Hurra, die Krise ist vorbei!

Hurra, die Krise ist vorbei!

„Die Krise ist vorbei!“ Das wäre ja zu schön, um wahr zu sein. Aber so ein Titel reizt den Leser, zum Buch zu greifen. Frohe Botschaften sind immer gut. Tatsächlich ist die Krise ist in vollem Gange und bestimmt unseren Alltag. Greser und Lenz zeigen es mit ihren Karikaturen. Ob Finanzkrise, Gammelfleischskandal, Fachkräftemangel, Rauchverbot, Klimaproblematik, Einbürgerungstest, Außenpolitik, Gesundheitswesen oder Familienpolitik – alles wird kritisch beäugt. Menschen die in der Öffentlichkeit stehen, werden auf eine Art ins Rampenlicht gerückt, die ihnen nicht recht sein dürfte.
Und auch wenn alles den Bach runtergeht, sollte man fröhlich bleiben. Mit einer durch und durch ironischen Grundhaltung schafft man das. Ob uns das gesagt werde soll?
Die Cartoons bringen selten zum Lachen. Manche sind wirklich treffend, bringen einen Sachverhalt auf den Punkt, sind herrlich amüsant. Andere aber sind bitterböse, geschmacklos und kein bisschen komisch. Man müsste mal einen Menschen beobachten, der dieses Buch ansieht. Da kommt wohl jeder Gesichtsausdruck vor. So mancher wird schmunzeln, dann peinlich berührt sein, die Stirn in Falten ziehen, wieder kurz lächeln und dann beim nächsten Cartoon fragend die Augenbrauen hochziehen.
Die Zeichnungen lösen also widersprüchliche Gefühle aus. Man kann das Buch ernst nehmen, muss man aber nicht.

Rezension von Heike Rau

Achim Greser / Heribert Lenz
Hurra, die Krise ist vorbei!
Verlag Antje Kunstmann
192 Seiten, gebunden
ISBN: 978-3888975561
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Digitale Fotografie – Die Profitechniken

Digitale Fotografie – Die Profitechniken

Zunächst einmal ein Wort zur Zielgruppe. Am besten geeignet ist das Buch für ambitionierte Hobbyfotografen, die von eine kompakten Digitalkamera auf eine Spiegelreflexkamera umsteigen wollen oder bereits umgestiegen sind. Es geht darum, gut mit der Kamera zurechtzukommen. Dabei sollen die verschiedenen Funktionen der Kamera komplett ausgenutzt werden, um die eigene Kreativität ausleben zu können.

Anfangs geht es darum, die Kamera beherrschen zu lernen und sich mit den Kamerafunktionen vertraut zu machen. Dazu werden immer wieder verschieden Bildreihen analysiert. Man sieht also sofort, was die Veränderung bestimmter Kameraeinstellungen bewirken kann. Nach Abhandlung eines Themas, wird der Leser direkt mit einer Aufgabe konfrontiert. Man muss sich also auf Motivsuche machen. Dabei gilt es bestimmte Vorgaben zu erfüllen. Wie das mögliche Ergebnis aussehen kann, sieht man an den Bildtafeln. Der Autor kommentiert jedes einzelne Fotos und gibt Tipps. Außerdem werden Fotografen vorgestellt und ihre Art, die Aufgabe zu erfüllen. Auch diese Bilder werden vom Autor näher betrachtet. So werden das Auge geschult und die eigene Kreativität angeregt. Es gibt viele weitere Kurse, die man je nach Bedarf und Interesse absolvieren kann. Sie sind zunächst für Anfänger im Umgang mit der Digitalkamera gedacht. Die Fertigkeiten werden aber im zweiten Teil des Buches perfektioniert, auch wieder in einzelnen Kursen. Auch einen Kurs Bildbearbeitung gibt es. Im letzten Teil des Buches geht es um professionelles Fotografieren. Auch hier gibt es wieder Schwerpunkte wie etwa die Porträtfotografie oder die Landschafts- und Naturfotografie. Sehr spannend lesen sich hier die Interviews mit Profis aus der Branche.

