Marlies Schiller: Tolle neue Bastelideen für Weihnachten

Marlies Schiller: Tolle neue Bastelideen für Weihnachten

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Winterzeit ist Bastelzeit. Gerade auch für Kinder. Und für Kinder ab 8 Jahren ist dieses Buch gemacht. Schon beim ersten Durchblättern ist zu sehen, dass viele Naturmaterialien und einfache Dinge, die in jedem Haushalt zu finden sind und die Kinder ohnehin zur Verfügung haben, verwendet werden. Das heißt also, dass sich mit Sicherheit ein Bastelvorschlag, der sofort umgesetzt werden kann, findet.

Die Autorin beschreibt Bastelmaterialien und Werkzeuge aber trotzdem, bevor es an die Bastelvorschläge geht. Sie zeigt auch, wie der Arbeitsbereich vorzubereiten ist, denn wie man so schön sagt, wo gehobelt wird, fallen Späne.

Das erste Kapitel heißt „Drauß‘ vom Walde …“ Hier werden aus Zweigen Sterne gebastelt und aus Zapfen Tür- und Fensterkränze. Für die Vögel werden Kekse aus Vogelfutter gefertigt, die draußen aufgehängt werden können.
In „Warten auf das Christkind“ werden Nikolaus-Socken und Adventskalender gebastelt. Ein kunterbunter Adventsstrauß wird zum Hingucker. Die knusprigen Mandeln kann man selbst wegnaschen oder verschenken.
Die „Schöne Adventszeit“ wird genutzt, um ganz persönliche Weihnachtskarten herzustellen oder Weihnachtskugeln zu verzieren. Ein Kuchenwinterwald kommt zum Advents-Kaffeetrinken auf den Tisch.
„Licht und Glanz“, machen die langen dunklen Winterabende gemütlich. Schöne Kerzenarrangements und weihnachtliche Lichterketten sorgen für eine schöne Atmosphäre.
Natürlich gibt es selbst gebastelte „Geschenke für alle“. Lesezeichen und bedruckte Baumwolltaschen kommen sicher gut an.

Die insgesamt 36 Bastelvorschläge gefallen alle gut. Sie sind für Kinder der anvisierten Altersgruppe mit ein bisschen Hilfe der Eltern leicht umzusetzen. Dabei dürfen die Voraussetzungen ruhig unterschiedlich sein. Der Schwierigkeitsgrad ist angegeben, es kann also mit ganz einfachen Dingen angefangen werden. Wie viel Zeit einzuplanen ist, sieht man ebenfalls auf einen Blick. Die Autorin motiviert mit einer kurzen Einleitung, ein Projekt zu beginnen.

Die Bastelanleitungen sind gut gemacht. Sie sind ausführlich gehalten. Und es wird leicht verständlich erklärt. Außerdem gibt es zur Veranschaulichung viel Bildmaterial, wenn nötig mit einzelnen Bastel-Schritten.

Rezension von Heike Rau

Marlies Schiller
Tolle neue Bastelideen für Weihnachten
Ravensburger Buchverlag
Kreativ Kinder 8+
ISBN-10: 3473553042
ISBN-13: 978-3473553044
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Walter Bauer: Die Stimme

Walter Bauer: Die Stimme

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Die Geschichte „Die Stimme“ ist eine, die von Abschied, Heimatlosigkeit, Neubeginn und vielem mehr handelt.

Die Stimme aus dem off klingt einsam, melancholisch und betrüblich. Sie handelt von Vergänglichkeit und wirkt ein wenig hoffnungslos, so als sei alle Mühe auf Erden vergeblich, das Glück zu finden.

Ein Professor aus Toronto erzählt einem imaginären Gegenüber hier seine eigene Geschichte. Aufgewachsen ist er in Deutschland. Gezeichnet vom Zweiten Weltkrieg und der Gefangenschaft in Russland kehrt er 1952 Deutschland den Rücken und wandert nach Kanada aus. Seine erste Station ist Toronto.

Seine zweite Ehe ist gerade gescheitert. Die Eltern sind tot, so dass es keine tiefen Bindungen mehr zum Land der eigenen Herkunft gibt.

