Patrick Ness / Siobhan Dowd: Sieben Minuten nach Mitternacht

Patrick Ness / Siobhan Dowd: Sieben Minuten nach Mitternacht

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Kurz nach Mitternacht ist es. Conor ist nach einem immer wiederkehrenden Albtraum nun wach, als die Eibe in der Nähe des Hauses sich erhebt. Sie wird zum Monster und will Conor holen. Doch Conor hat keine Angst. Das Monster aus seinem anderen Traum ist viel schrecklicher als diese hier.

Am nächsten Morgen muss Conor sich fragen, ob wirklich passiert ist, was er in dieser Nacht erlebt hat oder ob er doch wieder eingeschlafen war und träumte. Er ist allein mit seinen Gedanken und seinem Frühstück, weil es seiner Mutter nicht gut geht. Die Großmutter wird kommen, um sich um alles zu kümmern. Aber Conor versteht sich nicht gut mit ihr. Auch das macht ihm Sorgen.
In der Schule wird er gemobbt. Lily ist die Einzige, die sich für Conor einsetzt. Doch er will ihre Hilfe nicht. Sie hat allen verraten, dass seine Mutter krank ist. Seitdem sehen ihm die Schüler und Lehrer anders an.

Das Monster kommt wieder. Drei Geschichten will es erzählen. Die vierte soll Conor dann selbst erzählen. Nicht irgendeine Geschichte soll es sein. Das Monster will die Wahrheit hören. Und so nimmt das Baummonster immer mehr Raum in seinem Leben ein. So wie seine Mutter schwächer wird, scheint es stärker zu werden. Und umso stärker es wird, umso größer wird die Wut in Conor.

Zunächst etwas zur Entstehungsgeschichte. Patrick Ness hat dieses Buch nach einer Idee von Siobhan Dowd, die 2007 an Krebs starb, geschrieben. Patrick Ness erklärt in einem Vorwort, wie er sich, von dem was vorlag, das sind die Charaktere, ein Exposé und der Anfang, inspirieren lassen und ein eigenes Werk geschaffen hat.

Die Geschichte ist so traurig, dass man manchmal gar nicht weiter lesen mag. Aber es gibt Dinge, denen man sich stellen muss.
Conors Mutter ist schwer krank und Aussicht auf Heilung besteht kaum. Man leidet mit Conor, der zwar nach außen hin stark wirkt, es aber nicht ist. Er bleibt auf der Strecke, weil alles sich um seine Mutter dreht. Verständlicherweise! Er muss, als die Mutter ins Krankenhaus kommt, zu seiner Großmutter ziehen, mit der er sich nicht versteht. Ohne sein Zuhause fehlt ihm jede Rückzugsmöglichkeit. Dem Albtraum kann er nicht entfliehen und auch nicht dem Baummonster.
Conor verspürt keinen Halt mehr. Er hat große Sorge um seine Mutter und Angst vor der Wahrheit. Er spürt Wut und Hilflosigkeit. Das alles kann er kann er zunächst gar nicht erfassen.

Einfühlsam wird beschrieben, wie es Conor geht, wie das Baummonster ihm nicht gerade sanft zum Nachdenken bringt und ihm hilft die die Ursache für seinen schrecklichen Albtraum herauszufinden. Gefühle werden auch über die Bilder transportiert. Die nachtschwarz sind und sehr beklemmend wirken. Ein Buch, das so ausdrucksstark ist, in Wort und Bild, findet man selten.

Rezension von Heike Rau

Patrick Ness / Siobhan Dowd
Sieben Minuten nach Mitternacht
Illustriert von Jim Kay
Aus dem Englischen von Bettina Abarbarnell
216 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570153746
ISBN-13: 978-3570153741
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