Jennifer Valoppi: Das Allheilmittel

Jennifer Valoppi: Das Allheilmittel

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Claire hat Krebs im fortgeschrittenen Stadium. Es gibt eigentlich keine Hoffnung mehr und doch überrascht sie ihre Tochter Helen und ihren Enkelsohn Justin mit unglaublichen Neuigkeiten. Ein fremder Arzt aus China ist zu ihr unterwegs. Dr. Smith Viviee kann etwas gegen den Krebs tun. Gegen alle Zweifel lässt Claire sich einen Nanochip einsetzen, der sie heilen soll. Tatsächlich geht es der alten Dame bald viel besser. Doch Justin fällt auf, dass seine Großmutter sich immer mehr verändert. Sie wird zu einem völlig anderen Mensch. Helen ist blind für diese Veränderung, zumal Dr. Viviee von vorübergehenden Nebenwirkungen gesprochen hat. Sie ist Fernsehjournalistin und hat nur noch eines im Sinn. Dr. Viviee muss in ihrer Sendung auftreten, damit die Menschheit erfährt, dass er Krebs zu heilen vermag und damit ihre Einschaltquoten wieder steigen.
Die Fernsehsendung schlägt, wie erwartet, hohe Wellen. Doch bald stellt sich heraus, dass der charismatische Dr. Viviee noch eine ganz andere Seite und vor allem auch andere Absichten hat, als angenommen. Und auch das Heilmittel hat seine Tücken.

Der Autorin spielt in ihrem Buch ein Horrorszenario durch, das Gänsehaut verursacht. Es ist wirklich spannend zu sehen, auf welche dramatische Art und Weise, die zunächst sehr viel Hoffnung bringende Handlung kippt.
Und doch, ist die Umsetzung des Stoffs nicht so ganz gelungen. Es läuft zu viel parallel. so dass der Eindruck entsteht, mit der Handlung gehe es nur langsam vorwärts. Auch muss man sich mit viel zu vielen Personen auseinander setzten und das gleich von Anfang an. Die Glaubwürdigkeit der Geschichte bleibt irgendwann auf der Strecke, vom überaus seltsamen Ende gar nicht zu sprechen!
Dennoch ist das Buch über weite Strecken durchaus sehr interessant zu lesen. Das Thema weckt eben Interesse. Was da nach bekannt werden des Allheilmittels, was die Menschen, die Medien und die Pharmaindustrie betrifft, passiert, liest sich spannend. Der Thriller ist ausgesprochen mysteriös.

Rezension von Heike Rau

Jennifer Valoppi
Das Allheilmittel
Aus dem Englischen von Michael Krug
478 Seiten, gebunden
Otherworld Verlag
ISBN-10: 3800095068
ISBN-13: 978-3800095063

Wallace Stegner: Die Nacht des Kiebitz

Wallace Stegner: Die Nacht des Kiebitz

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Subtile Ehegeschichte und Rückschau auf ein langes Leben.

Das Alter bedeutet nicht für jeden nur Spaß und Freude!

Da gibt es die kleinen Wehwehchen überall, und der Körper will nicht mehr so wie einst. Wallace Stegner weiß lebendig davon zu berichten. Sein alter ego ist Joe Allston, ein pensionierter 69 jähriger Literaturagent, der mit seiner Frau Ruth den Lebensabend im geruhsamen Kalifornien verbringt. Er führte alle die Jahre eine gute Ehe mit ihr und ist seiner Frau stets treu gewesen. Ein kleines Geheimnis blieb lange unentdeckt, bis Joe seine Tagebuchaufzeichnungen aus dem Jahr 1954 wiederfindet. Auf der Reise in die Vergangenheit entdeckt man eine fast kriminelle Familiengeschichte, die es in sich hat.

Sein Berufsleben hat Joe in der anregenden und kulturell lebendigen Stadt New York verbracht. Jetzt bestimmen die Gartenarbeit und gelegentliche Geselligkeiten sein Leben.    Aber ist Joe wirklich zufrieden?