Das Buch begeistert. Man lernt hier alles, was man braucht, um für sich gelungene Bilder machen zu können. Mit dem nötigen Wissen, kann man kreative Vorstellungen viel besser umsetzen. Und das Fotografieren macht einfach mehr Spaß, wenn man die Kamera wirklich beherrscht und weiß, worauf es ankommt. Gut gefällt, dass man Aufgaben gestellt bekommt. Man kann seine Fertigkeiten direkt trainieren. So manches Überraschungsbild wird dadurch entstehen. Gut gefällt, dass die Texte immer mit Fotos in Zusammenhang gebracht werden. Man sieht, was der Autor meint. Verständnisprobleme treten so nicht auf.
Die Kombination von Ratgeber und Arbeitsbuch ist äußerst hilfreich. Gerade für Anfänger, aber auch für Hobbyfotografen, die ihre Fertigkeiten verbessern wollen. Und auch als Anstoß, wenn die eigenen Kreativität Anregung braucht.

Rezension von Heike Rau

Tom Ang
Digitale Fotografie – Die Profitechniken
360 Seiten, gebunden
Dorling Kindersley
ISBN: 978-3831014125
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Das Ulmer Gartenbuch

Das Ulmer Gartenbuch

„Das Ulmer Gartenbuch“ ist ein Standartwerk für Gartenbesitzer und solche, die es werden wollen. Alle relevanten Themen werden in nur einem Buch abgehandelt. Begonnen wird mit der Planung einer Gartenanlage. Schon im nächsten Kapitel geht es um die Grundlagen des Gärtnerns. Nur wenn man sich mit den Gegebenheiten auskennt, ist es möglich die passende Bepflanzung auszusuchen. Man findet hierzu im Buch eine Fülle von Pflanzenporträts zu Gehölzen, Obstgehölzen, Blumen, Pflanzen für den Gemüse- und Kräutergarten und auch Kübelpflanzen. Auch die Anlage eines Gartenteiches wird beschrieben.
Die Bandbreite der Textbeiträge erstreckt sich also von der Planung eines Gartens bis hin zur Pflege des fertigen Gartens zu jeder Jahreszeit. Systematisch kann der Garten erweitert, umgestaltet und verschönert werden.
Der Hobbygärtner erhält Antworten auf seine Fragen und wird mit vielen Tipps und Ratschlägen unterstützt, ob es nun beispielsweise um die Pflege einer bestimmten Pflanze geht, die Kompostbereitung, die Schädlingsbekämpfung, die Anlage einer Rasenfläche oder eines Gemüsebeetes geht. Die Auswahl der Pflanzen für den Garten wird durch die vielen Pflanzenporträts, leider nicht alle mit Bild, unterstützt.
Die Texte sind sehr informativ. Als Neuling in Gartensachen kann man das ganze Buch einmal durcharbeiten und lernen. Wissen wird auf unterhaltsame und damit auch gut verständliche Art und Weise vermittelt. Später dann kann man das Buch gut als Nachschlagewerk benutzen. Der Autor kennt die Probleme, die im Garten auftreten könnten und weiß immer Rat.
Das Buch gefällt auch von der Gestaltung her sehr gut. Es ist ausgesprochen übersichtlich, so dass man sich auf Anhieb gut zurechtfindet. Es wird sehr viel mit Symbolen gearbeitet. Manches erschließt sich so auf einen Blick. Bildmaterial, Fotos und auch Zeichnungen sind reichlich vorhanden. Damit ist „Das Ulmer Gartenbuch“ ein Ratgeber, den man uneingeschränkt empfehlen kann.

