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Kategorie: Krimi und Thriller

F. G. Klimmek: Ein Fisch namens Aalbert

F. G. Klimmek: Ein Fisch namens Aalbert

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Der Aal mit dem bezeichnenden Namen Aalbert lebt im Rhein-Herne-Kanal und ist Privatdetektiv….

Seine großen Vorbilder scheinen Philip Marlowe, Mike Hammer oder Thomas Magnum zu heissen. Ähnlich wie sie ist er als Detektiv aber nur ein kleiner Fisch, der sich mit den üblichen Beschattungsaufträgen und Ermittlungen in Sachen Ehescheidungen mehr schlecht als recht unter Wasser hält. In seiner Kasse herrscht chronische Leere. Auch Harry´s Auftrag, dessen Freundin Wilma, die als Kellnerin arbeitete und plötzlich verschwunden war, aufzuspüren, scheint ihn nicht gerade zum Millionär zu machen .

Die meiste Zeit hält sich Aalbert in Nick´s Café, gleich über seinem Büro, auf. Hier verbringt er die vielen Stunden und Tage, die er ohne Auftrag durch die Wasser treiben muss. Obwohl er noch nicht so richtig weiß, wie er Wilma finden kann, torkelt plötzlich ein weiterer Auftrag in seine Nähe: der Empfang und die Aufbewahrung eines Päckchens. Anschließend taucht ein erster Toter auf, der unter Umständen etwas mit dem Päckchen zu tun haben könnte oder auch nur ein weiteres Opfer des Serienkillers ist, der seit geraumer Zeit die Gewässer des Kanals in Unruhe versetzt. Zwar sollte sich in dem Päckchen eine Statue von höchstem Wert befinden, die für einen der Gangsterbosse in dieser Unterwasserwelt gedacht ist. Es stellt sich jedoch heraus, dass dem nicht so ist und der Gangster gelinkt wurde. Von diesem bekommt Aalbert den Auftrag, die Statue bei den Russen zu suchen und sie diesen gegebenenfalls abzujagen. Jedoch lehnt er diesen Auftrag ab. Dahingegen nimmt er einen Auftrag zur Identifizierung von fünf Leichen des Serienkillers an. Das Problem: von den Leichen sind nur noch die Schwanzflossen übrig. Dr. Meduse, der trotzdem eine unproblematische Identifizierung versprach, ist letztendlich ein Scharlatan.

Nun soll Aalbert erneut mit der Suche nach der wertvollen Statue beauftragt werden, diesmal von einem anderen Ganoven, dem reichsten Fisch des Rhein-Herne-Kanals. Aalbert lehnt wieder ab und der Serienkiller scheint erneut zugeschlagen zu haben.

Dieser humorvolle Krimi im Stile eines Detektivromans, der wie in diesem Genre üblich in der Form eines Ich-Erzählers verfasst wurde, gibt tiefe Einblicke in das Innenleben des Rhein-Herne-Kanals. Die Adaption des Milieus eines einsamen, ermittelnden Verlierers ist dem Autor hervorragend gelungen. Es scheinen sich in dieser Unterwasserwelt alle zwielichtigen Typen zu treffen, die in der Kriminalliteratur schon einmal vertreten waren: rivalisierende Gangsterbanden, mafiöse Paten, gehirnlose Leibwächter; und selbst die Bar, in der sich alle treffen, ist mit Nick´s Café vorhanden. Humphrey Bogart läßt grüßen.
Jedoch sollte der Leser die Erwartungen nicht zu hoch hängen, was die Geschichte an sich angeht. Liebhaber des Detektivromans, die ihre Freude an der Szenerie und den skurilen Typen haben, kommen voll auf ihre Kosten. Dass es sich bei den handelnden Personen um Fische, Krebse und Frösche handelt, ist der Sache nicht abträglich und hebt das Buch in das Satirische. Aber Leser, die einen spannungsvollen und actionreichen Krimi erwartet haben, werden ein wenig enttäuscht sein. Es dauert einfach zu lange, bis der Leser mit der entscheidenden Frage konfrontiert wird, wonach der Privatdetektiv überhaupt sucht, woran er ermittelt. Die Satire und die vielen kleinen Geschichten sind es, die den Leser lange Zeit bei der Stange hält. Beispielsweise die mit den drei Ratten, denen Aalbert zu entkommen versucht, als er einen seiner Aufträge abwickelt.

