Rosenzauber

Rosenzauber

Der Kalender im Format 18 x 18 cm besticht schon durch sein wunderschönes Cover. Es ist in zartem Rosa gehalten und zeigt einen Strauß gerade am Aufblühen begriffener Rosen. Den Duft der Blumen kann man so leicht aus der Erinnerung heraufbeschwören.

Rosen kann man mit diesem Kalender das ganze Jahr genießen. Auf jeder Seite gibt es Fotos mit wunderbar arrangierten Rosen. Die Farbenpracht ist phänomenal, von zartem Gelb und reinem Weiß bis hin zu dunklem, kräftigen Rot.

Dem Buch kann man viele Anregungen entnehmen. Es gibt zahlreiche, auf die Jahreszeiten abgestimmte, Dekotipps zu dekorativen Sträußen, Gestecken und Kränzen für ansprechende Tischdekorationen, dazu viele Informationen über die Rose und zahlreiche Rezepte, beispielsweise zu Himbeermakronen mit Rosenblättern, Rosentorte oder Rosen-Cocktail. Auch die Wellness-Tipps gefallen gut.

Hier kann man Geburtstage und Jubiläen in sehr schönem Rahmen eintragen. Hinten im Buch ist noch Platz für Adressen und Telefonnummern.
Der Kalender, mit seiner schönen Gestaltung, eignet sich auch wunderbar als stilvolles Geschenk zu vielen Anlässen.

Über den Autor:
Klaus Wagener präsentiert zusammen mit seinem Team immer wieder Gestaltungsideen mit Blumen und Pflanzen. Er gewann bisher als einziger Deutscher die Weltmeisterschaft der Floristen.

Rezension von Heike Rau

Klaus Wagener
Rosenzauber
Mein immer währender Geburtstagskalender
144 Seiten, gebunden, zahlreiche Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer Stuttgart
BLOOM’s by Ulmer
ISBN-10: 3-8001-5330-0
ISBN-13: 978-3-8001-5330-5
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Black Rose

Black Rose

Die Einladung auf die „Black Rose“, die teuerste Yacht, die je gebaut wurde, kommt für den Anwalt Andrew Morrison überraschend. Eigner ist Nelson St. James, einer der reichsten Männer der Welt. Mit an Bord sind andere Geschäftsleute und auch St. James’ Ehefrau Danielle, von der Morrison sofort fasziniert ist.

Bei Tisch drehen sich die Gespräche um Morrisons Beruf, der auch noch so hoffnungslose Fälle gewinnen kann, und den perfekten Mord. Wie man ungestraft einen Mord begehen kann, bleibt auch weiterhin Gesprächsthema. Für St. James ist es von höchstem Interesse zu erfahren, wie ein Anwalt die Geschworenen davon überzeugen kann, die Polizei habe den Falschen erwischt.
Danielle schmeißt sich in der Zwischenzeit unverfroren an Morrison heran, der nicht widerstehen kann. Sie heizt ihn an, um sich dann wieder als unnahbar zu geben.

Am nächsten Morgen verlassen Mr. und Mrs. St. James die Yacht, um zurück nach New York zu fliegen. Auch Morrison geht wieder an seine Arbeit, schafft es nicht, Danielle zu vergessen. Nur mit großer Willensstärke gelingt es ihm, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Bis eines Tages Jack Taylor vom Justizministerium bei ihm auftaucht. Wendell Clark, der mit an Bord der „Black Rose“ war, ist tot. Er und seine Frau sind in ihrem Haus in Washington ermordet worden. Es wird angenommen, dass Clark etwas über St. James wusste. Es besteht der Verdacht, dass St. James’ Finanzimperium eine kriminelle Vereinigung ist. Auch wenn St. James sich als Opfer einer Verschwörung sieht, es soll gegen ihn Anklage erhoben werden. So sollte Clark vor einer Anklagejury erscheinen, um gegen ihn auszusagen.

Dann wird St. James erschossen. Draußen auf See auf der „Black Rose“. Eine Leiche gibt es nicht, der Mann ging über Bord. Danielle wird des Mordes angeklagt. Sie bittet Morrison, ihr zu helfen. Der wird alles tun, um die Frau, die er liebt, vor dem Gefängnis zu bewahren.