Das Gefühl des „Fremdseins“ ist unüberhörbar. Der Erzähler verdingt sich zunächst als Packer und Lagerarbeiter. Er wohnt in einer kargen Gegend in einem einzelnen Zimmer. Jeder Anflug von Geborgenheit erstickt hier in seinen Anfängen im fremden Land mit fremder Sprache. Und doch ist die Geschichte, wie sie hier erzählt wird, von eigenartigem Reiz und poetischer Schönheit. Wie wohl alles ein wenig trostlos wirken könnte, spürt man doch die Wärme des Erzählers, mit der er das, was fehlt im Leben, als stille Hoffnung in sich trägt.

In einer Kaskade schönster, tiefsinnigster und poetischer Sprachgewandtheit erzählt Walter Bauer in Gestalt des Icherzählers von der Landschaft, von seinen Stimmungen, Erinnerungen und Erfahrungen des Augenblicks. Das Herbstlaub im Indian Summer wirkt so präsent wie die Schilderung der Lebensumstände und die fast resignierend beschworene Suche nach dem Glück. Dieses Glück begegnet dem Icherzähler in Gestalt der Schauspielerin Diana. Durch ihre Stimme, die sie für Lesungen zur Verfügung stellt, findet Richard einen Weg zur neuen, fremden Sprache im freiwillig gewähltem Exil.

Fortan wird in der Erzählung die Begegnung der beiden Menschen in einer Art zarter Annäherung beschrieben. Werden sie das Glück bei einander finden?

Der Lilienfeld Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, kleine literarische Kostbarkeiten aus dem Beginn und Verlauf des 20. Jahrhunderts aufzufinden und neu herauszugeben. Man arbeitet sorgfältig in dem Verlag, in dem man in einem Nachwort von Jürgen Jankofsky sowohl über den Lebensweg von Walter Bauer berichtet als auch in einer Tabelle die wichtigsten Lebensdaten aufführt.

Walter Bauer lebte von 1904 bis 1976. Seine Erzählung trägt durchaus biographische Züge. In der Aufmachung ist das Buch „Die Stimme“ ein kleines bibliophiles Meisterwerk, das sich bestens für Mußestunden oder als kleines Geschenk eignet.

Walter Bauer

Die Stimme
128 Seiten, gebunden
Lilienfeld Verlag, Oktober 2014
ISBN-10: 394035743X
ISBN-13: 978-3940357434
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Frank M. von Berger: Ein Wunsch wird Garten – Endlich entdeckt und fantasievoll gestaltet

Frank M. von Berger: Ein Wunsch wird Garten – Endlich entdeckt und fantasievoll gestaltet

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Karina Waltzer ist ausgebildete Gartengestalterin. Sie hatte zudem 20 Jahre lang ein eigenes Blumengeschäft. Am Wohnhaus hat sie einen kleinen hübschen Hausgarten. Ein Schrebergarten kam dazu und später der Traum von etwas Neuem. Es sollte ein Garten sein, den sie ganz nach ihren Wünschen gestalten könnte, ohne Platzmangel und ohne Vorgaben durch einen Kleinegartenverein. Es ist nicht leicht, ein solches Grundstück zu finden und wenn man die ersten Bilder des verwilderten Gartens im Buch anschaut, kann man sich kaum vorstellen, wie daraus etwas werden soll. Aber Karina Waltzer hat genügend Fantasie und Vorstellungsvermögen dafür. Sie lässt ihren Traum Wirklichkeit werden und der Gartenjournalist und Buchautor Frank M. von Berger hat sie bei diesem Abenteuer begleitet.

Für Gartenliebhaber ist das Buch ungeheuer spannend. Es macht Spaß am Traum teilzuhaben und an der Verwirklichung des Projekts, das über Jahre läuft und, wie jeder Gartenbesitzer weiß, niemals ganz fertig wird.
Man kann das Buch als Inspiration für eigene Projekte sehen und sich viele Anregungen holen. Entstanden ist hier ein Kiesgarten mit einer unglaublichen Staudenarten und -sortenvielfalt. Es gibt alte Obstbäume und ein Eckchen für Gemüse und Kräuter. Viele wunderschön blühende Pflanzen werden vorgestellt in kleinen Porträts, sodass man sich auch hier Anregungen holen kann.

Karina Waltzers Leidenschaft für den Garten und ihre Liebe zu schönen Staudenbeeten mit ausgefallenen Pflanzen spiegeln sich in den Fotos wieder. Frank M. von Berger hat das perfekt mit der Kamera eingefangen. Wer überlegt, einen neuen Garten zu gestalten oder den bereits vorhandenen umzugestalten, findet viele Ideen und dazu noch Pflanzen- und Pflegetipps. Es ist ein sehr persönliches Buch, das von harter Arbeit erzählt, aber eben auch von der Erfüllung eines Traums.