Kurz vor dem Ende werden dann alle Stränge und Personen im Showdown wieder zusammengeführt und die Leser darüber aufgeklärt, worum es eigentlich ging. Von diesem Moment an wird das Buch keinesfalls wieder aus den Händen gelegt werden.

Als liebevolle Hommage an den großen Detektivroman ist das Buch lesenswert, äußerst amüsant und bereitet dem Leser sicherlich viel Vergnügen.

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F. G. Klimmek
Ein Fisch namens Aalbert
Roman, 220 Seiten, Softcoverausgabe
KBV Verlag, Hillesheim
ISBN: 978-3-94007-15-8
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© Detlef Knut, Düsseldorf 2009

Jeff Strand: Grabräuber gesucht – Keine besonderen Kenntnisse erforderlich

Jeff Strand: Grabräuber gesucht – Keine besonderen Kenntnisse erforderlich

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Andrew Mayhem braucht dringend Geld. Also macht er den Job. Er gibt die Kinder bei seinem Kumpel Roger ab und legt sich mit der Kamera auf die Lauer. Von einem Baumhaus aus hat er den besten Blick ins Schlafzimmer und kann das Stelldichein filmen, das beweisen soll, das Mr. Ballard fremdgeht. Alles läuft bestens, bis er von drei Typen aus der Nachbarschaft erwischt wird. Die zerstören seine Kamera und Prügel muss Andrew auch noch einstecken. Für den Job wird er kein Geld bekommen.
Als Andrew und Roger in einem Café die Zeit totschlagen, werden die beiden von einer Fremden angesprochen. Sie sucht, natürlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit, Grabräuber. Ihr verstorbener Mann hat einen Schlüssel mit ins Grab genommen, den sie aber dringend braucht. Eigentlich müsste man so etwas ablehnen, aber das Geld lockt.
Bei Nacht und Nebel machen Andrew und Roger sich auf den Weg. Der zwar unangenehme, aber doch recht leichte Job, erweist sich unerwartet als Albtraum. Der Tote im Sarg ist nämlich gar nicht tot, später dann aber doch. Es wird eine Kettenreaktion ausgelöst, die sich die Grabräuber nie hätten träumen lassen. Die beiden geraten ins Fadenkreuz eines Serienkillers, der ein übles Spiel auf Leben und Tod mit ihnen treibt.

Der Titel macht unglaublich neugierig, also greift man zu diesem Buch. Der Anfang ist auch gleich wirklich gut. Andrew Mayhem ist ein Draufgänger, der immer einen dämlichen Spruch drauf hat und trotzdem muss man ihn einfach lieben. Der Anfang des Buches ist also dementsprechend humorvoll gehalten. Doch das schlägt bald um, als Andrew den Serienkiller auf dem Hals hat und auch seine Familie, allen voran die Kinder, massiv bedroht werden. Musste man anfangs noch über die Szenerie schmunzeln, vergeht einem dies immer mehr. Man muss sich auf blutige Gemetzel und grausige Folterszenen gefasst machen. Grenzen werden überschritten. Das ist eine sehr schaurige Art der Unterhaltung, eine Mischung aus abgedrehtem Horror und spannungsgeladenem Thriller, die für Gänsehaut sorgt. Da entwickelt sich die Hauptperson natürlich mit. Aus dem Angeber mit fraglichen Gelegenheitsjobs entwickelt sich ein knallharter Actionheld.

Rezension von Heike Rau

Jeff Strand
Grabräuber gesucht – Keine besonderen Kenntnisse erforderlich
254 Seiten, gebunden
Otherworld Verlag
ISBN-10: 3800095084
ISBN-13: 978-3800095087

Leon de Winter: Das Recht auf Rückkehr

Leon de Winter: Das Recht auf Rückkehr

Thriller um Religionskrieg zwischen Judentum und Islamisten.

Wieder einmal geht es Leon de Winter um eine Geschichte, die Israel und seine politische Lage in einen Thriller von ungeheurer Spannung mit einbezieht.

Bram Mannheim betreibt im Jahre 2024 eine Agentur zum Aufspüren verschwundener Kinder. Vor Jahren war er Hochschulprofessor in Princeton und mit einer sehr geliebten Frau und einem ebenso geliebten Sohn gesegnet.

