Angst vor dem Sturz?

Angst vor dem Sturz?

Brian Keene: Angst vor dem Sturz?

„Dieses Buch handelt von unsanften Landungen. Es ist ein Buch über Traumflüge, während sich am Horizont eine Sturmfront zusammenbraut. Es ist ein Buch über die Macht der Schwerkraft.“ So der Autor im Vorwort.
Angst vor dem Sturz ist eine Sammlung von zehn Geschichten des Amerikaner Brian Keene, der damit zum ersten Mal in Deutschland veröffentlicht wird.

Die Geschichten sind recht unterschiedlich, spielen aber allesamt in der realen Welt. Die ersten beiden beginnen direkt mit aktueller Zeitgeschichte. In „Staub“ werden die Geschehnisse des 11. September aufgearbeitet in Persona einer Frau, deren Freund in den Türmen umkam. Eine Geschichte zum Mitfühlen, die einerseits bitter, andererseits eine Ode an die Liebe ist. In „Babylons Sturz“ begleitet der Leser die US Armee in den Irak, wo einer Handvoll Soldaten der wahre Horror begegnet. Allein diese Geschichte ist den Kauf des Buches wert, so intensiv erlebt der Leser den Schrecken der irakischen Wüste.
Mit „Frust in Bethlehem“ folgt eine kurze, böse Geschichte über die Geburt eines Messias. In „Rotes Holz“ findet der Kampf zwischen Natur und Mensch eine neue Auflage. Frank Lehmann, unheilbar an Krebs erkrankt, kehrt ein letztes Mal mit seinen Söhnen und Freunden zur Jagdhütte zurück, doch erleben sie einen unsäglichen Schrecken. Die Geschichte fand ich ein wenig voraussehbar, erinnerte leicht an „Tanz der Teufel“ und gehört zu den schwächeren der Sammlung.
„Der König in…Gelb“ ist wieder eine böse Story, beginnend in einer wirklich alltäglichen Situation und endet wahrlich furios. Ein Pärchen besucht das etwas andere Musical.
„Ein Ausweg“ ist wieder eine kurze böse Geschichte die zeigt, dass Könner wie Keene nicht immer viele Seiten brauchen, um den Leser zu überraschen: Die Geschichte erinnert mich an Vergleichbares von Robert Bloch, dessen Geschichten auch immer recht harmlos begannen und man sich plötzlich schaudernd vom Buch abwendet.
„Lila Zeug“ ist in Tradition der Zombieromane geschrieben. „Gestrandet“ folgt den Big Brother Shows der Gegenwart, während „Zysten“ von Schuld und seinen Auswirkungen berichtet.
Zum Schluss erzählt „Der Garten meiner Tränen“ die Geschichte einer apokalyptischen Welt, in der die Sintflut real ist, oder ist es eher der Triebhauseffekt? Kevin lebt mit einer Gruppe Gleichgesinnter im obersten Stock eines Hochhauses in Baltimore. Alles andere ist überflutet. Und ihre Nachbarn sind Satanisten, welche Behemoth anbeten und dem Wassergott Opfer bringen.

Brian Keene ist ein fantastischer Erzähler, der an sich gewöhnlichen Storyplots immer wieder neue Aspekte abgewinnt. Es bleibt zu hoffen, dass dies nicht die letzte Veröffentlichung auf dem deutschen Markt ist. Fans der Horrorliteratur sollten unbedingt zugreifen.

Brian Keene
Angst vor dem Sturz?
Eine Sammlung böser Horrorgeschichten eines amerikanischen Autors, der zum ersten Mal in Deutschland erscheint. Sehr lesenswert
ISBN:3938411074
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Christian Pott: Pflanzen und Tiere der Küste

Christian Pott: Pflanzen und Tiere der Küste

Bei einem Küstenspaziergang an Nord- oder Ostsee gibt es viel zu entdecken. Da wäre es doch schön, wenn man die Tiere und Pflanzen auch benennen könnte. Mit diesem handlichen Naturführer gelingt das garantiert. Er enthält 260 Pflanzen- und Tierarten.