Sein italienischer Freund Césare ist entsetzt über die Abgeschiedenheit seines jetzigen Lebens und den Mangel an abwechslungsreicher Unterhaltung hier im friedlichen Umfeld seiner neuen kalifornischen Heimat.

Mit Witz, Ironie und einer guten Portion Sarkasmus bei gleichzeitiger Empfindsamkeit erzählt Joe Allston über seine kleinen Maläsen, über seine lange Ehe mit Ruth und über ihre eingeübten Gewohnheiten, die sehr originell beschrieben sind. Sie witzeln und kennen die Eigenarten des anderen. Gemütlich ist es allemal, wenn sie zusammen sitzen und Musik hören oder fernsehen. Seine Freunde sind ebenfalls alt, und er sieht, wie der eine oder andere schon scheiden muss. Die alltägliche Gegenwart ist absolut witzig und treffend gezeichnet. Gespräche über den Gartenzaun erzeugen eine sehr persönliche Atmosphäre. „ Der Wind rüttelt sanft, doch energisch am Haus. Man hörte den Regen gegen die Scheiben prasseln. Nichts konnte mehr Geborgenheit bieten als das. Und nichts ist so vergänglich.“

Depressionen überfallen ihn heute zuweilen, wenn er die Kürze der Zeit bedenkt, die seine Altersperspektive ihm gewährt.

Die Tagebücher, aus denen er Ruth eines Abends vorliest, führen die beiden zurück nach Dänemark, wo sich Joe im Jahr 1954 auf Spurensuche nach seinen Vorfahren begeben hatte. Hier beschreibt er ein mit reisendes Paar  als  “ fromm, kleinkariert, strikt gegen Rauchen, Trinken, Kartenspiel, Kino, Bücher, Sprachen, Denken.“ Spießbürger par excellence!

Die Abenteuer in Dänemark wirken fast wie eine eigene eingeschobene Geschichte, die nur mittelbar mit seinem Lebensbericht in Verbindung steht. Das Bild rundet sich und man beobachtet Joe Allston beim Nachdenken und Sinnieren. Geheimnisse werden aufgedeckt, die seiner Geschichte eine spannende Wende geben.

Wallace Stegners Werke handeln vom einfachen Leben, von Freude, Leid und der Vergänglichkeit. Sehr nahe kommt man seinen Empfindungen, denn er schreibt seine Romane wie Berichte an einen guten Freund. So fühlt man sich heimisch bei der Lektüre und meint, man könnte auch zu seinen Gästen zählen. Dieser Autor bietet Geschichten an, in denen es wie im wirklichen Leben zugeht: fröhlich, traurig, ehrlich, aufrichtig und nicht zuletzt oft versöhnlich.

Der Autor Wallace Stegner, 1909 -1993, gehört zu den wichtigsten amerikanischen Schriftsteller des vergangenen Jahrhunderts. Er wurde mit dem National Book Award 1977 ausgezeichnet.

Wallace Stegner  
Die Nacht des Kiebitz
Taschenbuch: 280 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423247460
ISBN-13: 978-3423247467

Edmund Hartsch: Maffay – Auf dem Weg zu mir

Edmund Hartsch: Maffay – Auf dem Weg zu mir

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Echter Lesespaß: „Maffay – auf dem Weg zu mir“

Nein, das Buch ist entgegen der meisten Presse-Aussagen keine Autobiografie. Es ist eine Biografie, ein echtes Edmund-Hartsch-Buch. In seinem knackig-spitzen Stil geschrieben – das allein wär schon Empfehlung genug. Ohne Drumherumgerede skizziert Journalist Edmund Hartsch, laut Wikipedia „Pressebetreuer in der Musikbranche“, nicht nur die Stationen des Peter Maffay, sondern auch das musikalisch-tagespolitische Umfeld, durch das hindurch Maffay seinen Weg zu sich suchte. Vieles erscheint dabei für das Thema des Buches irrelevant, sei es, weil es das wirklich war, weil Maffay die Relevanz nicht bewusst war oder weil er sie während der Gespräche mit dem Autor nicht dar- oder nahelegte. Interessant ist es trotzdem, weil es das Phänomen Maffay aus dem luftleeren Raum einer bloßen Faktensammlung holt und in die Wirklichkeit einsortiert.

