Matthias Sodtke: Nulli & Priesemut – Wir haben Geburtstag!

Matthias Sodtke: Nulli & Priesemut – Wir haben Geburtstag!

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Seit zwanzig Jahren gibt es schon Bücher mit Nulli & Priesemut. Aus diesem Anlass ist nun der Sammelband „Nulli & Priesemut – Wir haben Geburtstag!“ erschienen. Enthalten sind die Geschichten „Gibt es eigentlich Brummer, die nach Möhren schmecken?“, „Der kunterbunte Zauberesel“ und „Alle Frösche fliegen hoooch!“

Nulli und Priesemut haben unzählige Fans. Nicht nur Kinder, auch Erwachsene mögen die Geschichten um die zwei unterschiedlichen Freunde, die immer alles gemeinsam machen, die sogar zusammen wohnen und ihren Alltag mit allen Höhen und Tiefen gemeinsam meistern. Wobei die Themenauswahl natürlich immer darauf abgestimmt ist, insbesondere für Kinder interessant zu sein.

1994 erschien bei Lappan das erste Buch mit Nulli & Priesemut. Die Geschichte „Gibt es eigentlich Brummer, die nach Möhren schmecken?“ macht den Anfang im Geburtstagsbuch. Hier versuchen sich Nulli & Priesemut den Essgewohnheiten des anderen anzunähern, was natürlich nicht geling. So wie Hasen keine Fliegen mögen, essen Frösche keine Möhren.
Zur zweiten Geschichte „Der kunterbunte Zauberesel“ gibt es hier im Blog bereits eine ausführliche Rezension.

In der dritten Geschichte „Alle Frösche fliegen hoch“ geht Priesemut um Haaresbreite einem Storchenpaar auf den Leim, das behauptet, ihm das Fliegen beibringen zu wollen. Er vergisst ganz und gar, dass Störche Frösche zum Fressen gern haben. Zum Glück ist Nulli da! Doch auf den mag Priesemut nicht hören.

Neben den Geschichten hat das Buch aber noch mehr zu bieten und das ist der „Blick hinter die Kulissen“. Hier erfahren kleine und große Leser, wie alles begann und welchen Weg Nulli & Priesemut mit ihrem Autor Matthias Sodtke gegangen sind. Geschrieben hat den informativen Text, zu dem auch interessantes Bildmaterial gehört, Constanze Steindamm.

Na dann, herzlichen Glückwunsch und auf viele weitere schöne Bücher mit Nulli & Priesemut!

Rezension von Heike Rau

Matthias Sodtke
Nulli & Priesemut – Wir haben Geburtstag!
72 Seiten, gebunden
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830312156
ISBN-13: 978-3830312154
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Judith Winter: Siebenschön

Judith Winter: Siebenschön

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Als Christine Höffgen diesen Brief erhält, ist sie seltsam alarmiert. Das merkwürdig formulierte Schreiben ohne Absender macht ihr Angst. Und eigentlich kann sie es gar nicht auf sich beziehen. Von einer Jennifer ist die Rede. Eine Adresse ist angegeben. Christine Höffgen kennt keine Jennifer. Warum also sollte sie sich beeilen, zu dieser Adresse zu kommen, auch wenn ihr das im Brief nahegelegt wird?
Zusammen mit ihrem Mann macht sie sich dann doch auf den Weg. Bei der Adresse handelt es sich um ein heruntergekommenes Lagerhaus in einem nicht gerade Vertrauen erweckenden Gewerbegebiet. Das Ehepaar ist angespannt. Ein unheilvolles Gefühl macht sich breit. Nicht zu Unrecht, denn die beiden entdecken schließlich eine Leiche in einer Gefriertruhe.

Betraut wird mit dem Fall die Abteilung für Kapitaldelikte der Zentralen Kriminaldirektion Frankfurt am Main. Es ermitteln die beiden Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou, die neu in der Abteilung ist. Die beiden müssen sich erst aneinander gewöhnen. Dabei steht Capelli ihrer Kollegin nicht sehr wohlwollend gegenüber. Sie hatte einen Kollegen als neuen Partner im Blick gehabt.
Dass die beiden in einer Mordserie ermitteln, wird schnell klar. Der Täter inszeniert einen Mord nach dem anderen, geht geplant und systematisch vor, nur ist ein Zusammenhang für die Ermittlerinnen zunächst nicht ersichtlich. Was haben die Opfer gemeinsam? Und wieso wirkt jeder Mord wie eine Inszenierung und was will der Mörder damit sagen?

