Rebecca Michéle: Die Tote von Higher Barton – Ein Cornwall-Krimi
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Der Untertitel ist Programm. Wie sollte es auch anders sein? Ein spannender Krimi mit überraschenden Wendungen in einem Mix aus: Rosamunde Pilcher (diverse Romane), Agatha Christie (Miss Marple) und Caroline Graham (Inspector Barnaby-Romane).
Nach vierzig Jahren hat Mable auf die Einladung ihrer damaligen Freundin reagiert. Sie hat sich ins Auto gesetzt, um den alten Zwist aus dem Weg zu räumen und zum Geburtstag von Abigail nach Higher Barton in Cornwall zu reisen. Seit den Vorfällen von damals ist Mable zu einer Londonerin geworden. So muss sie sich kurz vor der Ankunft am Ziel eingestehen, dass sie sich bei dem Unwetter verfahren hat und zudem kein Benzin mehr im Tank ist. Die Wege, die ihr damals so vertraut waren, sahen nun irgendwie anders aus. Zum ersten Mal in ihrem Leben wünscht sie sich ein Handy, mit dem sie wenigsten Hilfe hätte holen können. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als in ihrem Corsa mitten auf der schmalen Straße zu übernachten.
Am nächsten Morgen wird sie von einem alten Kauz geweckt, der an ihrem Wagen nicht vorbei kann. Er hilft Mable, den Wagen in eine Straßenbucht zu schieben und bringt sie anschließend nach Higher Barton. Es ist früh am Morgen. Mable möchte die Anwohner nicht stören, die nach der gestern verpassten Party sicher alle noch schliefen. Doch die morgendliche Kühle hält sie nicht davon ab, durch die offen stehende Terrassentür die Bibliothek des Hauses zu betreten. Während sich ihre Gedanken der Vergangenheit zuwenden, entdeckt sie vor dem Kamin die Leiche einer jungen Frau. Als pensionierte Krankenschwester erkennt sie sofort, dass jede Hilfe zwecklos wäre. Sie stürmt in die Küche, wo sie das Hausmeisterehepaar beim Frühstück trifft. Als sie hocherregt mit denen zurück in die Bibliothek kehrt, ist die Leiche verschwunden.
Als Autor von Reisebeschreibungen über Südengland hat es mich in besonderem Maße interessiert, einen in diesem Landstrich spielenden Krimi zu lesen. Meine Erwartungshaltung, damit Erinnerungen an Menschen, Dörfer, Kleinstädte, Pubs und Landschaften zu aktivieren und dabei gleichzeitig an spannenden Ermittlungen teilzuhaben, ist mit diesem Buch voll erfüllt worden. Die Beschreibungen im Stile einer Agatha Christie, die an der englischen Riviera geboren wurde, einer Rosamunde Pilcher, die unendlich viele Geschichten in diesem Landstrich spielen ließ oder einer Caroline Graham, die für ihren Inspector Barnaby extra einen kornischen Landstrich Midsommer schuf, rufen beim Lesen ein Gefühl des Reisens hervor. Der Krimi ist eine sehr gut gemachte Geschichte, der demjenigen, der Ähnliches wie ich erwartet, eine unterhaltsame und spannende Lektüre sein wird. An einem Manko, welches ich keinesfalls Rebecca Michéle anlaste, komme ich allerdings nicht vorbei. Das Buch hat kein Lektorat erfahren. Die Seiten, die fehlerfrei sind, können an den Fingern einer Hand abgezählt werden, ganz so, als wäre lediglich eine automatische Rechtschreibkontrolle drüber gelaufen. Schade, dass die wunderschöne Geschichte der Autorin damit verhackstückt wurde.
Mein Gesamtfazit fällt trotzdem positiv aus, da ich die Mängel nicht der Autorin anrechne und das Gefühl beim Lesen der Geschichte nicht schöner sein kann. Also: sehr empfehlenswert!
Rebecca Michéle
Die Tote von Higher Barton
Goldfinch Verlag
356 Seiten, broschiert
ISBN-10: 3940258148
ISBN-13: 978-3940258144
© Detlef Knut, Düsseldorf 2012
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Kathy Reichs: Virals 2 – Nur die Tote kennt die Wahrheit
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Die Viren haben eine genetische Mutation hervorgerufen. Tory, Ben, Hiram und Shelton verfügen nun über außerordentliche Fähigkeiten, die sie allerdings noch nicht im Griff haben. Doch das alles ist ihr Geheimnis.