Dass man zum Genuss des Inhalts wenn schon nicht Maffay-Fans sein, so doch wenigstens mit „Peter was am Hut“ haben sollte, liegt nahe. Tatsächlich bleibt bei aller Detailiertheit und vieler kraftstrotzender Auf-den-Punkt-Aussagen ein Beobachter-Abstand erhalten, der es Nicht-Fans vielleicht erschwert, Zugang zu dem Menschen Maffay zu bekommen. Dass dies zu dessen Charakter des offenen, sich aber nicht entblößenden Menschen passt, kann man als Geniestreich Hartschs auffassen, ist aber wohl eher Zufall.

Vielleicht ist dieser Abstand und dieses Tempo, dieses nicht in Gefühlsduselei-gedrängt-Werden, aber auch ein Vorteil für Nicht-Maffay-Fans. Denn egal, ob man zur Masse der Peter-Treuen gehört oder nicht: Das Buch liest sich wie locker-fröhliche Unterhaltung, wie ein witzig-bissiger Abriss über 40 Jahre Populärmusik Deutschlands. Vor allem wer Spaß am Wort hat, wird bestens bedient – Musikszenekenntnisse können da ruhig rudimentär sein.

Und als sei das alles nicht genug, besticht das Buch durch ein ungewöhnliches, dekoratives und doch höchst lesefreundliches Layout. Es balanciert mit traumwandlerischer Sicherheit jenseits der buchtypischen „Bleiwüsten mit Bild“ und diesseits der überdekorierten „Schmuck-Stücke“. Jede Seite ist grafisch konsequent durchgestaltet, Spaltenstrukturen werden aufgebrochen, Illustration und Text fließen zuweilen ineinander, Details erfrischen den Blick ohne abzulenken.

Nur das Schlusswort, das ist irgendwie daneben gegangen. Hartsch schreibt es durchweg in der Vergangenheit. Vielleicht sollte das den frisch-witzigen Ton mit einem Maffays Leistungen angemessenen Pathos überziehen, tatsächlich jedoch klingt das Schlusskapitel wie ein Nachruf. Aber wie heißt es so schön? Totgesagte leben länger.

Edmund Hartsch
Maffay – Auf dem Weg zu mir
Bertelsmann, 2009
ISBN 978-3-570-01029-7

Cornelia Read: Es wartet der Tod

Cornelia Read: Es wartet der Tod

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Madeline hat sich hierher geflüchtet. Nach einem traumatischen Erlebnis, arbeitet sie an der Santangelo Academy. Die Schüler hier haben alle psychische Probleme. Die Lehrer scheinbar auch. Madeline ist die einzige Lehrerin, die nicht auf dem Gelände lebt. Sie wohnt mit ihrem Mann außerhalb.
Die Methoden an der Schule, mit denen die jungen Menschen wieder auf den rechten Weg gebracht werden sollen, kann Madeline nicht gut heißen. Besonders das Straflager draußen im Wald erregt ihren Unmut. Die Zweifel wachsen, als sie von der unwürdigen Behandlung eines Schülers hört, die einer Folter gleichkommt. Von ihren Zweifeln erzählt Madeline ihrer Psychologin.
Dann ist Fay von Mooney schwanger. Die beiden Jugendlichen wollen das Kind nicht. Nur Madeline vertrauen sie sich an, die versprechen muss, das Geheimnis einige Tage für sich zu behalten. Später wird noch die Lehrerin Lulu eingeweiht. Madeline vertraut ihr. Doch hinter den Kulissen ist etwas im Gange. Madeline wird sogar eine Gehaltserhöhung und eine bessere Position angeboten. Sie soll neue Studiendekanin werden. Die bisherige, Dhumawati, braucht angeblich eine Auszeit.
Madeline sorgt sich über alle Maßen um Mooney und Fay, die sich mittlerweile beide im Straflager befinden. Die Zustände in der Baracke draußen im Wald sind unhaltbar. Ohne dass es jemand bemerkt, verspricht Madeline, den beiden, zu helfen. Doch am nächsten Tag sind sie tot.

