Browsed by
Autor: hera

Auf der anderen Seite des Flusses

Auf der anderen Seite des Flusses

Von dem Tag an, als sein Bruder Jake geboren wird, kommt dem 5-jährigen Arthur die Rolle des Beschützers zu. Er tut es seiner Mutter zuliebe, die von Anfang an Angst um den kleinen Jake hat. Als die Geschwister heranwachsen stellt sich immer mehr heraus, wie unterschiedlich sie sind. Arthur schlägt seinem Vater nach, einem hart arbeitenden Farmarbeiter, während Jake seiner Mutter ähnelt und sich nicht für die Farm interessiert. Jake kann es nicht lassen, seinen Bruder immer wieder zu provozieren. Oft bringt er ihn in Schwierigkeiten. Mit Mädchen hat Jake im Gegensatz zu Arthur jedoch keine Probleme.

Nach einem Unfall von Jake, verursacht durch seine Leichtsinnigkeit, steht die Familie durch die Kosten für Operationen und Krankenhaus mit Schulden da. Die Farm steht auf dem Spiel. Arthur plagen zudem Schuldgefühle. Er glaubt, er hätte seinen Bruder helfen können, es aber unterlassen.

Als der Krieg beginnt, sieht Arthur ihn als Ausweg aus allem. Er will Soldat werden und nie wieder die verhasste Schule besuchen. Doch auf Grund seiner Plattfüße wird er abgelehnt. Dennoch steht bald die Farmarbeit wieder an erster Stelle. Es gibt so viel zu tun, dass Arthur nicht mehr zu Schule gehen muss, auch wenn seine Mutter das gerne gesehen hätte.

Als der Vater bei einem Unfall mit dem Traktor stirbt, muss Arthur die Farm allein übernehmen, da Jake kein Interesse daran hat. Zwei Kriegsgefangene, noch halbe Kinder, müssen mit ihm arbeiten.
1944 kommt Reverend March mit seiner Tochter Laura nach Struan. Arthur verliebt sich in sie und sieht erstmals etwas zuversichtlicher in die Zukunft. Doch als Jake es herausbekommt, versucht er Laura zu erobern, obwohl sie gar nicht sein Typ ist. Die Situation wird komplizierter.

„Auf der anderen Seite des Flusses“ erzählt vom Schicksal zweier Brüder, die unterschiedlicher nicht sein können. So brodelt immer zwischen den Zeilen ein Konflikt, der schicksalhaft enden wird, das ahnt man von Anfang an. Und das ist es auch, was das Buch so spannend macht.
Der Leser blickt aus zwei Perspektiven auf die Geschichte. Eine beginnt im Jahre 1925, die andere 1957. Der Leser erfährt also schon vorab, wie sich die Zukunft gestalten wird, wer von den Brüdern Laura letztendlich heiraten wird, kennt aber zunächst die Zusammenhänge noch nicht. Der so konstruierte Aufbau des Buches erhöht die Dramatik. Man ist gefesselt von dieser Geschichte, kann sich ihr nicht entziehen.
Das Buch liest sich ganz wunderbar. Es ist außerordentlich flüssig geschrieben. Es hat, was Gefühle betrifft, sehr viel Tiefgang und wirkt dadurch sehr berührend. Und auch die Charaktere werden sehr facettenreich beschrieben, so dass man Zugang zu ihnen hat.
„Auf der anderen Seite des Flusses“ ist ein rundherum gelungener, ausgesprochen lesenswerter Roman.

Rezension von Heike Rau

Über die Autorin:
Mary Lawson ist in Ontario aufgewachsen und lebt seit 1968 in Surrey, England, reist aber mindestens einmal im Jahr in ihre Heimat Kanada. Mary Lawson ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.

Mary Lawson
Auf der anderen Seite des Flusses
400 Seiten, gebunden
Wilhelm Heyne Verlag, München
ISBN-10: 3-453-26533-5
ISBN-13: 978-3-453-26533-2
Bestellen

Im Land der Feenträume

Im Land der Feenträume

Evi ist neun Jahre alt, als ihre Großmutter nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus muss. Zum Glück sind Ferien. So ziehen Evi und ihre Mutter in Großmutters Haus, um sie jeden Tag besuchen zu können.
Es ist kaum zu glauben, gerade ein Tag ist seit Evis letztem Besuch bei der Großmutter vergangen. Da hat sie noch über die Feen gesprochen und Evi gesagt, sie solle das alte Puppenhaus bei ihrem nächsten Besuch für die Feen mitbringen. Das Mädchen bringt das Haus mit, wie abgesprochen.
Evis Mutter schläft im Gästezimmer, während Evi im alten Messingbett ihrer Oma schläft.

