Launologie – Mit neuem Schwung durchs Leben

Launologie – Mit neuem Schwung durchs Leben

Die Deutschen sind ein Volk von Schwarzmalern. Depressionen sind auf dem Vormarsch. Dabei geht mit guter Laune alles besser. Doch wie kommt man dahin, wenn das Leben eine Last ist, wenn äußere Lebenseinflüsse den Spaß nachhaltig verderben? Die Autoren dieses Buches wissen es. Eine Änderung der Lebenseinstellung muss her und zwar von innen heraus. Die Welt kann man nicht ändern, sich selbst aber schon.

Im Buch wird analysiert, was auf die Seele drückt und die Stimmung verhagelt. Die Autoren kennen die Sorgen und Nöte der Menschen und steuern mit ihrem Konzept gegen. Ja genau, so geht es mir auch, möchte man sagen, wie mies sich mancher Mensch fühlt. Und der Eindruck entsteht, mit dem Buch etwas gegen die beklagenswerte Stimmung tun zu können. Im Grunde verpacken die Autoren das positive Denken neu. Launologie ist das Schlagwort.

Einen richtigen Miesepeter mit diesem Buch auf einen anderen Weg zu bringen, dürfte allerdings schwer fallen. Angesprochen wird eher eine begrenzte Zielgruppe, die sich leicht führen lässt. Vom Lesen des Buches allein bekommt man nämlich keine gute Laune. Mann muss bereit sein, verschiedene Persönlichkeits-Test zu machen und sich in sehr kritischer und vor allem ehrlicher Selbstbetrachtung üben. Zudem muss man ein Logbuch der guten Laune führen, eine launologische Checkliste erstellen, Ziele mit einzuhaltenden Fristen schriftlich formulieren und selbstkritisch die Fortschritte prüfen. Da besteht schon die Gefahr, dass es bei den guten Vorsätzen bleibt.

Um dem Missmut ein Ende zu machen, ist eine umfassende Änderung der Lebenseinstellung nötig. Dazu gehören auch Bewegung und gesunde Ernährung. Manche Aussagen sind allerdings fraglich. Kaffee zum Beispiel zählt bei Gewohnheitstrinkern nicht mehr als Wasserräuber. Ihm werden sogar, in Maßen genossen, mittlerweile einige gesundheitliche Vorteile nachgesagt.

Negative Denkmuster zu ändern, ist ein vielversprechender, aber keineswegs neuer Ansatz. Die Meinungen zum Buch werden sicherlich auseinandergehen. Aber wer es schafft, sich ganz und gar auf das Buch einzulassen, wird sicher Erfolge erzielen.

Rezension von Heike Rau

Helmut Fuchs / Dirk C. Gratzel
Launologie – Mit neuem Schwung durchs Leben.
304 Seiten, Klappenbroschur
Wilhelm Heyne Verlag, München
ISBN: 978-3453144002
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Gesünder essen

Gesünder essen

Es gibt Krankheiten, die entstehen durch falsche Ernährung oder werden durch diese gefördert. Dagegen gibt es Nahrungsmittel, die bestimmten Krankheiten vorbeugen, diese aufhalten oder sogar heilen können. Das fängt im Kleinen an. So kann man mit einer vitalstoffreichen Ernährung zum Beispiel so manche Erkältungskrankheit verhindern. Aber auch bei schwerwiegenden Krankheiten, wie etwa Krebs, kann man die Heilung mit der entsprechenden Ernährung zumindest unterstützen.
Die Autoren erklären genau und sehr gut verständlich, wie eine falsche Ernährung sich auf den Körper auswirken kann. Sie zeigen welche Gesundheitsprobleme auftreten können und warum das so ist.

