Hannah und der Schwarzkünstler Faust

Hannah und der Schwarzkünstler Faust

Frühjahr 1506. Faust steht im Schutz einer Tanne. Er beobachtet wie ein wollenes Bündel aus der Postkutsche auf den schlammigen Boden geworfen wird. Im strömenden Regen nähert Faust sich dem wimmernden Bündel. Er kann das Balg auch nicht brauchen. Doch vom blitzenden Amulett, welches das Mädchen bei sich trägt, ist er fasziniert. So schultert er sie samt den schmutzigen Decken und nimmt sie mit. Fortan begleitet Hannah, als Junge verkleidet, den Schwarzkünstler Georg Sabellicus Faust auf seinen Reisen. Sie ist fasziniert, von dem charismatischen Mann, dem immer schon sein Ruf vorauseilt, wohin sie auch kommen. Sie ist begierig darauf, vom Weissager, Teufelsbeschwörer, Alchemisten und Gaukler, Handleser und Hypnotiseur zu lernen. Fausts größtes Ziel ist es, den Gold machenden Stein der Weisen zu finden. Doch nie kann er lange genug an einem Ort bleiben. Zu viele Neider vergönnen ihm seine Erfolge und diffamieren ihn.

Mit diesem Buch wird Geschichte lebendig. Die Autorin beschreibt die Reisen von Dr. Faust und Hannah sehr eindrucksvoll. Sie vermittelt ein deutliches Bild vom Leben der Menschen in den mittelalterlichen Städten mit ihren Märkten und den Spektakeln, die Faust veranstaltet hat. Gespannt darf der Leser die einzelnen Reisestationen verfolgen, von Würzburg, Kreuznach, Heidelberg Gelnhausen bis Erfurt. Kein Ort wird zur Heimat auf Dauer. Immer wieder werden Faust und Hannah vertrieben oder müssen Hals über Kopf fliehen.
Auch der Leser wird in den Bann des Dr. Faust gezogen, einem Mann, der von sich selbst so überzeugt war und immer bestrebt war, seine Studien voranzutreiben. Mit Staunen verfolgt man die Tricks, mit denen er ganze Menschenmassen seinem Willen unterwarf. Das Buch ist vom Stil her wunderbar zu lesen. Es ist fesselnd und faszinierend, da die Autorin sehr bildhaft beschreibt. Als Leser fühlt man sich, als würde man am Geschehen teilhaben und direkt zusehen. Sehr zu empfehlen!

Über die Autorin:
Uschi Flacke ist Autorin, Kabarettistin und Musikerin. Sie studierte Geschichte, Politik, Germanistik und Theaterwissenschaft. Sie ist in zahlreichen Theater- und Fernsehproduktionen aufgetreten, schreibt Bühnenprogramme, Kolumnen und Kritiken. Sie arbeitet auch als Drehbuchautorin beispielsweise für „Schloss Einstein“. Uschi Flacke hat zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlich. Sie lebt mit ihrem Sohn Kristian und dem Hund Willi in Rod am Berg im Taunus.

Rezension von Heike Rau

Uschi Flacke
Hannah und der Schwarzkünstler Faust
263 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN: 3-8000-5102-8
Bestellen

Ein Gedanke zu „Hannah und der Schwarzkünstler Faust

  1. ich musste das buch schulisch lesen. deswegen hatte es leider schon einmal einen großen minuspunkt.
    aber als ich es dann las, fand ich den inhalt ganz ok und ich wollte wissen wie es zu ende geht.
    am schluss ist mir dann aufgefallen, dass sehr viele wortwiederholungen drinnen sind. was schade ist, denn dann wärs sicher besser zu lesen gewesen.
    ich hät mir auch vorgestellt, dass da mehr von magie drinnen steht. dass faust hannah zu einer geistzeremonie mitnimmt oder so etwas. halt etwas was das buch wieder interessanter macht, etwas belebt bzw. erfrischt.
    also als schulbuch ist es nicht so schlimm, aber privat würd ich es nicht lesen.

Die Kommentare sind geschlossen.

Die Kommentare sind geschlossen.