Bald geschehen ein paar merkwürdige Dinge, die Evi nicht erklären kann. Sie bringt sie mit den Feen in Verbindung, obwohl sie noch keine gesehen hat.
Doch weil das Messingbett nicht einfach ein nur ein Bett ist, sondern Magie ihm innewohnt und weil Evi nicht nur über Menschenverstand, sondern auch über Feenverstand verfügt, entdeckt sie nachts tatsächlich zwei Feen: Stern und Mondstrahl. Die beiden erzählen ihr von der Feenkönigin Himmelblau, die über alle Traumfeen regiert.

Beim Besuch im Krankenhaus erzählt Evi ihrer Großmutter von den Feen, obwohl sie weiß, dass sie wohl nichts hören kann. Es geht ihr viel zu schlecht. Evi findet es schade, dass die Feen nicht helfen können, einen Menschen zu heilen. Aber weil die Großmutter an Feen glaubt, wollen Stern und Mondstrahl sie mit ins Feenland nehmen. Ganz einfach ist das allerdings nicht. Erst muss Königin Himmelblau gefragt werden.

Eine Geschichte über den Tod zu schreiben, ist nicht einfach. Doch die Autorin geht dieses Thema mit sehr viel Feingefühl an. Sie nutzt die Fantasie der Kinder, um zu trösten. Das Buch ist dennoch traurig, aber es gibt auch ein Stück weit Hoffnung. Es hilft Trauerarbeit zu leisten und das sehr kindgerecht und mit ungewöhnlichen Einfällen. Die Geschichte ist sehr gut gelungen. Sie wirkt bei aller Tragik doch sehr märchenhaft, poetisch und damit ausgesprochen beruhigend.

Rezension von Heike Rau

Gwyneth Rees
Im Land der Feenträume
Aus dem Englischen von Stefanie Mierswa
Mit Illustrationen von Sigrid Gregor
170 Seiten, gebunden
arsEdition, München
ISBN-10: 3-7607-1515-X
ISBN-13: 978-3-7607-1515-5
Bestellen

Die neue Vitaminbibel

Die neue Vitaminbibel

Durch eine optimale Nährstoffversorgung kann man Krankheiten vorbeugen, Beschwerden lindern, dem Alterungsprozess entgegenwirken und sich attraktiver und wohler fühlen. Die Vitamin-Bibel gilt dabei als Leidfaden für gesunde Ernährung. Der Autor hat die neuesten Erkenntnisse über Vitamine, Mineralstoffe, Proteine, Aminosäuren, Fette, Kohlenhydrate, Enzyme und Antioxidantien in der Nahrung und in Nahrungsergänzungsmitteln zusammengefasst.

Mit Hilfe des Buches kann man die Vitamine, die angebotenen Vitaminpräparate und die Mineralstoffe sehr genau kennen lernen. Es geht aber auch um Eiweiße und die Aminosäuren, um Fette, Kohlenhydrate und Enzyme, um Antioxidantien, um Natur- und, Volksheilmittel, homöopathische und ätherische Mittel. Die 606 Seiten sind vollgepackt mit allen Aspekten, die die Ernährung betreffen. So erfährt man zum Beispiel alles über Zuckerarten und andere Süßungsmittel, erhält Diätempfehlungen, erfährt woher Heißhunger kommen kann oder auch die Wahrheit über sogenannte Wundermittel. Auch welche Wechselwirkung bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten oder auch Naturheilmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln zu befürchten sind, wird aufgelistet.

Der Leser wird in die Lage versetzt, zu analysieren, welche Nährstoffe er braucht. Dabei finden immer die persönlichen Lebensumstände Beachtung. Besonders bei Beschwerden und Krankheiten findet man viele Ratschläge, gerade auch dann, wenn die Ernährung nicht optimal ist. Manchmal verwundert allerdings die lange Liste der vorgeschlagenen Nahrungsergänzungsmittel.
Interessant sind auch immer die Leserfragen, die der Autor sehr ausführlich beantwortet. Hier geht es um Zweifel, die Leser haben oder neue Erkenntnisse, die sich noch nicht herumgesprochen haben, so dass ein hoher Informationsbedarf besteht.

