Bernhard Kegel: Ein tiefer Fall

Bernhard Kegel: Ein tiefer Fall

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Professor Hermann Pauli ist noch spät in seinem Büro im Biologiezentrum der Christian-Albrecht-Uni in Kiel, als etwas passiert. Zunächst glaubt Pauli an einen Rohrbruch. Aber dann entdeckt er auf der Etage von Franz Moebus die kaputten Aquarien. Überall sind Wasser und Glasscherben. Und mittendrin ein Toter. Pauli holt Hilfe.

Die eilig einberufene Sonderkommission, angeleitet von Kriminalhauptkommissarin Anne Detlefsen, hat also möglicherweise in einem Mordfall zu ermitteln. Hermann Pauli kann den Toten identifizieren. Es ist Dr. Moritz Barthelmess, ein Assistent von Frank Moebus. Später wird noch ein zweiter Toter gefunden. Möglicherweise hat er sich aus dem Fenster gestürzt oder ist gestoßen worden. Es ist Johannes Hilpert, der auch in der Moebus-Gruppe gearbeitet hat. Was genau passiert ist, lässt sich allerdings nicht nachvollziehen. Möglicherweise hatten die beiden einen Streit. Bei ihren Forschungsarbeiten geht es jedenfalls um die Moebus-Zellen, eine bisher unbekannte Lebensform.

Frank Moebus selbst hat sich zur Tatzeit in Brüssel aufgehalten, wo er sich unter anderem darum bemühte die Finanzierung eines wichtigen Projektes durchzusetzen, das in Zusammenhang mit den Moebus-Zellen steht.

Hermann Pauli wird von der Polizei ordentlich durch die Mangel genommen. Es ist, als würde man ihn verdächtigen. Er kann die Vorwürfe aber weitgehend entkräften.

Frank Moebus ist ein berühmter Wissenschaftler. Seine neueste Entdeckung ist spektakulär. Seltsamerweise dringt aber nicht viel von seiner Forschungsarbeit nach draußen. Er scheint niemanden Anteil daran nehmen lassen zu wollen. Der Autor erzählt, wie Paulis Interesse geweckt wird. Pauli merkt, dass vieles im Institut an ihm vorbeigegangen ist, weil er zu beschäftigt mit seiner eigenen Arbeit war. Er beginnt nachzuforschen und deckt Ungereimtheiten in Moebus‘ wissenschaftlicher Arbeit auf. Es ist ein Unding.

Parallel dazu werden die Ermittlungsarbeiten der Polizei dargestellt. Anne Detlefsen weiß allerdings nicht so recht, wo sie ansetzen soll. Sie kann sich die Vorkommnisse nicht erklären. Zwar gibt es Hinweise auf eine dritte Person am Tatort und auch die Meinung eines Ermittlers, der glaubt, dass es Moebus gewesen sein könnte. Doch erstens hat dieser ein Alibi und zweitens kann man einen berühmten Wissenschaftler einem Verdacht öffentlich nicht so einfach aussetzen. Dieser Zwiespalt wird sehr ausführlich dargestellt. Der Fall muss schließlich auf etwas fadenscheinige Art und Weise abgeschlossen werden, obwohl klar ist, dass die Polizei längst nicht alle Einzelheiten kennt. Detlefsen bleibt dennoch weiter aufmerksam und agiert weiter aus dem Hintergrund heraus.

Es ist spannend zu lesen, wie zwischen Pauli und Detlefsen nach und nach eine Beziehung entsteht. Pauli mit seinem Wissen und Detlefsen mit ihren kriminalistischen Möglichkeiten könnten den Fall doch noch vollständig zum Abschluss bringen.
Allerdings stürzt das Pauli, als ihm das Ausmaß der Sache bewusst wird, in einen Gewissenskonflikt. An dieser Stelle wird das Buch, das zwischendurch schon einige Längen hat, hochdramatisch. Was Moebus im Namen der Wissenschaft tut, ist ein Skandal. Aber wie geht man damit um?
Auch wenn diese Geschichte erfunden ist, bringt diese doch sehr zum Nachdenken.

Rezensionen von Heike Rau

Bernhard Kegel
Ein tiefer Fall
Mareverlag, Hamburg
ISBN-10: 3866481659
ISBN-13: 978-3866481657
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