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Autor: hera

Charlie Bone und das Geheimnis der blauen Schlange

Charlie Bone und das Geheimnis der blauen Schlange

Benjamin muss mit seinen Eltern, die dort einen gut bezahlten Auftrag an Land gezogen haben, nach Hongkong. Da sein großer Hund Runnerbean nicht mitkommen kann, drängt Benjamin ihn kurzerhand Charlie auf. Das Tier muss jedoch vor Grandma Bone versteckt werden, da diese Hunde über alles hasst. Vielleicht kann Onkel Paton helfen. Doch der ist gar nicht da und hat eine seltsame Nachricht für Charlie hinterlassen. Angeblich führen seine merkwürdigen Schwestern etwas im Schilde, wogegen Paton etwas unternehmen muss, da sonst eine sehr gefährliche Person auftauchen wird. Für Charlie ist dieser Brief ein Rätsel. Er erzählt seiner anderen Großmutter Maisie von dem Hund und dem Brief. Und sie will versuchen, sich um den Hund zu kümmern. Am selben Tag schleppen Grandma Bone, Tante Lucretia und Tante Venetia ein seltsames Mädchen an. Ihr soll Charlie von seiner Schule erzählen, der Bloor-Akademie für sonderbegabte Kinder, die Belle nun auch besuchen soll. Worin Belles Sonderbegabung besteht, bleibt Charlie jedoch zunächst verborgen. Ob sie gar am Ende die gefährliche Person ist, über die Onkel Paton geschrieben hat?
In der Schule findet Charlies Mitschülerin Emma auch einen Brief. Der Schreiber warnt ebenfalls vor dem Auftauchen einer bestimmten Person, einem Gestaltwandler. Der Brief gehört Mr Boldova, dem Kunstlehrer, der auf der Suche nach seinem kleinen Bruder Ollie ist. Dieser ist eines Tages einfach verschwunden. Emma glaubt, dass er irgendwo auf dem Speicher der Bloor-Akademie sein könnte. Dafür hat sie glaubhafte Argumente. Charlie und Emma finden Ollie tatsächlich, doch er ist unsichtbar, bis auf einen Zeh. Angeblich ist eine blaue Schlange für sein Schicksal verantwortlich. Die Kinder wollen Ollie gerne helfen, doch so einfach ist das nicht.

Der 12-jährige Charlie, der Bilder sprechen hören und in sie hineingehen kann, erlebt wieder unglaubliche Abenteuer. Die Autorin hat sich jede Menge Neues einfallen lassen, so dass es nie langweilig wird. Doch auch bekannte Figuren haben ihren Auftritt. Die drei unheimlichen Schwestern übertreiben es in ihrer Boshaftigkeit diesmal, so dass die Spannung ins Unermessliche geht. Nichts ist vorhersehbar, immer wieder gibt es interessante Wendungen und Überraschendes, das begeistert. Und auch an humorvollen Szenen fehlt es nicht. Charlie nutzt auch wieder seine Sonderbegabung, doch wird ihm das diesmal fast zum Verhängnis. Er befreit aus Versehen einen berüchtigten Hexenmeister aus einem Bild. Doch er entdeckt dadurch auch eine weitere Begabung, die ihm bisher verborgen geblieben ist und die er hoffentlich in einem nächsten Band weiterentwickeln wird.
Vom Schreibstil her liest sich das Buch sehr gut. Es ist mit viel Tempo geschrieben, die Handlung ist sehr packend, wirkt gut durchdacht und ist trotz der vielen fantastischen Elemente sehr gut vorstellbar. Wer die Zeit hat, wird es in einem Rutsch durchlesen.

Über die Autorin:
Jenny Nimmo spielte nach ihrem Schauspielstudium Kindertheater und arbeitete beim Rundfunk. Ihr erste Kinderbuch erschien 1975. Ihre Bücher wurden mehrfach mit dem britischen „Smartie-Award“ für Kinderliteratur ausgezeichnet und teilweise fürs Fernsehen verfilmt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in einer alten Wassermühle in Wales.
Rezension von Heike Rau

Kleiner Hinweis: Besprechungen zum ersten Band „Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder“ und zum zweiten Band „Charlie Bone und die magische Zeitkugel“ befinden sich ebenfalls in unserem Rezensionspool. Einfach den Titel in die Suchmaske eingeben!