Der Thriller ist ausgesprochen spannend, die Fall gut ausgedacht. Die Spannungskurve stimmt und als Leser wird man neugierig gehalten. Nur ganz langsam, Stück für Stück, werden die Beweggründe des Mörders für seine Taten offengelegt. Es ist interessant zu sehen, wie scheinbar nicht zusammengehörende Details dann doch miteinander verstrickt sind und hier keineswegs nur Zufälle eine Rolle spielen. Alles ist wohldurchdacht und stimmig. Aber zunächst hat eben nur der Mörder den Überblick.

Es ist keine leichte Aufgabe für die beiden überaus ehrgeizigen Ermittlerinnen Licht ins Dunkel zu bringen. Ihr anfängliches Misstrauen gegeneinander haben sie schnell im Griff. Dabei hätte sich hier noch Stoff für den einen oder anderen Schlagabtausch ergeben können. Doch ihre unterschiedlichen Charaktere ergänzen sich gut.

Man darf gespannt sein auf weitere Fälle mit den beiden Kommissarinnen. „Siebenschön“ ist schon mal ein wirklich guter Auftakt.

Rezension von Heike Rau

Judith Winter
Siebenschön
432 Seiten, broschiert
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423214899
ISBN-13: 978-3423214896
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Julia Winnacker – Kauko: Im Tal der vergessenen Geschichten (Buchvorstellung)

Julia Winnacker – Kauko: Im Tal der vergessenen Geschichten (Buchvorstellung)

Im Rahmen der Edition Leselupe bieten wir Autoren die Möglichkeit, ihre Bücher als Taschenbuch und Hardcover zu veröffentlichen. Die aktuellen Veröffentlichungen stellen wir Ihnen natürlich auch auf dem Blog der Leselupe vor.

Bei ihrer Flucht aus Naseling werden Kauko und Mary von einem Mann aufgehalten, der von Kaukos magischen Kräften weiß. Unter dem Vorwand Kaukos Eltern zu kennen, versucht er Kauko zur Organisation zu locken. Als ihm das nicht gelingt, verwandelt er Kauko in einen Vampir. Da weder Kauko noch Mary sich hinterher an die Begegnung erinnern können, setzen sie ihren Weg fort. Völlig erschöpft erreichen sie ein Haus, in dem zwei Hexen wohnen. Sie nehmen Mary bei sich auf, schleppen Kauko jedoch zu einem Fluss, aus dem er von Bär gerettet wird. Bär nimmt Kauko mit zu sich, erzählt ihm von Bernadette, mit der er vor Jahrzehnten zusammen gewesen war. Durch Urso, Kaukos Vater, hatte Bär herausgefunden, dass sie seine Erinnerungen manipuliert hatte. Kauko erzählt Bär dann seine Geschichte. Gemeinsam beschließen die beiden, nach Mary zu suchen. Mary wohnt ein paar Tage bei den beiden Hexen, die sie dann in ein geheimes Arbeitslager schicken. Mit Hilfe von Arianne, einer weiteren Insassin, und des Drachen Anjo gelingt ihr die Flucht. Anjo bringt die beiden ins fast verwaiste Naseling. Auch Bernadette verschlägt es dorthin, die Mary, Pedro und seinen Freunden von Kaukos vermeintlichem Tod erzählt. Ein paar Wochen später taucht Urso in Naseling auf. Er sucht schon lange nach seinem Sohn, glaubt aber nicht an dessen Tod, als Mary ihm davon erzählt. Auch Mary zweifelt daran, weshalb sie mit Urso mitgeht um Kauko zu suchen. Nachdem Bär und Kauko aufgebrochen sind, schlägt Bär ihn nieder, weil er immer noch von Bernadette besessen ist. Dorothea, ein weiterer Drache, rettet Kauko, um ihn ins Einsame Haus zu bringen.
In Sunnaborns Taverne lernt Joaquim Wotan und Hati kennen, die einwilligen, ihn zum Einsamen Haus zu führen. Noch bevor sie aufbrechen verschwindet Hati, nur Wotan und Joaquim können sich an ihn erinnern. Trotzdem führt Wotan ihn dorthin. Im Einsamen Haus findet Joaquim den ihm wie einen Zwilling gleichenden Kauko. Er macht Kauko klar, dass der Mann von der Organisation ihn in einen Vampir verwandelt hat. Während Dorothea wütend das Haus attackiert, kann Kauko fliehen. Bevor das Haus noch weiter einstürzt, bemerkt Dorothea ihren Fehler und bringt Joaquim in den Wald zurück, wo er auf Wotan trifft. Gemeinsam entdecken sie Urso, der die bewusstlose Mary an einem Baum gefesselt hat. Nachdem sie sie befreit haben, machen sie sich zu dritt auf den Weg nach Elvenfeld in der Hoffnung, Kauko und Hati dort zu finden. Eine Zeitschleife trennt Joaquim von Mary und Wotan, die nachts vom städtischen Pförtner nach Elvenfeld geführt werden. Entgegen seinen Versprechungen verschweigt der Pförtner den Stadtbewohnern, dass er am Abend zuvor Mary und Wotan in die Stadt gelassen hat. Im Gefängnis treffen sie auf Kauko. Nach einem Kampf mit dem Hauptmann der Stadtgarde und dem Pförtner, der ihnen einen Besuch abgestattet hatte, gelingt den Vieren mit Hilfe einer Gardistin die Flucht.
Der Epilog erzählt, wie Joaquim aus der Zeitschleife herausfindet und klärt über einen Teil seiner Vergangenheit auf. Der Epilog ist das Verbindungsstück zu Teil zwei.