„Black Rose“ ist ein sagenhaft spannender Thriller. Andrew Morrison wird zum Spielball eines ausgeklügelten Komplotts von dem er keine Ahnung hat. Und als er mit den Tatsachen konfrontiert wird, gibt es kein zurück mehr.
Das Geschehen ist vorhersehbar. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Der Leser erlebt ein spektakuläres Gerichtsdrama, in dem Morrison alle Register zieht und ohne Rücksicht auf Verluste zeigt, was er drauf hat. Der Staatsanwalt ist kein ebenbürtiger Gegner für ihn und das bekommt dieser beinhart zu spüren.
Interessant ist auch, wie der Autor seine Charaktere ausgestattet hat. Er bedient sich einer sehr bildhaften Sprache. Eine tragende Rolle spielt zum Beispiel Danielle. Sie ist sehr intelligent, aber eben auch berechnend und skrupellos. Sie besitzt schauspielerisches Talent und einen unschlagbaren Hang zu dramatisieren. Sie versteht es, ihre Mitmenschen und besonders Morrison, auf beispiellose Art und Weise zu manipulieren. Dementsprechend ausgefeilt sind auch die Dialoge.
Mit diesem Thriller wird man perfekt unterhalten und das bis zur letzten Seite.

Über den Autor:
D. W. Buffa, geboren in San Francisco, hat zehn Jahre als Strafverteidiger gearbeitet. Er lebt in Napa Valley, Kalifornien.

Rezension von Heike Rau

D. W. Buffa
Black Rose
Übersetzt von Hans-Joachim Maass
320 Seiten, gebunden
marebuchverlag, Hamburg
ISBN-10: 3-936-384-0
ISBN-13: 978-3-936384
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Im Bannkreis des Grünen Jaguars

Im Bannkreis des Grünen Jaguars

Die Expedition soll fünf Wochen dauern. In dieser Zeit muss Elli auf sämtliche Annehmlichkeiten der Zivilisation verzichten. Zur Vorbereitung hat sie Bücher über die Mayas gelesen und Dokumentarfilme gesehen. Die Expedition wird von Ellis Vater geleitet, der ein berühmter Mayaforscher ist. Er sucht nach dem Grünen Jaguar, der ein legendäres Heiligtum der Maya ist. Mit ihnen kommt auch Cobá, der ein Nachkomme der Maya ist und ihr Führer Francisco Puerta.

Der Grüne Jaguar wird im Tempel von Nooxá vermutet. Der Ort wurde bereits von Grabräubern heimgesucht. Und auf der Stadt soll ein Fluch liegen. Aber es droht auch noch von anderer Seite Gefahr. Das bekommt das Expeditionsteam zu spüren, als plötzlich drei Männer im Lager auftauchen. Unter ihnen ist der gefürchtete Dschungelbandit Ignacio Hamlin. Er bietet als Begleiter seinen persönlichen Schutz an. Die Räuber können zwar vertrieben werden, doch kommt ihr Auftritt einer Kriegserklärung gleich. Die Expedition geht dennoch weiter.

