Wieland Freund: Falsches Spiel in Silver City

Wieland Freund: Falsches Spiel in Silver City

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Es ist eine Menge Geld, mit der Dave Kellen da unterwegs ist. Er hütet es gut, aber wohl ist ihm nicht bei der Sache. Von dem Geld, so haben seine Brüder beschlossen, sollen in Virginia City Anteile an einer Silbermine gekauft werden.
Vor Silver City passiert es dann. Die Postkutsche wird überfallen. Er und seine Mitreisenden Edmund Curry und Penny Dreadful sind einem dreisten Dieb ausgeliefert. Edmund erweist sich nicht gerade als Held. Zwar versucht er gegen den einarmigen Räuber vorzugehen, aber ein von ihm abgefeuerter Schuss streift Dave. Dann wird Edmund niedergeschlagen und der Räuber macht weiter Beute. Auch Daves Geldkatze gerät ins Visier des skrupellosen Diebes.
In Silver City sucht man sofort den Sheriff Sam Finney auf. Dave hat sich als Erklärung für seine Reise eine Lüge ausgedacht. Er erzählt, nach Salt Lake zu wollen, wo sein Onkel ihn mit dem Geld zur Begleichung von Schulden erwartet.
Im Büro des Sheriffs erfahren die drei, dass der Einarmige nicht zum ersten Mal zugeschlagen hat. Dave und die zwei Erwachsenen wollen vorerst in der Stadt bleiben. Sie haben Hoffnung, dass der Dieb geschnappt wird.
Allerdings hat niemand mehr Geld. Als sie Hiram McLoud von den „Argent News“ treffen, scheint sich eine Möglichkeit zu ergeben. Edmund Curry gibt vor, Autor zu sein. Er wäre bereit über den Überfall in der Zeitung zu berichten. So nimmt Hiram die Reisenden auf.

Unversehens strandet die kleine Reisegruppe in Silver City, ohne einen Cent in der Tasche. Edmund Curry hat ohnehin nicht viel besessen. Penny Dreadful hat etwas mehr zu verlieren, darunter auch einen Schmuckstein, einen schwarzen Karfunkel. Für Dave steht schon etwas mehr auf dem Spiel.
Und weil die drei wiederhaben wollen, was gestohlen wurde und der einarmige Bandit nicht einfach so davonkommen soll, bilden sie ein Team. In Hiram McLoud finden sie einen Verbündeten. Es ist spannend zu beobachten, wie diese ungleichen Personen zu einem Team zusammenwachsen.

Die Hintergründe zum Roman sind also für sich genommen schon mal sehr spannend. Der Autor bedient dazu die üblichen Klieschees, so wie man es von einem ordentlichen Wildwest-Krimi erwartet. Da stimmt einfach alles.
Der Buchtitel sagt aber schon einmal aus, dass es nicht einfach sein wird, den Fall zu lösen. Dem entsprechend abenteuerlich geht es bei der Suche nach dem Räuber zu. Vor Überraschungen im Verlauf der Handlung kann man nie sicher sein. Sehr unterhaltsam sind auch die eingebauten lustigen Szenen.

Sehr gut gefallen die Figuren. Allen voran der 12-jährige Dave, dem seine Rolle als Kind auch gelassen wird. Bei Edmund Curry und Penny Dreadful kann man nur spekulieren. Sie haben ihre Geheimnisse. Man interessiert sich für sie. Aber auch alle Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet. Die Geschichte wirkt dadurch sehr lebendig. Der Schreibstil tut ein Übriges. Das Buch liest sich sehr flüssig.

Der Sheriff zeigt sich wenig engagiert, so dass die Dinge vor allem von den anderen in die Hände genommen werden müssen. Doch gerade Edmund Curry ist ein aufmerksamer und wissbegieriger Zuhörer. Er geht auf die Menschen zu und weckt umgehend ihr Vertrauen, selbst wenn er Lügen erzählt. So kommt er an Informationen, die wichtig sind. Es macht sehr viel Spaß zu lesen, wie die Geschichte sich entwickelt, wie ganz langsam Licht ins Dunkel kommt. Die Handlung bleibt abenteuerlich bis zum Schluss und wird mit einer Überraschung aufgelöst. Ein wirklich wunderbares Buch!

Rezension von Heike Rau

Wieland Freund
Falsches Spiel in Silver City
Eine Wildwest-Geschichte
152 Seiten, gebunden
Beltz & Gelberg
ISBN-10: 3407799853
ISBN-13: 978-3407799852
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