Wie man das Buch benutzt, wird natürlich ganz genau beschrieben. Und auch eine Einführung informiert zunächst über Wissenswertes der Tier- und Pflanzenwelt im Allgemeinen. Dann folgen die Porträts. Berichtet wird über Merkmale und Vorkommen. Dazu kommt die Rubrik Wissenswertes. Die Porträts sind sehr gut verständlich geschrieben – nicht in Stichpunkten, sondern in ganzen Sätzen. Natürlich findet man Informationen zu deutschen und wissenschaftlichen Namen. Es gibt Symbole, so dass man bestimmte Eigenschaften der Pflanzen und Tiere auf einen Blick ablesen kann.

Der Naturführer ist auch sehr übersichtlich gestaltet. Im Bestimmungsteil Pflanzen nach Standorten, also Strand und Weißdünen, Graudünen, Braundünen, obere Salzwiesen und untere Salzwiesen sowie Verlandungszonen. Der Bestimmungsteil Tiere ist geordnet nach Gruppen, also Schnecken und Muscheln, Algen und Tiere in Angespül und Watt, sowie Meeresvögel. So kann man sich sehr gut orientieren.

Im Buch gibt es aber noch mehr zu entdecken. So findet man im Anhang einen Blühzeitenkalender und ein kleines Küstenlexikon, so dass man auch mal nachlesen kann, was eine Flutmarke oder eine Gezeitenzone ist.

Fazit: „Pflanzen und Tiere der Küste“ ist ein interessanter Naturführer mit spannenden uns sehr unterhaltsamen Tier- und Pflanzenporträts und sehr aussagekräftigen Bildern. Er ist handlich und zeigt im Pflanzenteil alle wichtigen Wildblumen, Gräser, Gehölze und im Tierteil Muscheln, Krebse, Seeigel, Würmer, Säugetiere und Seevögel. Damit ist der Naturführer sehr empfehlenswert für alle naturinteressierten Küstenspaziergänger.

Über den Autor:
Christian Pott, geboren 1977, ist Biologe. Sein Interesse an der Flora und Fauna der Küster begann während seiner Zeit als Vogelwart auf der Insel Spiekeroog. Er erforscht zur Zeit an der Universität Münster das Leben 230 Millionen Jahre alter fossiler Pflanzen.

Rezension von Heike Rau

Christian Pott
Pflanzen und Tiere der Küste
Ulmer Naturführer
256 Seiten, Klappenbroschur, 280 Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN 3-8001-4890-0
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Die Tour de France – Der Comic

Die Tour de France – Der Comic

Fans des Radsports sind begeistert von der Tour de France. Lauren Jalabert offenbart dem Leser mit diesem Comic eine Blick hinter die Kulissen dieses spannenden Mannschaftssports. Zum Team gehören ganz unterschiedliche Radsportler. Sie wollen alle gewinnen und doch haben sie verschiedene Ziele. Angelo möchte eine Etappe gewinnen und die Schönheitskönigin küssen. Fred möchte am liebsten durchfahren bis zum Atlantik, dem Surferparadies. Der Masseur Guilhem träumt von einer Kartoffelschälmaschine und Claude, der Sportdirektor, hofft, dass seine Mannschaft auch mal außerhalb seiner Träume gewinnt. Natürlich geben die Radsportler ihr Bestes und essen auch jede Menge Kartoffelbrei, aber so ein Wettstreit hat auch sein Tücken. Da geht es im Eifer des Geschäfts schon mal drunter und drüber. Es ist nichts vorhersehbar. Vor Überraschungen ist man nie sicher, auch was die Konkurrenz betrifft.

Laurent Jalabert erzählt Gags, witzige Erlebnisse und Anekdoten, die das anstrengende Tour-Leben ausmachen. Dabei gönnt er dem Leser keine Pause. Von einem Spaß geht es zum nächsten. Das ist sehr amüsant und unterhaltsam. Und das alles ist auch noch perfekt bebildert und in Szene gesetzt und das mit viel Freude zum Detail. Es gibt viel Interessantes zu entdecken. Die Bilder begeistern. Besonders gut wurden die Mimik und Gestik der Sportler zum Ausdruck gebracht gesetzt. Das ist ein wahrer Augenschmaus. Der Comic ist damit das ideale Begleitbuch zur Tour de France.

