebreitet werden. Der letzte Mohikaner wird erwähnt, und unschwer ist in ihm der berühmte und anerkannte Musikkritiker Joachim Kaiser auszumachen.
Das slapstickhafte Wortgeplänkel zwischen dem „Übergänger,“ womit der Schritt von einer Liga zur nächsten gemeint ist, und dem seines verehrten Interpreten klassischer Musikwerke ist nicht ohne Wortwitz und Ironie.
An allen möglichen und unmöglichen Orten begegnen sich die beiden so unterschiedlichen Persönlichkeiten, doch für das Interview verpassen sie sich regelmäßig.

Nicht zuletzt führt die Geschichte zurück zur musikalischen Erziehung des Icherzählers, die zwar durchaus nicht glücklos, doch von zu später Einführung in die höheren Weihen genialer Musikgestaltung zu berichten weiß. So bleibt dem Protagonisten die Aufgabe, über die Erlebnisse eines Musikschülers mit Hoffnungen ohne weit reichende Erfüllung zu erzählen. Doch immerhin kann er mit Gleichgesinnten zusammen musizieren!

Musiker und Journalist auf der einen und angehender Romancier auf der anderen Seite: der Protagonist bleibt in einem Zwischenreich, in dem er werde das eine noch das andere richtig tut.

Für den Leser wäre es nützlich, sich im Wiener Zeitgeschehen und Lokalkolorit auszukennen. Nicht jeder kann sich die Treffpunkte, Örtlichkeiten und bekannten Persönlichkeiten vorstellen, die man in Wiener Künstlerkreisen trifft.

Insgesamt ist das Buch von feiner Machart, kultiviert und anregend, und der musikinteressierte  Leser wird sein Vergnügen beim Lesen haben!

Armin Thurnher
Der Übergänger
Gebundene Ausgabe: 252 Seiten
Verlag: ZSOLNAY-VERLAG
ISBN-10: 3552053670
ISBN-13: 978-3552053670

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