Mit Bestürzung reagieren sie auf die Ankündigung, dass das LIRI dichtgemacht werden soll. Das heißt auch, dass die Eltern ihre Arbeit in der Forschungsstation verlieren. Alle Familien müssten hier wegziehen, weil Loggerhead Island und Morris Island verkauft werden würden. Doch trennen wollen und dürfen sich die Freunde auf keinen Fall. Es muss also eine neue Möglichkeit der Finanzierung gefunden werden, damit alles so weiterlaufen kann, wie bisher.
Im Palmetto Club sieht Tory ein Gemälde der legendären Piratin Anne Bonny. Sie hört von dem Schatz, der nie gefunden wurde und hat eine Idee. Ein Piratenschatz, der Millionen wert sein soll und auch noch hier in Charleston versteckt sein könnte, käme nämlich wie gerufen, um die finanziellen Probleme zu lösen und die Forschungsstation weiterlaufen zu lassen. Die Freunde finden heraus, dass es sogar eine Schatzkarte gibt, doch um in ihren Besitz zu kommen, müsste man sie stehlen.
Nach „Virals – Tote können nicht mehr reden“ folgt nun Band 2 der Serie um die junge Tory Brennan und ihre Freunde. Diesmal geht es auf die Jagd nach einem Piratenschatz. Von Anfang an wird man völlig gefangen genommen von dieser Geschichte. Den Piratenschatz zu finden, ist natürlich keine einfache Sache und eigentlich nur möglich, weil die Freunde durch das Virus über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen, die bei jedem mehr oder weniger ausgeprägt sind, so dass sich die Freunde also nicht nur in ihrem Charakter, sondern auch in ihren Möglichkeiten unterscheiden. Unfehlbar ist jedoch keiner. Die durch das Virus entfachten Kräfte sind nicht immer berechenbar oder verlässlich. Dennoch sind die Freunde zusammen ein unschlagbares Team.
Es ist sehr spannend, zu verfolgen, wie die Freunde nach und nach bei der Schatzsuche weiterkommen. Sie recherchieren und tragen Anhaltspunkte zusammen, so dass nach und nach die Geschichte Anne Bonnys zusammengesetzt werden kann.
Allein sind die Freunde bei ihrer Suche jedoch nicht. Auch andere suchen nach dem Schatz, verhalten sich skrupellos und sind bereit, für ihre Ziele zu töten. Die Handlung gestaltet sich also mehr als abenteuerlich, bis hin zum gut gemachten Ende dieses Buches.
Rezension von Heike Rau
Kathy Reichs
Virals 2 – Nur die Tote kennt die Wahrheit
Aus dem Amerikanischen von Knut Krüger
512 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570153665
ISBN-13: 978-3570153666
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Hans Morschitzky und Thomas Hartl: Die Angst vor Krankheit verstehen und überwinden
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Angst vor Krankheiten spukt sicher jedem von uns dann und wann im Kopf herum. Manchmal macht man sich auch Sorgen über den eigenen Gesundheitszustand. Das ist sicher normal. Bei manchen Menschen ist diese Angst jedoch allgegenwärtig und bestimmt über ihr Leben. Es entwickelt sich eine psychische Störung. Dabei liegt keine akute Krankheit vor und ist auch nicht zu erwarten, das hat sich bei Arztbesuchen herausgestellt. Dennoch bleibt die Angst bestehen und Krankheitsthemen dominieren das Denken.
Es wird unterschieden, zwischen der Angst krank zu sein und der Angst krank zu werden. Die Autoren beschreiben, wie sich diese Ängste entwickeln und wo die Ursachen liegen. Das Thema ist sehr umfangreich. Es werden viele Aspekte angesprochen. Dadurch sind die Texte teilweise schwer zu lesen. Für ein besseres Verständnis sorgen dann die vielen Fallbeilspiele. Für Angehörige ist das Buch eine wertvolle Hilfe, weil diese verstehen lernen, was in einem krankheitsängstlichen Menschen vorgeht. Und auch wer beruflich mit Menschen zu tun hat, die unter Krankheitsängsten leiden, kann sich informieren.