Das Buch ist sehr lehrreich. Man kann es ganz durchlesen oder gezielt nach Informationen suchen. Man erfährt auch genau, wann man vor einer Ernährungsumstellung bzw. der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln einen Arzt aufsuchen sollte. Der Autor erklärt seine Ernährungsvorschläge sehr ausführlich. Der Schwerpunkt liegt allerdings auf der Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel und nicht auf Ernährungsumstellung hin zu ausgewogener, gesunder Kost, auch wenn natürlich bei den Steckbriefen zu den Nährstoffen immer auch natürliche Quellen angegeben werden und man auch bei Mangelerscheinungen erfährt, welche Fehler man möglicherweise bei der Auswahl der Nahrungsmittel gemacht hat. Man gewinnt dennoch den Eindruck, dass letztendlich ohne die Vitaminpille nichts geht.

Die Gestaltung des Buches ist recht einfach. Dennoch ist für gute Übersichtlichkeit gesorgt. Das Register leistet gute Dienste, so dass es einfach ist, gezielt nachzuschlagen. Der Autor hat auf gute Verständlichkeit seiner Texte geachtet. Er schreibt sehr engagiert und ausführlich über die verschiedenen Themen, spricht den Leser direkt an. Das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Die Vitamin-Bibel ist ein sehr umfangreiches Werk mit hohem Informationsgehalt.

Rezension von Heike Rau

Earl Mindell
Die neue Vitamin-Bibel
Vitamine – Bausteine für ein gesundes, langes Leben
vollständig aktualisierte Ausgabe 2006
606 Seiten, broschiert
Wilhelm Heyne Verlag
ISBN: 978-3-453-66017-5
Bestellen

Hexenfeuer

Hexenfeuer

Hildesheim, im Jahre 1545. Obwohl der Dominikanerpater Eusebius nicht mehr der Jüngste ist, wird er zum Konzil von Trient delegiert. Johannes, der bei ihm in die Lehre gegangen ist, soll ihn begleiten. Im Gegensatz zu Eusebius freut er sich auf die lange Reise. Er ist voller Erwartungen auf ein großes Abenteuer.

Auf geht es nach Gandersheim. Die beiden sind nicht gerade willkommen, weil sie katholisch sind. An der Pforte des Barfüßerklosters werden sie gar abgewiesen, kommen aber im Gästehaus des Gandersheimer Stifts unter. Im „Weißen Ross“ treffen sie auf Tile Brandis, den Hildesheimer Bürgermeister. Er ist in Geschäften unterwegs und freut sich mit seinem alten Freund Eusebius weiter Richtung Göttingen reisen zu können.

Nachdem Göttingen sich zum Luthertum bekannt hat, sind die Mönche aus der Stadt verschwunden. Da kein Kloster mehr existiert, ist es für Eusebius und Johannes kaum möglich eine Unterkunft zu finden. So will Tile Brandis, die beiden mit in das Haus seines Handelsgenossen Springintgut mitnehmen. Auf dem Weg dorthin kommt es auf dem Marktplatz zu einem seltsamen Vorfall. Neben der Frau des Bäckermeisters Ostertag stürzt ein Junge in einem Krampfanfall zu Boden. Am nächsten Morgen berichtet der Kaufmann Sprinintgut, dass der Bäckermeister, seine Frau und deren Sohn gefangen genommen worden sind. Die Anklage lautet auf Hexerei und Schadenzauber. Man gibt ihnen auch gleich noch die Schuld am gestrigen sehr ungewöhnlichen Unwetter.

Als zwei Jungen, die durch sehr mysteriöse Umstände ums Leben gekommen sind, aufgefunden werden, hält Wigbald Springintgut auch das für Hexenwerk und die Ratsmitglieder stimmen ihm zu. Bei peinlichen Verhören wird offensichtlich, welches unerhörte Ausmaß die Sache hat. Viele weitere Familien werden verhaftet.
Eusebius und auch Tile Brandis glauben nicht an Hexen. Sie sind sicher, dass eine Verschwörung im Gange ist und wollen die wahren Hintergründe herausfinden. Dabei geraten sie in Lebensgefahr.

