Alfred Neven DuMont: Drei Mütter

Alfred Neven DuMont: Drei Mütter

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Kindheit, Liebe, Lust und Leidenschaft.

Handelt es sich hier um einen Liebesroman oder um einen Entwicklungsroman?
Ich vermute beides.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht der Junge Alwyn, der zu Beginn der Erzählung etwa fünf Jahre alt ist. Er wird von einer bildschönen Mutter versorgt, die ihn zärtlich liebt und ihm alle körperliche Wohltaten einer stillenden Mutter zuteil werden lässt. Leider steht es um die Ehe der Eltern nicht zum Besten. Als der Vater schließlich die Familie verlässt, verlustiert sich die Mutter mit einem neuen Liebhaber. Alwyn gerät nun in die Fänge seiner fünf Jahre älteren Schwester Alwena. Sie erzieht ihren Bruder, liebt und züchtigt ihn. Diese fast inzestuöse Beziehung zeitigt jedoch auch seelische Folgen.

Als Alwyn in die Schule muss, passt ihm das gar nicht. Verwöhnt, hübsch und klug zieht er den Neid der Mitschüler auf sich, bis Egon erscheint. Jetzt hat er einen Beschützerfreund, der zugleich noch die Lehrfunktionen von Alwena genießt. Sie macht aus Egon einen passablen Schüler.

In dieser wohligen Kinderwelt gibt es kaum Kummer aber viel Eros und Wohlgefallen. Doch ganz unberührt bleibt der Knabe nicht von der Verfolgung böser Geister, hinter der sich eine verkappte Depression verbirgt.

Alwyn wächst heran und ist der Liebling der Frauen. An Zuwendung mangelt es ihm nie. Er ist klug und lernt leicht, so dass er ein äußerlich unbeschwertes Leben führt. Alfred Neven DuMont erzählt die Geschichte seines sensiblen und vom Glück begünstigten Helden mit Liebe und Einfallsreichtum. Malerische Landschaftseindrücke, ein träumerischer Liebling der Götter; so ist das Leben in Freuden perfekt! Um ihn herum mögen die Beziehungen in die Brüche gehen: er bleibt der unangefochtene Held, den fast nichts aus der Bahn wirft, denn an liebestollen Frauen mangelt es ihm nicht.

Erst bei dem Besuch seines Großvaters in Afrika erfährt er, wie sehr ihm ein beschützender Vaterfreund gefehlt hat!

Mit zahlreichen Liebesszenen angereichert wird die Geschichte leicht, ruhig und einfühlsam beschrieben. Ist die Mutter auch exzentrisch und der Vater oft abwesend: unser Helden meistert sein Leben ungestört. Der Großvater in Afrika aber ist seine große Entdeckung, denn er in ihm findet er einen liebevollen und weisen väterlichen Freund.

Die Entwicklung vom vergötterten Kleinkind zum schönen und klugen Mann geht insgesamt jedoch ohne schwere Einbrüche vonstatten.

Alwyn geht seinen Weg  und schließt Frieden mit seinen diversen Freundinnen und Bezugspersonen. Einzig seine Besitz ergreifende Schwester wird mit seiner Loslösung von ihr nicht fertig.

Die ruhige, liebenswürdig daher erzählte Geschichte liest sich unbeschwert und einfach. Man findet Vergnügen an einem Leben mit geringen Aufregungen und Kümmernissen, wenn es so auch der wirklichen Welt kaum entspricht. Soll um ihn herum die Welt in Trümmern liegen. Alwyn bewegt sich unberührt von Betrübnissen und schwerem Leid des Lebens zwischen den ihn liebenden Frauen um ihn herum auf Forschungspfaden. Er wird ein glücklicher Mann. Und wir erleben die Entwicklung einer Adoleszenz, die ihresgleichen sucht.

Eine leichte und kurzweilige Lektüre bietet Alfred Neven DuMont mit diesem Roman seinem geneigten Lesepublikum.

Alfred Neven DuMont
Drei Mütter
364 Seiten
Hoffmann und Campe, März 2013
ISBN-10: 3455404219
ISBN-13: 978-3455404210
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