Das unerklärliche und katastrophale Verschwinden seines kleinen Sohnes kurz nach dem Erwerb eines schönen alten Hauses in der Nähe von Princeton hat sein Leben aus der Bahn geworfen. Zwanzig Jahre ist das jetzt schon her! Er irrte zunächst mit verrückten Zahlenkombinationen durch das Land, immer auf der Suche nach seinem verschwundenen Sohn. Seine Ehe war längst zerbrochen, bis er in Israel bei seinem Vater eine neue Bleibe fand und sich mit einer anders gearteten schwierigen Aufgabe befasste, in der sich sein eigenes Schicksal spiegelt.

Atmosphärisch geschickt baut Leon de Winter seine Geschichte auf.
Als gut situierter Professor mit Frau und Kind und als Sohn eines hoch begabten Nobelpreisträgers der Biochemie gewährleisten die wissenschaftlichen Karrieren beider Männer die Zugehörigkeit zu einer angesehenen Schicht.

Brams Frau Rachel ist begabt und bildschön. Beide leben nach der Geburt von Ben in einer erotisch prickelnden Beziehung.
Unversehens und unheimlich bricht das unerklärliche Verschwinden von Ben den Glückszustand und Bram stürzt ab.
Die Geschichte seines Absturzes und die jahrelange Suche nach Ben bilden den eigentlichen Plot der Geschichte.
Dramatisch und hautnah erlebt man Bram auf seiner Irrfahrt durch sein weiteres Leben, das zeitweise von Irrwitz und Wahn bestimmt zu sein scheint. Die Verzweiflung, der Jammer und die seelische Verkümmerung eines Menschen nach einem unerträglichen Schicksalsschlag geben der Geschichte eine menschliche Seite und eine Spannung, die den Leser ganz in seinen Sog nimmt. Unerträglich erscheint das Leid, und der Mann gerät ganz aus dem Gleichgewicht.

Schließlich hat er sich fast schon in sein Schicksal und die neue Aufgabe ergeben, als sich eine annähernd märchenhafte und irrwitzige Lösung anbahnt.
Weltumspannend sind die Verwicklungen, und der Islam und das Judentum begegnen sich in einem dramatischen Verwirrspiel. Die zahlreichen Abirrungen, die väterliche Berühmtheit und eine neue Liebe versprechen die Auflösung eines Thrillers, der an Spannung nichts zu wünschen übrig lässt.

Leon de Winter
Das Recht auf Rückkehr
Gebundene Ausgabe: 549 Seiten
Verlag: Diogenes
ISBN-10: 325706733X
ISBN-13: 978-3257067330

Ulrich Wickert: Der nützliche Freund

Ulrich Wickert: Der nützliche Freund

Der bereits aus den vorhergehenden Kriminalromanen des ehemaligen Tagesthemen-Moderators bekannte Pariser Richter Jacques Ricou wird erneut ganz persönlich in einen Fall hineingezogen, zu dem er zunächst einmal dienstlich und auch so keine Beziehung hat. Aus der Zeitung erfährt er von den Machenschaften eines französischen Ölkonzerns in Deutschland beim Erwerb einer Raffinerie. Unverkennbar handelt es sich um die Leuna-Affäre. Seine Freundin, die mal mehr oder weniger auch seine Lebensgefährtin ist, recherchiert und ermittelt als Top-Journalistin Jahre nach Abschluss und Todschweigen dieser Affäre erneut, weil ein ehemaliger Mitarbeiter des Geheimdienstes sein Schweigen brechen und auspacken möchte. Durch Ricou‘s Freundin Margaux bekommt die ganze Sache einen privaten Aspekt und ist nicht mehr rein dienstlich zu betrachten. Während sich die Journalistin zwecks eines Interviews mit dem ehemaligen Agenten in dessen Appartement trifft, versteckt sie sich beim Klingeln an der Wohnungstür, um nicht auf unerwartete Besucher zu treffen. Kurz darauf wird der Agent tot und sie bewusstlos aufgefunden. Richter Ricou wird mit den Ermittlungen in diesem Fall betraut, jedoch ahnt zunächst keiner, dass es sich hierbei um die Fortsetzung der fast vergessenen deutsch-französischen Affäre handelt und der Richter selber unter Verdacht gerät.

