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Autor: hera

Der Zauberer von Oz

Der Zauberer von Oz

„Der Zauberer von OZ“, geschrieben von Lyman Frank Baum, wurde 1900 zum ersten Mal veröffentlicht. Das vorliegende Buch von David Chauvel und Enrique Fernàndez zeigt die Geschichte um das Mädchen Dorothy auf eine moderne Weise in einer Comic-Adaption.

Dorothy und ihren kleinen, geliebten Hund Toto verschlägt es nach einem Wirbelsturm in das Zauberland von Oz. Gleich bei ihrer Ankunft schaltet sie die böse Hexe des Osten aus und zwar unabsichtlich. Die gute Hexe des Nordens ist dennoch beeindruckt und erzählt Dorothy, dass der Zauberer von Oz die Macht besitzt, sie wieder nach Hause nach Kansas zu Tante Em und Onkel Henri zu bringen. Der Weg ins Zauberland ist allerdings weit und voller Abenteuer. Dorothy wird begleitet von einer Vogelscheuche, die statt Verstand nur Stroh im Kopf hat, von einem Löwen, der ausgesprochen ängstlich ist und nur brüllt, um seine Angst zu verbergen und von einem Blechmann ohne Herz. Die drei Begleiter haben auch ihre Wünsche. Die Vogelscheuche möchte Verstand, der Löwe Mut und der Blechmann ein Herz. Zusammen schaffen sie es bis in die Smaragdstadt. Doch eine Audienz beim Zauberer von Oz in seinem Palast zu bekommen, ist nicht einfach. Ohnehin fordert er, als es endlich geschafft ist, von den vier Freunden eine Gegenleistung. Sie sollen die böse Hexe des Westens aus der Welt schaffen. Das ist keine leichte Aufgabe.

Schon auf den ersten Blick fällt auf, wie eigenwillig die Zeichnungen sind. So wirkt zum Beispiel Dorothy kaum kindlich, nicht mal vom Gesichtausdruck her, was doch sehr verwundert. Sie sieht erwachsen aus und nicht besonders hübsch. Das Zauberreich Oz ist sehr farbenfroh und detailreich dargestellt, die Smaragdstadt in interessanten leuchtenden Grüntönen. Alles in allem sind viele Zeichnungen leider recht klein geraten und auch das Schriftbild ist manchmal nicht leicht zu entziffern. Dennoch bietet die Comic-Adaption viele Überraschungen und verwirklichte Ideen in der Umsetzung der einzelnen Szenenabfolgen, auch wenn eine märchenhaft, verträumte und vor allem kindgerechte Stimmung nicht so recht aufkommen will. Geeignet ist das Buch damit vielleicht nicht so sehr für Kinder. Erwachsene dürften aber ihre Freude daran haben.

Rezension von Heike Rau

L. Frank Baum
Der Zauberer von Oz
Adaption: David Chauvel
Zeichnungen und Farbe: Enrique Fernàndez
96 Seiten, gebunden
Ehapa Comic Collection im Egmont vgs Verlag
ISBN-10: 3-7704-2915-X
ISBN-13: 978-3-7704-2915-8
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Olaf taucht ab

Olaf taucht ab

Zusammen mit dem Weihnachtsmann geht Olaf der Elch in der Bären-Bucht Eishockey spielen. Olaf benutzt dabei seine eine abgebrochene Schaufel als Schläger. Als der Weihnachtsmann den Puck zu weit auf die freie Eisfläche hinaus schlägt, was an seinem einem Glasauge liegen mag, muss Olaf hinterher. Immer weiter bewegt er sich vom Ufer weg. Auf einmal bricht er im Eis ein. Olaf kann zwar schwimmen, aber das Wasser ist gefährlich kalt. Zum Glück schafft es der Weihnachtsmann, ihn rauszuziehen.

Olaf hat unter Wasser etwas gesehen: ein Licht, das von unten kam. Der Weihnachtsmann glaubt, Olaf spricht im Fieber. Aber die Temperatur des Elchs ist normal. So wird eine Taucherausrüstung besorgt und auf wärmeres Wetter gewartet. Olaf und der Weihnachtsmann entdecken unter Wasser eine Tür, aus der Licht dringt.