Im Buch werden die 100 besten Lebensmittel in ausführlichen Porträts beschrieben. Wer glaubt, sich diese Lebensmittel ohnehin nicht leisten zu können, wird schnell eines Besseren belehrt. Denn darunter sind auch, zumindest saisonal preiswertes Obst und Gemüse wie Äpfel, Weintrauben, Mangos, Zwiebeln und Kohl. Bei manchen kann man sich auch direkt in der Natur bedienen. Wie bei Brunnenkresse oder Blaubeeren. Der Anbau im Garten bietet sich für Erdbeeren, Möhren oder auch Tomaten an. Auch oft unterschätze Lebensmittel findet man in der Liste wie etwa Kartoffeln.
Aber selbstverständlich muss man sich nicht nur von Obst und Gemüse ernähren. In den Porträts werden Getreidesorten vorgestellt, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, Sprossen, Milchprodukte, bestimmte Fleischsorten, Fisch, Kräuter, Gewürze, Öle, Schokolade, Rotwein, Tee und vieles mehr.
Man kann sich gut vorstellen, diese 100 Lebensmittel (natürlich neben anderen) gut in die Ernährung einzubauen. Verzichten muss man auf nichts. Man darf sich in Ausnahmefällen auch mal was gönnen.

Wer an Übergewicht oder unter einer bestimmten Krankheit leidet, sei es eine Herz-Kreislauferkrankung, eine Gelenkerkrankung, eine Erkrankung der Atemwege oder wem Stress und Erschöpfung zu schaffen machen, der kann Details im Kapitel „So schützen Sie Ihre Gesundheit“ nachlesen. Hier werden Krankheitsbilder beschrieben und es werden die Nahrungsmittel aufgezeigt, die unter Verdacht stehen, die Krankheit auszulösen oder zu fördern. Der Leser erfährt, mit welchen Nahrungsmitteln er der Krankheit entgegen wirken kann. Damit man diese in die tägliche Ernährung aufnehmen kann, werden Ernährungspläne zur Verfügung gestellt. Es ist eine Umstellung, die man aber gut ausprobieren und auch dauerhaft fortführen kann.

Der Rezeptteil im Buch ist recht umfangreich. Die Autoren favorisieren die „Harmonische Ernährung“. Die Nahrungsmittelzusammenstellungen folgen den Ernährungsprinzipien der „Hay’schen Trennkost“.

Fazit: „Gesünder essen“ ist ein sehr interessanter Ernährungsratgeber. Der Leser erfährt ausgesprochen viel Wissenswertes hinsichtlich des Gesundheitswertes einer großen Anzahl von Lebensmitteln. Die Ernährungsumstellung hin zu einer gesunden Ernährung, sollte mit diesem Buch gelingen. Die Autoren geben sich sehr motivierend.

Rezension von Heike Rau

Michael van Straten / Barbara Griggs
Gesünder essen
Die 100 besten Nahrungsmittel
Mit großem Rezeptteil
352 Seiten, Flexi-Broschur
ISBN: 978-3831011087
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Justin Cartwright: Das Glücksversprechen

Justin Cartwright: Das Glücksversprechen

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Justin Cartwright
Glücksversprechen
Rowohlt tb
ISBN: 3499246341

Daphne und Charles haben sich aus London nach Cornwall zurückgezogen, nachdem er aus seiner Firma ausgebootet wurde.
Die drei Kinder sind aus dem Haus und leben erfolgreich ihr eigenes Leben.

Da geschieht ein unerwartetes Unglück: die Tochter Juliet, Kunsthistorikerin und erfolgreiche Kunsthändlerin, wird eines Betruges wegen angeklagt. Sie war bei Christies angestellt, als sich der Skandal ereignete. Nach zwei schlimmen Gefängnisjahren wird sie entlassen, und ihr Bruder Charlie holt sie ab. Der Vater Charles hat gerade diese Tochter besonders geliebt und verehrt und war ihr zutiefst verbunden. Mit diesem Schlag werden beide Eltern kaum fertig.

Daphne empfindet die totale Leere und sieht, wie wenig sie mit Charles gemein hat.
Rückblickend erscheint das Familienleben von unguten Erwartungen, falschen Beweggründen und tiefen inneren Spaltungen gezeichnet.
Die großartige, erfolgreiche Familie hat einen Knacks bekommen und alle Protagonisten sitzen in der Falle.
Daphne ist verzweifelt, dass sie ihr Heim in London aufgegeben hat. Charles trauert seinem aktiven Berufsleben nach, und Juliet traut sich nach dem Ende der Gefängnishaft kaum wieder zurück ins Leben. Sophie arbeitet in einer Werbeagentur in London und hat neben ihrer Drogensucht mehr oder weniger desolate Affären.
Charlie wird allmählich zum ruhenden Pol stilisiert, was seinem inneren Befinden gar nicht entspricht.