Rezension von Heike Rau

Frank M. von Berger
Ein Wunsch wird Garten – Endlich entdeckt und fantasievoll gestaltet
160 Seiten, gebunden
Verlag Eugen Ulmer
ISBN-10: 380018267X
ISBN-13: 978-3800182671
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Nadja Bruhn: Kekskunst zum Selbermachen

Nadja Bruhn: Kekskunst zum Selbermachen

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Nadja Bruhn hat eine Keksmanufaktur in Hamburg. Normale Kekse backt sie allerdings nicht. Sie ist Deutschlands erste Keksdesignerin. Da darf man etwas mehr erwarten. Blättert man das Buch durch, wird man in Erstaunen versetzt. Hier ist tatsächlich jeder Keks ein Kunstwerk.

Der Teig für die Kekse ist ein Mürbeteig, der mit bestimmten Aromen verfeinert wird. Das kann zum Beispiel echte Vanille sein. Einfärben kann man diese Kekse mit Kakao. Für die Winterzeit gibt es einen Honiglebkuchen-Teig mit Gewürzen. Wer mag, kann auch Vollkornkekse oder glutenfreie Kekse backen. Wobei in der Zutatenliste einfach nur „glutenfreies Mehl“ steht. Nehme ich Maismehl, Reismehl, Hirsemehl oder eine Fertigmischung?

Verziert werden die Kekse mit einer Eiweiß Spritzglasur, die selbst hergestellt werden kann, entweder mit frischem Eiweiß (Wie ist das eigentlich mit der Salmonellen-Gefahr?) oder mit Trockeneiweißpulver. Eine ei-freie Variante gibt es nicht.

Diese Spritzglasur wird eingefärbt mit Lebensmittelfarben. Auch hier hätte ich mir eine Beratung gewünscht. Denn es gibt nun mal Farben, die keinen guten Ruf haben und die insbesondere für Kinder nicht geeignet sind.

Bevor es losgeht mit den Rezepten beschreibt die Autorin, wie Papierspritzbeutel gefertigt werden und sie zeigt verschiedene Spritztechniken auf, die zum Verzieren der Kekse beherrscht werden müssen.

Die Kekse im Buch sind verschiedenen Themen und Anlässen zugeordnet. Es gibt mit Lebensmittelstiften bemalte Oster-Kekse, die von indischen Hennamustern inspiriert sind; dunkle Halloween-Kekse mit schaurig-schönen Motiven; kunterbunt verzierte Zuckerbäcker-Kekse; Kekse am Stiel mit Bauernhof-Motiven und mehr.

Im Anhang findet man Schablonen für Kekse, zu denen keine Ausstechformen zur Verfügung stehen.

Es ist schon erstaunlich, welche Kreativität in den fantasievollen Rezepten steckt. So sind auch die Fotos kleine Meiserwerke. Diese Perfektion nachzuahmen, ist natürlich nicht leicht. Man braucht sehr viel Fingerspitzengefühl um Kekse ebenso fein verzieren zu können. Aber wenn es gelingt, hat man etwas ganz Besonderes zum Naschen oder Verschenken.

Rezension von Heike Rau

Nadja Bruhn
Kekskunst zum Selbermachen
Fotos von Mirjam Fruscella
144 Seiten, broschiert
Franckh Kosmos Verlag
ISBN-10: 3440143236
ISBN-13: 978-3440143230
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Edward Gorey: Die Wasserblüte

Edward Gorey: Die Wasserblüte

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Victorianische Reminiszenzen…

Wie schon in seiner früheren Zeichengeschichte „Ein fragwürdiger Gast“ gelingt es Edward Gorey, eine skurrile, abstrakte und, ja fast surreale Geschichte in Bilderform zu erzählen.

Worum geht es?