Die beiden staunen nicht schlecht, als sie eine goldene Grotte erblicken. Seit zweihundert Jahren sind die Piraten um Kapitän John McFogerty dazu verflucht hier unten bei Würfelpoker zwischen ihren Schätzen auszuharren. Das Leben ist wenig abwechslungsreich und zu essen gibt es immer nur Fisch. Klar, dass die Seeräuber auch Wünsche haben. Und die sind beim Weihnachtsmann gut aufgehoben. Für die Erfüllung der Piratenwünsche wird Olaf und dem Weihnachtsmann eine Schatzkiste voller Goldstücke versprochen. Die beiden wollen sich etwas einfallen lassen.

Die Geschichte gefällt gut. Sie ist für die ganze Familie geeignet, ist spannend und humorvoll geschrieben. Vorgelesen wird sie von Dirk Bach. Der, so scheint es, alles gibt. Er liest auf seine unverwechselbare Art und Weise mit Ausdruck, Begeisterung und Leidenschaft und imitiert die verschiedenen Stimmen mit Hingabe. Einfach perfekt. Das Hören der CD ist das reinste Vergnügen. Untermalt ist die Geschichte mit ausgesprochen munterer Musik von Rainer Oleak, die natürlich sehr gut zur Geschichte passt und noch mal zusätzlich für Auflockerung sorgt. So ist das Zuhören kein Problem, man kann sich mühelos konzentrieren. Wer möchte, kann die Geschichte auch noch mal nachlesen. In der CD-Hülle befindet sich ein illustriertes Heftchen. So entgehen dem Zuhörer auch nicht die lustigen Illustrationen von Volker Kriegel.

Über den Autor:
Volker Kriegel, Jahrgang 1943, wurde vor allem als Jazzmusiker bekannt. In den letzten Jahren machte er sich auch einen Namen als Autor, Illustrator und Dokumentarfilmer hervor. Volker Kriegel starb im Sommer 2003.

Rezension von Heike Rau

Volker Kriegel
Olaf taucht ab
Lesung mit Musik
Sprecher: Dirk Bach, Musik: Rainer Oleak
1CD, ca. 55 Minuten
Digipak mit Textfassung im Booklet mit Illustrationen von Volker Kriegel
Eichborn Lido
ISBN-10: 3-8218-5372-7
ISBN-13: 978-3-8218-5372-7
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Naturkalender 2007

Naturkalender 2007

Dieser Kalender ist besonders für Familien gedacht. Es gilt die Natur im Jahresverlauf zu entdecken oder viel bewusster wahrzunehmen. Dazu gibt es viele Anregungen für besondere Beobachtungen oder Aktivitäten in der Natur.
An jedem Tag kann man das Wetter beobachten und eintragen, ob die Sonne scheint oder Regen fällt. Auch für weitere Notizen ist genügend Platz. Auf jeder Seite oben am Rand sind zudem Querverweise aufgelistet, die zu den Informationsseiten hinten im Buch führen.

Sehen wir und den Monat Mai mit einer kurzen Zusammenfassung der angebotenen Artikel einmal genauer an:
Es ist die Zeit der Tierkinder. Auch der Mauersegler kehrt zurück. Er ist ursprünglich ein Felsbrüter. Heute dienen ihm Hauswände als Ersatzfelsen. So sollte man bei Haussanierungen auch an ihn denken. Wer den Mauersegler im Monat Mai entdeckt kann übrigens unter www.Naturdedektive.de seine Beobachtungen eintragen. Die Natur wird nun endgültig munter. Die Weißdornhecken blühen und locken Bienen an. Die Maiglöckchen blühen. Und damit ist auch die Zeit der Nachtigall gekommen, die in dunklen Mainächten ihr melancholisches Lied singt.
In feuchten, schattigen Laubwäldern braucht man nur der Nase nach zu gehen, um den Bärlauch zu finden. Da lässt sich ein leckerer Brotaufstrich herstellen. Das Rezept wird gleich im Kalender mitgeliefert. Es macht aber auch Spaß, sich die Bäume mal näher anzusehen und zu beobachten wie die Rosskastanie nach und nach ihre Knospen öffnet. Woher der Baum weiß, dass er gerade jetzt wachsen muss, steht im Kalender. Für Kinder gibt es einen besonderen Natur-Tipp. So können sie auf spielerische Art und Weise lernen, Bäume zu unterscheiden. Viel Spaß dürfte es auch machen, ein Tränke für die Vögel zu bauen. Die Anleitung kann man dem Kalender entnehmen.
Insgesamt zehn Seiten gibt es mit Artikeln über die Natur im Monat Mai.