Rezension von Heike Rau

Wolfgang Kawollek
Das Ulmer Gartenbuch
3. überarbeitetet Auflage
605 Seiten, 585 Farbfotos und 129 Farbzeichnungen
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN 978-3-8001-5744-0
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Wer war das? Dichter und Denker

Wer war das? Dichter und Denker

Es ist ein Nachschlagewerk. Eins, das man möglicherweise von vorn bis hinten liest, so spannend und unterhaltsam ist es. Dichter und Denker werden hier beschrieben. Aber zunächst erfährt man nicht, um wen es geht. Das Ratespiel beginnt mit einem Einführungstext, dessen Überschrift schon das Interesse wecken kann. Manchmal kann man erraten, um wen es geht, manchmal kommt man nicht gleich darauf. Auf alle Fälle ist diese Rätsel eine Einladung, die Biographie zu lesen. Es sind sehr persönliche gehaltenen Lebensbeschreibungen. Auch sehr Privates wird hier nicht ausgeschlossen. Anekdoten bringen den Leser zum Schmunzeln.

Man findet natürlich bekannte Namen wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich von Schiller oder Heinrich Heine. Aber auch wer mehr über Simone de Beauvoir oder Max Frisch lesen möchte wird fündig. Insgesamt 30 Dichter und Denker werden mit Bild vorgestellt. Neben den Texten findet man auch Randbemerkungen.
Das Buch ist insbesondere für junge Leser geschrieben. Es bringt ihnen die Menschen näher, die hinter den Werken stehen, die man auch heute noch in der Schule lesen muss. Als Ergänzung zum Schulwissen ist das Buch damit eine Bereicherung. So manch bisher Uninteressierte dürfte hier Feuer fangen. Und so wird eine Verbindung gezogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Denn an Aktualität haben die Klassiker nichts verloren.

Rezension von Heike Rau

Christine Schulz-Reiss
Wer war das? Dichter und Denker
283 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Loewe Verlag
ISBN: 978-3785563571
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Ein feiner Herr und ein armer Hund

Ein feiner Herr und ein armer Hund

Herr Mulder ist ein feiner Herr. Eine Erbschaft macht es möglich, dass er nicht arbeiten muss. Aus gesundheitlichen Gründen macht er jeden Abend einen Spaziergang. In einem von Asylanten bewohnten Haus ist ein Feuer ausgebrochen. Es herrscht Panik vor. Das Chaos ist unüberschaubar. Menschen sterben und kommen zu Schaden. Aus einem Fenster springt ein Hund. Der Fall wird von einem Feuermann gebremst. Der verstörte Hund rettet sich zu Mulder. Mulders Personalien werden aufgenommen. Er nennt einen falschen Namen. Dann nimmt er den Hund mit sich. Mulder gewinnt das Tier lieb. Es vertreibt die Einsamkeit.
Eine Befragung auf dem Polizeirevier verläuft für Mulder ungünstig. Dass er einen falschen Namen genannt hat, macht auch ihn verdächtig. Die Polizei ist schließlich auf der Suche nach einem Brandstifter, auch wenn es hier noch andere Verdächtige gibt, wie beispielsweise den Hausbesitzer. Der Hund könnte gesehen haben, wer es war. Aber ihn kann man nicht befragen.
Der Hund verändert den Tagesablauf Mulders. Er kennt sich im Viertel aus. So erhält Mulder Kontakt mit Menschen, deren Umgang er immer gemieden hat. Es sind arme Menschen: Bettler, Obdachlose, Illegale, Flüchtlinge. So lernt Mulder die andere Seite der Stadt kennen. Der reiche Mann wird konfrontiert mit Armut und Elend. Er bekommt immer mehr den Eindruck, der Hund mache ihm seinen Wohlstand zum Vorwurf.