Eine altmodisch gekleidete Dame, sie könnte aus dem 19. Jahrhundert stammen, beschließt, ein Buch zu lesen. Das Buch wird minutiös beschrieben. Ein Kanapee ist das einzige Mobiliar, auf dem sich die Dame mit Namen Jane niederlässt. Das nächste Bild: ein Fenster mit Schneeflocken dahinter. Jane lässt sich nicht ablenken; zu sehr scheint der Roman sie in ihren Bann zu schlagen. Irgendwann muss sie sich um das Abendessen kümmern, aber der Schnee liegt hoch. Charles, – wer ist das schon wieder? – erkundigt sich nach dem Abendessen. Cracker mit Soße soll es geben! Mal ist diese zu dünn, dann wieder zu dick. Pelzverbrämte Gestalten sitzen um den Tisch. Die Zeichnungen sind schwarz auf weiß gestrichelt.

Ach ja, und plötzlich stirbt Henry. Wir können nur ahnen, wer er ist. Sind die anderen Gestalten alle Geschwister? Es gibt schwarzen Weihnachtsschmuck und schwarze Kerzen zum Zeichen der Trauer.

Langer Rede kurzer Sinn: die Geschichte erblüht zu einer reinen Nonsensgeschichte. Die schwarz gestrichelten Zeichnungen auf weißem Hintergrund tun sich als eine Leere auf, mit der man sich unversehens konfrontiert sieht, und die einen in Bann ziehen. Die Gestalten sind übergroß in die Höhe gezogen, womit das makabere Geschehen noch betont wird.

Unsinnig scheinen alle Handlungen, und unsinnig ist die ganze Geschichte. Doch das scheint die Absicht des Graphikers Edward Gorey zu sein: surreale, leere Begebenheiten, die so wie sie kommen im Nichts enden. Alex Stern hat die kurzen Sätze passend zu den Szenen aus dem Amerikanischen übersetzt. Wer Sinn für schwarzen Humor hat und sich unter den makaberen Gestalten mit Fantasie etwas vorstellen kann, der wird an dieser kleinen Bildergeschichte seine helle Freude haben.

Edward Gorey
Die Wasserblüte
64 Seiten, gebunden
Lilienfeld Verlag, November 2013
ISBN-10: 3940357340
ISBN-13: 978-3940357342
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Cosima Bellersen Quirini: Am besten hausgemacht

Cosima Bellersen Quirini: Am besten hausgemacht

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Sich bewusst zu ernähren, verlangt selbst zu kochen. Denn Fertiggerichte oder die vielen kleinen Helferlein aus der Tüte kommen wegen der Zusatz- oder ungünstiger Inhaltstoffe höchstens ausnahmsweise mal infrage. Hilfreich ist ein Grundkochboch, das zeigt, wie man alles selber macht. Genau diesem Anspruch wird die Autorin gerecht. Sie erfindet das Rad nicht neu, sondern greift auf bewährte Grundrezepte zurück. Ein Wissen, das ein wenig verloren gegangen zu sein scheint.

Erklärt wird im Buch zum Beispiel, wie man aus Milch Joghurt macht, wie man selbst Mandel- oder Flockenmilch herstellt, wie man Pudding kocht, Kochwurst im Glas herstellt oder eine Kräutersülze zubereitet. Die Autorin erklärt die Vorgehensweise beim Pökeln und zeigt, wie man Fisch räuchert und Obst und Gemüse einkocht. Auch das Trocknen, beispielweise von Kräutern, wird aufgezeigt. Müslimischungen, Nudeln und Brote, Kuchen, Pralinen und Bonbons werden selbst gemacht. Außerdem gibt es Rezepte für Suppen, Brühen, Chutneys und Sirups, Konfitüren, Brotaufstriche, Pfannkuchen, Breie, Soßen und Dressings. Es gibt eine Vielzahl an Kochanleitungen für klassische Gerichte.

Das Buch bietet viele Beschäftigungsmöglichkeiten in der Küche. Denn im Prinzip kann man alles selber machen und das teilweise mit sehr geringen Budget oder Zeitaufwand. Mit dem Buch hat man die Wahl, kann klein anfangen oder bei bereits bestehender Erfahrung als Hobbykoch komplett einsteigen. „Am besten hausgemacht“ kann als Grundlagenbuch angesehen werden. Wobei die Autorin hier auch auf Rezepte aus bereits von ihr erschienenen Kochbüchern zurückgegriffen hat.
Das Buch kann täglich genutzt oder auch als Nachschlagewerk genutzt werden. Es kommt in sehr schöner Aufmachung daher, ist gut strukturiert und mit vielen Fotos illustriert. Damit ist es auch gut zum Verschenken geeignet.