Jenny Nimmo
Charlie Bone und das Geheimnis der blauen Schlange
Aus dem Englischen von Cornelia Holfelder-von der Tann
336 Seiten, gebunden
ab 10 Jahren
Ravensburger Buchverlag
ISBN: 3-473-34470-2
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Aufbruch ins Blaue

Aufbruch ins Blaue

Lorenz Breitfeld und Kurz Leopoldseder teilen ihre Begeisterung für den hohen Norden. Sie sind von sogenannten „arktischen Virus“ befallen. Kennen gelernt haben sie sich in Grönland, waren aber, als das Buch entstand, noch nicht zusammen unterwegs gewesen. Dennoch entschlossen sie sich gemeinsam, dieses Buch zu schreiben. So bringen sie ihre abenteuerlichen Reisen von Island über Grönland, Baffin Island, Kanada, Alaska bis Spitzbergen dem Leser nahe.

Sie reisen mit dem Kajak, zu Fuß, auf Skiern oder mit dem Hundeschlitten, erkunden die einsamen Landschaften. Sie schildern unvergessliche und wohl auch einmalige Momente, meistern gefährliche Situationen, loten ihre Grenzen aus, erleben Lebenshöhepunkte und bewähren sich unter menschenfeindlichen Bedingungen.

Mit den Texten und Tagebucheinträgen ist es den Autoren nicht ganz gelungen ihre Faszination für den hohen Norden herüberzubringen. Nach längerem Lesen wirken sie zu wenig ausgearbeitet und gleichförmig, als wollten die Autoren ihre Gefühle doch nicht gänzlich offenbaren oder fanden keine Worte dafür. Die Stärke des Buches liegt eindeutig in den sensationellen Fotografien. Hier sind die Bilder von den Nordlichtern auf Baffin Island und in Grönland zu nennen oder auch das Foto vom Mount Hunter. Sehr gut gefallen haben auch die großen zweiseitigen Fotografien mit reizvollen Bild in Bild Arrangements, die außerordentlich beeindruckend sind. Die Motive sind einzigartig und nicht selten grandios. Von diesen Bildern kann man einfach nicht genug bekommen.

Über die Autoren:

Lorenz Breitfeld, geboren 1974, reiste schon in seiner Jugend in ganz Europa, Australien und Afrika. Seit über 10 Jahren unternimmt er Reisen in den hohen Norden. Er unterbrach sein Medizinstudium, um eine Saison als Hundeschlittenführer in Spitzbergen zu arbeiten und verbrachte einen Sommer in Ostgrönland, um in einem Krankenhaus ein Praktikum zu absolvieren. Lorenz Breitfeld lebt heute in Lienz, Osttirol.

Kurz Leopoldseder, geboren 1965, verdiente sich mit Jobs als Koch und Kellner das nötige Geld, um sich seine Träume zu erfüllen. So hat er Opale in Australien gesucht oder ist Tausende von Flusskilometern durch das Yukon-Territorium gepaddelt. In den letzten Jahren war er zunehmend in arktischen Regionen unterwegs. Seine Sehnsucht nach neuen Abenteuern ist ungebrochen.

Rezension von Heike Rau

Lorenz Breitfeld / Kurt Leopoldseder
Aufbruch ins Blaue
128 Seiten, zahlreiche Farbfotografien
Verlag J. Neumann-Neudamm, Melsungen
ISBN: 3-7888-0900-0
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Wildschweingeschichten

Wildschweingeschichten

Wildschweine sind Heinz Meynhardts Forschungsobjekt. In diesem Buch erzählt er, was er in neun Jahren bei seinen täglichen Besuchen im Wald erlebt hat. Er hat das Unmögliche geschafft. Er hat sich den Tieren genähert und ihr Vertrauen gewonnen. Und das ihm diese Arbeit viel Spaß gemacht hat, merkt man dem Buch an.