Es ist schon erstaunlich, wie ein Hund einen Menschen verändern kann. Ein Hund, den Mulder sich nicht ausgesucht hat, aber der dem einsamen Mann doch sehr gelegen kommt. Das Tier hat zu niemanden gehört. Er ist ein Streuner. Und Mulder folgt ihm. Man fragt sich, wer hier wen leitet.
Mulder erweitert seinen Horizont. Er lernt eine ganz andere Seite von Paris kennen. Er wird hier wohl nie ganz dazu gehören und trotzdem erstaunt es ihn, welche Menschen er hier kennen lernt. Der bisher als Unsichtbarer lebende Mann, wird mit dem Hund an seiner Seite, der ein Erkennungsmerkmal ist, sichtbar. Ein Hund ist ein Grund, angesprochen zu werden. So macht Mulder Bekanntschaft mit der Not. Und immer mehr bekommt er das Gefühl, etwas tun zu müssen, auch wenn eine daraus resultierende Handlung auf sich warten lässt.
Man liest das Buch mit Staunen, wird sensibilisiert für eine Welt, vor der man lieber die Augen verschließt. Mulder hat es bisher so empfunden, er hat in seiner eigenen schönen Welt gelebt. Und doch sind die Menschen, die er kennen lernt auch eine Bereicherung für ihn. Er verliebt sich sogar. Mulders Wesensänderung verblüfft den Leser, wird aber überaus verständlich dargestellt. Aus dem uninteressanten Mann wird ein Mensch, für den man sich immer mehr zu interessieren beginnt.

Rezension von Heike Rau

Adriaan van Dis
Ein feiner Herr und ein armer Hund
Aus dem Niederländischen von Marlene Müller-Haas
240 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag
ISBN: 978-3446209961
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Käpt’n Mausbart und die Gewitterinsel

Käpt’n Mausbart und die Gewitterinsel

Emiline ist Mäusewartin. Sie betreut die Mäuse von Mr. Lovelock, der ein großes Mäusehandelsimperium besitzt. Auf der Suche nach einer entwischten Maus, einer Scharfkralle, beobachtet sie etwas Interessantes. Ein Leichensammler bringt eine Mäusetransportkiste. Mr. Lovelock versteht den Inhalt als Botschaft. Käpt’n Mausbart hat die „Lady Caroline“ versenkt und etwas äußerst Wertvolles an sich genommen. Lovelock beauftragt daraufhin Kapitän Drewshank mit dem gefährlichen Auftrag, Käpt’n Mausbart nachsetzen. Am Leben muss Mausbart dabei aber bleiben, denn Lovelock will sein Eigentum wiederhaben. Unbemerkt nimmt Drewshan die Scharfkralle mit auf sein Schiff, die sofort damit beginnt, Unheil auf der „Fliegende Füchsin“ anzurichten. Damit wird sie für Emiline zur Entrittskarte in eine neue Welt. Auf Grund ihrer guten Fähigkeiten im Mäusefangen wird sie an Bord gelassen. Sie soll zu einem tüchtigen Seemann gemacht werden. Auf offenem Meer begegnet die „Fliegende Füchsin“ einem Seeungeheuer. Möglicherweise hat der überaus gefürchtete Mausbart etwas damit zu tun. Es war ein Fehler, ihn zu unterschätzen, denn das Seeungeheuer bedeutet den sicheren Tod für die Mannschaft und die Mäuse.

Mäuse spielen in diesem Buch fast schon die Hauptrolle. Es gibt solche, die dem Menschen von Nutzen sind und solche, die das Leben eher erschweren. Es gibt Botenmäuse, Elefantenmäuse, Dungmäuse, Schlaumäuse und auch Nosferatu-Mäuse. Einige dieser Tiere sind äußerst wertvoll. Man kann viel Geld mit ihnen machen. Mr. Lovelocks Mäuseimperium zeugt davon. Ihm kommt Käpt’n Mausbart in die Quere und dafür soll er bezahlen.
Die Geschichte ist abenteuerlich und fantasievoll zugleich. Man begleitet die junge Mäuswartin Emiline gern. Sie ist äußert liebenswert und begeistert durch ihren Mut.
Die Geschichte hat es in sich. Es ist nämlich nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Im Hintergrund läuft eine gut ausgedachte Intrige. Man muss gut aufpassen, um den Faden hier nicht zu verlieren.
Der Schreibstil des Autors ist klasse. Die Geschichte ist kindgerecht geschrieben. Sehr gut gefallen auch die zwischen den Kapiteln eingestreuten Mäusesteckbriefe mit Zeichnungen, die überaus interessant anzusehen sind.