Der Naturkalender ist also sehr vielseitig. Über das ganze Jahr verteilt gibt es spannende Infos, Aktionsvorschläge zum Mitmachen, Hinweise zum aktiven Naturschutz, Rezepte, Bastelanleitungen und vieles mehr. Er ist also der ideale Begleiter für Naturfreunde und Familien mit Kindern. Davon abgesehen kann man natürlich auch ganz normal Termine oder wichtige Notizen eintragen.
Entstanden ist der Kalender in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Fernsehsender Terra Nova. Er ist verknüpft mit dem Multimedia-Online-Projekt des BfN, www.Naturdetektive.de.

Über die Autoren:
Frank und Katrin Hecker sind Diplom-Biologen. Sie arbeiten als Naturfotografen sowie als Autoren von Naturbüchern und -führern und Kinderbüchern. Regelmäßig veröffentlichen beide Naturreportagen und Artikel.

Rezension von Heike Rau

Frank und Katrin Hecker
Naturkalender 2007
193 Seiten, Spiralbindung, 192 Seiten, 164 Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer Stuttgart
ISBN-10: 3-8001-4962-1
ISBN-13: 978-3-8001-4962-9
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Idylle der Hyänen

Idylle der Hyänen

Die Tote wird in einem verstaubten Schrank in der Tiefgarage gefunden. Allerdings sieht es nicht danach aus, dass die Frau auch hier unten gestorben ist. Sie wurde offensichtlich stranguliert und dann hier versteckt. Kinder haben sie durch Zufall gefunden. Polonius Fischer von der Mordkommission und seine Kollegin Liz Sinkel beginnen mit der Befragung der Anwohner. Niemand scheint die Frau zu kennen. Das lässt viel Raum für Spekulationen. Auf ein veröffentlichtes Foto meldet sich dann aber doch jemand. Die Wirtin vom „Blue Dragon“ glaubt die Frau wiederzuerkennen. Es gibt aber noch einen weiteren Anrufer und so kommt endlich Bewegung in die Sache. Die Tote heißt Nele Schubart. Sie hat eine siebenjährige Tochter. Katinka wird jedoch nicht in der Wohnung aufgefunden. Damit gewinnt der Fall an Brisanz. „Die Zwölf Apostel“, so werden die Mitarbeiter rund um Polonius Fischer genannt, legen sich ins Zeug, sortieren was von Belang ist und was nicht, setzen die Puzzlesteine zusammen. Bekannte und Verwandte werden befragt. Ein Zeuge lügt, das weiß Fischer sofort. Offenbar gibt es sogar noch eine weitere Frau, eine ehemalige Nonne, die verschwunden und möglicherweise tot ist.

Der Krimi kommt ohne spektakuläre, actionreiche Szenen aus. Aber deswegen ist es lange noch kein ruhiger Krimi. Das Buch lebt vor allem durch die interessante Figur des Hauptkommissars Polonius Fischer. Er war einst Mönch. Das ist viele Jahre her und doch hat es ihn geprägt. So kann es schon mal vorkommen, dass er vor einer Befragung einen Psalm rezitiert. Fischer wirkt manchmal dennoch etwas herzlos. Dabei begrenzt er sein Sichtfeld nur auf das Wesentliche. Er begnügt sich nicht mit der Aufklärung eines Falles, er will hinter die Fassade sehen und begreifen, was geschehen ist. Auch andere Figuren in diesem Buch sind beeindruckend gezeichnet. Liz Sinkel zum Beispiel, die sehr naiv dargestellt wird, aber gerade dadurch Dinge hinterfragt, die anderen keine Überlegung wert wären.
Der Fall selbst ist spannend. Besonders die Zeugenbefragungen haben es in sich. Dennoch gibt es ein paar Längen. Dafür hat der Krimi Tiefgang, was besonders an den philosophischen Überlegungen liegt, die Fischer anstellt. Man kann sich seiner Meinung anschließen oder auch nicht. Interessant ist sie allemal.

Über den Autor:
Friedrich Ani, geboren 1959 in Kochel am See, ist Absolvent der Drehbuchwerkstatt an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Er arbeitete als Reporter und Hörfunkautor. Friedrich Ani lebt in München. Er erhielt viele Preise, darunter zweimal den Deutschen Krimipreis für seine Romane um den Ermittler Tabor Süden.