Der Autor erzählt auf welche Art und Weise er sich den sehr scheuen und nicht ungefährlichen Tieren genähert hat. Viel Geduld und Mühe war erforderlich. Immerhin hat es zwei Jahre gedauert, bis der erste echte Sozialkontakt aufgebaut war. Täglich hat er Mais, ein großer Leckerbissen für Wildschweine, an einer bestimmten Stelle ausgestreut, bis es endlich soweit war, und die Tiere sich nicht mehr an seiner Anwesenheit störten und er sie nun viel besser beobachten konnte. Doch bis er als Ranghöchster in der Rotte anerkannt wurde, war es noch ein langer und spannender Weg.

Der Verlag J. Neumann-Neudamm hat das beliebte DDR-Kinderbuch neu aufgelegt. Kinder ab 10 Jahren erfahren hier viel Wissenswertes über freilebende Wildschweine. Natürlich dürfen auch Erwachsene lesen. Der Autor wartet auf mit vielen verblüffenden Erkenntnissen und einzigartigen Erfahrungen. So hautnah wie er, hat nie ein Mensch zuvor, die Tiere erleben können. Seine Begeisterung ist spürbar. Von seiner Forschungsarbeit zeugen auch die vielen, fast immer ganzseitigen Fotos, die einen tiefen Einblick in das Wildschweinleben in freier Natur geben. Es gibt Originalfotografien aber auch aktuelle Aufnahmen, die den Text ergänzen. Gut gefallen hat, dass der Autor mit viel Humor von „seinen“ Tieren erzählt und Fachbegriffe immer gleich im Text erklärt, was besonders wichtig für das Verständnis von Kindern ist.

Über den Autor:
Hein Meynhardt, 1989 verstorben, gilt als international anerkannter Schwarzwildexperte und renommierter Buch-, Film-, und Fernsehautor.

Rezension von Heike Rau

Heinz Meynhardt
Wildschweingeschichten
96 Seiten, gebunden, mit zahlreichen Fotos
ab 10 Jahren
Verlag J. Neumann-Neudamm, Melsungen
ISBN: 3-7888-1018-1
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Das Ravensburger Werkbuch – Kreatives Gestalten

Das Ravensburger Werkbuch – Kreatives Gestalten

In diesem Standardwerk geht es um die Grundtechniken des Kreativen Gestaltens. Dabei werden in vielen Kapiteln die unterschiedlichen Techniken vorgestellt und Erklärungen zu Werkstoffen und Werkzeugen gegeben. Die vielen Gestaltungsideen geben Anregungen sich selbst auszuprobieren oder Kindern beim Basteln und Werken mit Arbeitsanweisungen, Rat und Tat zur Seite stehen zu können.

Man kennt diese Bastelbücher mit so perfekten Motiven, dass man sie auch mit viel Übung und Fingerspitzengefühl kaum so hinbekommen würde. Im vorliegenden Buch dürfen Kinder ihre Werke zeigen, die, das sieht man ihnen an, einfach aus Spaß an der eigenen Kreativität entstanden sind, ganz ohne den Anspruch vollkommen sein zu müssen. Gerade Kinder werden die kleinen Meisterwerke, die entstanden sind, bewundern, als ganz besondere Anregung sehen und große Lust bekommen, sich selbst auszuprobieren.

Sehen wir uns ein Kapitel näher an: Malen
Hier werden verschieden Techniken vorgestellt, beispielsweise die Aquarellmalerei. Besonders interessant sind hier die ineinanderlaufenden Farben. An diesem einzigartigen Farbenspiel haben schon kleine Kinder ihre Freude. Sehr gut gefällt das Beispielbild des 11-jährigen Patrik „Indianersommer“. Gemalt wird auch mit Deckfarbe. Besonders inspirierend ist hier „Die Sonne lacht“ des 5jährigen Felix. Es folgen Erläuterungen und Beispiele zum Malen mit Ölkreide, Pulverfarbe, Leuchtfarbe und anderen. Sehr interessant ist auch die Hinterglasmalerei. Beeindruckend und einzigartig sind auch die Fließbilder oder die Murmelbilder, deren Entstehung doch sehr vom Zufall abhängig ist und die so immer gut für eine Überraschung sind. Besonders gut gefällt das Bild „Pusteblumen“ des 14-jährigen Philipp. Sehr schön geworden ist auch das Seidentuch „Vase“ der 9-jährigen Vanessa. Immer gibt es einleitende Informationen, Erklärungen zur Vorgehensweise, also zu den Arbeitstechniken, und Auflistungen der benötigten Materialien. Dazu kommen die vielen hilfreichen Tipps. So erfährt der Leser beispielsweise, wie man Farbflecken aus der Kleidung herausbekommt.