Es herrscht eine merkwürdige, äußerst angespannte Atmosphäre an dieser Schule, wo scheinbar keiner dem anderen vertrauen kann. Diese Spannungen nimmt man als Leser sehr genau wahr. Man spürt das Unheil also kommen.
Madeline scheint die Einzige zu sein, die die Erziehungsmethoden am Internat und den seltsamen Umgang mit den Schülern anzweifelt. Den Leser hat sie allerdings schnell auf ihrer Seite. Und doch hat Madeline den Überblick nicht. Sie ahnt nicht einmal, in was sie da wirklich reingeraten ist.
Die Geschichte beginnt recht ruhig, kommt aber immer mehr in die Gänge, so dass sich ein perfekter Spannungsbogen aufbaut. Man wird als Leser immer wieder überrascht. Spannende Wendungen gibt viele.
Madeline begeistert, auch wenn ihr Sarkasmus angesichts der Lage hin und wieder übertrieben wirkt. Aber sie ist nun mal eine unbequeme Person, eine Frau mit Biss. Und so gefällt der Schreibstil der Autorin gut. Das Buch liest sich leicht. Man folgt mühelos.

Rezension von Heike Rau

Cornelia Read
Es wartet der Tod
Deutsch von Sophie Zeitz
340 Seiten, Klappenbroschur
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423247533
ISBN-13: 978-3423247535

Hanns-Josef Ortheil: Die Erfindung des Lebens

Hanns-Josef Ortheil: Die Erfindung des Lebens

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Trauer, Krieg und eine außergewöhnliche Lebensgeschichte!

In Rom, der von ihm sehr geliebten Stadt, gelingt es dem Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil, noch einmal die Geschichte seiner Kindheit zu erinnern. Er beschreibt diese von einer ungeheuren Familienkatastrophe überschattete Kindheit beredt, sensibel und von magischen Eindrücken durchzogen.

Es ist die Geschichte eines stummen Jungen, der in enger Symbiose mit Mutter und Vater aufwächst.

Wie war es dazu gekommen?

Der Krieg hatte den Eltern tiefe Narben geschlagen. Vor Kummer um den frühen Verlust ihrer ersten Kinder im zweiten Weltkrieg hatte die Mutter ihre Sprache verloren. Als einige Jahre nach dem Krieg ein letzter Sohn geboren wurde, der nunmehr das einzige Kind seiner Eltern blieb, konnte weder die Mutter noch der Junge sprechen.

H.-J. Ortheil beschreibt das Aufwachsen wie einen stummen Traum: Glück ist es, mit der Mutter zu sein, den Vater nach Hause kommen zu hören, die Natur zu beobachten und sich versonnen am Rande der Gesellschaft zu bewegen. Es scheint, als seien mangels der Sprachfähigkeit seine übrigen Sinne besonders wach. Ortheil erzählt von dem hoch sensiblen und tief mit der Mutter verbundenen Jungen, der sie in unsichtbaren Gefahren wähnt. Er erlebt die Eltern in enger Zugehörigkeit und Liebe, und er erfährt erste unbekannte Schikanen in der Schule, die sein Leben bedrängen.

Als eines Tages ein Klavier ins Haus kommt, empfindet er ungeahntes Glück: Musik zu hören wird zum außergewöhnlichen Ereignis.