Rezension von Heike Rau

Friedrich Ani
Idylle der Hyänen
350 Seiten, gebunden
Paul Zsolnay Verlag, Wien
ISBN-10: 3-552-05391-3
ISBN-13: 978-3-552-05391-5
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Die Seifensiederin

Die Seifensiederin

Frankreich im 17. Jahrhundert. Familie Lebrun will in Paris ein neues Leben beginnen. Die Reise ist beschwerlich. Bereits in Marly werden ihnen Aberglaube und Habgier ihrer Mitmenschen zum Verhängnis. Tochter Ambra muss sich von ihren Eltern trennen. So gelingt ihr die Flucht, während die Eltern, bei einem gelegten Hausbrand ihr Leben verlieren.
Mathieu, der Ambra bei ihrer Flucht vor einer Vergewaltigung bewahrt, ist nun auch nicht mehr sicher und muss sich ebenfalls versteckt halten. Da das nicht lange gut gehen kann, beschließen die beiden, an dem ursprünglichen Plan von Ambras Eltern festzuhalten. Sie machen sich auf den Weg nach Paris. In Clermont finden beide Arbeit. Ambra bei einer Seifensiederin, Mathieu bei einem Fassbinder. Doch die Seifensiederin Marthe steht unter Verdacht, eine Hexe zu sein. Sie hilft Damen von hohem Rang, mit besonders gut duftenden Seifen, die Männerwelt auf sie aufmerksam zu machen. Diesen Dienst kann Marthe nicht verweigern. So wird die alte Frau wegen Zauberei ins Verlies gesperrt und Ambra und Mathieu müssen wieder fliehen.

Die Konstruktion des Plots gefällt ausgesprochen gut. Es ist spannend, zu verfolgen, was das Schicksal für Ambra und Mathieu bereit hält. Ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt. Die beiden werden im Verlauf der Handlung getrennt. So verläuft die Geschichte dann auch zeitweise in zwei Erzählsträngen.
In diesem Roman erfährt man viel über die Kunst des Seifensiedens. Die historischen Hintergründe und Details sind perfekt eingearbeitet. Grundlegende Informationen von der Autorin gibt es auch noch mal am Ende des Buches.
Aber vor allem ist „Die Seifensiederin“ eine wunderbare Liebesgeschichte. Sehr romantisch und traurig und dennoch voller Hoffnung, die man als Leser auch nie verliert, so aussichtslos diese Liebe auch sein mag.
Auch vom Schreibstil her, ist das Buch perfekt. Man wird hineingezogen in die Geschichte und möchte nur noch lesen, lesen, lesen…

Über die Autorin:
Angeline Bauer lebt in der Nähe von Ingolstadt. Bevor sie freie Autorin wurde, war sie ausgebildete Tänzerin.

Rezension von Heike Rau

Angeline Bauer
Die Seifensiederin
361 Seiten, broschiert
Aufbau Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3-7466-2277-8
ISBN-13: 978-37466-2277-4
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Valentinsnacht

Valentinsnacht

„Melde dich oder lass es bleiben.“ Diese Annonce weckt Paulmanns Interesse. So nimmt er Kontakt auf. Das erste Gespräch verläuft nicht gerade optimal. Dennoch verabreden sich die beiden zu einem Kinobesuch. Die Frau, die Paulmann im Kino anspricht, ähnelt dem Foto, dass er von ihr hat zwar nicht, aber nach einer Typberatung sieht man nun mal anders aus. Vielleicht liegt es am Film. Die beiden landen noch an diesem Abend im Bett.

Wenig später findet Paulmann heraus, dass er offensichtlich die falsche Frau erwischt hat. Mit wem er die Nacht zusammen war, weiß er nicht. Doch angelogen hat sie ihn nicht, also findet er sie über ihre Arbeitsstelle. Als Paulmanns Wohnung saniert werden soll, zieht er bei Katarina ein. Schließlich hat sie ein Zimmer frei. Wie ein Paar leben die beiden allerdings nicht zusammen. Es ist, als hätte diese eine Nacht nicht existiert. Und doch hat sie ihre Spuren hinterlassen. Katarina ist schwanger.