Das Buch ist eine Quelle der Inspiration. Es weckt die Lust am Zeichnen und Basteln. So kann man die verschiedenen Techniken kennen lernen und ausprobieren. Erklärt wird die altbekannte Kartoffeldrucktechnik, genau wie der beliebte Faltschnitt, das Papierschöpfen, das Arbeiten mit Salzteig oder das Bearbeiten von Speckstein. Die Texte sind verständlich und die Schritt-für-Schritt-Anleitungen gut nachvollziehbar. So kann man sich auch an schwierig aussehende oder noch nie ausprobierte Techniken heranwagen. Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis ist vorhanden und auch ein Register, wo man nach einer bestimmten Technik schnell suchen kann.
Das Buch ist sehr empfehlenswert, für Klein und Groß, Kindergärtner, Lehrer, Eltern mit ihren Kindern und alle die gern kreativ sind.

Über die Autoren:
Ute und Tilman Michalski haben schon eine Reihe erfolgreicher Werk- und Bastelbücher veröffentlicht. Ute Michalski testet als Kunst- und Werklehrerin alle Arbeiten mit ihren Schülern und Tilman Michalski setzt diese Ideen dann lebendig und anschaulich um.

Rezension von Heike Rau

Ute & Tilman Michalski
Das Ravensburger Werkbuch – Kreatives Gestalten
Zeichen – Malen – Drucken – Filzen
140 Seiten mit durchgehend farbigen Fotos
und farbigen Illustrationen von Tilman Michalski
ab 4 Jahren
Ravensburger Buchverlag
ISBN: 3-473-55607-6
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Die Verfluchten

Die Verfluchten

Ägypten im 16. Jahrhundert, mitten in der libyschen Wüste.
Der Überfall kommt überraschend. Sich an Andrej und den Nubier Abu Dun heranzuwagen, stellte sich allerdings als schwerer Fehler heraus. Die beiden Unsterblichen wissen sich zu wehren. Etliche der Angreifer bezahlen mit ihrem Leben oder werden übel zugerichtet. Die anderen fliehen. Die Lage bleibt trotzdem ernst. Abu Dun und Andrej stehen ohne Pferde da, haben nichts zu essen und fast kein Wasser mehr. Außerdem sieht es ganz so aus, als hätten die beiden sich verirrt. Abu Dun, der sich hier in der Wüste auskennt, streitet das ab, gibt aber zu, das der Weg bis zur nächsten Karawanserei weit ist. So folgen sie den Räubern. Irgendwo müssen diese ihr Lager haben. Pferde sind ungeeignete Reittiere, um die Wüste zu durchqueren. Außerdem hatten die Pferde keine Packtaschen und kein Wasser dabei, was diese Theorie unterstreicht.

Bald treffen Andrej und Abu Dun auf das Heerlager. Aber einfach hineingehen, um zwei Pferde und Proviant zu stehlen, ist ein zu großes Risiko. Der Zufall kommt den beiden zu Hilfe. Eine Karawane hält auf das Lager zu. Es sind Sklavenhändler. Abu Dun wird klar, dass sie es hier nicht mit einfachen Räubern zu tun haben, sondern unter Umständen mit den Anführen der Sklavenhändler. Leute, nach denen er gesucht hat. Er selbst war als Kind in die Sklaverei verschleppt und auf einem Markt weiterverkauft worden. Sklavenhändler haben seine ganze Familie ausgelöscht und sein Heimatdorf zerstört. Doch jeder, der in das Heerlager hinein will, wird kontrolliert. Andrej und Abu Dun gelingt es, sich unter die Sklaven zu mischen und sich so Zutritt zur Festung zu verschaffen.