Rezension von Heike Rau

Cosima Bellersen Quirini
Am besten hausgemacht
285 Seiten, gebunden
Verlag Eugen Ulmer
ISBN-10: 3800179989
ISBN-13: 978-3800179985
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Matthias Sodtke: Ich und du, wir sind Geister Schuhu-schuhuuu!

Matthias Sodtke: Ich und du, wir sind Geister Schuhu-schuhuuu!

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Nulli und Priesemut machen ja meistens gemeinsame Sache. Nur manchmal sind sie sich nicht einig. Heute zum Beispiel möchte Nulli lesen, während Priesemut lieber basteln will. Das Bastelpferdchen zeigt er dann stolz Nulli, der aber keinen Sinn dafür hat, weil das Buch „Geisterspuk im Krötenmoor“ so spannend ist. Na, an Geister glaubt Priesemut nicht. Auch nicht an ein herumgeisterndes weißes Pferd. Da lässt er lieber sein gebasteltes Pferdchen durch die Luft galoppieren.

Aber als Nulli dann erzählt, wie der Geist des Schimmels bei Vollmond aus dem Moor auftaucht, bekommt Priesemut doch eine Gänsehaut. Zufällig ist gerade Vollmond. Also beschließen Nulli und Priesemut „Geisterspuk“ zu spielen. Hoffentlich locken die beiden damit kein Geisterpferd an. Zunächst macht das Gespensterspuken viel Spaß. Doch nach und nach wird es immer gruseliger, bis dann doch etwas auftaucht, das aussieht wie ein echter Geist.

Auch dieser 19. Band ist sehr unterhaltsam. Mit ein viel Fantasie, einer schnell gemachten Gespensterverkleidung und einer entsprechenden Vollmondatmosphäre kommt schnell Gruselstimmung auf. Aus anfänglichem Spaß wird Gänsehautangst. Mit jeder Seite nimmt das zu. Bis die hochgeschaukelte Fantasie und die überspannten Nerven, dann für Trugbilder sorgen. So macht das Lesen Spaß und natürlich kommt dies auch in den Zeichnungen, die nun von Helmut Kollars stammen, herüber.

Rezension von Heike Rau

Matthias Sodtke
Ich und du, wir sind Geister Schuhu-schuhuuu!
Mit Bildern von Helmut Kollars
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830312180
ISBN-13: 978-3830312185
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James Salter: Jäger

James Salter: Jäger

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Krieg und Frieden…

Der Autor James Salter hat 12 Jahre lang in der amerikanischen Armee als Kampflieger gedient. 1957 beendete er seine Karriere beim Militär und legte seinen ersten Roman vor. „Jäger“ ist der Abgesang auf ein Leben, dass ihn in unterschiedlichen Formationen zu seinen Flügen im Koreakrieg (1950-1958) gezwungen hatte.

Nord und Südkorea waren in einen verlustreichen Stellungskrieg verstrickt. Chinesen halfen dem Norden, Amerika dem Süden bei der kriegerischen Auseinandersetzung um die Grenzfestlegung. Bis heute gibt es die strengen Grenzen, die Korea in zwei unterschiedliche Staaten in Nord und Süd aufteilt.

James Salter hat seine Erlebnisse in diesem Krieg zu seinem ersten Roman verarbeitet. Es ist ein Kriegsroman, in dem es vorwiegend um die Gemeinschaft, den Sieg und die Niederlage im Luftkrieg geht.

Kameradschaft, Kampfgeist und die Abschussrate bieten die eine Seite seiner Erfahrungen. Das Nachdenken und die Einsamkeit der Krieger die andere.

Man startet in Gruppenflügen, um den Gegner zur Strecke zu bringen. Zu Helden werden jene, die am häufigsten gegnerische
Kampflieger abschießen. Man bangt mit den gemeinsamen Kameraden, denn natürlich gab es zahlreiche Verluste in der Mannschaft zu beklagen.

Wer James Salter aus anderen Büchern bereits kennt, ist nicht erstaunt darüber, wie detailliert er hier über den Krieg, die Kampfeinsätze, den Ehrgeiz, das Lob und die Abneigung unter einander berichtet. Es müssen einschneidende Erfahrungen gewesen sein, denen die Flieger bei ihren Einsätzen ausgeliefert waren.