Im Zentrum von Juliets Verbrechen stehen Fenster des in Amerika bekannten Glaskunstmalers Louis Comfort Tiffany.

Die Kontraste der inneren und äußeren Welten, in denen jeder lebt, werden differenziert beschrieben.

Menschliche Katastrophen entwickeln eine Eigendynamik, die vom wahren Leben gar nicht so weit entfernt sind.

Der Autor schreibt einen geschliffenen Stil und steigert die Handlung zu einem spannenden Psychodrama. Jeder der Protagonisten sehnt sich nach dem vermeintlich Glück der heilen Familie, ohne dass sich eine Lösung dafür abzeichnet. Zwischen den Zeilen lesen wir von den katastrophalen Zuständen im amerikanischen Frauenknast.
Man ist fasziniert von den Fallstricken, die das Leben für jeden parat hält.
Die Kunstszene New Yorks, der tiefsinnige,–oder flüchtige–, Gedankenaustausch zwischen den einzelnen Familienmitgliedern und wichtige Daten aus dem Leben der Protagonisten werden aufgefächert. Für England und Amerika als Gegenpole unterschiedlicher sozialer Gesellschaftsformen finden sich beeindruckende Passagen. Die Geschichte entwickelt sich zu einem Panorama von falscher Moral, trickreichen Lebenslehren, persönlichem Versagen und weisen Lebenseinsichten.
Wir haben hier einen Roman vorliegen, der zum Genre der großartigen englischsprachigen Gesellschaftsromane gehört.

Justin Cartwright gilt als einer der besten Romanciers unsere Zeit. 1945 in Südafrika geboren lebt er heute mit seiner Frau und zwei Söhnen in London.

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Das perfekte Dinner – Willkommen in meiner Küche

Das perfekte Dinner – Willkommen in meiner Küche

Die Sendung „Das perfekte Dinner“ erfreut sich großer Beliebtheit. Statt nur zuzusehen, einmal selbst ein Menü zu kochen, macht viel Spaß und sollte mit dem vorliegenden Kochbuch auch gelingen.

Damit alles klappt und man auch mal Zeit für seine Gäste hat, muss so ein Abend natürlich gut vorbereitet werden. Jedem Menü vorangestellt sind deshalb Tipps zum Timing. Hier werden auch Kochtechniken erklärt, das ist für Anfänger wichtig. Auch etwas Warenkunde ist dabei, falls es zu exotisch wird.

Wichtig ist es, den Geschmack seiner Gäste zu treffen. Im Buch gibt es reichlich Auswahl in fünf verschiedenen Kapiteln mit jeweils vier Menüvorschlägen. Im ersten Kapitel findet man die eher unkomplizierten, aber dennoch anspruchsvollen Menüs. Im zweiten Kapitel findet man Menüs, nachzukochen für ambitionierte Hobbyköche. Hier ist der Arbeitsaufwand höher. Im dritten Kapitel gibt es Rezeptvorschläge für bewährte Klassiker, die mit Fantasie zum Gaumenschmaus werden. Für alle die kein Fleisch mögen, ist das fünfte Kapitel interessant. Es ist vegetarisch, aber nicht weniger lecker, als die anderen Menüs.

Was weniger gut gefällt, ist, dass der Bezug zur Fernsehsendung kaum hergestellt werden kann. Dennoch ist das schön illustriert. Man findet sehr perfekt gestaltete Aufnahmen der Gerichte, sieht Fotos von Personen beim Kochen und Schlemmen, die allerdings überaus gestellt wirken.

Gut gefällt, das es zu jedem Gericht eine kleine Einführung gibt. Man kann so das Festessen viel besser planen und vorbereiten. Es gibt viele Ratschläge und Tipps zum guten Gelingen. Außerdem wird man über die passenden Weine informiert. Die Rezeptseiten sind sehr übersichtlich. Neben den Zutatenlisten findet man die Kochanleitung. Diese ist in gut überschaubare Schritte unterteilt. So ist es kein ganz so großes Wagnis, ein anspruchsvolles Menü zu kochen.