Faszinierend gestrickt bleibt die Handlung, selbst der Hintermänner des Mordes und anderer Taten dem Leser nicht verborgen. In zwei Handlungssträngen werden einerseits die Ermittlungen in diesem Fall und andererseits die Auftragsvergabe für die Verbrechen durch ein Genfer Bankhaus beschrieben. Kapitelweise wird zwischen beiden Szenen gewechselt und im Falle des Bankhauses, welches seinen Reichtum im zweiten Weltkrieg mit den Geldern der Juden erwarb, die Skrupellosigkeit einer speziellen gesellschaftlichen Kaste dargestellt. Mithilfe der „Genfer“ Kapitel wird der Leser auf bevorstehende Aktionen vorbereitet und es werden bereits abgeschlossene Handlungen plausibel erklärt. Der Strang für die Ermittlungen beansprucht mit Recht einen erheblich größeren Teil der Romanhandlung und der Autor bringt all sein Können ein, um dem Leser in äußerst dramatischer und abwechslungsreicher Weise seine Liebe zu und dem Charme von Paris nahezubringen. Durch die Offenlegung der wahren Hintermänner stellt sich dem Leser also nicht die Frage nach dem Täter, sondern die, ob und wie der Richter die Hintermänner dingfest machen kann.

Da die Akten der tatsächlichen Leuna-Affäre beim Umzug der deutschen Regierung von Bonn nach Berlin plötzlich verschwunden und in Frankreich nur Handlanger verurteilt worden waren, bleibt natürlich viel Raum für Spekulation, den sich Wickert sehr geschickt zu Eigen gemacht hat. Alles, was zu recherchieren war, wurde recherchiert und anschließend gekonnt mit den fiktiven Spekulationen verbunden. Auf diese Weise scheint der Roman sehr nah an der Realität zu sein und könnte beinah reportagenhaft einen Überblick zur Leuna-Affäre geben. Die Handlung um den Richter herum scheint also in erster Linie die fiktive Handlung zu sein, wobei der Leser berechtigten Zweifel an der Fiktion bei der Beschreibung des französischen Lebensgefühls anmelden darf. Wer selbst schon einige Zeit in den Straßen, Bistros und Cafés in Paris verbracht hat, der wird bestätigen, dass Paris so ist, wie es in dem Buch beschrieben wurde. Die Gespräche in den Bistros, das Verhalten der Menschen und vor allem der Beamten scheinen eher ein echter Spiegel der Realität zu sein. Das Pariser Umfeld des Richters mit all seinen Freunden, Bekannten, Kollegen und Nachbarn wird sehr detailliert und angenehm geschildert. Somit lässt die Lektüre des Buches an dieser Stelle einen, wenn auch eingeschränkten, Hauch einer Reise nach Paris aufkommen. Ob das Gleiche für die offenherzige Zusammenarbeit der deutschen und der französischen Behörden gilt, wird der Autor selbst am besten einschätzen können.

Der Autor hat nie verschwiegen, dass er Frankreich und Paris liebt, warum sollte er es also in seinen Romanen verbergen. Aus diesem Grund ist „Der nützliche Freund“ nicht nur ein spannender, unterhaltsamer und flüssig zu lesender Kriminalroman mit dem Hintergrund einer früheren großen Politaffäre, sondern das Buch gleicht auch einer Reisebeschreibung von Paris. Es vermittelt ein Stück Paris und Pariser Lebensart und ist damit aber nicht nur für jeden Balkonien-Urlauber ein Muss.

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Ulrich Wickert
Der nützliche Freund
Roman, 313 Seiten, Hardcoverausgabe
Piper Verlag GmbH, München
ISBN: 978-3-492-05020-3
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© Detlef Knut, Düsseldorf 2009

Friedrich Ani: Totsein verjährt nicht

Friedrich Ani: Totsein verjährt nicht

Es ist einige Jahre her, seit die achtjährige Scarlett verschwunden ist. Es war Mord und Jonathan Krumbholz büßt dafür. Der geistig zurückgebliebene junge Mann hatte ein Geständnis abgelegt. Dass er es später widerrufen hat, ist ohne Bedeutung. Und auch dass die Leiche nicht gefunden wurde, ändert nichts daran. Kommissar Polonius Fischer ist dementsprechend überrascht, als ihn ein Brief eines ehemaligen Schulfreundes von Scarlett erreicht, der behauptet, das Mädchen gesehen zu haben.