Während einer Rast entfernen sich Cobá und Elli vom aufgeschlagenen Lager. Cobá will Elli ein Geheimnis in einer Tempelruine in der Nähe zeigen. Doch die beiden werden von Ignacio Hamlin überrascht. Er will wissen, wo sich das Versteck das magischen Amuletts des Grünen Jaguars befindet. Da die beiden keine Auskunft geben können, werden sie an Bäume gefesselt. Man kann nur hoffen, dass sie von Mitgliedern des Expeditionsteams gefunden werden und nicht zuerst vom dem Jaguar, der hier in der Gegend umherstreift.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Die Expedition wird nach und nach zum Albtraum, aber trotzdem nicht abgebrochen. Man kann nicht recht nachvollziehen, dass Ellis Vater den möglichen Tod seiner Tochter in Kauf nimmt, auch wenn er noch so besessen scheint, den Grünen Jaguar zu finden. Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, sondern realistisch.
Elli ist das einzige weibliche Mitglied des Expeditionsteams. Sie ist eine interessante Persönlichkeit und entwickelt sich auch im Verlaufe des Buches weiter. Sie lernt dazu, gesteht sich Fehler ein und ist auch bereit festgefahrene Meinungen zu revidieren. In diesem Zusammenhang sind besonders die Dialoge, die sie mit ihrem Vater führt, aufschlussreich.
Der Leser erfährt zudem viel über die Kultur, die Mythologie der Maya und ihre Situation heute. Hierzu gibt es auch in einem Nachwort Interessantes nachzulesen. Dazu kommt, dass das die Geschichte sehr realistisch wirkt, auch wenn viele mythologische Details eine Rolle spielen. Man fühlt sich direkt mit in den Dschungel versetzt und spürt die Magie.

Über den Autor:
Werner J. Egli, geboren 1943 in Luzern in der Schweiz, lebt heute in Freudenstadt. Seine Jugendbücher wurden in viele Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. So wurde er 2002 für den Hans-Christian-Andersen-Preis nominiert.

Rezension von Heike Rau

Werner J. Egli
Im Bannkreis des Grünen Jaguars
255 Seiten, gebunden
Altersempfehlung: junge Erwachsene
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN-10: 3-8000-5232-6
ISBN-13: 978-3-8000-5232-5
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Von Katzen und anderen Menschen

Von Katzen und anderen Menschen

Eine Katze kann man nicht besitzen. Die Katze besitzt viel mehr den Menschen. Wie genau man sich das vorstellen muss, erzählt der Autor in neun unterhaltsamen Kapiteln.

Die Katze wirkt äußerlich vollkommen harmlos. Deswegen mögen wir sie ja so gerne. Und doch beginnt sie vom ersten Augenblick an, den Menschen nach ihren Vorstellungen zu erziehen und das so geschickt, dass der Mensch denkt, er erziehe die Katze.
Der kleine Stubentiger geht geschickt und psychologisch klug vor, wendet interessante Tricks an und nutzt Vorurteile, die der Mensch von Katzen hat, geschickt aus. Er biegt sich seinen Menschen sozusagen ganz unauffällig zurecht.
Der Autor zeigt, wie klug und berechnend Katzen sind. Wie sie den Menschen überlisten. So ist die Wohnung bald katzengerecht eingerichtet, die Ernährungsfrage geklärt und der Schlafplatz bestimmt.

Es fällt leicht, dem Sprecher Edgar M. Böhlke zu folgen. Er präsentiert mit ironischer Selbstverständlichkeit die unterhaltsamen Ansichten und Erkenntnisse des Autors. Werner Fuld trägt mit seinem Text sehr zur Verständigung zwischen Mensch und Tier bei. Er macht das Wesen der Katze durchschaubar und das mit einigem Augenzwinkern. Er erzählt von Erlebnissen mit Katzen und präsentiert lustige Anekdoten. Er zeigt auf, wie der Mensch ganz planmäßig von der Katze erzogen wird. Das ist sehr amüsant und aufschlussreich. Nach dem Hören der CD wird sich so mancher Katzenbesitzer (oder vielmehr von Katzen Besessene) über nichts mehr im Verhalten seines Haustieres wundern.

Über den Autor:
Werner Fuld ist Autor und Literaturkritiker. Er lebt abwechselnd in Spanien und in der Nähe von München.

Rezension von Heike Rau

Werner Fuld
Von Katzen und anderen Menschen
Sprecher: Edgar M. Böhlke
1 CD, ca. 78 Minuten
Steinbach Sprechende Bücher
ISBN: 3-88698-737-X
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Annet Rudolph: Körnchen – Ohne dich schlaf ich nicht!

Annet Rudolph: Körnchen – Ohne dich schlaf ich nicht!