Julia Winnacker
Kauko: Im Tal der vergessenen Geschichten (Teil 1)
Taschenbuch: 452 Seiten
Verlag: Edition Leselupe (19. Februar 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3849576183
ISBN-13: 978-3849576189
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Gewinnspiel zum Kinostart von “Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand”

Gewinnspiel zum Kinostart von “Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand”

Gewinnspiel zum Kinostart am 20.03.2014
Allan Karlsson hat Geburtstag. Er wird 100 Jahre alt. Eigentlich ein Grund zu feiern. Doch während sich der Bürgermeister und die lokale Presse auf das große Spektakel vorbereiten, hat der Hundertjährige ganz andere Pläne: er verschwindet einfach – und schon bald steht ganz Schweden wegen seiner Flucht auf dem Kopf. Doch mit solchen Dingen hat Allan seine Erfahrung, er hat schließlich in jungen Jahren die ganze Welt durcheinander gebracht.

Jonas Jonasson erzählt in seinem Bestseller von einer urkomischen Flucht und zugleich die irrwitzige Lebensgeschichte eines eigensinnigen Mannes, der sich zwar nicht für Politik interessiert, aber trotzdem irgendwie immer in die großen historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts verwickelt war. Mehr zum Film: http://www.derhundertjaehrige-film.de/

Gewinnspiel zum Film „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“

Mitmachen und gewinnen! Pünktlich zum Kinostart von “Der Hundertjährige…” verlosen wir drei Filmpakete bestehend aus einem Filmplakat und einem Buch zum Film vom btb-Verlag. Wer gewinnen möchte, teile / veröffentliche diesen Beitrag hier als Link auf Facebook / Twitter oder Google+ und schreibe einen kleinen Beitrag, warum er gewinnen möchte, hier in den Kommentaren. Einsendeschluss ist der 31.03.2014!