Fischer hat nie so richtig an die Schuld von Krumbholz geglaubt. Doch als er jetzt noch einmal mit Scarletts Mutter und ihrem Lebensgefährten, von dem sie mittlerweile getrennt lebt, spricht, wachen die alten Zweifel wieder auf. Unbehagen erfüllt ihn. Doch ein Wiederaufnahmeverfahren anzustrengen, ist aussichtslos. So beginnt Fischer illegal zu ermitteln und kommt bald weiteren Ungereimtheiten auf die Spur.

Polonius Fischer hat seine professionelle Distanz diesem Fall gegenüber verloren. Möglicherweise weil seine Nerven blank liegen. Seine Freundin, eine Taxifahrerin, wurde überfallen und übel zugerichtet. Sie liegt im Krankenhaus. Deshalb nimmt er den Fall um Scarlett persönlich.

Der Krimi ist nicht im herkömmlichen Sinne spannend. Es gibt keine rasanten, spektakulären Szenen. Dafür hat er Tiefgang im psychologischen Sinne.
Fischer ist diesmal Alleingänger. Seine Kollegen ziehen nicht mit. Selbst Liz, seine berufliche Partnerin, versteht ihn nicht. Sie kann ihn aber auch nicht von seinen Plänen abbringen. Fischer beißt sich fest. Er gerät gefühlsmäßig ins Chaos und verstrickt sich.

Früher war Polonius Fischer einmal ein Mönch. Seine Denkweise ist also eine andere, als die seiner Kollegen. Er bekommt seine Gefühle nicht unter Kontrolle, gerät in eine psychische Ausnahmesituation. Der Autor vermittelt dem Leser dieses Gefühlschaos sehr genau. Das ist nicht einfach zu lesen. Man kommt selbst ins Nachdenken und Grübeln, gerät fast so wie Fischer an den Rand der Verzweiflung.
Der Blick, der auf die Personen gerichtet wird, die mit Scarlett zu tun hatten, geht tief. Hier tun sich Abgründe auf, die man nie für möglich gehalten hätte. Der Autor sorgt mit Nachdruck dafür, dass man sich dem nicht entziehen kann.

Rezension von Heike Rau

Friedrich Ani
Totsein verjährt nicht
284 Seiten, gebunden
Paul Zsolnay Verlag
ISBN-10: 3552054707
ISBN-13: 978-3552054707

Uwe Schimunek: 13 kleine Thriller

Uwe Schimunek: 13 kleine Thriller

Dass es ist schottischen Schlössern nicht ganz geheuer ist, weiß jeder. Aber in Leipzig? Uwe Schimuneks Geschichten scheinen das selbst nicht zu glauben und erzählen unaufgeregt, ja geradezu trocken von ganz alltäglichen Dingen. Wenn man einen Lindwurm für alltäglich hält zumindest. Oder wenn man den – im wahrsten Sinne des Wortes – Ausverkauf Deutschlands als eine mögliche Zukunft empfindet. In seinem Büchlein voller kurzer und ganz kurzer Texte konfrontiert Uwe Schimunek seinen Leser mit absurden, bösen, mysteriösen und skandalösen Ereignissen, ohne sich in den für diese Genre typischen Ausschweifungen zu ergehen. Die Reduzierung geht so weit, dass der Leipziger Autor viel Bild durch die bloße Nennung von Orts-, Straßen- und anderen Namen zu erzeugen sucht, was dann doch nicht so recht aufgeht: Der Leser hat meist nur diesen Namen lang Zeit, in seinem Kopfkino-Archiv die passenden Szenen rauszusuchen – falls sie ihm überhaupt zur Verfügung stehen. Ich hatte schnell aufgehört, diese Stöberarbeit zu leisten, und begann sofort, mich an Stellen, wo die gesamte Kulisse mit dieser Technik errichtet wurde, zu langweilen.