Ohne seine Schmuseente Spillewupp kann Körnchen nicht einschlafen, sosehr es die kleine Ente auch versucht. Es hofft, dass Schnuddel ihm weiterhelfen kann. Das Schweinchen rät zum Schafe zählen. Dabei kann Körnchen noch gar nicht zählen. So muss die kleine Ente die Schafe eben malen. Schnuddel schläft zwar ein, aber Körnchen ist immer noch wach. Vielleicht kann der Tiger helfen. Er singt ein Gute-Nacht-Lied. Der Bär wacht davon auf. Er meint ein Lied hilft nicht. Sein Tipp ist es, Honigmilch zu trinken. Weil der Bär im Dunkeln über die Spielburg stolpert, erwacht nun auch das Känguru. Das Känguru glaubt, dass ein wenig Sport hilft, damit Körnchen richtig müde wird. Tatsächlich schläft das Känguru wieder ein, aber die kleine Ente ist jetzt erst recht putzmunter und fragt die Maus nach Rat. Diese meint, ein dicker Gute-Nacht-Kuss hilft. Aber das stimmt nicht. Möglicherweise hat der Waschbär eine bessere Idee. Der schickt die kleine Ente erst einmal zurück ins Bett und gibt ihr dann sein Schnuffeltuch. Ob Körnchen jetzt endlich schlafen kann?

„Ohne dich schlaf ich nicht!“ ist einer sehr liebevoll geschrieben und gezeichnete Einschlafgeschichte. Körnchen wird jedes Kind sofort in sein Herz schließen und nachvollziehen können, wie die kleine Ente sich ohne geliebtes Kuscheltier fühlt. Die verschiedenen Rituale im Buch können Eltern gut übernehmen, vom Gute-Nacht-Lied bis zum Einschlaf-Küsschen. So ist das Buch sehr tröstlich für Kinder mit Einschlafproblemen. Die Geschichte lässt sich sehr gut vorlesen, sie ist kindgerecht und spannend.
Die Zeichnungen gefallen ausgesprochen gut. Die Bilder sind sehr farbenfroh und es gibt viel im Kinderzimmer zu entdecken. Annet Rudolph hat ein paar sehr schöne Details untergebracht, an denen Kinderaugen garantiert hängen bleiben. Ein Beispiel sind die vielen Zeichnungen von Schafen, die Körnchen malt, weil die kleine Ente noch nicht zählen kann. Da gibt es ein rosa Schäfchen mit Blume im Mäulchen, ein blaues Schäfchen mit Ringelschal, ein grünes mit roten Schuhen und roter Brille und viele mehr. Auch die Tiere, die Freunde von Körnchen, sind ganz allerliebst gezeichnet. Lustig ist zum Beispiel der Waschbär mit seiner Ringelzipfelmütze und den verschiedenen Strümpfen.
Sollte tatsächlich ein Kuscheltier einmal nicht wieder auftauchen, hilft das Buch mit großer Wahrscheinlichkeit weiter.

Über die Autorin:
Annet Rudolph, geboren 1964, studierte Grafik-Design an der Fachhochschule Münster. Sie arbeitet heute als freischaffende Illustratorin.

Rezension von Heike Rau

Annet Rudolph
Körnchen: Ohne dich schlaf ich nicht!
32 Seiten, durchgehend farbig illustriert
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3-474-33066-3
ISBN-13: 978-3-473-33066-9
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Roger Tabor: Die Sprache der Katzen

Roger Tabor: Die Sprache der Katzen

Katzen haben ihre Eigenheiten, das wird jeder Katzenhalten bestätigen. Warum die Katze ist, wie sie ist, erklärt Roger Tabor in seinem Buch genau. Er weiß, warum so viele Menschen Katzen halten, warum sie von den Stubentigern so fasziniert sind.
Zunächst geht es um den Körperbau der Katze, der es ihr ermöglicht, sich so perfekt fortzubewegen, zu springen und die Balance zu halten. Der Autor erklärt wie die Katze sieht und was sie mit ihren Tasthaaren spüren kann, wie sie hört, schmeckt und riecht. Auch das Jacobson’sche Organ, mit dem die Katze Gerüche „schmecken“ kann, ist Thema. Interessant sind auch die Ausführungen über Zähne, Pfoten und Krallen der Katze.