Rezension von Heike Rau

Das perfekte Dinner
Willkommen in meiner Küche
160 Seiten, gebunden
Egmont vgs Verlagsgesellschaft
ISBN: 978-3802517488
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Die glücklichen Tage

Die glücklichen Tage

Laurent Graff Die glücklichen Tage BLT Lübbe
ISBN 3404922689

Dieser kleine Roman handelt von einem jungen Mann, den schon früh der Lebensüberdruss plagt.
Er malt sich sein Leben aus, wie es nach den immer gleichen Abläufen funktionieren wird: essen, schlafen, arbeiten, heiraten, Kinder kriegen, ein unendlicher Reigen, der zuletzt doch einen jeden von uns ins Grab führt. Folglich beschließt er mit 18 Jahren, sich gleich ein Grab zu kaufen. Man kann sich vorstellen, wie der Bestatter darauf reagiert!

Nicht genug damit, beschließt Antione mit 35 Jahren, in ein Altersheim mit dem schönen Namen Glück im Winkel zu ziehen. Eine Erbschaft verschafft ihm die nötigen Mittel dazu.
Er verlässt seine Frau und seine zwei Kinder, nachdem die Lust und die Freude am Familienleben längst vergangen ist, und zieht zu den Alten.

Seine Erlebnisse im Altenheim vermitteln ihm urkomische, abenteuerliche und absonderliche Erfahrungen.
Er beschreibt seine Mitbewohner mit ihren Alterseigenschaften, so dass man zwischen Mitleid und Komik schwankt. Insgesamt zeigt er sie mit liebevollem Blick: die Alzheimers, die Parkinsons die Schrulligen und die Seltsamen. Diese Beobachtungen von Antione zeigen sein Erstaunen und regen seine Nachdenklichkeit an.
Er bezieht sich mit ein, lässt den guten langen Tag verstreichen, ohne sich besondere Mühe mit anderen oder mit sich zu geben.
Natürlich verstehen ihn die Angestellten des Heimes nicht!
Seine Philosophie aber ist: gelebt ist gelebt und je schneller man es hinter sich bringt, das Leben, desto besser.

Doch eines Tages kommt Mireille! Sie ist alt und krank und in Antione löst sie eine unergründliche Zuneigung aus, mit der er sie bis in den Tod begleitet.

Man fragt sich, wie ein junger Autor dazu kommt, seinen Helden das Leben überspringen zu lassen und sich alleine dem Ende und dem Tod entgegen zu bewegen.
Leicht makaber, skurril und mit außergewöhnlicher Komik läßt uns der Autor an dem Leben von Antione teilnehmen.
Die Sichtweise, das Leben aus der letzten Perspektive zu betrachten, scheint den Reiz und die Anziehung der Lektüre ausmacht. Tod ist nicht nur traurig, und Alter nicht nur grässlich. Wer zu schauen versteht, der wird erkennen, dass auch die letzte Phase des Lebens von Heiterkeit, Humor,
Ernst und Abschied getragen ist,–und werden nicht alle diese Vorgänge schon im Laufe des Lebens erfahren?

Laurent Graff hat ein schönes, amüsantes, weises und kluges Buch geschrieben. Es liest sich schnell und leicht in kaum zwei Stunden.
Z.Zt. wird das Buch mit Johnny Depp verfilmt. Man kann sich gut vorstellen, wie die einzelnen Protagonisten im Film agieren. Es wird ein wunderbarer und anrührender Film werden!

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Zauberkind – Die schönsten Prinzessinnenmärchen

Zauberkind – Die schönsten Prinzessinnenmärchen

„Zauberkind“ ist eine Zusammenstellung vieler bekannter und ausgesprochen beliebter Märchen wie „Dornröschen“, „Das kluge Schneiderlein“, „Die Prinzessin auf der Erbse“, „Rapunzel“ oder auch „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“. Kinder lesen oder hören sie immer wieder gerne. Dazu gesellen sich Märchen, die nicht so bekannt sind wie, „Der Krautesel“, „Die Bienenkönigin“ oder „Pflaumen für den König“. Es gilt also auch Neues zu entdecken. Und das macht das Buch ausgesprochen spannend für Märchenfans.