„Hexenfeuer“ ist ein sehr spannender Hansekrimi. Die Geschichte ist gut konstruiert und von der ersten bis zur letzten Seite ein Lesevergnügen. Den Hauptanteil daran haben die Charaktere. Insbesondere Bruder Eusebius und sein Begleiter Johannes, der wissbegierig und naiv ist und damit Eusebius manchmal fast in den Wahnsinn treibt, der sich eher nüchtern und realistisch gibt. Auf den Jungen lässt er trotzdem nichts kommen.
Interessant ist auch der Schreibstil des Autors. Er drückt sich sehr wortgewandt aus, überrascht mit gut ausgedachtem Wortwitz und spritzigen Dialogen, die nicht selten zu Wortgefechten werden.
Eusebius ist nun nicht gerade ein geschickter Ermittler. Aber er besitzt ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsdenken. Er kann praktisch nicht anders, er muss sich einmischen, auch wenn er immer wieder etwas ungehobelt daher kommt.
Diese so entstandene Vielschichtigkeit des Krimis gefällt gut und ist ausgesprochen unterhaltsam.
Auch wer sich für die geschichtlichen Hintergründe dieser Zeit interessiert, wird nicht enttäuscht. Sie bilden die Kulisse für diesen sehr lesenswerten Hansekrimi.

Rezension von Heike Rau

Frank Goyke
Hexenfeuer
Ein Hansekrimi
292 Seiten, broschiert
ISBN-10: 3-434-52823-7
ISBN-13: 978-3-434-52823-4
Bestellen

Blutspur

Blutspur

Vierzig Jahre ist es her, dass ein Viertel der Menschheit einem Virus zum Opfer gefallen ist. Das Leben hat sich seit dem grundlegend geändert. Auch Vampire, Kobolde und Untote verstecken sich nun nicht mehr.

Rachel Morgan ist eine Hexe, eine von den guten. Sie arbeitet als Kopfgeldjägerin in Cinsinnati. Allerdings hat sie seit Monaten keinen anständigen Fall mehr bekommen. Deswegen träumt sie davon, ein eigenes kleines Büro zu eröffnen. Sie möchte Ivy, ebenfalls ein Runner bei der Sicherheitsbehörde Inderland Security, mit dabeihaben. Doch Ivy fürchtet, dass ein Kopfgeld auf beide angesetzt wird. Rachel teilt diese Befürchtung nicht. Sie glaubt, dass die I. S. wolle, dass sie geht. Mit dabei ist auch Jenks, ein Pixie, der sich den beiden anschließen will.

Rachel kündigt tatsächlich ohne Probleme. Ihr Boss Denon ist allerdings nicht begeistert davon, dass sie Ivy mitnehmen will. Zwar kauft Ivy, die als Vampir geboren wurde, sich frei, doch Denon erklärt Rachel zu Freiwild.

Rachel fliegt zu allem Übel auch noch aus ihrer Wohnung. Ihre Vermieterin hat scheinbar Wind von der Morddrohung bekommen. Rachel kann nicht mal ihre Sachen mitnehmen, denn die sind verflucht. Inzwischen hat Ivy aber ein Büro in den Hollows gemietet. Es ist eine Kirche mit Friedhof im Hinterhof. Das Gebäude dient nicht mehr als Kirche und die Leichen wurden angeblich umgebettet. Der letzte Pfarrer ist ein Hexenmeister gewesen. Zu Rachels Überraschung hatte er einen Garten angelegt, der auch ihr eine große Hilfe ist.

Wie es ist, mit einem Vampir zusammenzuleben, bekommt Rachel bald zu spüren. Auf Ivy übt sie eine seltsame Faszination aus, die schnell auch mal gefährlich werden kann.

Rachel hat einen Plan, um aus dem Schlammassel, den sie verursacht hat, wieder herauszukommen. Sie will erreichen, dass Denon seine Morddrohung wieder zurücknimmt und sie in Ruhe lässt. Sie weiß, dass der Abgeordnete Trenton Kalamack mit Brimstone dealt und will ihn überführen. Doch kaum, dass sie sich aus der Kirche wagt, wird sie auch schon von Tiermenschen umkreist, die sie töten wollen. Als Mensch kommt sie nicht in das I. S.-Archiv, soviel steht bald fest. Doch Rachel ist eine Hexe. Und diese können sich verwandeln. Zur Not sogar in eine Maus.

Das Buch begeistert sofort, ist es doch mal etwas anderes. Hier ist tot zu sein eine weitere Lebensform. Deswegen begegnen sich in diesem Buch auch wahrhaft interessante Charaktere. Rachel, die eine Hexe ist, sticht natürlich heraus, ist sie doch die Hauptperson. Sie sieht sich in eine Lage versetzt, die ihr ganzes Können als Hexe fordert. Allerdings fehlt es ihr an Übung, so dass sie ein ums andere Mal in eine missliche Lage gerät. Beim Schutz ihres Lebens, ist Kreativität gefragt. Dass sie mit Ivy zusammenlebt, macht die Sache nicht gerade einfach, auch wenn diese alles für ihre Freundin tun würde. Sie muss mit allen Mitteln ihren Blutdurst unterdrücken, auch wenn sie schon einiger Zeit „trocken“ ist. Interessant, ja eigentlich schon niedlich, ist die Figur des kleinen Pixie, der immer wieder für eine Überraschung gut ist. Jenks sagt, was er denkt, so unpassend das auch manchmal ist.