Angst und Mut, Treue und Entsetzen: von allem findet man hier etwas. Gelegentlich bieten einzelne Kämpfer mit ihren Sorgen und Nöten den Erzählstoff. Das Leben im Krieg und im Kampf an vorderster Front ist entbehrungsreich und zuweilen sehr einsam. Die Pflicht, sich um den Kameraden zu kümmern und daneben zahlreiche Abschüsse zu erreichen, kann den einzelnen zermürben.

Einfühlsam wie immer berichtet James Salter über die Empfindungen, die jeden nach seiner Art ereilen. Traurig ist jeder Verlust unter den Freunden. Man wächst zusammen unter den dramatischen Bedingungen, die der Krieg mit sich bringt. Die Trauer und gelegentliche Melancholie neben den Draufgängern und Abenteurern machen den Roman zu einem besonderen. Charaktere verändern sich und fast jeder sehnt zuletzt das Ende der Dienstzeit herbei. Krieg ist kein lustvolles Erleben. Das wird so manchem schon nach den ersten Einsätzen klar. Der Sieg wird schal im Angesicht so vieler Verluste von liebenswerten Menschen und Kriegsteilnehmern. James Salter hat in sensibler und eindringlicher Form über den Krieg geschrieben.

Nicht für jeden mag die Lektüre geeignet sein. Krieg ist nie gut. Aber Menschen in Extremsituationen reagieren überall unterschiedlich. Dafür ist Salter der beste Zeuge.

James Salter

Jäger
304 Seiten, gebunden
Berlin Verlag, Oktober 2014
ISBN-10: 382701235X
ISBN-13: 978-3827012357
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Jordan und Jessica Bourke: Genussvoll schlemmen ohne Weizen, Zucker und Milch

Jordan und Jessica Bourke: Genussvoll schlemmen ohne Weizen, Zucker und Milch

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Sich gesünder ernähren, wollen viele. Doch wie kann man klassische Gerichte verbessern, damit sie gesünder werden? Die Autoren wollen mit dem vorliegenden Buch Beispiele aufzeigen.

Verzichtet wird auf Weizen, Zucker und Milch. Allerdings steckt der Teufel im Detail und so sind zumindest für mich Titel und Klappentext schon einmal irreführend. Auf Zucker wird nämlich nicht wirklich verzichtet. Nur auf den Kristallzucker. Wer unter einer Fruktosemalabsorption leidet, kommt auch nicht mit Agavensirup oder Kokospalmzucker klar. Allenfalls mit kleinen Mengen Xylitol. Wobei hier auch nicht jeder den Zuckeralkohol verträgt und eher davon abgeraten wird. Aber auch insgesamt gesehen sind die Rezepte schon mal nicht annähernd fruktosearm.
Der Rest passt halbwegs. Kristallzucker wird also durch gesündere Alternativen ersetzt. Allerdings dürfte nicht jeder damit einverstanden sein, dass Xylitol als natürlich bezeichnet wird, denn hier ist ja auch die Herstellungsweise zu betrachten.
Die Gerichte sind laktosefrei. Wobei hier auch nicht auf laktosefreie Milchprodukte zurückgegriffen wird, sondern auf milchfreie. Also auf Sojajoghurt oder Reisdrink beispielsweise. Das bedeutet aber nicht, dass im Buch ausschließlich vegane Gerichte zu finden sind. Es werden Eier verwendet und auch Fisch- und Fleischgerichte gibt es.
Weizen wird durch Dinkel ersetzt oder durch glutenfreie Alternativen.

Zunächst erklären die Autoren, wie sie sich eine gesunde Ernährung vorstellen. Sie zeigen Alternativen auf zu Weizen, Zucker (Kristallzucker!) und Milch und beschreiben den Gesundheitswert der stattdessen verwendeten Lebensmittel sehr anschaulich.