Die Zusammenstellung an Märchen gefällt gut. Sie sind wunderbar geschrieben, so dass die einzigartige Stimmung, die Märchen oft auslösen, spürbar wird. Die Märchen werden kindgerecht erzählt, eigen sich gut zum Vorlesen und zum Selberlesen. Warum der Eindruck erweckt wird, diese Buch sei nur etwas für Mädchen, ist nicht nachvollziehbar, auch wenn Prinzessinnen die Hauptrolle spielen und mindestens eine in jedem Märchen vorkommt. Also, auch Jungen dürfte das ein oder andere Märchen gefallen.

Das Buch ist sehr aufwändig illustriert. Teilweise gehen die Zeichnungen, die den Charme der Märchen widerspiegeln, über eine ganze Seite. Man lässt den Blick sehr gerne etwas länger darauf ruhen.
Für lange Winterabende in der Familie ist „Zauberkind“ genau das richtige Buch zum Schmökern mit den Kindern.

Rezension von Heike Rau

Zauberkind
Die schönsten Prinzessinnenmärchen
von den Gebrüdern Grimm, H.C. Andersen u. a.
ausgewählt von Henri van Daele
aus dem Niederländischen übersetzt von Mirjam Pressler
illustriert von Thé Tjong-King
208 Seiten, gebunden
Loewe Verlag, Bindlach
ISBN: 978-3785559932
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Neues Gartendesign mit Stauden und Gräsern

Neues Gartendesign mit Stauden und Gräsern

Als Gestalter eines Gartens kann man auf ein riesiges Angebot von Pflanzen zugreifen. Meist kommt dabei der Blütenfarbe der Pflanzen besondere Aufmerksamkeit zu. Piet Oudolf geht hier etwas andere Wege. Sein Augenmerk richtet sich zunächst nach der Gestalt der Blüten- und Fruchtstände, dann nach Form und Struktur der Blätter und dann erst nach der Farbe.

Die Pflanzenporträts sind deshalb anders als gewohnt geordnet, aber nicht weniger übersichtlich. Pflanzen werden also unterteilt nach ihrer Form, ihren Blättern und ihren Farben. Nun kommt es auf eine gelungene Komposition der Pflanzen an. Beispiele werden direkt vorgestellt, so dass man sich ein Bild machen kann. Es wird gezeigt, welche Pflanzenformen sich gut kombinieren lassen, wie man die Farben auswählt.

Es entstehen einzigartige Gärten, die sehr harmonisch wirken. Die veränderliche Wirkung der Anpflanzungen im Verlauf eines Jahres finden ebenso Beachtung, wie die Lichtverhältnisse im Tagesverlauf und das Spiel des Windes oder andere Wettergegebenheiten. Diese sich stets verändernden Stimmungen im Garten haben eine ganz besondere Wirkung auf den Betrachter. Auch im Winter soll der Garten noch zum Betrachten einladen und somit das ganze Jahr über interessant sein.

Das vorgestellte Konzept zu Piet Oudolfs Gartenarrangements wird sehr ausführlich beschrieben. Man kann sich also schon vor der Umsetzung ein sehr genaues Bild vom zukünftigen Aussehen des Gartens in seiner Vorstellung machen. Die vielen Pflanzenfotos sind hier äußerst hilfreich. Schon diese laden zum Träumen ein. Man sieht welche Stimmungen sich mit einer bestimmten Anpflanzung erzeugen lassen.
Umsetzen lässt sich das Konzept im ganzen Garten, aber, wenn man möchte auch nur in einem Teil davon.
Im Anhang findet man ein kleines Pflanzenlexikon. Hier werden kurz die wichtigsten Stauden und Gräser beschrieben und mögliche Kombinationspartner benannt.

Rezension von Heike Rau

Piet Oudolf /Noël Kingsbury
Neues Gartendesign mit Stauden und Gräsern
2., überarbeitete Auflage
160 Seiten, 276 Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer Stuttgart
ISBN: 978-3-8001-4935-3
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Das entschwundene Land

Das entschwundene Land

Astrid Lindgren Das entschwundene Land
Oetinger ISBN 3789141682

Es gibt wohl kaum einen Bürger unserer Zeit, dem der Name Astrid Lindgren nichts sagt!

Sie hat ihre Kindheitserinnerungen aufgeschrieben, und zu ihrem 100. Geburtstag sind sie neu herausgegeben worden.

Wenn man diese liest, wird einem schnell klar, woher sie ihre Phantasie und ihre Heiterkeit genommen hat, mit der sie die schönsten Kinderbücher ihrer Zeit geschrieben hat.
Pipi Langstrumpf ist ja bis heute in fast jedem Kinderzimmer zu finden.