Die Angst vor Krankheit kann überwunden werden. Einerseits ist es für den Patienten hilfreich zu wissen, wie die Krankheitsängste entstehen und andererseits wie man gegensteuern kann. Man kann mit dem Buch eine Verhaltenstherapie beginnen und einer entsprechenden Bewältigungsstrategie folgen. Es läuft darauf hinaus, die eingefahren Denkmuster zu ändern und die eigene gesundheitliche Situation realistisch einschätzen zu lernen, damit das Leben nicht mehr von den krankhaften Ängsten bestimmt wird. Das ist sicher nicht einfach, bedeutet Eingeständnisse und Auseinandersetzungen mit der eigenen Person. Aber die Therapie erscheint doch erfolgversprechend.
Rezension von Heike Rau
Hans Morschitzky und Thomas Hartl
Die Angst vor Krankheit verstehen und überwinden
192 Seiten, broschiert
Patmos Verlag
ISBN-10: 3843601534
ISBN-13: 978-3843601535
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HANNI & NANNI 2 – Gewinnspiel zum Kinostart!
HANNI & NANNI 2 – ab 17. Mai 2012 im Kino!
Erneut werden die legendären Schwestern von den Publikumslieblingen Jana und Sophia Münster gespielt, die mit dem ersten Hanni & Nanni Film ihr Schauspieldebüt gaben und dafür gleich eine der begehrtesten deutschen Auszeichnungen erhalten haben: 2010 wurden sie mit dem Bambi in der Kategorie „Talent“ belohnt. Die Zwillinge und ihre Freunde werden wieder von einem hochkarätig besetzten Erwachsen-Ensemble begleitet. Suzanne von Borsody, Katharina Thalbach und Hannelore Elsner spielen die strenge Frau Mägerlein, die putzige Französischlehrerin Madame Bertoux und die Direktorin Frau Theobald. Heino Ferch und Anja Kling spielen Jule und Georg Sullivan – die Eltern von Hanni und Nanni. Zudem mischen die Gaststars Barbara Schöneberger als Karrierefrau Daphne und Starcomedian Carolin Kebekus als zwielichtige Lehrerin Frau Goethe das Ensemble auf. Als weiteren Höhepunkt übernimmt Popsängerin LaFee einen Gastauftritt im Film und performt den Titelsong „Zeig dich“.
Zum Inhalt:
Die Sommerferien sind zu Ende und eigentlich freuen sich die Zwillinge Hanni und Nanni schon auf die Rückkehr in ihren „Lindenhof“. Doch dort angekommen ist schon so einiges los: Frau Theobald muss verreisen und übergibt zum Ärger von Frau Mägerlein die Schulleitung an die liebenswerte, doch sehr chaotische Französischlehrerin Madame Bertoux. Sie scheint mit der Aufgabe bald überfordert – das Budget ist knapp und sie muss sich gleichzeitig um ihren Neffen Philippe kümmern, der für zwei Wochen zu Besuch im Mädcheninternat ist. Aber er ist nicht der einzige spannende Neuzugang: Es geht das Gerücht um, dass eine echte Prinzessin unter den Neuen sein soll, die aber unbedingt inkognito bleiben muss. Lilly, die nervige Cousine der Zwillinge, die zum Leidwesen der Mädchen seit dem neuen Schuljahr in den Lindenhof gekommen ist, versucht aber sogleich, der Identität der Prinzessin auf die Spur zu kommen, um sich bei ihr einschmeicheln zu können. Nanni dagegen hat ganz andere Sorgen: Sie plagt die schlimme Befürchtung, dass ihre Eltern in einer Ehekrise stecken. Die Eltern versuchen zwar, mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Zwillinge etwas von ihren Problemen mitbekommen. Aber warum ist der Vater Georg ins Hotel umgezogen und taucht auf einmal als Aushilfskoch im Internat auf?
Alle Informationen zum Film unter hanniundnanni-film.de
Zum Gewinnspiel von Hanni & Nanni 2:
Wir verlosen 2 Filmpakete, bestehend aus je einem Buch zum Film von SchneiderBuch, einer Filmtasche, Freundschaftsarmbändern, einem Schal, einer Lunchbox zum Film, einer Sonnenbrille zum Film und einem Filmplakat. Wer eines der beiden Pakete gewinnen möchte, der/die klicke einfach auf „Gefällt mir“, „Tweet“ oder „Google+“ hier unter diesem Beitrag und verfasse einen kleinen Kommentar, warum er das Paket gerne gewinnen würde. Das war´s schon. Dann wird ausgelost. Einsendeschluss ist der 31.05.2012!