Mit einem entschlossenen Kraftakt beschließt der Vater eines Tages, ohne die Mutter mit dem Jungen aufs Land zu fahren. Dort auf dem  heimischen Bauernhof, der zur Familie des Vaters gehört, mit vielen Onkeln und Tanten, mit geregeltem Arbeitsablauf, festen Mahlzeiten und langen Spaziergängen mit dem Vater vollzieht sich die erhoffte und unerwartete Wende: der Junge blüht auf, kräftigt sich an Leib und Seele, lernt schreiben und lesen und zuletzt auch das Sprechen. Wie sich sein weiteres Leben entwickelt, ist von ebenso besonderer Eigenart wie seine frühe Kindheit

In feiner Manier, ganz aus den Augen eines verstörten Kindes, berichtet Ortheil seine Erlebnisse als Kind und die Folgen, die das jahrelange Schweigen für sein Aufwachsen hatte. Man wir zum Zeugen einer „ Sprachwerdung“, die von ungewöhnlichem Ausdruck ist. Kaum vorstellbar sind die Entwicklungen, die im Zeitraffertempo in wenigen Wochen auf dem Land stattfinden.

Der Junge entwickelt allmählich einen zaghaften eigenen Willen, mit dem er seinen weiteren Lebensweg beschreitet. Musik und Literatur bestimmen sein weiteres Leben.

Freude, Glück und Enttäuschung aber liegen immer weiter nahe beieinander.

Der Autor hat seine eigene Kindheitsgeschichte zu einem fiktiven Roman verfremdet. Sein harmonischer Charakter scheint das Ergebnis des besonders einfühlsamen und pädagogisch befähigten Vaters zu sein. Beiden Eltern zollt der Autor in seinem Buch Respekt und Anerkennung, ohne die kritischen Phasen seiner Entwicklung zu verschweigen. Seine Geschichte hat er in einen Strom poetischer Worten gekleidet, mit dem man ganz nah an sein inneres Erwachen herangeführt wird. Der ruhige Erzählstrom entspricht den sich langsam entfaltenden Möglichkeiten des heranwachsenden Jungen. Er ergeht sich nicht in tiefenpsychologischen Deutungen und verrät dennoch Gründe und Ursprünge einer außergewöhnlichen seelischen Entwicklungsgeschichte. Diese seltene Form der Biographie ist höchst beeindruckend!

Hanns-Josef Ortheil
Die Erfindung des Lebens
Gebundene Ausgabe: 592 Seiten
Verlag: Luchterhand Literaturverlag
ISBN-10: 3630872964
ISBN-13: 978-3630872964

Jürgen Brück: Schutz vor Elektrosmog

Jürgen Brück: Schutz vor Elektrosmog

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In unseren eigenen vier Wänden fühlen wir uns sicher und geborgen. Und doch schleicht sich manchmal eine Unsicherheit ein, was Elektrosmog betrifft. Sich mit dem Thema einmal zu beschäftigen, kann also nicht schaden. Sieht man sich in einer Wohnung um, so fallen die vielen elektrischen Geräte schon ins Auge. Fernseher, Computer, Mikrowelle, Elektroherd und Warmwasserboiler sind immer wieder in Betrieb. Küchenmaschine und elektrische Zahnbürste erleichtern das Leben. Das Handy wird längst nicht mehr nur zum Telefonieren genutzt.

Der Autor erklärt in seinem Buch, was Elektrosmog ist. Es wird gezeigt, dass selbst Wissenschaftler nicht abschließend beurteilen können, welche Risiken elektromagnetischen Strahlen haben. Dennoch kann man sich natürlich nicht den möglichen Gefahren verschließen, auch wenn es gesetzliche Rahmenbedingungen mit Grenzwerten gibt.
Bei einem Rundgang durch eine Musterwohnung wird gezeigt, wo mögliche Gesundheitsrisiken liegen und wie diese minimiert werden können. Gerade wer vermutet, sensibel auf Magnetfelder und elektromagnetische Strahlen zu reagieren, lernt Abhilfe zu schaffen.