Astrid Lindgrens eigene Kindheit stand unter dem guten Stern glücklicher Eltern, die ihren Kindern das wichtigste Gut gegeben haben, das man seinen Kindern mitgeben kann: Geborgenheit und Freiheit!
Sie wuchs mit ihren Geschwistern in der wärmenden Gewissheit auf, dass die Eltern innig verbunden waren, und die Liebe alle ihre Kinder mit einschloss.
Im Kreise der Familie auf dem bäuerlichen Hof der Eltern ließ es sich gut und fröhlich leben.

Die Mutter erzog die Kinder, der Vater mischte sich nicht ein.
Sie war großzügig, ließ ihnen freien Raum, zankte nicht und Schelte gab es auch nicht. Gehorchen aber lernten die Kinder früh.
Die Kinder wurden zum Helfen angehalten und mussten ihre Aufgaben erfüllen, da gab es kein pardon. Insofern war die Mutter eine ideale Erzieherin: sie gab Freiheit so viel wie möglich und war konsequent, da wo es nötig war.

Und dann ist Astrid Lindgren plötzlich zehn Jahre alt, geht in die Oberschule und ihr Lesehunger kennt keine Grenzen!
An die genannten Titel wird sich jeder Erwachsene erinnern, der im letzten Jahrhundert in seiner Jugend zu den Leseratten gehörte. Viele bekannte Titel der Weltliteratur werden da genannt.

Sie singt ihrer kleinen Schwester zum Einschlafen Bücher vor, um bei ihrer Lektüre bleiben zu können. Aber selber Bücher schreiben,–nein, das wollte sie nie!

Als sie sich im Aller von 37 Jahren einen Fuß verstauchte und liegen mußte, da erst fing sie an, Bücher zu schreiben.
Und hörte nimmer auf, möchte man zuletzt hier sagen!

Sie wurde eine gefeierte Kinderbuchautoren, deren Bücher auch nach ihrem Tod hoffentlich noch lange von bleibendem Bestand sein werden.

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Fairies – Die geheime Welt der Feen

Fairies – Die geheime Welt der Feen

Das Tal der Nimmerfeen liegt tief im Herzen des Nimmerlandes. Ihre Magie beziehen sie aus Feenstaub. Leicht zu erkennen sind die Nimmerfeen nicht. Natürlich muss man an sie glauben! Denn nur dann kann man die Feen hören, was klingt wie das zarte Läuten winzig kleiner Glöckchen und den zarten Duft nach Zimt richtig einordnen, der wie ein Hauch in der Luft liegt, obwohl niemand weit und breit backt. Im Gegensatz zu Erwachsenen können Kinder die Feen sehen. Sie erkennen sie an ihrem Glanz, das ist der Feenstaub, der sie einhüllt. Der Glaube der Kinder an die Feen, hält diese am Leben.

Viel weiß man nicht über Feen. Das macht das vorliegende Buch so spannend. Es gibt einen tiefgehenden Einblick in ihre Welt. Der Leser erfährt, wie Feen auf die Welt kommen und wie sie ins Nimmerland, in das Tal der Feen, gelangen. Hier leben die Feen im Verborgenen, doch den Kindern wird mit diesem Buch ein Blick in diese Welt gestattet. Gezeigt wird der Wohnbaum der Feen mit seinen Zimmerchen und natürlich werden auch einige Bewohner vorgestellt. Der Leser erfährt, was die Feen den ganzen Tag treiben und wie ihr Zusammenleben funktioniert. Auch die Welt außerhalb des Wohnbaumes wird vorgestellt und damit das Tal mit dem Nimmerischbach, die Wiese und der Obstgarten.

Das Buch gefällt ausgesprochen gut. Es ist derart liebevoll gestaltet und illustriert, dass einem das Herz aufgeht. Durch die wunderbar formulierten Texte fühlt man sich in eine andere Welt versetzt und spürt, dass man in Geheimnisse eintaucht, die kaum jemand kennt. Das Buch strahlt eine ganz bezaubernde Stimmung aus, von der man sich ganz leicht gefangen nehmen lassen kann. Es ist kein Buch, dass nach dem Lesen im Regal verschwindet. Es ist so traumhaft schön, dass man es immer wieder ansehen möchte. Es regt die Fantasie an und lädt zum Träumen ein.