Rezension von Heike Rau

Alex Milway
Käpt’n Mausbart und die Gewitterinsel
Aus dem Englischen von Katharina Orgaß und Gerald Jung
Ravensburger Buchverlag
384 Seiten, gebunden
ab 8 Jahren
ISBN: 978-3473347490
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Die Rückkehr der weißen Wölfe

Die Rückkehr der weißen Wölfe

Die Umleitung führt Jessica mit ihrem Auto in den tief verschneiten Wald hinein. Es ist eine schwierige Strecke, besonders dann, als die Spuren des Räumfahrzeuges verschwinden. Dann beginnt es auch noch heftig zu schneien. Jessica erkennt bald, dass sie vom Weg abgekommen sein muss. Hier begegnen ihr die Wölfe. Sie wirken nicht bedrohlich. Ob sie Jessica vor einer Gefahr warnen wollen, wie schon einmal vor zwei Jahren? Jessica kehrt zum Highway zurück. Die Ausschilderung der Umleitung ist verschwunden.
Jessica will noch immer zu ihrer Mutter. Es ist Weihnachten. Die Feierlichkeiten sind schon in vollem Gange. Aber Doug, der Freund von Jessicas Mutter Emily, fehlt. Er ist nicht auffindbar und so steigt die Sorge um ihn immer weiter. Dass er Jagd auf die Wölfe macht, die in der Gegend gesehen worden sein sollen, glaubt Emily nicht. Jessica begegnet den Wölfen immer wieder und das erfüllt sie zusätzlich mit Sorge.
Emily, die Polizistin ist, will nicht länger warten. Zusammen mit ihrer Tochter macht sie sich auf den Weg, Doug zu suchen. Bald haben die beiden eine Spur. Dass sich ein Serienmörder in der Gegend herumtreibt, macht die Sache nicht gerade leichter. An der Tankstelle erregt ein Fremder Jessicas Aufmerksamkeit. Sie hat sofort ein ungutes Gefühl. Sie findet tatsächlich einen Hinweis darauf, dass er der Serienmörder sein könntet. Es bleibt nicht bei dieser einen Begegnung.

Die Geschichte spielt im hohen Norden Kanadas. Emily und Jessica müssen bei ihrer Suche nach Doug also auch mit Wetter fertig werden. Aber die Suche gestaltet sich auch so recht schwierig. Die Informationen, die die beiden Frauen beschaffen können, sind mehr als spärlich. Bald haben Emily und Jessica aber noch ganz andere Probleme. Der Serienmörder nimmt die gleiche Strecke. Und natürlich kommt es zu einer Begegnung.
Das Buch wird damit ungeheuer spannend. Dennoch, manchmal ist die Handlung nicht so ganz nachvollziehbar. Emily, als Polizistin, macht Fehler. Sie handelt unbedacht, ja schon dumm, und gefährdet damit ihre Tochter. Das wirkt konstruiert.
Das Buch liest sich trotzdem gut. Besonders das spannende Ende, als es um den Serienmörder geht, hat es in sich. Gut gefällt auch, das Mythische und Mystische, dass zwischen den Zeilen mitschwingt. Aber als dann noch herauskommt, was mit Doug geschehen ist, das ist das Gefühl der Enttäuschung noch einmal da. Man mag es nicht glauben. Da hätte der Autor sich etwas Besseres einfallen lassen können!