Rezension von Heike Rau

Laurent Jalabert
Die Tour de France – Der Comic
47 Seiten, Softcover
Ehapa Comic Collection
Egmont vgs verlagsgesellschaft
ISBN : 3-7704-2920-6
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Die Verführung

Die Verführung

Arthur Japin erzählt in diesem biographischen Roman die Geschichte der Lucia von Pasiano.
Sie beginnt in der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Lucia war eine einfache Frau, die als Kind von zwei Bediensteten der Gräfin Montereale in adeligem Hause auswuchs. Das Landgut der gräflichen Familie befand sich in Pasiano, nicht weit entfernt von der großen Stadt Venedig. Die Gräfin hatte Lucia als zu ihrem Liebling erkoren und sie quasi als Ersatztochter angenommen.
Bis Lucia begriff, dass nicht sie zu den Besitzern der Ländereien in der Umgebung gehörte, verging einige Zeit. Sie genießt ihr Kinderleben in Freiheit und tiefer Naturverbundenheit.

Mit vierzehn Jahren lernte sie Casanova kennen, von dem damals noch niemand wusste, dass er der Casanova, eine Berühmtheit seiner Zeit, werden würde. Beide fühlen sich tief verbunden in einer leidenschaftlichen Liebe, die mit einer Hochzeit gekrönt werden soll.
Wie die Geschicke es aber damals so wollten: Lucia erkrankt an den Blattern, die sie so entstellen, dass sie beschließt, ihrer Jugendliebe zu entsagen und aus dem gräflichen Hause zu fliehen.
Nun beginnt für Lucia ein trauriges und abenteuerliches Leben, das sie in tiefste Tiefen, in Armut und zuletzt zu bescheidenem Wohlstand führen soll,–als Edelprostituierte.

Zu einem bestimmten Zeitpunkt beschließt sie, fortan verschleiert zu leben, was ihre Anziehung auf die Männer ihrer Zeit nur erhöht. Nach Stationen in Venedig und Bologna lässt sie sich zuletzt in Amsterdam nieder.
Bei einer erneuten Begegnung mit Casanova, der sie nicht erkennt, lernt sie einiges über die Liebe und zieht ihre Schlüsse daraus.

Das Buch ist in der Ichform geschrieben, und man ist sofort fasziniert von dieser nachdenklichen und reflektiert denkenden
Person, die auf ihrem Lebensweg viel erlebt hat und gute und schlechte Erfahrungen in gleichem Maße gemacht hat.

Die Vorstellung, es handelte sich hier um einen Liebesroman im gängigen Sinn, ist ganz und gar irrig. Viel mehr geht es um eine Erkenntnisgeschichte auf hohem Niveau. Abgesehen von dem Zeitkolorit dieser Erzählung, sind die Einsichten in das menschliche Handeln und die Erfahrung darüber, was die wahre Liebe ausmacht, von philosophischer Dimension. Sie machen das Buch zu einem reinen Lesevergnügen. Ich kann es nur jedem empfehlen.

Arthur Japin
Die Verführung
Casanova und seine Zeit
ISBN:38956414114
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Der Teppichhändler

Der Teppichhändler

Diese wundersame Geschichte von dem Teppichhändler aus Tabris im Iran, den es nach New York verschlagen hat, ist von einem besonderen Zauber geprägt.
Uschman, der Held der Geschichte, ist umweht von dem geheimnisvollen Gebaren, das wir uns unter der Mentalität des Orients vorstellen mögen. Leicht naiv, sehr zurückhaltend,
zuweilen eher schüchtern, etwas ratlos über das westlich – freizügige Leben, gelegentlich jedoch durchaus schon mit diesem Leben auch vertraut, nimmt er in unseren Augen nach und nach Gestalt an.