Rezension von Heike Rau

Walt Disney (Hrsg.)
Die geheime Welt der Feen
Text: Monique Peterson
Illustrationen: The Diney Storybook Artists
140 Seiten, gebunden
Egmont Franz Schneider Verlag
ISBN: 978-3505124242
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Verteidigung des Privaten

Verteidigung des Privaten

Wolfgang Sofsky Verteidigung des Privaten

C.H.Beck ISBN 3406562981

Privatheit ist der Kern persönlicher Freiheit!

Dieses Motto könnte dem Buch von Wolfgang Sofsky vorangestellt werden.
Mit einem fulminanten Eingangskapitel eröffnet er seinen als Streitschrift bezeichneten Essay über die Verteidigung des Privaten.

Man stelle sich vor, ein Vater fährt seinen Sohn in den Kindergarten. Anschließend fährt er ins Büro, erledigt seine Arbeit am Computer, holt die Ehefrau am Abend vom Bahnhof ab und kehrt nach dem Einkauf nach Hause zurück.
Alle diese ganzen Vorgänge sind durch Kameras, Funküberwachung, Internetbenutzung und Chipkarten dokumentiert.

In öffentlichen Bussen und Einrichtungen ist man beständig Zeuge privater Kommunikation. Sofsky moniert mit seinen Beispielen den Verlust des Privaten: < Die vulgäre Sucht nach kurzfristiger Prominenz beschleunigt die Zerstörung des Privaten>, und die meisten Menschen merken es nicht einmal………

In den folgenden Kapiteln gibt Sofsky einen umfassenden und klaren Überblick über das, was man unter Privatheit zu verstehen hat.

Privatheit wurde in der Geschichte der Menschheit schon zu Urzeiten praktiziert. Es gab Grenzen der Scham, die nicht zu überschreiten waren. Mit dem Wandel der Gesellschaft änderten sich auch die Regeln des Privaten.

Über Rückblicke in die Gesellschaft der Renaissance bis zur französischen Revolution reichen die Betrachtungen, in denen Sofsky die jeweilig geltenden Regeln der Privatheit abhandelt.

Der Pervertierung der Macht in Diktaturen und Polizeistaaten in jüngster Zeit, die zu extremem Verfall der Privatheit geführt hat, gelten seine weiteren Ausführungen. Der innere Widerstand der Menschen wurde gebrochen; der allgegenwärtigen Überwachung, Verfolgung und Denunziation konnte kaum einer entgehen.
Heute werden in Demokratien mit den Schrecken des Terrors Normen und Gebote ständig verschärft, so dass durch Reglementierungen das Private mit Beschränkungen belegt wird. Mit einleuchtenden Beispielen kann Sofsky seine Thesen untermauern.

Sofsky zeigt auf, er diskutiert nicht. Das Dilemma von Terror und Einschränkungen des Privaten ist nicht Thema seiner Streitsschrift.

Ein ganzes Kapitel ist Freiheit und Privatheit gewidmet.
Fürsorgliche Eltern, misstrauische Verwandte, neugierige Nachbarn und selbsternannte Moralprediger gelten neben vielen anderen als Heer der Eindringlinge in die Privatsphäre.
Anonymität ist nur gewährleistet, wo das soziale Netz nicht zu engmaschig ist.

Über private Freiheiten, wo sie beginnen und wo sie enden, ist in diesem Büchlein vieles zu erfahren.
Im zweiten Teil werden ausführlich allgemeine kulturanthroposophischen Themen abgehandelt.

Sofsky ist Soziologe. Er deckt gesellschaftliche Zusammenhänge auf und analysiert sie. Schlüsse muß der Leser selber ziehen.

Das Buch ist in seiner Substanz so gewichtet, dass es unmöglich ist, alle Aspekte hier zu bedenken.

Neben dem Buch von Richard Sennet: Verfall und Ende des öffentlichen und privaten Lebens scheint mir dieses kleine Buch in der Komprimierung alle wesentlichen Themenkreise des Privaten zu berühren.
Es liest sich leicht und flüssig und ist für den aufgeschlossenen Leser von hohem Interesse.
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