Der Trailer zum Kinofilm von Hanni und Nanni 2:
Und jetzt: Viel Glück beim Gewinnspiel!
Husch Josten: Das Glück von Frau Pfeiffer
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Hohes Alter und makabere Taten…
Was erwartet den Leser wohl in dem auf dem Deckblatt des Umschlags abgebildeten Haus?
Auf jeden Fall haben wir es mit einer kuriosen Geschichte zu tun.
Lee Curtin, Tochter aus begütertem Elternhaus, betätigt sich in London als eine Art Voyeurin von Handygesprächen. Sie hört die unsinnigen Reden, die allenthalben und an allen Orten per Handy geführt werden. Die blödsinnigen Gespräche, unwichtig und nichtig, schreibt sie alle protokollarisch auf. Man kann es ihr nachfühlen: wie häufig ist man selber Zeuge von Privatem, wenn Menschen auf der Strasse, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, im Kaffee und von überall her ihre einseitigen Reden führen. Doch eines Tages hört Lee ein Gespräch mit, das sie alarmiert. Sie hat sofort den Eindruck, dass da jemand eine uralte Frau ihrem Schicksal überlassen will.
Bruno, Lees Freund in langen Jahren, ist gerade aus Amerika zurückgekehrt. Er ist Künstler und auf gewisse Art und Weise bindungsunfähig. Seine langjährige Freundschaft zu Lee ist ihm umso wichtiger. Sie teilt ihm ihren Verdacht um das belauschte Gespräch mit. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einer in dem Gespräch erwähnten Frau Pfeiffer, ein zunächst recht aussichtsloses Unterfangen. Doch sie finden sie, und eine sehr amüsante Geschichte nimmt ihren Lauf. Frau Pfeiffer ist 99 Jahre alt und wird von ihrem alten Faktotum Emma betreut. Die beiden alten Damen zusammen mit dem jungen Paar geben den Plot zu einer Handlung, die in ihrer Komik und Alterweisheit bemerkenswert ist.
Es stellt sich heraus, dass Frau Pfeiffer gezielt nach Menschen gesucht hat, die ihr bei einem sehr ungewöhnlichen Unterfangen helfen sollen. Schließlich spürt man, dass Frau Pfeiffer eine weise alte Frau ist, die mit den vergleichsweise jungen Leuten Gespräche über das Leben hier und heute führt und ihnen gelegentlich gehörig die Meinung sagt. Sie weiß, wie das Leben so spielt und weist Lee darauf hin, was die Antriebsfeder für ihr sonderbares Verhalten wie z.B. ihre Scheidung, ihre Tätigkeiten und die Freundschaft zu Bruno sein könnte. Alles dreht sich schließlich um den Sinn und das Sein, in dem so manch’ einer die Orientierung verliert. Lees geschiedener Mann ist während der Finanzkrise gefeuert worden und kehrt genauso ratlos nach London zurück wie vor kurzem schon Bruno aus Amerika.
Komisch, makaber und äußerst witzig in Szene gesetzt folgt man einer Geschichte mit surrealem Hintergrund.
Die subtile Erzählweise lässt die Hintergrundgeschichten erst nach und nach aufleuchten und man hat seine liebe Müh’, zu erraten, was Frau Pfeiffer mit all’ ihrem Tun denn eigentlich im Schilde führt.
Das exzentrische Vierergespann bildet den Plot zu einer Geschichte, die neben dem witzigen Hauptereignis unsere Gegenwart und so manche Zeiterscheinung infrage stellt.
Amüsant und unterhaltsam weiß Husch Josten über Land und Leute, über Gegenwart und Vergangenheit zu erzählen. Läuft nicht am Ende alles auf die Sinnsuche und das Wesentliche im Leben hinaus?
Das Buch lässt eher an einen englischen Erzähler denken denn an eine deutsche Erzählerin. Die Komik und die Weltläufigkeit der Handlung vermitteln diesen Eindruck, und ich werte sie als positiv.
Der Leser darf gespannt sein und wird seine helle Freude an dem makaberen Sujet dieser Erzählung haben.