Seine Frau Tarak hat ihn nach New York geschickt, um dort mit dem Verkauf der feinen Teppiche, die sie für ihn aussucht und nach New York schickt, zu Geld zu kommen. Ob sie ihn nur deshalb weggeschickt hat? Oder wollte sie ihn einfach loswerden?
So nach und nach erfährt der Leser seine ganze Geschichte.
Uschman sehnt sich nach seiner Frau und hofft, dass Tarak bald zu ihm kommen wird.
Leider lässt sie ihn eines Tages wissen, dass sie inzwischen einen anderen liebt, von ihm ein Kind erwartet und nach Istanbul ziehen wird.
Sie hat die Scheidung von ihm erreicht.
So bleibt er traurig und verloren alleine. Dass er diese Scheidung widerstandslos geschehen lässt, weist ihn als einen feinen und liberalen Charakter aus.
Eine reiche aber schon recht alte Käuferin versucht, sich ihm zu nähern. Sie ist von den Teppichen des Orients ganz entzückt und sieht ihn, Uschman, fälschlich als Teil ihres Erwerbs an.

Zur gleichen Zeit erfährt er eine unerwartete und ihn zutiefst anrührende Begegnung mit einer jungen, schönen amerikanischen Studentin, aus der eine feine, zarte und sensibel beschriebene Liebesgeschichte wird.
Stella, die junge Frau, die seine Geliebte wird, muss wohl auch dem Reiz des Fremden und Einzigartigen im Charakter von Uschman erlegen sein,–so wie er der feinen, selbstbewussten und unverdorbenen Offenheit in ihr.

In welcher Weise Meg Mullins sich dem Thema nähert, ja, wie sie es fertig bringt, die zwei gegensätzlichen Charaktere des Westens und des Ostens zu beschreiben, das hat mich erstaunt. Setzt es doch eine genaue Kenntnis vom Leben im Iran und den dortigen Geflogenheiten voraus. Es ist ihr wunderbar gelungen, die Gegensätze und die Vereinbarkeiten aufzuzeigen.
Eine vergleichbar zarte und sensibel geschriebene Liebesgeschichte, frei von Klischees oder dem Einschlag von Kitsch, habe ich lange nicht gelesen.
Es war ein großes Vergnügen für mich, das Buch zu lesen.

Meg Mullins
Der Teppichhändler
Eine Liebesgeschichte zwischen zwei Welten
ISBN:382700621
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Mein Hund ist rot!

Mein Hund ist rot!

Da kann man sich nur wundern. Der Hund des kleinen Jungen ist wirklich auffällig. Er unterscheidet sich von anderen Hunden durch seine rote Fellfarbe. Es ist ein sehr auffälliges Rot. Man kann es nicht übersehen. Dabei gibt es eigentlich gar keine roten Hunde. Der Hund muss sich als blöder Hund beschimpfen lassen. Da kommen auch dem Jungen Bedenken. Vielleicht gibt es eigentlich gar keine roten Hunde.
Aber als das Fell des Hundes weiß eingefärbt wird, gibt es auch wieder welche, die sich wundern. Es hilft sowieso nichts. Bei Regen kommt alles raus. Er spült die weiße Farbe weg. Nur nachts ist der Hund grau und damit halbwegs normal. Doch nachts sieht ihn keiner.

„Mein Hund ist rot“ ist ein Buch vom Anderssein. Es regt an, einmal darüber nachzudenken, denn es lässt sich auf viele alltägliche Begebenheiten beziehen. Der Text, eigentlich ein Dialog, ist knapp bemessen. Die Illustratorin hat sich auf das Wesentliche beschränkt. Die Botschaft wird so deutlich gemacht. Auf Details wurde verzichtet. Auch die Farbauswahl ist begrenzt. Einige wenige Farbtöne beherrschen das Bild. Ob Kindern das gefällt, wird sich zeigen. Das Buch ist aber ohnehin eher eine Einladung zum Diskutieren über das Anderssein. Wie wichtig sind Äußerlichkeiten und wie bewertet man sie. Bei Kindern wird das viele Fragen aufwerfen. Am besten ist es, wenn Kind und Eltern das Buch gemeinsam ansehen, um die auftretenden Fragen gleich beantworten zu können.