Rezension von Heike Rau

Christopher Ross
Die Rückkehr der weißen Wölfe
Verlag Carl Ueberreuter
254 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
ISBN: 978-3800054466
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Die Entdeckung der Dinomumie

Die Entdeckung der Dinomumie

Dakota lebte in Hell Creek, North Dakota, mit seinen Artgenossen vor etwa 65 Millionen Jahren. Möglicherweise wurde seine Herde von einem Tyrannosaurus rex angegriffen. Dakota, der noch jung ist, ist die ideale Beute für ihn. Dakota stirbt, wird jedoch nicht vom Tyrannosaus rex gefressen. Tyler Lyson, heute Dino-Experte, findet die Mumie des Entenschnabeldinosauriers. Er informiert Dr. Phil Manning, Paläontologe und Fossilienforscher an der Universität von Manchester. Und so beginnt ein großes Forschungsprojekt. Die Mumie wird vorsichtig ausgegraben, in ein Labor verbracht und ganz genau untersucht. Im Buch kann man nachlesen, welche Erkenntnisse die Wissenschaftler gewonnen haben.

Für kleine Forscher ist das Buch äußerst spannend gemacht. Die Forschungsergebnisse werden anhand einer kleinen abenteuerlichen Geschichte über Dakotas Leben präsentiert. Es wird nachvollzogen, wie Dakota gelebt und gestorben ist und wie er ausgesehen hat. Man kann sich ein Bild von der aufwändigen Forschungsarbeit machen. Man kann die Sensation, die Dakotas Fund war, gut nachempfinden. Die zahlreichen Fotos vermitteln ein Bild davon.
Zusätzlich gibt es im Buch allgemeine Infos über Dinos in einer Zeitleiste. Außerdem wurden Interviews mit den Dinosauriern, die einmal in Hell Creek lebten, improvisiert. Es gibt sogar ein Glossar.
Es ist ein Buch, mit dem man unglaubliche Entdeckungen über Dinosaurier machen kann. Es erweitert das eigene Wissen auf spannende Weise.

Rezension von Heike Rau

Phillip Lars Manning
Die Entdeckung der Dinomumie
64 Seiten, gebunden
ab 8 Jahren
Loewe Verlag
ISBN: 978-3785565179
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Schulkummer

Schulkummer

Dieses Buch ist ein Muss für alle, die als Eltern und Lehrer mit Schule zu tun haben!

Daniel Pennac hat Humor. Und mit diesem Humor bringt er ein Thema zur Sprache, das schon immer, heute wie vor hundert Jahren, Kinder, Eltern und Lehrer bewegt hat.
Es geht um die Schulzeit, die jeder anders erlebt haben mag, die aber für viele zur Qual werden konnte, heute noch genauso wie gestern!

Von seiner eigenen Schulzeit weiß Pennac mit Selbstironie und in scherzhaftem Ton zu berichten: z. B. hätte niemand je gedacht, dass er einmal Lehrer werden würde! Seine Eltern, Lehrer und er selbst waren kaum davon überzeugt, dass er überhaupt einen Schulabschluss zustande bringen könnte. Aus seinem Kopf flogen alle Schulweisheiten und jeder erlernte Stoff ganz schnell wieder heraus. Er fühlte sich unfähig, etwas zu behalten. Entsprechend schlecht fielen seine Noten aus. Keiner hatte Hoffnung, am wenigsten er selbst.

In leichten Ton erzählt Pennac weiter, wie er als Lehrer traurige und verzagte Schüler und Eltern traf, die an sich und an der Zukunft ihrer Kinder zweifelten.
Eines wird schnell klar: nicht Dummheit oder Unfähigkeit von Schülern bieten die Ursache für Schulversagen. Mit weitem Herzen, liebevollem Einfühlungsvermögen und tiefem Verständnis, das aus der eigenen Erfahrung resultiert, versteht Pennac uns zu belehren, dass es an Lehrern und Eltern liegt, wenn Kinder zu Versagern werden. Kinder brauchen Selbstvertrauen, Zuversicht und Mut, die ihnen trotz schlechter Leistungen einzuflößen sind. Aber wer versteht etwas davon?
In erster Linie Lehrer, die wie Pennac durch eigene Leidenszeiten als Schüler und Lernende gegangen sind.
Nach seinen Ausführungen zeichnet nicht Wissen den Menschen aus, sondern Lebensweisheit, das Erkennen von Zusammenhängen, Einsicht und Selbstkritik, Nachdenken, Einfühlsamkeit und Kompetenz im Umgang mit den Mitmenschen. Das sind die Merkmale emotionaler Intelligenz, wie wir sie durch die Intelligenzforschung heute kennen. Sie erst bieten die Voraussetzung dafür, den Verstand sinnvoll zu nutzen. Ohne die Stärkung dieser Eigenschaften fällt das Lernen schwer!