Trailer vom Kinofilm „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“

Michael Van Zeveren: Das Ei

Michael Van Zeveren: Das Ei

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Im tiefen Dschungel findet das Froschkind ein Ei, das so groß ist wie es selbst. Was man findet, darf man behalten. Oder? Der kleine Frosch beschließt jedenfalls, dass das gefundene Ei nun seins ist. Doch eine Schlange ist anderer Meinung. Sie sagt, das Ei gehöre ihr. Aber auch der Adler möchte das Ei haben. Aber schon nimmt der Waran das Ei an sich. Wer will ihn daran hindern? Er ist groß und stark. Der Adler lässt es trotzdem auf einen Streit ankommen. Da flutscht das Ei davon und knallt auf den Kopf des Elefanten, der eine Beule davon trägt. Als er mit Strenge fragt, wem das Ei gehöre, zeigen alle auf das Froschkind. So gibt der Elefant dem Frosch das Ei zurück. Und schon sind die anderen sich einig, dass das nun auch wieder nicht richtig ist. Doch bald wird sich zeigen, was aus dem Ei schlüpft und ob das Froschkind wirklich einen guten Fang gemacht hat. Die Eierschale knackt schon.

Die Geschichte ist kurz gehalten und eigentlich sehr schnell erzählt bzw. vorgelesen. Aber im Zusammenhang mit den Zeichnungen verfehlt sie ihre Wirkung nicht und entwickelt eine ungeahnte Spannung. Die Kinder werden angeregt, genauer hinzusehen und ihre eigene Interpretation dieser Bilderbuchgeschichte zu entwerfen. Die gezeichneten Figuren überzeugen durch ihre Mimik und Gestik, sodass Kinder verstehen können, welche Gefühle und Beweggründe hier mitspielen. Es geht um mein um dein. Um etwas, das man gerne hätte, warum auch immer, das einem aber nicht gehört. Und um die Folgen dieser Entscheidung. Denn am Ende kommt die Wendung der Geschichte mit einer unerwarteten Überraschung, die eigentlich ganz lustig ist, aber auch den eigentlichen Ernst der Situation darstellt. Die Geschichte regt zum Nachdenken an und bietet damit Stoff zum Nachdenken und für Gespräche über ein Thema, das Kinder interessiert.

Rezension von Heike Rau

Michael Van Zeveren
Das Ei
Aus dem Französischen von Paula Peretti
31 Seiten, broschiert
Beltz & Gelberg
ISBN-10: 3407761333
ISBN-13: 978-3407761330
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Anna Funder: Alles was ich bin

Anna Funder: Alles was ich bin

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Politik, Spionage und Heimtücke im Spiel um die Macht im Deutschland des Dritten Reichs.

Der Schriftsteller, Revolutionär und Politiker jüdischer Herkunft, Ernst Toller, 1893 -1939, spielte zum Ende des Ersten Weltkriegs eine tragende Rolle bei der Gründung der pazifistischen und radikal-sozialistischen USPD.

In ihrem Roman „Alles was ich bin“ setzt sich die australische Schriftstellerin Anna Funder mit dem Leben der beeindruckenden Persönlichkeit dieses charismatischen Mannes auseinander.

A. Funder hatte einst in Melbourne Ruth Blatt kennen gelernt, die eng mit Dora Fabian befreundet und verwandt war, der Sekretärin von Ernst Toller. Aus seinen Aufzeichnungen schöpft die Autorin ihr Wissen, mit dem sie über die politischen Verhältnisse von der Weimarer Republik bis ins dritte Reich berichtet.

Waren die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts noch geprägt von Aufbruchstimmung und umwälzenden künstlerischen und gesellschaftlichen Neuerungen, so ändert sich das alles mit der Machtübernahme Adolf Hitlers. Aus der Räterepublik über die Weimarer Verfassung ging der Weg unverdrossen in Richtung Faschismus und Naziherrschaft.

Man hört noch heute von den zwanziger Jahren in Berlin, in denen Lebenslust und kreativer Neubeginn die Stimmungen beflügelten.

Eine kulturelle und politische Elite fand sich hier ein, die anhaltend kreativ arbeitete und Feste zu feiern verstand.

Bildenden Künste, Theatervorstellungen und Lesungen bekannter Schriftsteller gehörten zur Zeit des Aufbruchs und der hoffnungsvollen Zuversicht auf eine bessere Zeit. Anna Funder fängt diese Stimmung effektvoll und realistisch ein.