Rezension von Heike Rau

Maria Vohn
Mein Hund ist rot!
16 Seiten, Pappband
Peter Hammer Verlag, Wuppertal
ISBN: 3-7795-0049-3
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Pferde – Die neue Enzyklopädie

Pferde – Die neue Enzyklopädie

In diesem Buch findet man nicht nur Pferdeporträts, sondern auch viel Wissenswertes rund ums Pferd. Das Interessante an dieser Enzyklopädie ist die Gliederung. Zunächst geht es um die Geschichte des Pferdes, seine Domestikation und auch um die Bedeutung des Pferdes für die verschiedenen Kulturen. Es gibt aber auch ein Kapitel in dem die klassische Reitkunst behandelt wird und eines, wo große Gestüte vorgestellt werden. Dargestellt wird das Pferd auch hinsichtlich seines Einsatzes in Kriegen, aber auch als Arbeitspferd oder Sportpferd. In weiteren Kapiteln erfährt man Interessantes über die Pferdehaltung, die Ausbildung und auch die Ausrüstung.

Dazwischen findet man die Porträts der Pferde- und Ponyrassen, immer passend zum jeweiligen Kapitelthema vom kleinen Urwaldbewohner bis hin zu den Rassen des 20. Jahrhunderts. Diese Porträts gehen immer über zwei Seiten. Der Leser erfährt, wie das Tier aussieht und welche Merkmale es hat. Besonderheiten der Rasse werden herausgestrichen. Neben seiner Herkunft (mit Kartenmaterial) werden aber auch geschichtliche Hintergründe beleuchte. Und auch wie das Pferd eingesetzt wurde bzw. wird erklärt der Autor. Dazu gibt es eine Reihe von Fotos.

Die Enzyklopädie enthält grundsätzliche Fakten und eine Menge Wissenswertes und über Pferde und Ponys. Das Buch eignet sich gut zum Nachschlagen, aber es macht auch sehr viel Spaß einfach so darin zu lesen. Es gibt so viel zu entdecken! Das ist wirklich beeindruckend. Inhaltlich ist das große, schwere Werk überzeugend. Und auch die Aufmachung gefällt gut. Bildmaterial ist reichlich vorhanden. Aber es gibt nicht nur einfach Fotos der Pferde. Der Leser kann beispielsweise auch Zeichnungen, Skulpturen und Gemälde betrachten. Bildunterschriften zum besseren Verständnis sind vorhanden. Die Texte sind sehr gut durchstrukturiert, gut zu lesen und sehr unterhaltsam.

Fazit: „Pferde – Die neue Enzyklopädie“ ist ein beeindruckendes Standartwerk und damit allen Pferdefreunden sehr zu empfehlen.

Über den Autor:
Ewlyn Hartley Edwards zählt weltweit zu den bekanntesten Pferdeexperten. Er hat bereits 30 Fachbücher veröffentlicht und war 18 Jahrelang Herausgeber der renommierten englischen Pferdezeitschrift „Riding“ und fünf Jahre redaktioneller Berater der Zeitschrift „Horse & Hound. Edwards hält Fachvorträge und er ist als Turnierrichter tätig. Er wurde 1993 für seine herausragenden Leistungen von der „British Horse Society“ ausgezeichnet.

Rezension von Heike Rau

Elwyn Hartley Edwards
Pferde – Die neue Enzyklopädie
Aus dem Englischen von Susanne Müller
464 Seiten, gebunden, über 1200 Farbfotografien, Zeichnungen und Karten
Dorling Kindersley Verlag
ISBN: 3-8310-0844-2
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Grimms Märchen