Husch Josten
Das Glück von Frau Pfeiffer
212 Seiten, gebunden
Berlin University Press, Februar 2012
ISBN-10: 3862800245
ISBN-13: 978-3862800247
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Susanne Curtis u.a.: Das neue Praxishandbuch Heilpflanzen
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Heilpflanzen werden in der Hausapotheke gerne bei kleineren gesundheitlichen Problemen oder Befindlichkeitsstörungen eingesetzt. Natürlich erfordert das einiges an Wissen über die Wirkung der verschiedenen Kräuter.
80 Heilpflanzen werden im Buch vorgestellt. Darunter sind zum Beispiel Schafgarbe, Hafer, Kümmel, Gelbwurz, Zitronenmelisse, Heidelbeere, Arznei-Baldrian, Mistel und Mönchspfeffer.
Jede Pflanze wird hinsichtlich ihrer Heilwirkung vorgestellt. Man kann die Inhaltsstoffe und die Anwendungsmöglichkeiten in Arzneien nachlesen. Zudem erfährt man, wie die Pflanze kultiviert wird und ob man Wildpflanzen sammeln kann. Wenn nötig gibt es Warnhinweise. Man erfährt hier auch, wann man lieber ärztlichen Rat vor Verwendung einholen sollte.
Zu jedem Porträt gehören aussagekräftige Fotos und Zeichnungen.
Es gibt einen Rezeptteil im Buch zur innerlichen Anwendung von Heilpflanzen in Säften, Tees, Sirup und Tinkturen. Die Rezepte sind sehr interessant. So schützt der „Frühherbstlicher Vitamingenuss“ vor Erkältungskrankheiten. Der „Artischockenblätter-Fenchel-Saft“ wirkt entgiftend. Der „Melissen-Rosen-Tee“ ist stimmungsaufhellend. Der „Sonnenhut-Thymian-Sirup“ stärkt die Abwehrkräfte und eine „Lindenblüten-Weißdorntinktur“ kann Stresssymptome lindern.
Auch Rezepte zur äußerlichen Anwendung werden vorgestellt. So lassen sich Cremes, Seifen, Badezusätze und Haarpflegemittel in der Küche herstellen. Man kennt dann die die Inhaltsstoffe seiner Pflegeprodukte ganz genau und kann diese auf Haut- und Haartyp abstimmen. Interessant fand ich in diesem Kapitel insbesondere die Badetees. Dazu gehören „Rosen-Ringelblumen-Badetee“ oder auch der „Badetee mit Lavendel und Aloe vera“. Beide wirken entspannend und lockern müde Muskeln.
Im Anhang des sehr informativen und sehr schön gestalteten Buches gibt es dann noch ein Glossar und eine Anwendungsübersicht. Auch nützliche Webseiten werden aufgelistet.
Rezensionen von Heike Rau
Susanne Curtis u.a.
Das neue Praxishandbuch Heilpflanzen
Sanfte und natürliche Anwendungen
256 Seiten, gebunden
Dorling Kindersley
ISBN-10: 3831020760
ISBN-13: 978-3831020768
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Heike Eva Schmidt: Purpurmond
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Es ist ein Streich, den die die Mädchen ihrer neuen Mitschülerin spielen. Die kleine Party im Keller des Trudenhauses endet damit, dass Caitlyn hier eingesperrt wird. Gespenstig ist es. Die Kerzen werden bald verlöschen. Verzweifelt sucht Caitlin nach etwas, mit dem sie sich befreien könnte. Das kleine hochgelegene Kellerfenster ist kaputt. Mit einem Stein aus der Mauer könnte sie die Reste des Glases zerschlagen und sich vielleicht hindurchzwängen.
Tatsächlich entdeckt sie einen losen Backstein. Dahinter ist zu ihrer Überraschung ein Hohlraum. Hier findet sie in einem wachsgetränkten Tuch ein ledernes Schriftstück und einen Halsreif aus Kupfer, den sie probeweise anlegt. Sie liest noch einmal das Gedicht auf dem Leder und plötzlich ist nichts mehr, wie es eben noch war.
Caitlin kommt in einer Gasse in der Nähe des Bamberger Marktplatzes wieder zu sich. Alles hier sieht merkwürdig verändert aus. Als sie Zeugin einer Hexenverbrennung wird, überkommt sie eine weitere Ohnmacht. Dann ist sie wieder zu Hause. Caitlin glaubt zunächst geträumt zu haben. Doch der Kupferreif ist noch da und lässt sich nicht entfernen. Wie eine Fessel liegt das Schmuckstück um ihren Hals.
