Die Käferfrau

Die Käferfrau

Die Käfer, die in der Leiche gefunden worden sind, lassen Dörte keine Ruhe. Sie sind hier nicht heimisch. Außer in Dörtes Labor und bei ihr zu Hause. Für den Tod des Kollegen verantwortlich sind aber nicht die Käfer, sondern ein tropisches Virus. Dörte vermutet einen Mord. Mit solchen Gedanken ist sie schnell. Auch was sie persönlich betrifft, macht ihr zu schaffen. Sie ist ein Hypochonder. Mag sein, dass es an ihrer Vergangenheit liegt. Diese scheint jemand hinter ihrem Rücken wieder aufzurollen. Möglicherweise ihr Chef. Sie muss dem zuvorkommen, rauskriegen, wer ihre Eltern sind und auch was mit ihrem Kind, dass sie mit 15 bekam und das im Krankenhaus gestorben ist, wirklich passiert ist. Es gab keinen Grund zu sterben. Dörte hat nicht, wie der Arzt vermutet hatte, ihr Kind erstickt. Möglicherweise war auch das ein Mord. Es könnte um eine geplante illegale Organentnahme gegangen sein.
Ihr Freund Viktor, in den sie sich auf keinen Fall verlieben will, stachelt Dörtes Ängste noch an. Er sieht Dörte als nächstes Opfer. Möglicherweise soll sie mit Gelbfieber umgebracht werden, weil sie herumgeschnüffelt hat und nun zu viel weiß.

Das Buch ist äußerst unterhaltsam. Es lebt vor allem von der Hauptfigur Dörte, einer komplizierten Frau. Im Beruf ist sie unschlagbar, im Privatleben aber alles andere als perfekt. Betrachtet man ihre Vergangenheit, ist das auch kein Wunder. Der Leser bekommt beides parallel präsentiert. Die Vergangenheit und die Gegenwart. So erschließt sich nach und nach Dörtes Persönlichkeit. Tiefgründig wird ihre Gefühlswelt dargestellt. Unfassbar!
Dörte lebt in ihrer eigenen Welt, die sich sie eingerichtet hat, so dass es für sie auszuhalten ist. Ungewollt muss sie sich ihrer Vergangenheit und ihrem Leben stellen. Es passiert so vieles, vor dem sie die Augen nicht verschließen kann.
Dörte mag sich selbst nicht. Doch andere tun es. Viktor ist bis über beide Ohren verliebt. Und auch Petra, eine Kollegin, hat sich Dörte als Freundin auserkoren.
Es ist spannend, mit anzusehen, wie sich diese Verbindungen, gegen die sich Dörte mit Händen und Füßen sträubt, entwickeln.
Nicht zuletzt ist das Buch auch ein Krimi. Schließlich geht es um die Aufklärung eines Mordes. Und dieser Fall hat es wirklich in sich!
Gut gefällt auch der Schreibstil. Es ist ein Vergnügen, diese spannende und gut gemachte Geschichte zu lesen.

Rezension von Heike Rau

Mika Frankenberg
Die Käferfrau
Die Käfer, der Russe, die Liebe und ich
384 Seiten, Klappenbroschur
dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN: 978-3423246989
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