Grimms Märchen

Märchen sind bei Jung und Alt beliebt. Vier davon gibt es jetzt als Comic in einem Buch. „Hänsel und Gretel“, „Das tapfere Schneiderlein“, „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ und „Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen“.
Diese Geschichten sind sehr bekannt und doch ist man gespannt, welche Wirkung die Märchen nun haben und auf welche Art und Weise der Stoff als Comic adaptiert wurde.
Die Zeichner sind Philip Petit, Mazan, Cécile Chicault. Und die Zeichnungen begeistern sofort. Natürlich unterscheiden sie sich in der Umsetzung nach dem Zeichner, aber detailreich, farbenfroh und aussagekräftig sind sie alle. Es ist sehr interessant zu sehen, wie die Zeichner sich die Märchenfiguren vorstellen. Da ist viel Fantasie mit im Spiel. Auch die verschiedenen Stimmungen werden in den Zeichnungen sehr schön deutlich.
Die Texte in den Sprechblasen sind vom Sprachstil her sehr modern gehalten. Oft schmunzelt man über die interessante Wortwahl und den Witz so mancher Dialoge. Es gibt einige verblüffende Details zu entdecken.
Das ist garantiert nicht nur was für Kinder. Auch Erwachsene werden ihre Freude daran haben, die alten Märchen wiederzuentdecken. Und es dürfte auch Lesemuffeln gefallen, da es mehr zu sehen, als zu lesen gibt. Das Buch ist ein schöner Beitrag, Grimms Märchenschatz zu bewahren.

Rezension von Heike Rau

Philip Petit, Mazan, Cécile Chicault
Grimms Märchen
Bekannte Märchen als Comic
ISBN:3770428412
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Happy Valley

Happy Valley

Tomei kommt ins Buschkrankenhaus, um zu sehen, ob seine Frau schon entbunden hat. Endlich wurde der ersehnte Junge geboren. Diesen Wunsch haben ihm die Geister erfüllt. Der Zauber hat gewirkt. Als Tomei das Baby zum ersten Mal sieht, merkt er jedoch gleich, das hier etwas nicht in Ordnung ist. Zwar versichern ihm die Schwestern, dass das Baby gesund ist, aber es sieht einfach nicht aus wie er. Keiner scheint seine Bedenken zu teilen, auch seine Frau nicht. Das Baby ist hübsch, ganz im Gegensatz zu seinem Vater. Auch das wäre noch kein Problem. Aber, es lässt sich nicht leugnen, das Baby ist weiß. Es kann also unmöglich von ihm sein. So machen ihm die Glückwünsche der anderen keine Freude. Tomei glaubt, die Leute machen sich über ihn lustig. Am liebsten würde er seiner Frau verbieten, das Baby zu zeigen.

Das Interesse an dem kleinen Jungen ist allerdings groß, nach neun Töchtern. Nur wer einen Sohn hat, kann Anführer des Volkes werden. So ist es Tradition. Doch was werden die Ratsmitglieder von einem weißen Kind halten? Wieder und wieder geht Tomei zum Zauberheiler. Vielleicht kann er die Geister bewegen, noch einmal einzugreifen. Tomei ahnt nicht, dass auch ein anderer sich in dieser Sache an den alten Zauberheiler gewandt hat. Dieser hat für das kleine Baby allerdings etwas Unheilvolles im Sinn.

Tomei ist das Opfer einer Verwechslung geworden. Doch dafür gibt es keine Beweise. So muss er den neugeborenen Jungen annehmen, wohl wissend, dass er nicht von ihm sein kann. Seine Frau hat weit weniger Probleme damit. Das Kind ist gesund, das ist die Hauptsache. Von Äußerlichkeiten lässt sie sich nicht leiten. Sie nimmt ihr Kind an, so wie es ist und dafür kann man sie nur bewundern. Tomei dagegen wird nicht müde, einen Ausweg zu suchen und auch einem anderen ist das Kind ein Dorn im Auge. Doch Tomei merkt nicht, was vorgeht, er vertraut dem Hexer blind, ist bereit jeden Preis zu zahlen, damit die Geister den Jungen in einen Sohn verwandeln, der ihm ähnlich sieht.
Die Geschichte ist mit viel Humor geschrieben, wirkt oft sagenhaft komisch, so dass man immer wieder schmunzeln muss. Die unterschiedlichen Meinungen der Eheleute werden gut herausgestrichen, eine klare Botschaft vermittelt. Auch vom Schreibstil her lässt sie sich gut lesen. Das Ende ist überzeugend. Als Leser ahnt man natürlich, wie die Geschichte ausgehen wird. Und trotzdem bleibt die Spannung erhalten.