Das erste Kapitel heißt „Brunch“. Hier gibt es „Mango-Lucuma-Lassi“. (Was ist denn Lucuma-Pulver? Schnell mal recherchieren. Es ist ein sehr gesundes Fruchtpulver aus einer gold-gelben subtropischen Frucht.) Und „Pfannkuchen mit gebackenen Bananen“. Für den Teig werden beispielsweise Dinkelmehl, Reismehl, Tapiokamehl und Kichererbsenmehl verwendet.
Nach einigen Hauptgerichten in „Gemeinsam tafeln“ folgt das Kapitel „Leicht und frisch“ mit „Heilbuttfilet mit Fenchel, Oliven und Tomaten“ und „Möhrensalat mit Blutorangen und Walnüssen“. Weiter geht es mit „Aus fernen Ländern“. Hierfür wäre „Gemüse-Garnelen-Tempura mit Wasabi-Mayonnaise“ ein Beispiel. Das Kapitel „Seelenfutter“ ist ebenfalls sehr interessant. Hier gibt es einen „Rote-Beete-Burger mit Senf-Mayonnaise“ und ein „Harissa-Brathähnchen mit würziger Steckrübe, Kürbis und Süßkartoffeln“. „Selbst gebacken“ wir auch. In diesem Kapitel sind „Nektarinen-Mandel-Tarte“ und „Müsliriegel“ zu finden. Meist werden Xylitol, Kokospalmzucker oder Agavensirup zum Süßen verwendet. So auch in „Süße Verführungen“ mit „Schokoladentarte“ und „Cashewkernbutter“.

Das alles entspricht nicht der Alltagsküche hier in Deutschland. Wer gerne mal über den Tellerrand hinaussehen möchte, wer Interesse an Gewürzen und spannenden Zutaten hat, wird sich über das Buch mit den schönen Fotografien freuen. Viele Zutaten haben einen ganz besonderen Gesundheitswert, der auch immer in einem kleinen Text hervorgehoben wird. Schade, dass es hier keine Quellenangaben zum weiteren Nachforschen gibt, denn vieles ist wirklich außerordentlich interessant.

Rezension von Heike Rau

Jordan und Jessica Bourke
Genussvoll schlemmen ohne Weizen, Zucker und Milch
Fotos von Kate Whitaker
144 Seiten, gebunden
Jan Thorbecke Verlag
ISBN-10: 3799504478
ISBN-13: 978-3799504478
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Patrick Ulmer und Moritz Weeger: Tee – Wie man aus Wasser Freude macht

Patrick Ulmer und Moritz Weeger: Tee – Wie man aus Wasser Freude macht

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Dass Tee nicht langweilig ist, wollen die Autoren mit ihrem Buch beweisen. Es geht hier nicht um Teebeuteltee, sondern um den richtig guten Geschmack von losem Tee, der vielfältiger kaum sein könnte. Dahinter steht ein Projekt. Ein Online-Teeladen. Die Initiatoren mögen guten Tee und laden mit dem Buch jeden Interessierten ein, Tee ganz neu zu entdecken.

Zunächst gibt es einen kleinen Schnupperkurs in Sachen Tee. Hier erfährt man, was Tee überhaupt ist, wobei natürlich nicht die teeähnlichen Aufgüsse ausgespart werden. Man kann nachlesen, welche Sorte für sich allein gut schmeckt und was sich mischen lässt. Man lernt, Qualität zu erkennen und erfährt alles über die Teepflanze, Kräuter, Früchte und Gewürze und natürlich die richtige Zubereitung.

Anschließend wird in der Teekarte geblättert. Es gibt Tee heiß, kalt, konzentriert und beschwipst als ordentliche Rezepte mit Zutaten, Mengenangaben und Zubereitungsanleitung. Wobei hier natürlich auch auf Vorrat gemischt werden kann. Und damit jeder weiß, was ihn erwartet, wird der Geschmack beschrieben. Kuchentee, Sommertee, Betthupferl, Eistee, Teecocktails, Wintertee und Tee aus der Espressomaschine, Tee aus getrockneten und aus frischen Kräutern, alles ist dabei. Auch Ideen zum Süßen gibt es. Und wer was dazu braucht zum Tee, etwa für eine Tee-Party, findet ebenfalls passende Rezepte.

Ein spannenderes Buch über Tee kann es nicht geben! Die Autoren haben die Teekiste ordentlich abgestaubt. Ihre Begeisterung für das Getränk ist auf allen Seiten spürbar. Auf den Fotos ist der Tee lecker in Szene gesetzt worden. Dass alles macht Appetit, die Teekreationen auszuprobieren. Aber es inspiriert auch, eigene Ideen ganz nach Geschmack zu entwickeln. Der interessierte Leser wird direkt angesprochen und das auf eine sehr erfrischende und überzeugende Art und Weise.

Rezension von Heike Rau

Patrick Ulmer und Moritz Weeger
Tee – Wie man aus Wasser Freude macht
Fotos von Rogge & Jankovic Fotografen
Franckh Kosmos Verlag
144 Seiten, gebunden
ISBN-10: 3440139727
ISBN-13: 978-3440139721
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