Enrique Cortés: Der 26. Stock

Enrique Cortés: Der 26. Stock

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Isabel ist sehr verwundert, als ihr Chef Senõr Hernán nicht zu einem Meeting erscheint. Seine Sekretärin Vera gibt sich bedeckt, dabei ist sie mit Isabel befreundet. Offenbar hat Hernán einen Unfall gehabt und ist im Krankenhaus. Am nächsten Tag kommt Isabel nicht ohne Probleme in ihr Büro, das sich in einem gigantischen Hochhaus befindet. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft und ihr neuer Vorgesetzter hat Isabel nicht mit einer neuen ID-Karte ausgestattet. Isabel muss feststellen, dass nicht nur Hernán ersetzt wurden ist, sondern auch Vera. Isabel forsch nach, findet aber kaum etwas heraus. Von Vera, mit der sie sich noch einmal trifft, erfährt sie, dass diese mit Hernán zusammengewesen ist. In einem unbeobachteten Moment, wird Isabel von Vera gewarnt. Sie soll die Firma verlassen und mit ihrem Bruder weggehen.

Später im Einkaufszentrum, als Isabel ein Geburtstagsgeschenk für ihren Bruder kaufen will, sieht sie Hernán. Sie nimmt die Verfolgung auf. Es ist eine vollkommen unwirkliche Situation. Auch er gibt ihr aus der Ferne zu verstehen, dass sie verschwinden soll, bevor sie ihn aus den Augen verliert. Ganz durcheinander von den Vorkommnissen vertraut Isabel sich Carlos Visotti an. Er arbeitet ebenfalls im Turm, Isabel hatte einst das Bewerbungsgespräch mit ihm geführt. Durch Zufall sind die beiden sich wiederbegegnet.

Inzwischen haben die Recherchen ihres Kollegen Hugo ergeben, dass Hernán in keinen Krankenhaus ist. In der Nacht taucht Carlos bei Isabel auf. Er ist zusammengeschlagen worden und so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus muss. Auch er warnt Isabel. Sie soll verschwinden. Begründen kann er die Aufforderung nicht mehr, weil er ins Koma fällt. Carlos hat einen Freund. Zac besitzt eine Bar. Auch er will Nachforschungen anstellen, kennt er doch viele Leute.
Vera geht weiter ins Büro. Aber seltsame Vorkommnisse bestimmen den Alltag.
Geht es in der Firma darum, unbequeme Mitarbeiter aus dem Weg zu räumen?

Die ersten 300 Seiten des Buches sind wirklich gut gemacht. Diese seltsamen Vorkommnisse im Büroturm wecken Interesse. Es wird tatsächlich auch immer spannender. Isabel ist eine naive junge Frau. Ewig glaubt sie an Missverständnisse. Dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung sein könnte, kann sie sich nicht vorstellen. Es muss eine, wenn auch nicht einfache, Erklärung für das alles geben. Sie hält die Augen offen, forscht nach, vertraut sich anderen an. Damit manövriert sie sich gekonnt ins Abseits und bekommt die Gefahren bald hautnah zu spüren.

Über eine weite Strecke ist die Handlung sehr realistisch gehalten. Es erstaunt über alle Maßen, als der Roman dann ins Fantastische abdriftet. Das Buch wird immer weniger nachvollziehbar. Man kann gar nicht glauben, was man liest. Man ist auch gar nicht darauf vorbereitet. Der Klappentext hinten auf dem Buch beschreibt nicht den Inhalt. Was da steht, ist so nicht richtig.
Das Buch hat 600 Seiten. Da fällt auch auf, dass die handelnden Personen, bis auf Isabel vielleicht noch, kaum Charakter haben. Auch sonst wird vieles in der Geschichte nur angerissen und einfach offen gelassen. So steht man am Ende etwas ratlos da und muss den Sinn des angeblichen Psychothrillers infrage stellen.

Rezension von Heike Rau

Enrique Cortés
Der 26. Stock
Aus dem Spanischen von Luis Ruby
608 Seiten, Klappenbroschur
dtv, Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423247614
ISBN-13: 978-3423247610

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