Über den Autor:
Meja Mwangi ist Jahrgang 1948 Er wurde in Nanyuki/Kenia geboren und ging nach dem Abi als technischer Angestellter zur French Broadcasting Corporation. Seit 1973 ist er freier Schriftsteller und Drehbuchautor, erhielt viele Auszeichnungen.

Rezension von Heike Rau

Meja Mwangi
Happy Valley
Aus dem Englischen von Thomas Brückner
152 Seiten, gebunden
Peter Hammer Verlag, Wuppertal
ISBN: 3-7795-0051-5
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Das Topfgartenbuch

Das Topfgartenbuch

Natürlich kann man einfach im Gartenmarkt ein paar Kübelpflanzen kaufen und dann auf der Terrasse oder dem Balkon arrangieren. Ob man damit die gewünschte Wirkung erzielt, ist fraglich. Für Ellen Fischer ist das Gestalten eine Topfgartens eine Kunst. Ihre Erfahrungen gibt sie gerne weiter, ob es sich nun um eine „Klassischen Topfgarten“, einen „Rustikalen Topfgarten“, einen „Topfgarten im Schatten“, einen „Topfgarten heiter und romantisch“ oder um einen Topfgarten „Auf dem Balkon“ handelt.
Jedes ihrer Pflanzenarrangements beschreibt sie auf eine fast schon poetisch wirkende Art und Weise. Sie beschreibt ausschweifend, wie die Pflanzenzusammenstellungen in ihrer Umgebung wirken. Die Autorin beflügelt damit die Fantasie des Lesers, regt die Vorstellungskraft an, macht Sehnsucht, sich den eigenen Topfgarten-Traum zu erfüllen.
Auch das Drumherum wird ausführlich erläutert. So kommt es auch auf die Auswahl des passenden Topfes an. Auch hier kann man sich an den meisterhaft fotografierten Topfgärten von der Wirkung verschiedener Pflanzgefäße überzeugen.
Aber auch Zeichnungen vermitteln, wie der Topfgarten, an einen bestimmten Stil angepasst, aussehen könnten. Hier gibt es konkrete Listen mit Beispielpflanzen, die man genauso einkaufen kann, wenn man möchte. Diese Zeichnungen mit Listen gibt es immer wieder. So findet man beispielsweise auch Bepflanzungsvorschläge für Balkonkästen oder auch für Treppen. Von einfach bis raffiniert ist alles dabei. Über Pflanzenporträts und Listen, die auch die Anforderungen der Pflanzen aufzeigen, kann man sich aber auch selbst ein Arrangement zusammenstellen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Im Kapitel „Topfgartenpraxis“ von A bis Z kann man zum Beispiel nachlesen, wie man einen Topfgarten pflegt. Hier wird sogar aufgezeigt wie man die Arbeit durch gute Organisation rationalisieren kann. Aber auch wie man richtig düngt oder was man bei kranken Pflanzen tun kann, wird beschrieben.

Fazit: Das Buch fasziniert durch den inspirierenden Schreibstil der Autorin und die stimmungsvollen Fotos. So sollte es jedem Hobbygärtner gelingen sich den Traum vom eigenen Topfgarten zu erfüllen.

Über die Autorin:
Ellen Fischer, Fotografin und Pflanzenkennerin, beschäftigt sich mit der Kunst, Pflanzen zu kombinieren, zu arrangieren und den richtigen Ort für sie zu finden. Außerdem schreibt sie für verschiedene Gartenzeitschriften.

Rezension von Heike Rau

Ellen Fischer
Das Topfgartenbuch
200 Seiten, gebunden, 131 Farbfotos, 46 Zeichnungen
4., überarbeitete Auflage
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN 10: 3-8001-5161-8
ISBN 13: 978-8001-5161-5
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