Pennac schreibt jedoch nicht mit erhobenem Zeigefinger: seine Antworten auf die Fragen nach dem Schulversagen gründen in den Analysen einer Gesellschaft, in der es Arbeitslosigkeit und Trennungen der Eltern gibt, Ängste, Lieblosigkeit und Zukunftssorgen. Mit Lasten beladen erscheinen die Kinder im Unterricht, und der Kopf ist nicht frei, sich mit Neuem und Aufregendem, dem Lernen, zu befassen.
Pennacs Erkenntnisse sind aus der Sozialisationsforschung hinreichend bekannt. Seiner Fähigkeit, diese Erkenntnisse reich an Beispielen in den lebendigen Alltag umzusetzen und dem Leser erfahrbar zu machen, verdanken wir, dass jedem klar wird, worum es in der Schule und beim Lernen geht!

Daniel Pennac schreibt so menschlich, so verständnisvoll und unmittelbar dem Leser zugewandt, dass man gar nicht anders kann, als ihm zuzustimmen! Eltern mögen das Buch zum Trost und zur Selbststärkung lesen! Denn wie oft scheitern Kinder, weil die Eltern und Lehrer das Scheitern antizipieren?
Das Buch ist Rückblick und Ausblick in einem, autobiographisch und visionär,–man sollte es einfach lesen!

Daniel Pennac
Schulkummer
Wer kennt ihn nicht: den Schulkummer?
ISBN:3462040723
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Warum die Zitronen sauer wurden

Warum die Zitronen sauer wurden

Fünfzehn Gedichte von Heinz Erhardt findet man im Buch, illustriert von Christine Sormann. Die Gedichte werden schon Kindergartenkindern gefallen. Heinz Erhardt ist ein sehr spontaner Dichter. Seine Wortwahl gefällt. Hier klingt nichts gekünstelt oder gestellt. Er versteht es, mit den Worten zu spielen.

Oftmals stehen Tiere im Mittelpunkt der Gedichte. Ein Affe zum Beispiel, der aus dem Urwald Afrikas stammt, aber in den Zoo Hagenbeck verbracht wurde. Er schreibt einen Brief nach Hause und erzählt von seinen Erlebnissen. Man erfährt, woher der Regenwurm seinen Namen hat, und was passieren kann, wenn ein Igel sich verliebt.

Der Humor kommt nicht zu kurz. Manche Gedichte sind der reinste Quatsch. Aber gerade das gefällt ausgesprochen gut. Heinz Erhardt verbreitet mit seinen Gedichten gute Laune. Seine Fantasie bringt so manchen zum Staunen. Viele Kinder werden dies zum Anlass nehmen, sich auch mal selbst im Reimen zu versuchen.

Die Auswahl, die Peter Baumann getroffen hat, gefällt. Und die Zeichnungen passen ganz wunderbar dazu. Großzügig gehalten und farbenfroh sind sie. Es macht viel Spaß, sie zu betrachten. Das Buch ist nicht nur für Kinder interessant, sonder für alle Fans von Heinz Erhardt, der in diesem Jahr 100 geworden wäre.

Rezension von Heike Rau

Heinz Erhardt
Warum die Zitronen sauer wurden
Gedichte für Kinder
Illustriert von Christine Sormann
Lappan Verlag
48 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab a Jahren
ISBN: 978-3830311447
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