Man wird mit dem Buch umfassend informiert. Dargestellt wird der aktuelle Stand der Forschung, was Elektrosmog betrifft. Man lernt, was man beachten muss, um Gefährdungen zu minimieren.
Ganz leicht ist das Thema nicht. Aber auch schwierige Sachverhalte werden vom Autor nachvollziehbar dargestellt. Er setzt auf die Darstellung von Fakten und Tatsachen. Angst vor Elektrosmog wird nicht geschürt. Unterschiedliche, manchmal auch gegensätzliche Meinungen der Experten auf diesem Gebiet werden gleichermaßen betrachtet. Studien werden ausgewertet. Damit wird der Leser in die Lage versetzt, sich selbst eine Meinung zu bilden, Schlüsse zu ziehen und entsprechende Ratschläge umzusetzen und Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen, falls nötig.

Rezension von Heike Rau

Jürgen Brück
Schutz vor Elektrosmog
Tipps für ein gesundes und sicheres Wohnumfeld
144 Seiten, broschiert
Din-Ratgeber, Beuth Verlag
ISBN-10: 3410174699
ISBN-13: 978-3410174691

Gordon Ramsay: Geschmack pur – Meine besten Rezepte

Gordon Ramsay: Geschmack pur – Meine besten Rezepte

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Es ist kein Kochbuch für Anfänger. Um es nutzen zu können, braucht man ein gewisses Maß an Erfahrung und natürlich eine gut ausgestattete Küche. Besonders kreative Hobbyköche werden aber ihre Freude an dem Buch haben, denn es enthält viele neue Rezepte, deren Umsetzung spannend zu sein verspricht. Dargestellt wir kein komplettes Mahl. Es sind vielmehr Bausteine, die dann frei zu einem Menü zusammengesetzt werden können.
Man findet kaum Familiengerichte, die man schnell und einfach zubereiten und tagtäglich auf den Tisch bringen kann. Vorrang hat das ganz Besondere, wobei mit ausgesuchten Zutaten bester Qualität gekocht wird. Vom Profi zu lernen, ist eine Herausforderung. Aber auch ein Freude!

Zunächst werden die Grundlagen gelegt. Das heißt, die Grundrezepte haben ein extra Kapitel, dem man entnehmen kann, wie man eine Gemüsebrühe, ein Pesto oder einen Zuckersirup herstellt.
Begonnen wird mit Suppen wie „Cappuccino von weißen Bohnen mit Morcheln“. Eine Vorspeise könnte aus „Gebratenen Jakobsmuscheln mit Fenchel und Ingwersahne“ bestehen.
Das Hauptgericht kann man selbst zusammenstellen. Da können Fisch, Fleisch oder Gemüse die Hauptrolle spielen. Man kann sich vom „Hirsch in Schokoladensauce“ inspirieren lassen und wählen, was dazu serviert werden soll. Auch die Desserts können sich sehen lassen. Mit der „Terrine aus Pink Grapefruit, Orange und Passionsfrucht“ kann man jeden Gast beeindrucken.

Das Nachkochen ist mit Aufwand verbunden. Da dürfte manchmal schon das Besorgen der Zutaten nicht ganz einfach sein. Aber wer die Arbeit nicht scheut, wird belohnt. Die Fotos zeigen, was den Genießer erwartet. Sie sind, um es ganz kurz zu sagen, atemberaubend.

Rezension von Heike Rau

Gordon Ramsay
Geschmack pur – Meine besten Rezepte
192 Seiten, gebunden
Egmont Vgs Verlag
ISBN-10: 3802536959
ISBN-13: 978-3802536953

Gabriele Lehari: Exotische Früchte

Gabriele Lehari: Exotische Früchte

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Exotische Früchte, Gemüsesorten, Nüsse und Gewürze kann man auf unseren Märkten immer öfter kaufen. Selbst im Supermarkt haben sie Einzug gehalten. Was man nicht kennt, wird aber kaum gekauft. Man kann ja nicht wissen, wie diese Exoten gegessen oder zubereitet werden. Eine große Hilfe ist dann das Buch „Exotische Früchte“ von Gabriele Lehari. Die Autorin beschränkt sich aber nicht nur auf das, was hierzulande angeboten wird. Sie hat in das Buch auch Exotisches aufgenommen, das einem im Urlaub in den Tropen und Subtropen begegnen könnten.