Unter den Sklaven befindet sich eine Frau, von der Andrej sofort fasziniert ist. Meruhe ist von herber Schönheit und sie hat eine sehr geheimnisvolle Ausstrahlung. Zwei Soldaten kommen, um die Frau zu ihrem Herrn Ali Jhin zu bringen. Für Andrej und Abu Dun ist das Anlass genug, einen Ausbruchsversuch aus dem Kerker zu wagen, der auch gelingt, dank Abu Duns ungeheuren Kräften. Abu Dun überwältigt Ali Jhin spielend und befreit Meruhe aus einer brenzligen Lage. Sie zeigt sich jedoch wenig dankbar und in ihren eigenen Plänen gestört. Ali Jhin scheint nicht zu wissen, wer seine wahren Auftraggeber sind. Doch Meruhe gibt einen Hinweis. Einer der wahren Herren soll sich von Zeit zu Zeit verkleidet auf dem großen Sklavenmarkt von Damaskus zeigen. Doch zunächst müssen die Sklaven befreit werden, was mit viel Geschick auch klappt. Meruhe will sie zurück in die Höhlen führen, wo sie in Sicherheit sind. Doch Abu Dun vertraut Meruhe nicht. Er glaubt, dass Meruhe die Gruppe eher immer tiefer in die Wüste hineinführt. Dabei sind ihnen die Verfolger dicht auf den Fersen und drohen sie zu umzingeln.

„Die Verfluchten“ ist der achte Band der Reihe „Die Chronik der Unsterblichen“, aber ein in sich abgeschlossenes Buch. Es enthält 530 Seiten pure Spannung. Andrejs und Abu Duns Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Das liegt vor allem an Meruhe, einer faszinierenden, geheimnisvollen Frau, die Andrejs Handeln und sein Denken beeinflusst und die er dennoch unterschätzt und mit ihm wohl auch der Leser.
Geschrieben ist das Buch in einem leicht lesbaren Stil. Ohne Problem kann man der Handlung folgen, wird immer tiefer in ein unglaublich packendes Abenteuer hineingezogen, dem man sich nicht entziehen kann. Das Buch ist einfach wunderbar zu lesen. Und auch an Witz, der manchmal in den Dialogen zwischen Abu Dun und Andrej, zwei wirklich starken Helden, zum Tragen kommt, fehlt es dem Buch nicht. Besonders spannend sind die ausführlich beschriebenen, und damit sehr gut vorstellbaren Kampfszenen, die sich Abu Dun und Andrej stellen müssen. Das Faszinierende an diesem Buch ist aber das Ungewisse, mit dem sich die beiden auseinandersetzen müssen. Über der Geschichte liegt immer etwas Mystisches und Geheimnisvolles und manchmal scheint es fast so, dass Andrej und Abu Dun doch nicht so unverwundbar sind, wie sie glauben. Unbedingt Lesen!

Über den Autor:
Wolfgang Hohlbein wurde 1953 in Weimar geboren. Er ist der meistgelesene deutschsprachige Autor fantastischern Unterhaltung. Der Durchbruch gelang ihm 1982 mit dem Buch „Märchenmond“. Er lebt mit seiner Frau und Co-Autorin Heike Hohlbein und seinen Kindern am Niederrhein.

Rezension von Heike Rau

Wolfgang Hohlbein
Die Chronik der Unsterblichen
Die Verfluchten
530 Seiten, gebunden
Egmont vgs verlagsgesellschaft, Köln
ISBN: 3-8025-3459-X
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Upps, komm Zähne putzen

Upps, komm Zähne putzen

Lucas liegt schon im Bett, als es plötzlich an die Fensterscheibe klopft. Es ist das Upps, endlich ist es wieder da. Das Upps amüsiert sich über Lucas’ Zahnlücken und glaubt, die fehlenden Zähne hat ihm jemand geklaut. Dabei sind das Milchzähne gewesen, die Lukas, als sie gewackelt haben, einfach herausgedreht hat. Dann muss es vom Zähneputzen kommen, denkt das Upps. Vielleicht hat Lucas die Zähne weggeschrubbt. Aber Lucas erklärt, wie das mit den Milchzähnen ist und warum sie eines Tages raus müssen.

Das Upps hat keine Ahnung von Zahnpflege und weiß nicht, wie man Zahnteufelchen verjagt. Monster putzen eigentlich keine Zähne. Doch Lucas weiß längst Bescheid und erklärt alles. Und als der Zahnarzt in die Vorschule kommt, geht es ins Detail. Die Kinder erfahren, was die Zahnteufelchen wirklich sind und warum auch die Milchzähne gründlich geputzt werden müssen, obwohl sie doch eines Tages ausfallen. Die richtige Zahnputztechnik wird erklärt und Ernährungstipps werden gegeben.

