Emma Haughton: The Dark

Emma Haughton: The Dark

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12 Monate wird die Notärztin Kate North nun auf einer Antarktisstation arbeiten. Sie folgt kurzfristig auf den Arzt Jean-Luc Bernas, der einen tragischen Unfall hatte und ums Leben gekommen ist. Auf der Station, die sich Forschungszwecken widmet, herrscht eine seltsame Stimmung, die sich noch verstärkt, als der Winter anbricht, der noch eisigeren Kälte und tiefe Dunkelheit mit sich bringt.

Kate beginnt an der Richtigkeit ihrer Entscheidung zu zweifeln, denn Dunkelheit macht ihr Angst. Doch die Tragödie, die sie erlebt hat, hat sie zu einer Flucht aus ihrem Umfeld gezwungen. Als sie versucht, mehr über ihren Vorgänger Jean-Luc zu erfahren, zeigen sich die anderen nicht gerade gesprächig, was zu verstehen ist. Doch Kate bleibt hartnäckig und schießt dabei schnell einmal über das Ziel hinaus. Mancher fühlt sich von ihr vor den Kopf gestoßen. Aber in ihr wächst der Verdacht, dass es kein Unfall war. Doch wer könnte ein Interesse daran gehabt haben, Jean-Luc aus dem Weg zu räumen? Und warum?

Der Autorin gelingt es gut, die Station im Eis zu beschreiben, auch wenn die Forschungsarbeit selbst im Hintergrund bleibt. Die Kälte, die Dunkelheit und die beengten Verhältnisse machen es den Mitgliedern der Crew nicht leicht. Psychologisch ausgefeilt wird dargestellt, wie die Stimmung ist und wie sie sich zunehmend verändert. Unstrukturierte Tage, unaufgearbeitete private Probleme, kaum Kontakt zur Außenwelt und Müdigkeit durch Schlafmangel erschweren konstruktives Handeln und klares Denken. So entstehen Stresssituation, die an die Nerven gehen, und Diskussionen arten in Streitigkeiten und Angriffe aus.

Für Kate ist klar, dass unter ihnen ein Mörder ist, der vielleicht noch einmal zuschlagen wird. Es gibt nur ihre Sichtweise. Sie hat Anhaltspunkte, wenn auch echte Beweise fehlen oder diese verschwinden. Kate ist jedoch meiner Meinung nach nicht als besonders sympathische Person dargestellt. Sie hat Probleme, die sie eigentlich nicht für ihren Job qualifizieren. Hier wackelt die Glaubwürdigkeit etwas. Andererseits treibt sie die Handlung voran und bringt durch ihr unüberlegtes Handel die Gruppenmitglieder auch mal gegeneinander auf. Die Autorin rückt die Gruppendynamik in den Vordergrund, das sich aufbauende Misstrauen und zeigt gleichzeitig auf, dass jeder auf den anderen angewiesen ist, um auf der abgeschnittenen Forschungsstation überleben zu können.

Der Antarktis-Thriller unterhält gut und ist bis zum Ende sehr spannend.

Rezension von Heike Rau

Emma Haughton
The Dark
Antarktis-Thriller
Aus dem Englischen von Cornelia Röser
400 Seiten, broschiert
Knaur Verlag, November 2022
ISBN-10: 3426227932
ISBN-13:‎ 978-3426227930
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