Alle drei legen sich mit dem dealenden Unterweltboss an, von dem man nicht genau weiß, welcher Lebensform er angehört. So wird er leicht unterschätzt, was die Geschichte noch spannender macht.

Aber natürlich ist es vor allem das Mysteriöse, das an diesem Buch so begeistert. Die Autorin überrascht mit ihrem Verständnis von Fantasy und ihrer Art mit Humor zu schreiben. Das bedeutet für den Leser eine sehr unterhaltsame Lektüre.

Rezension von Heike Rau

Kim Harrison
Blutspur
Deutsche Übersetzung von Alan Tepper und Isabel Parzich
575 Seiten, broschiert
Wilhelm Heyne Verlag
ISBN-13: 978-3-453-43223-9
ISBN-10: 3-453-43223-1
Bestellen

Mein großes Jahreszeiten-Buch

Mein großes Jahreszeiten-Buch

Zusammen mit Niklas, Lena, Fabian und Antonia können Kindergartenkinder die Jahreszeiten entdecken. Jedes dieser Kinder mag eine bestimmte Jahreszeit besonders gern. Für Niklas gibt es nichts Schöneres als den Frühling. Es gibt so viel zu entdecken, wenn die Natur aus dem Winterschlaf erwacht. Er erfreut sind an Schneeglöckchen und Veilchen und beobachtet wie die Zugvögel zurückkommen und mit dem Nestbau beginnen. Da es draußen noch Nachtfröste geben kann, legt er mit seinen Freunden im Kindergarten ein kleines Zimmergärtchen an. Große Freude bereitet ihm auch das Osterfest. Im Buch kann man nachlesen, warum gerade der Osterhase die Eier bringt. Wer Lust hat, kann das Gedicht „Die Tulpe“ auswendig lernen oder für Ostern lustige Eierbecher basteln.

Fabian freut sich auf den Herbst. Er sammelt gern Kastanien und Eicheln und macht daraus lustige Figuren. Wer eine Naturkette gestalten will, findet die Anleitung im Buch. Fabian findet auch die Spinnweben interessant, die man jetzt im Herbst in Sträuchern und Hecken entdecken kann. Im Herbst wird auch das Erntedankfest gefeiert. Im Kindergarten wird ein Erntedanktisch aufgebaut und mit Naturmaterialien geschmückt.
Ein Höhepunkt in dieser Jahreszeit ist für Fabian sein Geburtstag. Die Einladungskarten hat er mit in einem Buch gepressten Blättern beklebt. Am Geburtstag möchte Fabian einen selbstgebastelten Drachen steigen lassen.

Jede Jahreszeit wird in diesem Buch kindgerecht beschrieben. Kindergartenkinder werden eingeladen, die Natur bewusst zu erleben. Immer wieder wird der Blick auf Besonderheiten einer Jahreszeit gerichtet und es werden spannende Aktionen vorgeschlagen. Dabei schildern die vier Kinder Niklas, Lena, Fabian und Antonia, was sie an jeder Jahreszeit am Faszinierenden finden. Sie melden sich dabei selbst zu Wort und stellen so eine persönliche Verbindung zur Zielgruppe des Buches her.
Im Buch gibt es große Ausklappseiten. Hier werden Feiertage beschrieben, es gibt Basteltipps und auch mal ein Lied oder Gedicht, ein Rezept oder Experiment, immer auf das Alter der Kinder abgestimmt.
Bilder und Texte stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Während ein Erwachsener vorliest, können die bunten Bilder betrachtet werden. Das Buch gibt Anregungen für Diskussionen und das aktive Auseinandersetzen mit der Natur.