Der Autor hat sich viel mit Katzen beschäftigt und sie beobachtet. So ist er auch der Frage nachgegangen, ob Katzen einen Verstand haben. Es wird genau analysiert, wie das Gehirn der Tiere funktioniert, was angeborenes oder erlerntes Verhalten ist. Roger Tabor zeigt, wie erwachsene Tiere miteinander spielen oder raufen, was sie mit ihrer Mimik ausdrücken und mit ihrer Katzensprache vermitteln und was das Schnurren zu bedeuten hat.

Spannend ist es zu erfahren, wie Katzen sich verhalten, wie sie ihr Territorium markieren. Der Auto erzählt, wie eine Katze jagt, aber auch wie sie schläft oder sich putzt. Auch wie Katzenfamilien leben, erfährt der Leser. Von der Partnersuche bis zur Geburt der kleinen Kätzchen. Weiter geht es mit der Entwicklung der Katzbabys bis zur Entwöhnung von der Mutter.

Für zukünftige Katzenhalter wird das Kapitel „Katzen halten“ interessant sein. Hier werden Rassekatzen vorgestellt, aber auch ungünstige Zuchtformen erwähnt. Der Leser erfährt alles über Futterzeiten, Fellpflege bis hin zur Erziehung. Auch für Halter mehrerer Katzen gibt es viele Ratschläge. Auch Probleme, die mit Katzen im Haus auftreten können, werden besprochen.

Nach der Lektüre des Buches werden Katzenhalter ihr Tier viel besser verstehen. Die Katze wird vom Autor aus vielen Blickwinkeln betrachtet, der bei seinen Erklärungen ins Detail geht. Besonders den Dingen im Verhalten der Katze, welchen Menschen gern mit Unverständnis begegnen, werden unter die Lupe genommen. Über manches kann man nur staunen. Selbst wer meint, seine Katze ganz genau zu kennen, wird viel Neues erfahren.
In den Texten spürt man die Leidenschaft des Autors für die beliebten Stubentiger. Seine Faszination überträgt sich auch auf den Leser. Davon abgesehen ist das Buch sehr kurzweilig geschrieben.
Auch die Fotos, fast alle vom Autor selbst, sind etwas ganz Besonderes. Man kann sich kaum vorstellen, welche Geduld er aufgebracht haben muss, um zu solchen außergewöhnlichen Fotos zu kommen. So sieht man die Katze mitten im Sprung, halsbrecherisch balancierend auf einem Baum beim Überklettern eines Maschendrahtzaunes, auf der Jagd beim Anschleichen, bei einer Rauferei usw. Das Verhalten der Katzen wird also immer auch mit vielen Bildern dokumentiert.

Fazit: „Die Sprache der Katzen“ ist ein beeindruckendes, faszinierendes und vor allem einzigartiges Buch, das jeder Katzenfreund unbedingt lesen sollte!

Über den Autor:
Der Biologe Roger Tabor zählt weltweit zu den führenden Katzenexperten. Er hat zahlreiche Feldforschungen über verwilderte Katzen und Hauskatzen durchgeführt, aber auch eine ganze Reihe Bücher veröffentlicht, sowie die BBC-Fernsehprogramme „Cats“ und „Understanding Cats“ präsentiert.

Rezension von Heike Rau

Roger Tabor
Die Sprache der Katzen
Mimik, Laute, Körpersignale
Aus dem Englischen von Claudia Ade
144 Seiten, gebunden, 250 Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN-10: 3-8001-4927-3
ISBN-13: 978-3-8001-4927-8
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Tabula Rasa

Tabula Rasa

Armin Rößler und Heidrun Jähnchen: Tabula Rasa

Tabula Rasa erscheint als Band 7 in der SF Reihe des Wurdack Verlages. In dieser Reihe sind bisher fünf Anthologien und ein Roman erschienen: Entheete von Armin Rößler.
Die Anthologien sind „Deus Ex Machina“, „Walfred Goreng“, „Überschuss“ und „Golem&Goethe“. Allesamt herausgeben von Armin Rößler (in Zusammenarbeit mit Dieter Schmitt bzw. Heidrun Jähnchen).