Kindern werden mit diesem Buch auf sehr ansprechende Art und Weise und ganz ohne erhobenen Zeigefinger an die Zahnpflege herangeführt. Das kleine Monster Upps vom Planeten Maxnix übernimmt die Rolle des Unwissenden, so das Lucas alles, was er schon weiß, erklären kann. Noch genauere Informationen und Wissenswertes steuert der Schulzahnarzt bei. Der Text ist kindgerecht, leicht verständlich und gut zum Vorlesen geeignet. Was besonders wichtig ist, wird noch einmal sehr einprägsam, beispielsweise in Merkversen, zusammengefasst. Ergänzt wird die lustige Geschichte von gut gemachten Illustrationen. Die Bilder sind sehr farbenfroh und detailreich. Im Anhang befindet sich das Zahnteufelchen-Würfelspiel. Alle Kinder mit Zahnlücken dürfen sich auf den Weg zum Schloss der Zahnfee machen. Das der Weg nicht ganz ungefährlich ist, versteht sich von selbst. Die Kariesteufelchen lauern überall. Dank einfacher Regeln, die auch von kleinen Kindern gut zu erfassen sind, macht das Spiel viel Spaß.

Rezension von Heike Rau

Ursel Scheffler (Text) / Jutta Tim (Illustrationen)
Upps, komm Zähne putzen
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert, mit Würfelspiel im Anhang
ab 5 Jahre
arsEdition, München
ISBN: 3-7607-1444-7
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Hunde-Trainingstagebuch

Hunde-Trainingstagebuch

Für jeden, der gezielt mit seinem Hund üben möchte, ist dieses Buch genau das richtige. Durch das notieren der Trainingsabläufe behält der Hundehalter den Überblick über das bisher Erlernte, erreicht leichter Fortschritte und bringt mehr Abwechslung in den Alltag. Wie man dabei vorgehen sollte, wird im Buch genau erklärt. Dazu stehen zwölf Trainingsthemen zur Auswahl, wie beispielsweise Generalisierungstraining, Clickertraining, Kontakte mit Artgenossen oder Sportliches.

Wie genau das Tagebuch geführt werden soll, kann sehr gut den vorgegebenen Mustern entnommen werden. Dem Hundehalter stehen dann eigene, fertig formatierte Vorlagen für die Formulierung der Übung mit Übungsschritten und Seiten zur Dokumentation des Trainingsverlaufes zur Verfügung. Dabei ist der Platz für die eigenen Aufzeichnungen reichlich bemessen. Viele Hinweise und Tricks helfen, sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen und Erfolge voranzutreiben. Das Tagebuchführen, auch wenn es einigen Hundehaltern vielleicht übertrieben scheinen mag, ist ein gutes Mittel, auch bei schwierigen Übungen, die nicht so einfach für den Hund sind, Durchhaltevermögen zu zeigen, bis der Erfolg sich Schritt für Schritt einstellt.

Die einzelnen Übungen erleichtern das Leben mit dem Hund, fördern den Gehorsam des Hundes oder machen einfach Spaß. Die Autorin liefert viele Ideen zur Beschäftigung mit dem Tier. Sie zeigt aber auch auf, wie man eine optimale Übungssituation schafft, wie man Kommandos gibt und den Hund richtig lobt oder belohnt. Ihre Texte wirken motivierend und machen Lust, sich intensiver dem Training mit dem Hund zu widmen. Die vielen kleinen Zeichnungen gefallen und lockern die Texte auf. Nicht unerwähnt bleiben soll die gute Handlichkeit des Buches durch die Spiralbindung.

Über die Autorin:
Celina del Amo ist Tierärztin in einer Praxis für Verhaltenstherapie und Gründerin der Hundeschule „Knochenarbeit“. Sie hat bereits mehrere Bücher über Hundeausbildung geschrieben.