Nun steht sie im Raum, die Kinderfrage. Sie ist Thema des Buches. Doch weder Katarina noch Paulmann wollen, so völlig überrumpelt, diese Frage entscheiden. Sie sind nicht in der Lage dazu.
Es gibt viele Bücher, die von Paaren erzählen, die ein Kind erwarten. Dieses ist ganz anders, viel tiefgründiger. Keine Entscheidung zu treffen heißt ja in diesem Fall, sich für das Kind zu entscheiden.
Interessant sind die Dialoge im Buch. Paulmann und Katarina überlegen hin und her, wägen ab. Das alles ist sehr nüchtern beschrieben. Es gibt keine Romantik zwischen diesem Zufallspaar.
Das Buch in seiner leisen Dramatik, mit sparsam eingerichteter und wenig Ablenkung bietender Kulisse, stimmt nachdenklich. Es wäre zu verhindern gewesen. Aber vielleicht ist es auch gut so. Man würde gerne wissen, wie die Geschichte weitergeht.
Vom Schreibstil her ist das Buch etwas Besonderes. Es ist sehr sensibel geschrieben und beleuchtet das Leben eines Paares zwischen fünfunddreißig und vierzig, dass beruflich in einer Sackgasse steckt und eben auch gefühlsmäßig. Selbst dann scheint es schwer, Kompromisse einzugehen. Man kommt als Leser nicht umhin, sich auch selbst die Frage zu stellen: Was wäre wenn…

Über den Autor:
Silvio Huonder wurde 1954 in Chur geboren. Er studierte an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz. Er arbeitete als Bühnenbildner und Regisseur und studierte an der Hochschule der Künste in Berlin Szenisches Schreiben. Auch Hörspiel und Theaterstücke hat er veröffentlicht. Der Autor lebt mit seiner Familie in der Nähe von Berlin.

Rezension von Heike Rau

Silvio Huonder
Valentinsnacht
189 Seiten, gebunden
Nagel & Kimche
ISBN-10: 3-312-00379-2
ISBN-13: 978-3-312-00379-2
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Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands

Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands

In diesem Buch findet man alle heimischen außeralpinen Tagfalter mit 700 Fotos der Falter, Raupen und Eier. Jede Art wird porträtiert. Dabei werden auch die verschiedenen Entwicklungsstadien vorgestellt. Auch Merkmale, Lebensweise und Lebensraum werden dargestellt. Man erfährt aber beispielsweise auch, ob der Schmetterling vom Aussterben bedroht ist oder auf der Roten Liste steht. Die Fotos sind brillant. Bei den Nahaufnahmen sind Details wunderbar zu erkennen. Sehr interessant sind auch die Phänogramme. Hier wird die Entwicklung der einzelnen Falter graphisch dargestellt und ist damit wunderbar zu überblicken.

In einer Einführung kann man Grundsätzliches nachlesen, zu Lebensweise und Lebensraum, welche Pflanzenfamilien bevorzugt werden, auf welche Weise sie an ihren Lebensraum gebunden sind, wie ihr Lebenszyklus verläuft, wie sie überwintern und vieles mehr. Das ist sehr lehrreich und interessant. Die Texte sind leicht verständlich. Im Buch findet man aber auch Zeichnungen zum Körperbau der Falter. Man kann sehen, wie ein Falterflügel aufgebaut ist oder auch welche wichtigen Schmetterlingsgebiete es gibt und wo diese liegen. Außerdem gibt es ein Glossar, eine Tabelle mit den wichtigsten Raupenfraßpflanzen und ein Register mit den deutschen und den wissenschaftlichen Falternahmen.

Um einen Falter identifizieren zu können, muss man nicht das ganze Buch durchblättern. Es gibt Bildtafeln mit deren Hilfe man alle Arten ganz einfach vergleichen kann. So kann man auch Verwechslungen besser ausschließen.
Wer möchte, kann an der Artenschutz-Aktion „Abenteuer Schmetterling“ teilnehmen. Informationen gibt es unter www.tagfalter-monitoring.de
Mit Hilfe des Buches „Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands“ wird es sicher auch Laien Spaß machen, sich der Aktion anzuschließen.