Tabula Rasa bietet 22 Kurzgeschichten aus dem Genre SF. Dabei treffen Kenner der Reihe auf zahlreiche Bekannte. Die Autoren sind.
Ines Bauer, Andreas Flögel, Arnold H. Bucher, Frank Hoese, Heidrun Jänchen, Melanie Metzenthin, Niklas Peinecke, Bernhard Schneider, Veronika Bicker, Bernhard Weißbecker, Birgit Erwin, Frank W. Haubold, Armin Rößler, Henning Mühlinghaus, Frank Hebben, Uwe Hermann, Christian Weis, Nina Horvath, Andrea Tillmanns, Axel Bicker, Edgar Güttge, Peter Hohmann & Thomas Liss

Inhaltlich findet sich die ganze Bandbreite der SF:
Weltraumgeschichten (Tabula Rasa, Fermente, Das Herz der Sonne), künstliche Intelligenz (KI 21, Der Wintergarten des Herrn Mix), Humor (Die Wege des Großen Konstrukteurs, Ordentlicher Lärm), Zeitreisegeschichten (Die Formel), Cyberpunk (20 Zeilen Code), Robotergeschichten (Die Augen ihrer Mutter) oder Bewusstseinstransfers (Team Omega).

Meine Favoriten sind „Die Weges des Großen Konstrukteurs“ von Uwe Herrmann, „Ordentlicher Lärm“, eine Satire aus der Feder Edgar Güttges, „Tabula Rasa“ von Frank Hoese und auch das stimmungsvolle Bild von Frank W. Haubold „Der Marsianer“.

Insgesamt bietet Tabula Rasa eine bunte Mischung aus erfahrenen Autoren und Neulingen. So sind auch die Geschichten recht unterschiedlich. Manchen hätte man noch etwas Reife gewünscht.
Wer aber gerne mal die weniger perfekten Geschichten frischer Autoren lesen möchte, ist mit der Anthologie gut bedient.

Armin Rößler und Heidrun Jänchen
Tabula Rasa
SF Anthologie mit 22 Geschichten
ISBN:3938065184
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168 – Verschollen in der Römerzeit

168 – Verschollen in der Römerzeit

Der Hausmeister des Internates für Hochbegabte Schloss Rosenstoltz hat in einem Beet beim Blumenzwiebeln stecken ein Metallstück gefunden. Nelson erkennt sofort, dass es sich um eine Münze handelt. Auch einige Tonscherben werden gefunden.
Nelson zeigt diese Fundstücke Professor Papadopoulos, der sie analysieren lassen will. Der Fund wird ansonsten geheim gehalten. Nelson vertraut sich nur seinen Freunden Levent, Luk und Judith an. Es wäre doch zu schön, wenn ein ganzer Römerschatz gefunden werden würde.
Tatsächlich findet Hausmeister Kunkel noch ein paar kleine Knochenstückchen und ein Bleitäfelchen mit eingeritzten Worten. Mittlerweile ist auch das Alter der Tonscherben bestimmt. Sie stammen aus dem Jahre 168 nach Christus.
Die Botschaft auf der Bleitafel stammt erstaunlicherweise von einem Christen, obwohl man davon ausgeht, dass die christliche Zeitrechnung erst viel später entstanden ist. Die Tafel enthält eine Art Testament.
Auch die Knochenstücke geben Rätsel auf. Darunter befindet sich nämlich ein Zahn mit Keramikverblendung. Für die Freunde ist klar, dass ein Zeitreisender unterwegs gewesen sein muss, offensichtlich mit seiner Schwester Miriam, wie der Tafel zu entnehmen ist.
Auch Nelson, Levent, Luk und Judith sind bereits mit einer, von Levent entworfenen Maschine, in der Zeit gereist, ins Jahr 1227. Für Levent und infolge auch für seine Freunde, war das ein traumatisches Erlebnis. So sollte eine weitere Zeitreise nicht stattfinden.
Doch jetzt wollen sie es wieder tun. Offensichtlich brauchen die Zeitreisenden, die in der Römerzeit verschollen sind, ihre Hilfe.

