Caroline Ronnefeldt: Quendel

Caroline Ronnefeldt: Quendel

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Das kleine Volk der Quendel lebt recht beschaulich im Hügelland. Nur der Wald Finster wird mit Argwohn betrachtet. Kaum einer traut sich dort hinein. Seltsame Geschichten werden erzählt, deren Wahrheitsgehalt niemand zu hinterfragen wagt. Auch Bullrich Schattenbart nicht. Doch fehlt dem selbst ernannten Kartograph dieses Stückchen Land auf seiner Karte. Um das zu ändern, muss er in den Finster gehen. Was soll schon passieren? Er sagt niemanden etwas, lenkt vielmehr von sich ab. Und dann macht er den ersten Schritt und bahnt sich einen Weg durch das den verwunschenen Wald umgebene Gestrüpp.

Bis zum Abend ist Bullrich nicht zurückgekehrt. Seinen Freunden fällt das auf, die Sorge ist groß! Sie suchen akribisch nach Hinweisen und müssen sich bald eingestehen, dass Bullrichs, so unglaublich es auch scheinen mag, in den Finster gegangen sein könnte. Dort kann man ihn schlecht suchen. Aber zumindest könnte man am Rand entlang schleichen und sehen, ob es eine Spur gibt, die Gewissheit bringt. Dabei geraten die Freunde in eine unbeschreiblich ernste Lage. Diese Nacht ist nicht mit anderen Nächten zu vergleichen. Uralte Kräfte sind am Erwachen.

Die märchenhafte Atmosphäre und der ausgefeilte Sprachstil der Autorin haben mich sofort in die Handlung des Buches hineingezogen.
Es sind nur ein Tag und eine Nacht im Leben der Quendel, die hier beschrieben werden. Zunächst skizziert die Autorin die Kulisse mit dem Dorf und die Umgebung. (Es gibt sogar eine Karte im Buch.) Die eigenwilligen Hauptpersonen, mit ihren witzigen Eigenheiten, werden vorgestellt, allen voran Bullrich Schattenbart. Es wird ein idyllisches Bild geschaffen, das anhält, bis Bullrich den ersten Schritt in Richtung Finster geht. Dann schlägt die Stimmung um. Jetzt wird es gruslig und die Autorin zieht die Spannungsfäden straff an.

Ich bin begeistert von diesem Buch, das von Sagen und Legenden lebt, an die keiner mehr recht geglaubt hat. Die Autorin beschreibt jedes Detail, sodass die Geschichte gut vorstellbar wird. Es bleibt spannend bis zum Ende. Ein Teil der Handlung ist dann abgeschlossen. Aber es bleiben viele Rätsel ungelöst. Ich hoffe sehr auf einen nächsten Band!

Rezension von Heike Rau

Caroline Ronnefeldt
Quendel
448 Seiten, gebunden
Ueberreuter Verlag
ISBN-10: 3764170778
ISBN-13: 978-3764170776
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Ein Gedanke zu „Caroline Ronnefeldt: Quendel

  1. Erst einmal zur Optik des Buches. Schön gestaltet in einem Hardcover, macht das Buch einen sehr wertigen Eindruck. Und es hält, was es optisch verspricht, mit seinem Inhalt ganz und gar. Es ist der Autorin gelungen eine Geschichte voller liebenswerter, sonderbarer und rätselhafter Protagonisten zu schaffen. Eine Erzählung die zunächst beschaulich beginnt, entwickelt sich zu einer spannenden und auch gruseligen Geschichte, mit allerlei kleinen Wendungen. Und die Handlung beschränkt sich auf den Zeitraum eines Nachmittages, einer Nacht, und eines Morgens. In dieser Kurzen Zeit entspannt die Autorin eine Geschichte, die einen einbindet und nicht mehr loslässt. Der Spannungsbogen hört nicht einmal auf der letzten Seite auf, den Leser zu fesseln. Man liebt die Protagonisten, lächelt über deren Eigenarten, man leidet und trauert mit ihnen, und fühlt sich Verbunden mit diesen liebenswerten schrulligen und teilweise auch rätselhaften Quendeln. Einzig das Ende dieses Buches lässt einen verdutzen Leser zurück. Das kann doch nicht das Ende sein! Was ist geschehen? wo ist der junge Quendel hin? Was ist mit Bulrich Schattenbart geschehen? Hat er sich in etwas grausiges verwandelt? Wer ist der Herr der Schattenwelt? wer ist Odilio wirklich? Ist er etwa so etwas wie ein mächtiger Zauberer? Gibt es noch andere wie ihn? Die Grenze zur Anderswelt aufgebrochen. Kommen die furchtbaren Wesen über die friedliche Welt der Quendel? Werden sie ihre Welt retten können? So viele Fragen, und keine Antwort. Es muss einfach weitergehen! Dieses wunderbare Buch und seine Leser/innen verlangen einfach nach Fortsetzung! Und so wie dieses Buch NICHT endet, kann es auch gar nicht anders sein. Oder, liebe Autorin?

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