Schon in der Buchklappe sieht man, was man erwarten darf. Man findet hier eine Tabelle mit allen Obst- und Gemüsesorten, Nüssen und Gewürzen, die gleichzeitig das Inhaltsverzeichnis aufwertet. Ablesen kann man hier den Namen mit Synonymen und den wissenschaftlichen Namen. Man sieht auf einen Blick welche Pflanzenteile essbar sind und ob man diese roh oder gegart verzehren kann.

Die exotischen Obst- und Gemüsearten von Kapstachelbeere bis rote Kiwi über Okra und Palmherzen bis hin zu Artischocke oder Eierfrucht werden dann in ausführlichen Porträts auf den Seiten vorgestellt, meistens auch mit Foto. Man erfährt, wie die Exoten aussehen, wie sie zubereitet werden, wie sie schmecken und welche Inhaltsstoffe erwähnenswert sind, auch bezüglich auf den Gesundheitswert. Dass im Buch auch Nüsse und Gewürze Aufnahme gefunden haben, gefällt gut.

Zudem gibt es verschiedene Spezial-Seiten. Hobbygärtner erfahren hier, welche Pflanzen man auch zu Hause im Blumentopf ziehen kann. Interessant ist auch das Spezial über Exoten, die man in der Schönheitspflege einsetzen kann.
Was auffällt, ist auch die schöne Gestaltung des Buches. Es ist sehr übersichtlich, da die Kapitel farblich abgesetzt sind. Interessant sind immer auch die „Aha!“-Kästchen mit besonderen Informationen. Außerdem gibt es eine Reihe von Rezepten.

Fazit: Mit dem Buch kann man exotische Obst- und Gemüsearten, Nüsse und Gewürze kennen lernen und seinen Speiseplan erweitern. Insgesamt 130 Porträts gibt es. Das ist eine schöne Einladung, sich auf den Märkten hier bei uns und im Urlaubsland umzusehen.

Rezension von Heike Rau

Gabriele Lehari
Exotische Früchte
121 Seiten, gebunden, 110 Farbfotos
Eugen Ulmer Verlag
ISBN-10: 3800159287
ISBN-13: 978-3800159284

Wolfgang Schorlau: Das München-Komplott

Wolfgang Schorlau: Das München-Komplott

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Ein Krimi der Spitzenklasse!

Zugegeben: dieses ist mein erster Krimi von dem Autor Wolfgang Schorlau. Er hat mich aber sogleich gepackt, denn das umfangreiche Netz, mit dem man sich dem Kriminalfall nähert, ist faszinierend.

Worum geht es?

1980 wurde auf den Theresienwiesen in München ein Attentat begangen. Viele Tote, Verletzte und Schwerverletzte waren als Opfer zu beklagen. Die Tat konnte nie wirklich aufgeklärt werden, weil man sich auf die Einzeltäterschaft eines Neonazis, Gundolf Köhler, geeinigt hatte, der bei dem Attentat ebenfalls ums Leben gekommen war.

W. Schorlau rollt den unaufgeklärten Fall in seinem Roman noch einmal auf. Danach wird der ehemalige Zielfahnder des Bundeskriminalamtes Georg Dengler nach fast dreißig Jahren erneut auf den Fall angesetzt. Auftraggeber ist der Chef des BKA.