Von einem Geschichtsdozenten erhofft sich Caitlin Näheres zu erfahren über die Zeit, in der sie war. Sie erfährt, dass es noch eine echte Hexe in Bamberg geben soll und macht diese ausfindig. Margret Hahn glaubt, dass der Kupferreif von einer Frau mit magischen Kräften mit einem Bann belegt wurde und dass dies die Ursache für die Zeitreise sein könnte. Um den Fluch zu lösen, muss Caitlin diese Frau finden. Sie muss also wieder in die Vergangenheit reisen.
Es geht im Buch darum, in das Schicksal einzugreifen und Geschehnisse der Vergangenheit in andere Bahnen zu lenken. Caitlin lässt sich auf diese Rolle ein. Sie hat keine Wahl, wird sie doch von dem immer enger werdenden Halsreif gedrängt zu handeln.
Die Geschichte ist äußerst spannend gemacht. Sie ist geheimnisvoll und unheimlich zugleich. Der historische Hintergrund ist perfekt eingearbeitet. Das historische Bamberg zur Zeit der Hexenprozesse bildet die Kulisse. Es ist eine gefährliche Zeit. Das bekommt Caitlin auf sehr dramatische Art und Weise zu spüren.
Die Hauptdarstellerin ist sehr sympathisch. Es ist interessant zu sehen, wie Caitlin sich als Frau im Mittelalter gibt. Verständlicherweise hat sie Mühe, sich in die Gepflogenheiten der damaligen Zeit hineinzufinden. Hier ergeben sich auch einige lustige Momente, in dem doch sehr ernsten und zeitweise traurigen Buch.
Die Geschichte ist also gut gemacht. Fesselnd und unterhaltsam zugleich. Die Autorin versteht es, spannend zu erzählen.
Rezension von Heike Rau
Heike Eva Schmidt
Purpurmond
352 Seiten, gebunden
PAN-Verlag
ISBN-10: 3426283662
ISBN-13: 978-3426283660
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Marlies Ferber: Null-Null-Siebzig – Operation Eaglehurst
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James Gerald, ehemaliger Geheimagent beim SIS, ist längst im Ruhestand. In das Seniorenheim Eaglehurst in Hastings ist er aufgrund seines Alters aber nicht eingezogen. Er ist noch ganz gut in Schuss, auch wenn er nach einer schweren, aber nun überstanden Grippe in diesem Winter noch ein wenig wacklig auf den Beinen ist und einen Arm als Stütze benötigt.
Gleich am ersten Tag seines Aufenthalts stirbt Thomas Maddison beim Bingo. Er folgt damit William Morat nach, der vor drei Wochen auch ganz plötzlich starb. Wegen ihm ist James hier. Er glaubt nicht an einen natürlichen Tod, sondern nimmt an, dass sein Freund vergiftet wurde. Aber es gibt noch mehr Ungereimtheiten. William Morats Tochter wusste nicht einmal, dass ihr Vater sich in ein Seniorenheim zurückgezogen hatte. Was hatte William also vor?
Die Obduktion, die James veranlasst hat, ergibt, dass William zu viel seines Herzmedikaments genommen hatte. James glaubt nicht, dass William die Tabletten doppelt genommen haben könnte.
Das Auskundschaften des Altenheimes ist nicht so einfach, wenn man auf Hilfe angewiesen ist. Als Mrs Sheila Humphrey, James Nachbarin aus London und ehemalige Kollegin, endlich den Rollator bringt, ändert sich das. Das Gefährt ist zudem mit Navigationsgerät und einer Vorrichtung ausgestattet, die es möglich macht, Reizgas zu versprühen.
Die Ermittlungsarbeiten gestalten sich schwieriger als gedacht. Doch nach und nach kommt James einer Sache auf die Spur, die er kaum glauben kann.
Ein 70-jähriger Ex-Agent mit Rollator geht in diesem Buch auf Verbrecherjagd.