Das Buch ist spannend, keine Frage. Ganz leicht zu lesen, ist es allerdings nicht. Ein gewisses Interesse an Naturwissenschaften sollte schon vorhanden sein. Denn hin und wieder wird es im Verlaufe der Handlung sehr theoretisch. Allerdings erhält der Leser dadurch auch viel spannendes Hintergrundwissen über Zeitreisetheorien. Es ist die zweite Zeitreise der hochbegabten Schüler nach dem Buch „1227 – Verschollen im Mittelalter“. Auch diese wird wieder sehr gefährlich und dramatisch. Dementsprechend mitreißend ist die Handlung im dritten Teil des Buches. Zum Ende hin knistert die Spannung geradezu. Ganz nebenbei lernt der Leser viel über das römische Köln. Besonders Luk, kennt sich in Geschichte sehr gut aus und überrascht mit interessanten Einzelheiten. So kann man den Roman mehreren Genres zuordnen, wie Abenteuer und Historisches. Auch die Liebe spielt eine Rolle. Nelson und Luk kommen sich näher.
Das Buch ist zudem ausgesprochen gut geschrieben. Der Autor versteht es, seine Leser zu fesseln und ihr Interesse zu wecken.

Rezension von Heike Rau

Über den Autor:
Pete Smith studierte an der Universität Münster Germanistik, Philosophie und Publizistik. Seit 1989 lebt er als Schriftsteller und Kulturredakteur einer Tageszeitung im Rhein-Main-Gebiet. Pete Smith schreibt Romane, Erzählungen und Hörspiele für Kinder und Erwachsene.

Pete Smith
168 – Verschollen in der Römerzeit
272 Seiten, gebunden
für junge Erwachsene
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN-10: 3-8000-5241-5
ISBN-13: 978-3-8000-5241-7
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Lucas

Lucas

Ende Juli kommt Lucas auf die Insel Hale vor der englischen Küste. Niemand weiß, wer er ist und woher er kommt. Auch die 15-jährige Caitlin nicht. Doch schon nachdem sie ihn zum ersten Mal gesehen hat, geht er ihr nicht mehr aus dem Kopf.
Lucas wird vom ersten Tag an angefeindet, besonders von den Jugendlichen. Caitlin versteht ihre Freunde in diesem Zusammenhang nicht. Sie schämt sich sogar, hofft, Lucas würde nicht schlecht von ihr denken.
Sie lernt ihn als feinfühligen, netten Jungen kennen, draußen am Strand, als er in einem Gezeitentümpel Krebse fängt. Selbst ihr Hund, sonst sehr skeptisch Fremden gegenüber, fasst auf Anhieb Vertrauen.

Bei einem Wohltätigkeitsrennen, einer Regatta mit Flößen, beweist er als einziger Charakter. Ein Mädchen fällt bei dem schlechten Wetter ins Wasser, ist offensichtlich am Ertrinken. Doch niemand hilft. Die See tobt, der Wind nimmt zu, die Lage für das Mädchen wird immer dramatischer. Lucas wagt es, das Mädchen aus dem Wasser zu ziehen. Es lebt. Ihr Bikini ist verrutscht. Gerade als er ihn geradeziehen will, kommt die Mutter des Mädchens angestürmt und verkennt die Lage. Sie glaubt, Lucas versuche, sich an ihrem Kind zu vergreifen. Niemand der Anwesenden hält es für nötig, die Situation zu klären. Caitlin ist zu weit weg, sie hat alles nur aus der Ferne beobachten können. Aber ohnehin will niemand die Wahrheit wissen.