Im „ Basta,“ seiner Stammkneipe in Stuttgart, trifft sich Dengler regelmäßig mit Freunden, deren private Lebensgeschichten, Freuden und Leiden  die Geschichte umrahmen und auflockern. Die Freunde können Dengler nicht helfen, der, vom Ehrgeiz gepackt, beim Studium der Akten schon bald auf Ungereimtheiten bei der Aufklärung des Falles stößt.

Er muss sich auf eine lange Recherche gefasst machen!

Schorlau steigert die Handlung von Kapitel zu Kapitel, in dem man sich der Lösung des Falles zu nähern glaubt. Interessant ist die Mischung aus wahrer Begebenheit und Fiktion, die den Fall realitätsnah und glaubwürdig macht. Die Handlungsstränge sind verworren, und gespannt folgt man Dengler bei seiner Suche, bei dem ihm das Studium vermeintlich originaler Dokumente helfen soll. Geheimdienste, Verfassungsschutz und das CIA mit internationaler Zielrichtung spielen eine gewichtige Rolle, und Dengler bewegt sich auf gefährlichen  Pfaden.

Wolfgag Schorlau hat die Tatsachen vor Augen, während er seine Figuren zum Leben erweckt und die Handlung erfindet. Sein nüchterner Erzählstil, der stakkatoartig Tatsache für Tatsache aneinanderreiht, löst eine faszinierende Wirkung aus: man glaubt, das alles sei wirklich so geschehen!  Sein Roman führt in die nahe deutsche Geschichte und spart auch Gegenwärtiges nicht aus. Selbst die Stasibehörde hält Einzug in den Roman, denn sie hält wichtiges Aufklärungsmaterial bereit.

Ein wirklich großartiger Wurf ist Wolfgang Schorlau  mit diesem Politthriller gelungen. Zu Recht gilt der Roman als Krimi des Monats!

Wolfgang Schorlau 
Das Münchenkomplott
Broschiert: 304 Seiten
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
ISBN-10: 3462041320
ISBN-13: 978-3462041323

Heinz Erhardt: Hinter eines Baumes Rinde …

Heinz Erhardt: Hinter eines Baumes Rinde …

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100 Jahre alt wäre Heinz Erhardt im Jahre 2009 geworden. Sein unschlagbarer Humor begeistert noch immer. Seine Gedichte sind einzigartig. Die unkonventionelle Wortwahl ist das Besondere an seinen Reimen. Für das vorliegende Buch hat Peter Baumann die Gedichte ausgewählt. Tiere spielen die Hauptrollen. Es ist eine Zusammenstellung, die Kinder ab fünf Jahren begeistern sollte. Aber auch Erwachsenen wird es gefallen, sich an Heinz Erhardt zu erinnern.

Bezeichnend ist die Titelgeschichte „Hinter eines Baumes Rinde…“ Eine kleine Made, die nicht auf ihre Mutter hören will, bekommt die Folgen auf tragische Weise zu spüren. In „Der Saurier“ wird eine interessante These aufgestellt, die erklären könnte, warum die Dinosaurier wirklich ausgestorben sind.
Außerdem erfährt man, wie es aussieht, wenn ein Himbär mithilfe eines Stachelbärs einem Brombär einen Bären aufbindet. Und was Kröten von Schönheitspflege halten, kann man beim Lesen auch herausfinden. Gute Unterhaltung für Klein und Groß wird damit garantiert.

Sehr schön passen die Zeichnungen zu den Gedichten. Sie sind großformatig und farbenfroh. Das Humorvolle, Skurrile an den Reimen wird so noch einmal unterstrichen. Besonders kleine Kinder werden ihre Freunde daran haben, die Zeichnungen zu betrachten, währen sie die Gedichte vorgelesen bekommen. Diese Lesestunde kann man immer wieder wiederholen. Heinz Erhards Gedichte werden nie langweilig.

Rezension von Heike Rau

Heinz Erhardt
Hinter eines Baumes Rinde …
Gedichte für Kinder
Illustriert von Christine Sormann
48 Seiten, gebunden
ab 5 Jahren
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830332440
ISBN-13: 978-3830332442