Das fünfte Schaf

Das fünfte Schaf

Lina zählt zum Einschlafen Schafe. Das fünfte Schaf sieht ein wenig anders aus als die anderen. Es hat zwar ein Schaffell, aber spitze Ohren und scharfe Zähne. Ein Wolf im Schafspelz hat sich da unter die Schafe gemischt. Lina stellt den Wolf zur Rede. Schließlich hatte er gerade ihr Einschlafritual durcheinander gebracht. Die Schafe sind verunsichert. Als der Wolf zugibt, dass er eigentlich in einem Rudel durch die Wälder zieht und arglose Lämmer jagt, bricht Panik aus. Sie verstehen, dass sie reingelegt worden sind. Doch der Wolf gibt an, schon lange bei den Schafen zu sein. Keiner hat es bemerkt. Leise flüsternd gibt er zu, dass er viel lieber zu den Schafen gehören würde. Er springt gern über die Wolken. Vielleicht hat ein Wolf auch sein Gutes, denkt Lina. Er könnte die Monster verjagen, die sie jede Nacht in ihren Träumen verfolgen. Der Wolf findet also Aufnahme in der Schafherde, zumal er den Schaffell an das arme geschorene Schaft zurückgibt.

Dies Einschlafgeschichte gefällt ausgesprochen gut. Sie ist spannend gemacht, das Thema kindgerecht umgesetzt. Der Wolf im Schafspelz sorgt für eine echte Überraschung. Die vorgefertigte Meinung über ihn muss revidiert werden.
In den Zeichnungen spiegelt sich die nächtliche Stimmung wieder. Braun, Rotbraun und Grau sind die dominierenden Farben. Lina in ihrem Bett und die Schafherde stehen im Mittelpunkt. Dennoch können Kinder viele Details erkennen. Ein Schaf strickt, ein anderes hat eine Brille und das nächste einen Hut auf dem Kopf. So macht es Spaß, das Buch zu betrachten. Die Nacht verliert ihren Schrecken, hat Lina doch einen Monsterjäger im Rudel. Die Geschichte regt die Fantasie an. Jede Kind kann selbst, was immer es in der Nacht ängstigt, aus seinen Träumen verbannen.

Rezension von Heike Rau

Harriet Grundmann
Illustrationen von Tobias Krejtschi
Das fünfte Schaf
24 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
Peter Hammer Verlag
ISBN: 978-3779502012
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