Die Geschichte kommt einer Hexenjagd gleich. Fast alle Bewohner der Insel sehen in Lucas eine Bedrohung. So sind sie bereit, alles zu tun, um ihn zu verjagen und gehen dabei zu weit. In ihrem Hass überschreiten sie jede Grenze und fühlen sich dabei auch noch im Recht.
So unglaublich die Geschichte auch ist, als Leser wird man sofort mitgerissen. Aber das Buch geht auch derb unter die Haut und man fühlt sich der Geschichte hilflos ausgeliefert.
Besonders von der Sprache her, gefällt das Buch gut. Sie ist perfekt auf Jugendliche zugeschnitten, auch wenn eine Gruppe dieser im Buch sehr schlecht wegkommt. Hier hätte man sich Gegenspieler, außer Caitlin und ihrem Vater, gewünscht.
Interessant auch die sich entwickelnde Gruppendynamik. Die Geschichte bekommt ja an einem Punkt praktisch Selbstlauf, weil es kein Zurück mehr gibt. Der Autor spielt hier wirklich ein schreckliches Szenario durch, bei dem es kein gutes Ende geben kann. So legt man das Buch, einmal gelesen, mit großer Fassungslosigkeit aus der Hand.

Über den Autor:
Kevin Brooks, der in Birmingham und London studierte, versuchte sich als Musiker und arbeitete u.a. als Tankwart und Postbote. Der Autor lebt heute in Manningtree, Essex.

Rezension von Heike Rau

Kevin Brooks
Lucas
Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn
448 Seiten, gebunden
ab 14 Jahren
dtv extra
Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN-10: 3-423-70913-8
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Das weiße Segel

Das weiße Segel

Michael ist Finanzberater einer Firma. Der Job ist hart, lässt ihm keine Freizeit. Seine Träume bleiben Träume. Reisen ist seine Leidenschaft, doch dafür ist keine Zeit. Auch seine Ehe mit Kate leidet darunter. Die beiden leben nur noch nebeneinander her. Als Michael den Hochzeitstag vergisst, ist das Fass am Überlaufen. Zwar hat Kate Verständnis, sie ist ja beruflich ebenso eingespannt, doch es wird klar, dass sich etwas ändern muss.

Die Bücher in Mr. Blakes Buchhandlung inspirieren Michael. Er wünscht sich immer mehr, aus dem Alltagstrott auszuscheren, um sich die Welt anzusehen. In langen Gesprächen werden Kate und Michael sich einig. Sie wollen ihre Liebe wieder wecken und ihre Abenteuerlust endlich zulassen. So kaufen sie gemeinsam ein altes Segelboot, lassen es in Ordnung bringen und brechen zu einer langen Reise auf, lassen alles hinter sich, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben.

Das Buch lebt von Träumen, die meist nicht ausgelebt werden können. Doch Michael und Kate, finanziell gut ausgestattet, können es wagen, ihren Job hinzuschmeißen und sich auf ein Abenteuer einzulassen. Ihre Suche nach dem Glück muss praktisch erfolgreich sein, das erwartet man von Anfang an und wird auch nicht enttäuscht.
Der Autor macht es sich hier sehr einfach. Er setzt auf die üblichen Lebensweisheiten, die im Buch von großer Bedeutung sind. Dabei wird er philosophisch bis rührselig. So wirken die Dialoge auch sehr konstruiert, auf jedermann verständlich zugeschnitten.
Aber man muss nicht unbedingt so kritisch an das Buch herangehen. Man kann einfach zuhören und mitnehmen, was an Lebensweisheiten für einen selbst interessant und hilfreich ist.
Gelesen wird das Buch sehr souverän von Markus Hoffmann, der viel Herzblut hineingelegt zu haben scheint. Man kann ihm gut folgen. Es ist ein Buch ohne laute Töne, das zum Entspannen einlädt.

Über den Autor:
Sergio Bambaren, in Peru geboren, reiste um die ganze Welt. Um sich ganz dem Schreiben widmen zu können und seiner Leidenschaft, dem Meer, gab er seinen Ingenieurberuf auf. Er lebt heute in Lima.

Rezension von Heike Rau

Sergio Bambaren
Das weiße Segel
Wohin der Wind des Glücks dich trägt
Aus dem Englischen von Barbara Röhl
Hörbuch, gelesen von Markus Hoffmann
3 CDs, 245 Minuten Spielzeit
Steinbach sprechende Bücher
ISBN-10: 3-88698-736-1
ISBN-13: 978-3-88698-736-8
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