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Schlagwort: Denken

Axel Hacke: Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen

Axel Hacke: Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen

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In diesem kleinen Büchlein über den Begriff des Anstands hat der Schriftsteller Axel Hacke in feuilletonistischer Art und Weise versucht, uns mit seiner Definition von Anstand bekannt zu machen.

Hacke beschreibt auf Seite zwanzig in wenigen Worten, wie man Anstand interpretieren kann, und das klingt ganz einfach: Begriffe wie Gerechtigkeit, Solidarität und Fairness fallen in diesem Zusammenhang ebenso wie Aufrichtigkeit im Handeln und Reden und, sehr wichtig wie mir scheint, die Fähigkeit, das eigene Denken kritisch zu überprüfen.

Schnell wird aus seinen folgenden Ausführungen jedoch klar, dass „Anstand“ in der Tat seit längerer Zeit der Verrohung herkömmlichen Umgangsformen gewichen ist. Es fällt im Alltag gar nicht so sehr auf, wie weit wir uns vom Verfall guter Sitten und der Grenzüberschreitung im persönlichen Umgang entfernt haben.

An zahlreichen Beispielen macht A. Hacke seine Thesen fest. Er nennt die Namen einer Vielzahl bekannter Dichter, Philosophen und Denker, um seine Argumente zu untermauern. Kästner, Fallada, Marc Aurel, Kant und nicht zuletzt David Foster Wallace und viele andere mehr werden in Zitaten herangezogen, um über Formen des Anstands zu referieren.

Vom Steinzeitmenschen bis in die Gegenwart reichen Hackes Vergleiche, was Formen des Anstands und des Umgangs miteinander betrifft. Durch seine Zeilen erfährt man, wie über die Jahrtausende durch Bildung, Entwicklung und Forschung ein faires Miteinander erst möglich wurde. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Studie von Norbert Elias „Über den Prozess der Zivilisation“ hingewiesen.

Da das Buch eher die Erwartung an ein Feuilleton erfüllt, muss der geneigte Leser keine wissenschaftliche Studie erwarten. Der Bericht ist gewissermaßen ein Parforceritt im Plauderton durch die Geschichte und heutige Gegenwart.

Dazu gehören natürlich Tablets und Smartphones, die Paare, Eltern und Kinder im Beisammensein vereinsamen lassen, weil die Technik das Gespräch verdrängt.

In langen Passagen widmet sich der Autor den schrillen Tönen auf Facebook.

Axel Hacke fasst in seinem Buch zusammen, wie wir die Welt und die Formen unseres Umgangs erleben. Seine Ausführungen lassen uns von einer versöhnlichen Welt träumen, in der man Rücksicht nimmt, Gegensätze friedlich austrägt und insgesamt ein harmonisches Miteinander pflegt. Eine schöne, einträchtige Welt, wie wir alle sie uns wünschen würden! Leider sieht die Wirklichkeit anders aus, und Hoffnungen auf ein besseres Zusammenleben sind eine schöne Utopie!

Man kann Hackes Ausführungen als berechtigte Zivilisationskritik betrachten.

Sein Werk mag auch als ein Appel an uns alle gelten, uns um Umgangsformen zu bemühen, die uns Respekt, Höflichkeit und Zuhören abverlangen. In seltenen Fällen bei aufgeklärter Bildung und Erziehung mag das gelingen. Doch wenn man einmal mit Lehrern spricht, dann weiß man, wie schwer diese hoffnungsvollen Vorsätze an der Wirklichkeit integrativer Vielfalt zerschellen! Darüber hinaus bietet die derzeitige globale Politik keinen Hoffnungsschimmer auf eine bessere Welt.

Ich empfehle das Büchlein dennoch, weil es auf einfache Weise vermittelt, was uns allen so sehr fehlt: Eintracht, Freundlichkeit und—-Menschenliebe!

Axel Hacke
Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen
192 Seiten, gebunden
Verlag Antje Kunstmann, August 2017
ISBN-10: 3956142004
ISBN-13: 978-3956142000
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Andy Puddicombe: Mach mal Platz im Kopf – Meditation bringt’s!

Andy Puddicombe: Mach mal Platz im Kopf – Meditation bringt’s!

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Wir sind immer beschäftigt. Die Zeit rennt dahin und wir mit. Wer Familie hat und im Berufsleben steht, ist kaum frei von Stress und Sorgen. Es fällt unendlich schwer, zur Ruhe zu kommen. Besonders im Kopf toben die Gedanken einfach weiter. Andy Puddicombe, ehemaliger buddhistischer Mönch, hat sich mit diesem Phänomen, das nicht selten ernsthafte gesundheitliche Probleme nach sich zieht, beschäftigt. Meditation, in den Alltag einbezogen, ist eine Möglichkeit, den Kopf wieder frei zu bekommen.

Der Autor bringt in seinen Texten seine Lebenserfahrung und seine Ansichten mit ein. Es geht also nicht allein um Meditation, wenn man so will, sondern zum Großteil auch um Psychologie. Die Zeit lässt sich nicht anhalten, Anforderungen müssen erfüllt und Probleme geregelt werden. Es ist die Art, wie wir das tun, die uns zu schaffen macht. Und da setzt der Autor an. Wir denken viel zu viel über Unwichtiges nach, über Dinge, die wir nicht ändern können. Wir verstricken uns in einem Strudel aus unnützen Gedanken und finden keinen Weg heraus.

Achtsamkeit ist das Zauberwort. Denn im Grunde bestimmen wir, was wir denken, auch wenn es den Anschein hat, dass sich unsere Gedanken irgendwie verselbstständigt haben. Meditation bringt zumindest zehn Minuten Ruhe in den Alltag. Denn um mehr als zehn Minuten täglich bittet uns der Autor nicht. Zu lernen, für diese Zeit, ruhig zu sein und sich auf sich selbst zu besinnen, ist ein guter Anfang, der den Kopf frei macht für mehr.
Es ist ein Prozess, der in Gang gesetzt wird. Man lernt wieder, achtsamer zu sein, sich auf Wesentliches konzentrieren zu können und nicht mehr so streng mit sich selbst zu sein.

Der Autor gibt sich lebenserfahren und einfühlsam. Daraus resultiert seine Überzeugungskraft. Was er deutlich machen möchte, packt er in Bilder und Geschichten, so dass alles, was er sagt, sehr gut verständlich und nachvollziehbar wird.

Rezensionen von Heike Rau

Andy Puddicombe
Mach mal Platz im Kopf – Meditation bringt’s!
Aus dem Englischen von Ursula Richard
288 Seiten, Klappenbroschur
Knaur MensSana
ISBN-10: 3426657066
ISBN-13: 978-3426657065
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