Das Gold von Carcassonne

Das Gold von Carcassonne

1299 in Südfrankreich. Rixendes Bruder gehört zu den Katharern. Bislang hat ihn die Inquisition in Ruhe gelassen, doch nun scheint Gefahr zu bestehen. Um Rixende aus der Schusslinie zu bringen, soll die junge Frau ihre Heimat verlassen und heiraten.
Im Hause des ehrenwerten Castel Fabri in Carcassonne wird sie herzlich aufgenommen. Der Sohn Castel Fabris, Aimeric, verliebt sich auf der Stelle in seine Braut. Er erweist sich als freundlich und aufmerksam. Auf Rixende wirkt er sehr fremd, doch nach und nach erwärmt sie sich für ihn. Auch wenn für sie daraus niemals Liebe werden kann, heiratet sie Aimeric.
Die Sicherheit in Carcasrsonne erweist sich als trügerisch. Der zweite Inquisitor Fulco von Saint-Georges lässt auf Geheiß namhafte Leute und gute Katholiken aus Albi wegen Ketzerei einkerkern. Rixende begegnet dem Inquisitor einige Male. Er übt eine unheimliche Faszination auf sie aus, die sie erschaudern lässt und mit Schrecken erfüllt. Sie möchte ihn aus ihren Gedanken verbannen. Und doch lassen sie diese Gefühle nicht mehr los. Fulco von Saint-Georges provoziert die junge Frau und wagt es sogar, zu ihrer Hochzeit zu erscheinen. Als sie von ihm mit einem Wandbehang mit einem Einhorn darauf beschenk wird, erfüllt sich die Prophezeiung einer Wahrsagerin, was Rixende über alle Maßen erschreckt.
Kurz nach der Hochzeit kommen Gerüchte auf, dass Rixende zu den Katharern gehört, weil sie beim Hochzeitsmahl kein Fleisch gegessen hat. Das ist eine gefährlich Anschuldigung. Und das, wo ohnehin der Inquisitor schon ein Auge auf Rixende geworfen hat.

Man wird von diesem Roman sofort gefangen genommen. Das liegt am wunderbaren Schreibstil der Autorin. Ihre Art zu schreiben, so flüssig und rund, ist einzigartig.
Die Geschichte, die sie erzählt, ist spannend gemacht. Es geht um die verbotenen Liebe zwischen Rixende und dem Inquisitor Fulco von Saint Georges. Diese von Zweifeln und Widerständen geprägte Liebe wird so tiefsinnig, einfühlsam und Gänsehaut verursachend geschildert, dass man ganz davon gefangen genommen wird. Man kann sich gut hineinversetzen, fühlt mit.
Im einem ausführlichen Ahnhang erfährt der Leser, was an diesem Roman Realität und was Fiktion ist. Die historischen Hintergründe sind perfekt im Roman verarbeitet.
Die Geschichte spielt vor wechselnden Schauplätzen und nicht nur in Carcassonne, was wiederum für viel Abwechslung sorgt.
„Das Gold von Carcassonne“ ist ein historischer Roman, der von der Liebe lebt und von weittragenden zukunftsweisenden Geheimnissen, die es zu entschlüsseln gilt.

Rezension von Heike Rau

Helene Luise Köppel
Das Gold von Carcassonne
520 Seiten, broschiert
Aufbau Taschenbuch Verlag
ISBN: 978-3746623290
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