Rezension von Heike Rau

Josef Settele, Roland Steiner, Rolf Reinhardt, Reinart Feldmann:
Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands
Ulmer Naturführer
256 Seiten, Klappenbroschur, 720 Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer Stuttgart
ISBN-10: 3-8001-4167-1
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Mach ich aber nicht!, sagt der kleine Fuchs

Mach ich aber nicht!, sagt der kleine Fuchs

Der kleine Fuchs hat mit Daxi den ganzen Tag gespielt. Im Dachsbau liegt das ganze Spielzug durcheinander. Nun muss erst einmal aufgeräumt werden. Als der kleine Fuchs von Daxis Mutter dazu aufgefordert wird, sagt er trotzig „Mach ich aber nicht!“ und läuft davon.
Zuhause geht das Drama weiter. Der kleine Fuchs, will nicht baden und auch zum Abendbrot sagt er: „Das ess ich nicht!“ Nur weil er nicht hungrig ins Bett gehen will, nimmt er noch eine Kleinigkeit.
Schlafen will der kleine Fuchs aber nicht. Erst als seine Mutter beginnt, eine Gute-Nacht- Geschichte vorzulesen, schlüpft er unter die Decke.
Auch am folgenden Tag, reagiert der kleine Fuchs immer wieder trotzig, bis er sogar seinem Vater die Jagd vermasselt. So kann es nicht weitergehen. Doch bald ergibt sich eine gute Gelegenheit, den kleinen Fuchs zur Vernunft zu bringen.

Die Trotzphase der Kinder bringt sicher so mache Eltern fast zur Verzweiflung. Das Buch beschäftigt sich genau mit diesem Thema. So können Kinder sehen, wie ihr Verhalten wirkt. Schließlich müssen diese die Konsequenzen für ihr Handeln tragen, was oft aber eher noch mehr Trotz hervorruft.
Auch der kleine Fuchs wird damit konfrontiert. Denn er erreicht mit seinem Verhalten nichts. Im Gegenteil, das Leben wird dadurch nicht einfacher. So hält das Buch auch für Eltern den einen oder anderen guten Tipp im Umgang mit Kindern parat. Es ist eine Phase, die vorübergeht und das ist tröstlich.
Die Illustrationen im Buch gefallen gut. Sie sind der detailreich. Fast möchte man einmal über das Fell des kleinen Fuchses streicheln, so plastisch erscheint es. Wenn Kinder die Bilder genauer anschauen, können sie viel entdecken. So macht es Spaß, sich mit dem Buch länger zu beschäftigen.

Rezension von Heike Rau

Christine Georg / Manfred Mai
Mach ich aber nicht!, sagt der kleine Fuchs
32 farbige Seiten, gebunden
ab 3 Jahren
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3-473-32337-3
ISBN-13: 978-3-473-32337-1
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Talk Talk

Talk Talk

Dana Halter, Lehrerin an einer Schule für Gehörlose, hat es eilig. Sie muss zum Zahnarzt. Nur deshalb hält sie nicht am Stoppschild. Doch sie wird von der Polizei erwischt. Nachdem ihre Identität überprüft worden ist, wird sie aus dem Wagen gezerrt und festgenommen. Das übliche Programm beginnt. Dana weiß nicht, wie ihr geschieht. Endlich, als eine Gebärdendolmetscherin kommt, erfährt sie, weswegen sie festgenommen wurde. Unbegreiflicherweise liegen mehrere Haftbefehle gegen sie vor. Zum Beispiel wegen Autodiebstahl und Scheckfälschung. Die Verbrechen sind an Orten geschehen, die Dana teilweise nicht einmal kennt.

Danas Freund Bridger Martin versucht alles, um seine Freundin aus dem Gefängnis zu holen. Er erreicht jedoch nichts, beißt sich die Zähne aus. Er kann nicht verhindern, dass Dana von der Polizeiwache ins Gefängnis verlegt wird. Es ist auch nicht möglich, Kaution zu stellen. Dana muss das Wochenende in einer Zelle verbringen. Dann wird Dana Pflichtverteidigerin Marie Eustace zur Seite gestellt. Endlich kommt Licht ins Dunkel. Die Beweise für Danas Unschuld sind nicht von der Hand zu weisen. Es handelt sich um einen Fall von Identitätsdiebstahl. Die Klage wird abgewiesen. Dana war vollkommen grundlos eingesperrt.

Dana kehrt in ihre Leben zurück, versucht die Erlebnisse abzuschütteln. Der Schuldirektor zeigt jedoch kein Verständnis, gibt Dana die Schuld an der ganzen Misere. Es ist abzusehen, dass sie ihren Job los wird. Die Opferhilfe rät sogar, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Der Verbrecher nutzt immer noch Danas Identität, das bekommt sie zu spüren. Bridger schafft es, an seine Telefonnummer zu kommen. Als er anruft, denkt er nicht daran, seine Nummer zu unterdrücken. So beginnt ein Katz- und Mausspiel und auch Bridgers Identität gerät in die Hände des Betrügers.