Das Jahr 1933 markierte den Höhepunkt, denn nach Hitlers Machtergreifung änderte sich alles und Scharen von Politikern und Schriftstellern flohen ins benachbarte Ausland. Hier begann die Arbeit im Untergrund.

Anna Funder beschwört in ihren Schilderungen die agitatorische Zeit mit ihren Auswüchsen, ihren Opfern und der Furcht vor dem langen Arm der Gestapo. Verrat, Spionage, Treue und Untreue wurden allgegenwärtige und veränderten die Gesellschaft und das politische Leben unabänderlich.

In den Perspektivwechseln, deren sich Anna Funder bei ihrer Erzählung bedient, muss man sich von Person zu Person und von Zeit zu Zeit aus New York über London bis Berlin in der Rückerinnerung an die Plätze dieses aufwühlenden Jahrhunderts zurück versetzen. Unterschiedliche Personen kommen zu Wort, und man muss dabei bleiben, um die Geschichte als Ganzes zu verstehen. Doch eindrucksvoll und realitätsnah werden die Ereignisse um die früh Verfolgten und früh zu Tode Gekommenen hier beschrieben. Das Buch lässt wenige Fragen offen und ist absolut empfehlenswert.

Anna Funder
Alles was ich bin
432 Seiten, gebunden
S. FISCHER, Februar 2014
ISBN-10: 3100215117
ISBN-13: 978-3100215116
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Susan Albers: Erhöhen Sie Ihren EatQ – Intelligent mit Gefühlen umgehen und dabei abnehmen

Susan Albers: Erhöhen Sie Ihren EatQ – Intelligent mit Gefühlen umgehen und dabei abnehmen

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Unkontrolliertes Essen macht Gewichtsprobleme. Mit Diäten ist dem nicht beizukommen, denn es ist eher ein psychologisches Problem. Eine Stärkung der emotionalen Intelligenz und der Fähigkeit zu Achtsamkeit kann Abhilfe schaffen. Zunächst einmal gilt es, die eigenen Schwächen zu erkennen und dann das Gegensteuern zu erlernen.

Die Autorin, eine promovierte Psychologin, beschreibt sehr genau, welche Auswirkungen die Unfähigkeit vernünftige Essentscheidungen zu treffen hat.
Sie stellt dar, wie wenig bewusst und stattdessen impulsiv gegessen wird.
Das Buch veranlasst den Leser, oder vielmehr die Leserin, denn Männer werden offenbar nicht angesprochen, wahrzunehmen, welchem Antrieb nachgegeben wird. Vernünftige Gedanken oder ein Abwägen des gesundheitlichen Wertes einer Mahlzeit finden offenbar bei Frauen nicht statt, die über wenig emotionale Intelligenz verfügen.

Die Autorin versucht die Leserin zu befähigen, ihre schädlichen Verhaltensmuster zu erkennen und mit einer Steigerung der emotionalen Intelligenz und mehr Achtsamkeit gegenzusteuern. Sie füllt damit übermäßig viele Seiten und wiederholt sich ein ums andere Mal, damit das Gesagte auch Aufnahme bei der Leserin findet. Die Ernährung wird von allen möglichen gedanklichen Seiten und Verhaltensweisen untersucht. Wer eine genaue Anleitung sucht, was nun zu tun ist, findet keine, weil die Übersicht bald verloren geht. Das Problem ist, dass die Autorin zu viel darstellt und der rote Faden immer wieder versinkt. Eigentlich geht es ja darum, die Leserin zu befähigen, ihre Gedanken zu kontrollieren und sich zu disziplinieren und daraus resultierend bewusste Entscheidung hinsichtlich der Ernährung zu treffen. Man wird aber mit Aussagen geradezu bombardiert. Dabei fehlt es an Struktur. Es ist sicherlich ein schwieriges Thema und Zugang zur Leserin zu finden und zu motivieren, ist nicht einfach, aber auf diese Art und Weise wird es eher schlecht gelingen.

Rezension von Heike Rau

Susan Albers
Erhöhen Sie Ihren EatQ – Intelligent mit Gefühlen umgehen und dabei abnehmen
368 Seiten, gebunden
Knaur MensSana
ISBN-10: 3426657325
ISBN-13: 978-3426657324
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John Banville: Im Licht der Vergangenheit

John Banville: Im Licht der Vergangenheit

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Wie in seinen früheren Romanen sind es wieder Themen von Liebe, Schmerz, Abschied und Tod, die den Autor John Banville in seinem neuen Roman umtreiben!