Rezension von Heike Rau

Hermien Stellmacher / Regine Altegoer
Mein großes Jahreszeiten-Buch
32 Seiten, gebunden
arsEdition, München
ISBN-10: 3-7607-1466-8
ISBN-13: 978-3-7607-1466-0
Bestellen

Das Kloster

Das Kloster

Peter Kramer ist als Freiberufler bei Gossen Consulting in Hamburg beschäftigt. Kunde dieser Unternehmensberatungsfirma ist auch Herr Gerkens, der Printenkönig. Er schlägt Kramer vor, bei Gossen zu kündigen und sich selbständig zu machen und ohne van Gossen mit ihm zusammenzuarbeiten. Weitere Aufträge zum Beispiel von Georg Marks, dem Inhaber von König-Brot, würde er vermitteln.

Für Kramer ist das ein sensationelles Angebot. Allerdings hat er kein Geld und auch kein Büro. So weiht er seinen Kollegen Dreyer ein und bietet ihm eine Teilhaberschaft an. Der verrät ihm im Gegenzug, dass er van Gossens Büro schon länger ausspioniert hat, was noch einmal von unschätzbarem Wert sein könnte. Dreyer beschafft auch ein Büro, das schnell funktionstüchtig gemacht wird. Die neue Unternehmensberatungsgesellschaft wird Kramer & Partner genannt. Bald haben die beiden sogar eine Sekretärin. Es ist Babara Krüger, ehemals Sekretärin von van Gossen. Ob man ihr vertrauen kann, muss sich aber erst noch zeigen.

Kramer kann sehr bald beweisen, was er kann. Die erste Wochenendtagung für die Mitarbeiter von Herrn Gerkens wird ein voller Erfolg. Dass van Gossen aus Rache und um seine Kunden zurückzubekommen mittlerweile eine Möglichkeit gefunden hat, einen Mord in Auftrag zu geben, ahnt Kramer zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Leider gerät Kramer, mehr durch Zufall, in eine unschöne Sache hinein. Um seine Haut zu retten, muss er sich auf illegale Geschäfte einlassen. Auch privat liegt einiges im Argen. Kramers Schwester, die drogenabhängig ist, zieht es außer Landes. In einem thailändischen Kloster will sie einen Entzug wagen.

Der Titel „Das Kloster“ führt ein wenig in die Irre. Kramers Schwester macht zwar einen Entzug im Kloster, aber für die Geschichte ist dieser Ort nicht wichtig.
Auch ist das Buch ein Krimi, aber nicht unbedingt ein Thriller, wie auf der Titelseite steht. Zwar ist es sehr unterhaltsam und es macht Spaß, herauszufinden, wie die Dinge zusammenhängen, aber die Spannung hält sich doch zeitweise sehr in Grenzen.
Dafür bekommt der Leser einen tiefen Einblick in die Arbeit von Unternehmensberatern, ob sie nun legal oder illegal arbeiten.
Einige Personen sind immer wieder für eine Überraschung gut, andere enttäuschen eher, wie zum Beispiel die Seiten wechselnde Sekretärin Babara Krüger. Man möchte ihr etwas mehr Hinterhältigkeit andichten, aber leider ist sie recht bieder. Auch die Streitgespräche zwischen ihr und Kramer wirken eher konstruiert als witzig, obwohl diese wohl etwas Humor in die Geschichte bringen sollen.
Der Krimi ist recht gut konstruiert. Für den bis dahin ungescholtenen Kramer wird es ziemlich kritisch. Schließlich soll es ihm an den Kragen gehen. So ein richtiges Katz und Mausspiel entwickelt sich aber leider nicht. Dem Krimi fehlt es etwas an Schwung. Man wird gut unterhalten, aber besonders raffiniert oder gar atemraubend ist das Buch nicht.

Rezension von Heike Rau

Uwe Schwartzer
Das Kloster
380 Seiten, broschiert
Rotbuch Verlag
ISBN-10: 3-434-53153-X
ISBN-13: 978-3-434-53153-1
Bestellen

Die Eismalerin

Die Eismalerin

Die Geschichte beginnt 1915. Zu diesem Zeitpunkt beschließt die Witwe Steinunn Olafsdóttir mit ihren sechs Kindern, drei Jungen und drei Mädchen nach Akureyri im Norden Islands zu ziehen. Die Kinder sollen eine Schule besuchen. Die Familie nimmt auf die Fahrt per Schiff nur mit, was auf den Pferdekarren passt.

Das neue Leben beginnt in einer Fischlagerhalle. Im oberen Stockwerk befinden sich die Zimmer mit den Kojen für die Saisonarbeiter, zu denen nun auch Steinunn und ihre Kinder gehören. Die Familie arrangiert sich mit den Gegebenheiten. Eisern wird das mühsam verdiente Geld gespart für eine bessere Unterkunft, Betten, Stühle, Schulbücher und Lederschuhe.