Rezension von Heike Rau

Celina del Amo
Hunde-Trainingstagebuch
Mit Zeichnungen von Oliver Eger
126 Seiten, Spiralbindung
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN: 3-8001-4808-0
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Kalt

Kalt

Der Überfall geschieht als Dylan O’Conner, bepackt mit Papiertüten voll Fastfood, die Tür zum Motelzimmer aufschließen will. Als er aus seiner Ohnmacht erwacht, sitzt er gefesselt in einem Armstuhl. Sein Mund ist mit Klebeband verschlossen. Sein autistischer Bruder Shepherd sitzt am Tisch und legt ein Puzzle in ungeheurer Geschwindigkeit. Er erfasst die Situation scheinbar nicht. Der unbekannte Angreifer zeigt sich schließlich. Er sieht nicht aus wie ein Verbrecher, sondern eher wie ein Landarzt. Er verpasst Dylan eine Injektion. Das, was er spritzt, bezeichnet er als „Zeug“. Und er legt Dylan nahe, bald zu verschwinden. Denn es gibt Leute, die auslöschen wollen, was er geschaffen hat.

Dylan ist nicht das einzige Opfer in dieser Nacht. Vor dem Motel trifft er auf Jillian Jackson, die ebenfalls ohne ihren Willen, mit „Zeug“ gespritzt wurde.
Sie ist auf der Suche nach ihrem Wagen, um ebenfalls zu fliehen. Aber offenbar wurde der gestohlen. Wenig später sieht sie ihr Auto samt Dieb, es scheint der berüchtigte Landarzt zu sein, in die Luft fliegen. Die Typen, die das zu verantworten haben, sehen gefährlich aus. Dylan und Jillian beschließen gemeinsam die Flucht zu ergreifen, obwohl sie von Anfang nicht gleicher Meinung sind und immer wieder aneinandergeraten.

Der Anfang klingt wirklich sehr vielversprechend. Leider wird die ganze Geschichte dann ein wenig zu unrealistisch. Der Autor spielt eine unglaubliche Szenerie durch. Das „Zeug“, das den drei Hauptdarstellern gespritzt wurde, wirkt sinneserweiternd und ermöglicht ihnen, Menschen bisher unmögliche Dinge zu tun. Hier geht es um Nanotechnologie und damit verbundene Experimente. Mehr soll aber nicht verraten werden. Schafft man es, sich auf die überzogene und zeitweise verwirrende Handlung einzulassen, ist das Buch aber voller Spannung, actionreich und hin und wieder sogar witzig. Vom Schreibstil her ist es mit Tempo geschrieben und lässt sich gut lesen. Es gibt viele überraschende, nun ja, für manchen sicher zu überraschende Wendungen. Leider ist dann zum Ende hin wieder vieles offen. Vielleicht ist sogar eine Fortsetzung in Planung.

Über den Autor:
Dean Koontz, geboren 1945 in Pennsylvania, lebt heute mit seiner Frau im kalifornischen Orange County. Seine Romane sind Bestseller und wurden in über 30 Sprachen übersetzt.

Rezension von Heike Rau

Dean Koontz
Kalt
Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kleinschmidt
512 Seiten, broschiert
Wilhelm Heyne Verlag, München
ISBN: 3-453-43104-9
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Jagd auf den Qivittoq

Jagd auf den Qivittoq

Miki fühlt sich nicht wohl bei Onkel Jens in der Stadt. Der gewalttätige Verwandte macht ihm Angst. So beschließt Miki zu fliehen. Bei Nacht bricht er mit dem Hundeschlitten auf. Er will wieder zurück zu seiner Großmutter in die Siedlung. Vielleicht darf er bei ihr leben in dem gemütlichen kleinen Torfhaus.
Niemand folgt Miki und bald fühlt er sich ruhiger. Doch schon bald wird seine Lage gefährlich. Ein Sturm ist herangezogen und Miki muss versuchen sich und die Hunde in Sicherheit zu bringen. Schließlich sucht er hinter einem Eisberg Schutz. Der Sturm hat auch seinen Vorteil. Er hat die Spuren verwischt. Miki reist weiter. Bald muss er feststellen, dass der Sturm die Eiskante aufgebrochen hat. Er muss nun nordwärts fahren, um einen Übergang zu finden. Zu seinem Entsetzen entdeckt er seine eigene Spur wieder und ihm wir klar, dass er auf einer riesigen Eisscholle gefangen ist. Es bleibt ihm nichts, als abzuwarten und dafür zu sorgen, dass er und die Hunde nicht verhungern.