Man kann sich leicht ausrechnen, dass der Krimi ein wenig anders ist, als andere. Der Schreibstil der Autorin gefällt gut und erinnert an alte englische Kriminalfälle. James Gerald als Figur hat etwas von Miss Marple, aber auch etwas von James Bond. Hilfe, wenn auch manchmal ungebetene, erhält er von der unwesentlich jüngeren und sehr resoluten Mrs Sheila Humphrey. Die beiden bilden ein kurioses Team. Und ein Seniorenheim, in dem es mehr als gemütlich zugeht, und eigentlich nie irgendwas passiert, ist auch mal etwas anderes. Es sind besonders die lebendigen Details, die diese Kulisse wirken lassen wie ein Bühnenbild.
Es ist ein Vergnügen, diesen Krimi zu lesen. Er ist spannend, und durch diesen immer wieder einfließenden trockenen Humor auch sehr amüsant. Man wird gut unterhalten. Der Fall ist zudem viel komplexer, als zunächst angenommen, so dass sich James Gerald ganz schön ins Zeug legen muss. Gute Detektivarbeit ist hier gefragt. Besonders schön zu lesen, sind hier seine Streitgespräche mit Sheila Humphrey. Es gibt viele spannende Wendungen und das Ende ist eine echte Überraschung.
Rezension von Heike Rau
Marlies Ferber
Null-Null-Siebzig – Operation Eaglehurst
Kriminalroman
272 Seiten, broschiert
Dtv – Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN-10: 3423213450
ISBN-13: 978-3423213455
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John Banville: Unendlichkeiten
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Götterwelt und irdische Lebensläufe.
Dieser tiefsinnige Roman John Banvilles spielt mit allen Registern der Unendlichkeit und des zum Sterben verdammten Seins.
Die griechische Götterwelt spielt den verbindenden Part in dem Drama um Liebe, Tod und Sterben.
Der Familienvater Adam Godley ist schwer krank. Er liegt nach einem Schlaganfall im Koma. Einst war er ein berühmter Mathematiker, der sich mit den Konzepten der Unendlichkeit befasste. Sein Tod ist absehbar, und in seinen komatösen Fantasien ist er gepeinigt von der Angst, lebendig begraben zu werden; Friederike Kempner lässt grüßen! Auch sie dachte sich in ihren Gedichten Signale aus, mit denen sie sich als Scheintote möglicherweise wieder Zugang zu den Lebenden verschaffen könnte.
Der Gott Hermes gibt sich als Erzähler der Familiengeschichte der Godleys aus und pfuscht in deren Überlebensstrategien und Sterbensängste hinein.
Zum kranken Vater ist der Sohn Adam mit seiner Gemahlin Helen angereist. Er ist ein furchtsamer und argwöhnischer Mensch. Petra, die jüngere Schwester von Adam, wirkt geradezu wie ein verschrecktes Hühnchen mit ihrer schmächtigen Gestalt und Ängstlichkeit. Ursula, Adams Frau, bestreitet den Alltag und realisiert am ehesten den nahenden Tod ihres Mannes.
In der Erzählung geht es um Erinnerungen, um eine freche Götterwelt, um Fantasien, Furcht und Lebensangst. Von den Familienmitgliedern trägt jeder sein eigenes Schicksal mit Unzulänglichkeiten, Versagensängsten, Lebenslust- und Frust zugleich.
Mitten hinein agieren die alt bekannten Götter aus der griechischen Mythologie, die den Lebenden die echte Liebe und das Sterben missgönnen, da dieses „echte“ Leben ihnen selbstredend versagt ist.
So wird Helen zum Opfer von Zeus, der ihr im Beischlaf vorgaukelt, ihr Mann zu sein, jedoch mit der Hoffnung, dass sie in ihm den unvergesslichen Liebhaber sehen möge.
In dieser Weise führen die Götter so manchen Schabernack im Schilde,mit denen sie den Ernst der Lage aufmischen.
Nicht zuletzt gleicht die Geschichte der Aufführung einer Commedia dell’arte oder einem Tanz auf dem Vulkan: ein Tag nur im Leben der Familie spiegelt dichte und groteske Ereignisse im Wechsel mit den göttlichen Funken, die in das irdische Leben hineinspuken.
John Banville ist ein großer Erzähler, dem hier die Synthese von Ernst und Komik grandios gelingt.
Er ist ein mit zahlreichen Preisen ausgezeichneter irischer Dichter der Gegenwart.
John Banville
Unendlichkeiten
318 Seiten, gebunden
Kiepenheuer & Witsch, Februar 2012
ISBN-10: 346204379X
ISBN-13: 978-3462043792
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