Sein Held Alex Cleave ist ein älterer Schauspieler mit nur noch seltenen  Engagements, als ihn unverhofft ein Angebot für eine neue Rolle erreicht.

Er lebt mit seiner Frau Lydia in einer leidenschaftslosen Beziehung, die durch den Tod der gemeinsamen Tochter Cass noch beschwert ist. Er kann es nicht verstehen, warum diese vor zehn Jahren für immer aus ihrem Leben geschieden ist. Die Trauer der beiden Eheleute über den nie verwundenen Tod der Tochter ist groß.

Doch mit der neuen Rolle über den Kritiker Axel Vander stellen sich bei Cleave Erinnerungen ein, Erinnerungen an seine erste Liebe ausgerechnet mit der Mutter seines besten Freundes! In langen Passagen erinnert er sich an die glückseligen Stunden mit der 35 Jahre alten Mutter von Bill. Mit diesen Erinnerungen scheint er der bedrückenden Gegenwart entkommen zu können.

In einem lange dahin mäandernden Geschehen spielt Alex eine Filmrolle, erlebt seine Mitstreiter in ihren Rollen und Vergangenheit und Gegenwart vermischen sich. Der Tod seiner Tochter harrt für Alex Cleave der Aufklärung, und die Rolle des Kritikers Axel Vander hat mehr mit seinem vergangenen Leben zu tun, als er ahnt.

In poetischen Bildern mit zahlreichen erinnerungsträchtigen Erscheinungen nähert sich John Banville dem „Licht der Vergangenheit“ seines Hauptprotagonisten. Es zeigt sich am Ende, wie sehr wir uns in den Abläufen der Vergangenheit täuschen können. Die Realität und das Erinnerte sind nicht immer konform.

Man folgt den Spuren seiner Erfahrungen, die uns vom Glück über das Unglück bis zu seinem Lebensanfang zurückführen.

Ein rührender, liebenswerter, leicht und schwebend daher kommender Erzähler beglückt uns erneut mit den einfallsreichen und verschlungenen Entwicklungen seiner Protagonisten. Dieses Buch liest sich ruhig und gibt besonnen Auskunft über die Beziehungssonderbarkeiten seiner Figuren. Schicksale ereignen sich häufig, ohne dass man ihnen ausweichen könnte.

John Banville
Im Licht der Vergangenheit
336 Seiten, gebunden
Kiepenheuer & Witsch, Februar 2014
ISBN-10: 3462045954
ISBN-13: 978-3462045956
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Peter Schwindt: Ich bin dein, du bist mein

Peter Schwindt: Ich bin dein, du bist mein

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Der Briefumschlag kommt anonym. Die Fotos verstören Judith zutiefst, zeigen sie doch ihren Freund Jan mit einem andern Mädchen. Es ist Zoey, eine Mitschülerin. Zu dieser Zeit, mitten im Gefühlschaos, lernt Judith durch Zufall, wie sie meint, Gabriel über das Internet kennen. Sie weiß nicht wirklich, wer er ist. Aber seine Art zu schreiben, gefällt ihr. Und es ist tröstlich für sie, mit jemandem über ihre Probleme sprechen zu können. Beim ersten Treffen sitzt ihr dann allerdings ein merkwürdiger Typ gegenüber. Er ist seltsam gehemmt und seine eisigen Augen verstören Judith, so dass sie einfach geht.

Doch Gabriel ist nach wie vor über alle Maßen verliebt in Judith und macht ihr das sehr deutlich. Immer wieder schreibt er sie an und dringt immer tiefer in ihr Leben ein bis für Judith kein bisschen Normalität mehr herrscht.
Mit Jan spricht Judith sich aus. Er hat vor, mit Zoey Schluss zu machen, auch wenn diese gedroht hat, sich dann umzubringen. Wenig später ist Zoey tatsächlich tot. Es liegt kein Selbstmord vor, sondern Mord und tatverdächtig ist Jan.