Karitas, die sehr geschickt im Reden ist, schafft es, noch vor dem Winter eine neue Unterkunft zu organisieren. Das kleine Häuschen hat zwei Zimmer und eine Küche. Während die Mädchen weiter arbeiten, gehen die zwei ältesten Jungen schon zur Schule. Sobald das Geld reicht, soll Bjarghildur auf die Hauswirtschaftsschule. Halldóra plant im nächsten Herbst nach Reykjavík auf die Hebammenschule zu gehen und beginnt unterdessen in einer Schneiderei. Auch Zuhause näht sie mit großem Geschick. Der Traum der Mutter, auf Bildung für alle Kinder, scheint sich zu erfüllen.

Karitas Talent für das Zeichnen wird entdeckt, bevor ihr die Schulbildung ermöglicht werden kann. Frau Eugenía, eine Malerin, finanziert das Studium an der Königlichen Kunstakademie in Kopenhagen. Karitas muss ihre Familie zurücklassen. Der Abschied von ihrer kranken Schwester Halldóra fällt schwer. Auch wenn Karitas auf wenig Verständnis für ihre brotlose Kunst bei ihren Mitmenschen stößt, ihr Ziel Malerin zu werden, will sie um jeden Preis verwirklichen. Doch dann kommt die Liebe dazwischen und Karitas wird ihre Entscheidungsfreiheit genommen.

Von der ersten Seite an wird der Leser mit dieser Geschichte gefesselt. Erzählt wird von einer isländischen Familie, die trotz widriger Umstände daran festhält, ihr Glück zu finden. Dabei ist es besonders die Mutter, die dafür die Vorraussetzungen schafft, wie schwer es auch wird. Die Geschichte konzentriert sich bald auf Karitas, die Talent besitzt, das auch bis zu einem gewissen Punkt gefördert wird. Dann wendet sich das Blatt.
Man verfolgt Karitas’ Lebensweg und den ihrer ganzen Familie mit Spannung und großem Interesse und nimmt wahr, wie es Frauen in diesen schweren Zeiten ergangen ist. Für sie war es nicht üblich einen Beruf zu erlernen oder gar ihrer Berufung zu folgen.

Die Geschichte überzeugt inhaltlich. Besonders ins Gewicht fällt aber auch der Schreibstil der Autorin. Ihre Charaktere sind perfekt ausgearbeitet. Man findet leicht Zugang zu ihnen, fühlt sich mitten hineinversetzt in die Familie. Die Autorin schreibt mit Feingefühl und Einfühlungsvermögen, das ist direkt spürbar. Emotionen spielen eine große Rolle. Dementsprechend tiefsinnig und bewegend ist das Buch. Unbedingt lesen!

Über die Autorin:
Kristín Marja Baldursdóttir ist in Island eine der bekanntesten Journalistinnen und Schriftstellerinnen. Sie lebt in Reykjavík, ist verheiratet und hat drei Töchter.

Rezension von Heike Rau

Kristín Marja Baldursdóttir
Die Eismalerin
Aus dem Isländischen con Coletta Bürling
461 Seiten, gebunden
Krüger Verlag
ISBN-10: 3810502561
ISBN-13: 978-3810502568
Bestellen

In acht Spielen um die Welt

In acht Spielen um die Welt

Mit den acht Spielen können Kinder auf Weltreise gehen. Sie lernen die Kontinente und Ozeane kennen und, entdecken mit dem Fahrrad die Wunder der Natur. Sie erfahren aber auch welche Flagge zu welchem Land gehört, was die Kinder auf der ganzen Welt gerne spielen, wie das mit den Zeitzonen funktioniert und welche Klimazonen es gibt. Kinder lernen tolle Bauwerke kennen und wandeln auf den Spuren großer Entdecker.

Geeignet sind die Spiele für Kinder ab 7 Jahren und Mitspieler jeden Alters. Gespielt werden kann allein oder mit zwei bis vier Spielern. Dass die Spiele in Buchform angeboten werden, kommt gut an. Die Spielbretter sind trotzdem groß, aus stabiler Pappe und liegen schön gerade auf, so dass keine Spielsteine verrutschen können. Die Spielfiguren können auch nicht verloren gehen, weil man sie immer wieder in die Stanzungen der extra dafür vorgesehenen Pappe klemmen kann. Ein Würfel in Form einer Drehscheibe wird ebenfalls mitgeliefert. Die Regeln begreift man schnell. Die Spiele sind anspruchsvoll und sehr gut zu spielen. Der Spaß kommt garantiert nicht zu kurz.
Interessantes Wissen, das gut für die Allgemeinbildung ist, wird spielerisch vermittelt. Außerdem merken Kinder sich die Fakten, je öfter sie spielen, immer besser. Die Spielebretter sind aufwändig illustriert. Die einzelnen Weltkarten kann man sich auch ohne zu spielen einmal näher ansehen. Es gibt viele Details zu entdecken.