Miki hat den festen Willen zu überleben. Er stellt sich dem harten Überlebenskampf, lebt von dem, was die Natur ihm bietet. Er geht auf Robbenjagd und erinnert sich an die alten Geschichten, die er einst gehört hat. Miki handelt umsichtig und durchdacht und dennoch sieht es nicht selten so aus, als wäre alles verloren. Und erst ganz zum Schluss erfährt der Junge, und mit ihm der Leser, was lange Einsamkeit und Isolation aus einem Menschen machen können. Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und liest sich gut. Der Autor gewährt interessante Einblicke in das Leben der Inuit, erzählt beispielsweise von ihren Traditionen oder ihren Jagdtechniken. Die Beschreibungen der Natur mit dem langen arktischen Winter und dem kurzen Sommer sind einzigartig. Die abenteuerliche Geschichte endet tragisch. Im Anhang erzählt der Autor, was es auf sich hat, mit der Legende über den Qivittoq, zu dem Miki geworden ist.

Über den Autor:
Finn Pedersen, Jahrgang 1947, lebt mit seiner Familie seit 20 Jahren in Upernavik in Grönland. Er ist Lehrer, beschäftigt sich daneben mit Segeln, Jagen und Hundeschlittenfahren.

Rezension von Heike Rau

Finn Pedersen
Jagd auf den Qivittoq
Aus dem Dänischen von Martin Zähringer
139 Seiten, gebunden
Peter Hammer Verlag, Wuppertal
ISBN: 3-7795-0025-6
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Lonely Rider

Lonely Rider

Als der Schweizer Edi Aschwanden zum 25. Arbeitsjubiläum von seinem Arbeitgeber vier Wochen zusätzlichen Urlaub erhält, ist das für ihn die Gelegenheit sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen. Er beschließt, für zwei Monate zu Pferd durch den Norden Neuseelands zu reiten. Allein.

Seine Begleiterin wird die Scheckstute Shen. Ein wahrer Glücksfall. Edi und Shen verstehen sich auf Anhieb. Nun steht der Reise, die in Dargaville beginnen soll, nichts mehr im Wege.
Es wird ein abenteuerlicher Wanderritt mit vielen schönen Erlebnissen, die lange im Gedächtnis bleiben werden. Aber Edi Aschwanden muss auch viele gefährliche Situationen meistern. Und der Leser fiebert mit.
Der „Swiss Horseman“ lernt die Gastfreundschaft der Maori kennen. „So viel blindes Vertrauen“, schreibt der Autor, „habe ich auf all meinen Reisen nur in Neuseeland erlebt.“ Immer wieder stößt er auf hilfsbereite Menschen, die ihm Unterkunft für die Nacht geben, ihn zum Essen einladen oder die ihn am für sie alltäglichen Leben teilnehmen lassen. Doch der Autor genießt auch die Einsamkeit, beispielsweise bei langen Ritten am Strand entlang. Seine grandiosen Fotos zeugen von den Naturschauspielen, die er gesehen hat. Auch der Blick des Lesers verweilt hier gern eine Weile und geniest die einmaligen Aussichten und die herrlichen Landschaftsaufnahmen.
Die zwei Monate vergehen viel zu schnell. Hin und wieder hat Edi Aschwanden das Heimweh fast übermannt. Dennoch fällt der Abschied schwer. Hat er doch so viele Freundschaften geschlossen. Und auch von seinem Pferd, das ihm ein treuer Begleiter war, muss er sich trennen.

Nach Edi Aschwandens Heimkehr beschließt seine Frau Katharina, aus dem, was ihr Mann erzählt, ein Buch zu machen. Sehr lesenswert ist es geworden. Gern würde man ihr weitere hundert Seiten folgen, so unterhaltsam, interessant und vor allem sehr persönlich ist der Bericht. Das weckt Reisefieber und Fernweh. Auch von der Aufmachung her, ist das Buch sehr gelungen. Die bestechend schönen Fotos sind teilweise großformatig und gehen viele Male über eine oder sogar zwei Seiten.

Rezension von Heike Rau

Edi und Katharina Aschwanden
Lonely Rider
Abenteuer in Neuseeland
128 Seiten, gebunden, über 100 Farbfotografien
Verlag J. Neumann-Neudamm, Melsungen
ISBN: 3-7888-0911-6
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