Im Buch geht es um einen Stalker, der Judith das Leben schwer macht und auch nicht vor drastischen Maßnahmen zurückschreckt, um Judith gefügig zu machen. Die Polizei tut nicht wirklich ihre Arbeit, wie es scheint, und kommt ihm nicht auf die Spur. Seine wahre Identität bleibt im Dunkeln.
Das Buch ist spannend geschrieben. Inhaltlich ist es aber nicht unbedingt überzeugend. Der Plot bietet nicht Neues, sondern folgt eher üblichen Klischees. Der Verlauf des Krimis für Jugendliche ist daher wenig überraschend. Das Ende wirkt konstruiert, weil doch zu sehr der Zufall bestimmend ist.
Geschrieben ist das Buch in einer leicht lesbaren Sprache. Die 250 Seiten mit recht großem Schriftbild mit ordentlichem Zeilenabstand sind schnell gelesen.

Rezension von Heike Rau

Peter Schwindt
Ich bin dein, du bist mein
256 Seiten, Klappenbroschur
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473400831
ISBN-13: 978-3473400836
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Saita Shah: Ziemlich nah am Glück

Saita Shah: Ziemlich nah am Glück

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Leben mit Behinderung.

Es ist eine Sache, sich ein Kind zu wünschen und eine andere, ein behindertes Kind innerlich anzunehmen. So geht es Anna und Tobias: nach lange ersehntem Kinderwunsch stellte sich Freya ein.
Die kleine heiß ersehnte Tochter wirkt süß und zart, als man den Eltern eröffnet, dass dieses Kind mit schwerem Hirnschaden geboren wurde. Es wird viele Einschränkungen in der Entwicklung geben, und mit Sicherheit wird Freya ein schwer behindertes Kind bleiben.

Was tun? Ausgesetzt ihren irrlichternden Gefühlen können die Eltern keinen eindeutigen Standpunkt entwickeln. Tobias mehr noch als Anna wollen über all’ diesen Schwierigkeiten sich selber nicht verlieren. Doch ein schwerer Weg liegt vor ihnen. Sie wagen den Schritt nach Frankreich ins Languedoc. Es ist die einzig erschwingliche Gegend für sie, die karg und unwirtlich wirkt. Anna und ihr Mann erwerben ein herunter gekommenes Anwesen in der Hoffnung, hier ein neues Leben zu beginnen. Freya kommt mit!

Sehr einfühlsam und plausibel lässt uns die Autorin an den Wirrnissen der Gefühle und Ambivalenzen ihrer Protagonisten teilnehmen. Wie soll man sich wohlfühlen mit einem Kind, das keine normale Kontaktaufnahme ermöglicht? Wie wird die zukünftige Entwicklung auf die Eltern rückwirken? Freya hat Krampfanfälle und Erstickungsnöte und bedarf der Intensivpflege.

Anna und Tobias gehen durch tiefe Täler der Entfremdung zwischen sich und dem Kind. In Frankreich an ihrem bäuerlichen Ort im Languedoc finden sie Kontakte zu Menschen, die ihnen Hilfe und Rat in alltäglichen Lebensfragen anbieten. Die Gegend mit ihren eigenbrötlerischen Menschen umgibt die Geschichte mit dem besonderen Reiz des Außergewöhnlichen.

Saira Shah hat einen afghanischen Vater und eine indische Mutter und wuchs in England auf. Mit einem Dokumentarfilm über Afghanistan hat sie 2001 Aufsehen erregt und einen angesehenen Preis dafür gewonnen. Sie vermag sich gut in die Mentalitäten verschiedener Kulturen und Herkommen hinein zu versetzen.
So gelingt ihr auch mit diesem, ihrem ersten Roman, Einblicke in unterschiedliche Befindlichkeiten mit deren Folgen für die Menschen. Man liest das Buch angerührt und mit anhaltender Aufmerksamkeit.

Saita Shah
Ziemlich nah am Glück
384 Seiten, broschiert
Kiepenheuer & Witsch, Februar 2014
ISBN-10: 3462045628
ISBN-13: 978-3462045628
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