Das Buch ist spannend gemacht. Es ist sehr beängstigend zu sehen, wie leicht es ist, jemanden die Identität zu stehlen. Danas ganzes Leben wird praktisch in Frage gestellt. Von einer Minute auf die andere ist nichts mehr, wie es war. Dana bleibt nichts anderes, als den Betrüger, der sich als Dana Halter ausgibt, ausfindig zu machen. Bridger steht bedingungslos zu seiner Freundin. Allerdings haben die beiden überhaupt keine Erfahrung. Aber das macht die Verfolgung nur noch spannender. Schwierig ist auch der Umstand, dass Dana nicht hören kann. Aber sie versteht es zu kämpfen, will sich nicht unterkriegen lassen, auch wenn die Nerven flattern. Der Autor geht sehr sensibel auf die Stimmungen seiner Charaktere, die sehr glaubwürdig wirken, ein.
Außerdem liest sich das Buch sehr gut, ist sehr ergreifend. Der Spannungsbogen stimmt. Von der anspruchsvollen Handlung wird man regelrecht mitgerissen.

Über den Autor:
T. C. Boyle wurde 1948 in Peekskill, N.Y., geboren. Er unterrichtet an der University of Southern California in Los Angeles.

Rezension von Heike Rau

T. C. Boyle
Talk Talk
Aus dem Amerikanischen von Dirk van Gunsteren
395 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag
ISBN-10: 3-446-20758-9
ISBN-13: 978-3-445-20758-5Bestellen

Ziersträucher von A-Z

Ziersträucher von A-Z

Sträucher setzten in Gärten schöne Akzente. Sie bezaubern durch schöne Blüten, auffallendes Laub, dekorative Früchte und manchmal auch durch ihre interessanten Wuchsformen. Das Angebot in Gartenmärkten ist unüberschaubar groß. Und was einmal aus der Pflanze wird, die da im Container oder im Topf angeboten wird, sieht man ihr nicht an.

Mit dem vorliegenden Ratgeber ist man daher gut beraten. Insgesamt werden hier 1500 Zierstraucharten und -sorten vorgestellt. Den Überblick verliert man trotzdem nicht. Es gibt ein Farbleitsystem. So kann man Sträucher ganz einfach nach gewünschter Blütenfarbe oder Blattfarbe aussuchen. Auch welche Sträucher dekorative Früchte oder Zweige haben, kann man sofort erkennen. Natürlich spielen auch die Wuchsformen und -größen eine Rolle. Interessant sind auch die Sträucher, die mit Sonderstandorten wie etwa Baumschatten oder Lehmboden zurechtkommen können. Zu jeder porträtierten Art gibt es zahlreiche Informationen und natürlich viele Fotos.

Aber damit nicht genug. Der Leser erhält Tipps zum Einkauf, Pflanztipps und Hinweise zur Pflege von Sträuchern. Übersichten kann man entnehmen, welchen Rückschnitt ein Strauch braucht und wie man ihn vermehren kann. Außerdem gibt es einen Blütenzeiten-Kalender und Angaben dazu, wie groß ein Strauch für gewöhnlich wird. Auch welche Sträucher Schmetterlinge anlocken, erfährt der Leser. Eine Liste mit Anbieteradressen ist vorhanden.

„Ziersträucher von A-Z“ ist ein sehr vielseitiges Buch. Man kann sehr gut damit planen, aber auch einmal nachschlagen, wie vorhandene Sträucher sich über die Jahre entwickeln werden. Zu manch unbekanntem Strauch im Garten findet man endlich einen Namen. Sehr gut gefallen hat die Einteilung. Das Buch ist gut strukturiert und damit sehr anwenderfreundlich. Den Porträts kann man alle wichtigen Daten entnehmen und erfährt zugleich sehr viel über verschiedene angebotene Sorten. Auch die Fotos überzeugen. Sehr schön ist, dass viele Besonderheiten der Sträucher herausgestrichen werden. Egal ob man nun nach einem Strauch sucht, der sehr schnell wächst oder nach einem, der auch im Winter ein Blickfang ist.

Über den Autor:
Didier Willery aus Frankreich ist Journalist und Gartenfotograf. Er schreibt für Gartenzeitschriften und hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht.

Rezension von Heike Rau

Didier Willery
Ziersträucher von A-Z
224 Seiten, 650 Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer, 2006
ISBN-10: 3-8001-4897-8
ISBN-13: 978-3-8001-4897-4
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