Rezension von Heike Rau

Madeleine Deny
In acht Spielen um die Welt
Mit Illustrationen von Clément Oubrerie
Mit 8 Spielbrettern, 10 Spielfiguren und 1 Drehscheibe zum Würfeln
moses. Verlag
ISBN-10: 3-89777-327-9
ISBN-13: 978-3-89777-327-1
Bestellen

Einsatz in 4 Wänden – Das Praxisbuch

Einsatz in 4 Wänden – Das Praxisbuch

Tine Wittler und ihr Team sind bekannt aus der Fernsehsendung „Einsatz in 4 Wänden“. Wer die Serie regelmäßig sieht, bekommt automatisch Lust, sich an den eigenen vier Wänden zu versuchen. Das vorliegende Buch bietet eine gute Grundlage dafür, egal, ob in der Küche, im Badezimmer, im Kinderzimmer oder im Wohn- und Schlafbereich die Wohnsituation verbessert werden soll.

Zunächst vermittelt Tine Wittler aber erst einmal einige Grundlagen, denn ein bisschen Vorplanung gehört schon dazu. Sie beschreibt, wie man Zimmer gekonnt verändern kann, etwa durch eine gezielte Farbauswahl, welche Farben für welche Räume in Frage kommen, was man an Malerwerkzeug braucht, wie der Untergrund vorbereitet werden muss und was beim Streichen zu beachten ist.

Wand und Decken kann man aber auch mit Tapeten oder Paneelen verschönern. Auch hierzu gibt es die entsprechenden Arbeitsanleitungen. Hilfreich sind auch Tines ganz spezielle Tipps. So erklärt sie zum Beispiel, wie man mit einer Bordüre Akzente setzen kann.

In Küche und Bad sind es meist die alten Fließen, die im Laufe der Jahre gelitten haben oder unmodern geworden sind. In entsprechenden Kapitel kann man sich Tipps vom Fliesenleger holen. Aber auch wer handwerklich nicht so geschickt ist, um die Fliesen komplett zu erneuern, findet interessante Vorschläge, damit die Küche oder das Bad in neuem Glanz erstrahlen können. Passende Anstriche oder Verkleidungen werden vorgestellt.

Auch die Böden müssen erneuert werden. Hier wird Laminat immer beliebter. Es ist pflegeleicht und das Klick-Laminat kann auch vom Laien verlegt werden. Hier helfen die Ratschläge, Anleitungen und Fotos weiter.

Natürlich gibt es im Buch auch ganze Raumkonzepte. Etwa für die Gestaltung eines Mädchenzimmers in Burgzinnenoptik. Auch wer nach Stauraumwundern sucht wird fündig. Manchmal sind es aber auch die kleineren Details, die ins Auge fallen, wie der große selbstbemachte Hampelmann oder die besondere Gestaltung der Leseecke, die Octopus-Tapete fürs Bad oder das Podest für die gemütliche Sofalandschaft im Wohnzimmer. Tine Wittler hat zudem für viele Probleme eine Lösung.

Die Texte sind gut verständlich. Die Wohnraumexpertin versteht es, für ihre Vorschläge zu begeistern. Ihre Kreativität steckt an. Natürlich braucht es etwas handwerkliches Geschick. Aber wer das hat, kann die meisten Vorschläge gut umsetzen. Sonst, aber auch das sollte kein Problem sein, muss man sich Hilfe holen. Gut gefallen haben auch die vielen Fotos im Buch. So wird dem Vorstellungsvermögen auf die Sprünge geholfen. Das Buch ist eine gute Ergänzung zur Fernsehserie und für Hobbyhandwerker damit sehr empfehlenswert.

Rezension von Heike Rau

Tine Wittler
Einsatz in 4 Wänden
Das Praxisbuch
Die besten Einsätze Schritt für Schritt erklärt
144 Seiten, broschiert, zahlreiche farbige Abbildungen
Egmont vgs verlagsgesellschaft
ISBN-10: 3-8025-1721-0
ISBN-13: 978-3-8025-1721-1
Bestellen