Die Konzentration auf das Nötigste hinsichtlich Bild, Ton und Plot verleiht den Texten zweifellos ein Tempo, das Ideen-Konsumenten wir mir sehr entgegen kommt und den Geschichten einen so „normalen“ Klang verleiht, dass man sich unwillkürlich umsieht, ob einem nicht auch gleich „sowas“ passiert. Zugleich lässt es die Texte aber auch ineinanderfließen – spielen ja alle „hier“, selbst wenn sie in der Zukunft spielen – so dass sich bei mir spätestens im hinteren Drittel des Buches eine Art Gefühlslageweile einstellte: Die Ideen erreichen zwar den Kopf, aber wegen der fehlenden „Stimmung“ kaum das „Erlebniszentrum“. Und da sie sowohl innerhalb der Texte als auch in der Kette der Einzelgeschichten recht rasch „abgefeuert“ werden, haben sie auch keine rechte Chance, dauerhaft im Kopf hängen zu bleiben.

Und trotzdem: Jeder Text für sich ist eine kleine Perle und bezieht seinen Schaudereffekt aus eben jedem Klang nach Alltag, der – auch in Kombination mit lakonischem Humor – den Eindruck hinterlässt, dass es gleich nebenan genau so passiert sein könnte. Ganz schnell, ganz unaufgeregt. Man würde es glatt übersehen, wenn man nicht zufällig in diese Richtung blickte …

Uwe Schimunek
13 kleine Thriller
Erschienen März 2009 im fhl-verlag
Paperback, 138 Seiten
Preis 9,95 Euro
ISBN 978-3-942025-11-9

Richard Stark: Das Geld war schmutzig

Richard Stark: Das Geld war schmutzig

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Der Überfall ist gelaufen. Doch im Besitz der Gangster ist das Geld nicht. Es musste notgedrungen in einer alten Kirche zwischengelagert werden. Parker und seine Freundin Claire mieten sich in einer Frühstückpension in der Nähe ein. Sie sind als Touristen getarnt, die ein paar Tage die Natur genießen wollen. Der Raubüberfall auf den Geldtransporter hat einen Journalisten angezogen, der ein Buch schreiben will. Mit ihm kommen Parker und Claire in Kontakt. Aber das Gespräch gestaltet sich harmlos.
Dass später Sandra Loscalzo in der Pension auftaucht, ist wesentlich Besorgnis erregender. Die Kopfgeldjägerin braucht Geld. Sie würde sich mit einem Anteil aus der Beute zufrieden geben. Und dann davon absehen, sich das Kopfgeld für Parkers Partner Nicholas Dalesia zu verdienen, den sie in der Nähe glaubt. Parker muss sich einverstanden erklären und es versteht sich von selbst, dass Sandra ihm ab sofort an den Fersen hängt.
Einen Tag später erscheint Detektive Gwen Reversa in der Pension. Sie kann Parker identifizieren. Die Pensionswirtin Mrs. Bartlett könnte es auch, wenn das Fahndungsbild besser gelungen wäre.
Es wird also langsam eng. Zumal ein neues Fandungsplakat in Arbeit ist. Als der neugierige Journalist es in der Fahndungszentrale sieht, geht ihm ein Licht auf. Er hat Parker schon einmal gesehen, nur wo fällt ihm nicht ein. Als endlich zwei und zwei zusammengezählt wird, sind Parker und seine Freundin aber längst aus der Pension verschwunden.

Der Überfall fand statt in „Keiner rennt für immer“. Ein wirklich gutes Buch! Jetzt in „Das Geld war schmutzig“ geht es darum, das in einer unbenutzten Kirche gebunkerte Geld zu holen. Das ist nicht einfach, denn die Polizei ist natürlich vor Ort. Parker hat einen perfekten Plan geschmiedet, doch wie das so ist, geht einiges schief und es muss improvisiert werden. Den Leser erwartet also ein abwechslungsreicher Krimi.
An „Keiner rennt für immer“ kommt das Buch aber nicht heran. Er ist zwar sehr unterhaltsam und liest sich auch gut, aber es fehlt an der gewohnten Spannung. Auch Parkers Charakterzüge kommen nicht so recht zum Tragen. Zwar handelt er wie immer wohlüberlegt und mit unübertrefflicher Dreistigkeit, aber ganz das Wahre ist es nicht. Sein Charme ist irgendwie verloren gegangen. Auch dieser typische bitterböse Humor kommt diesmal nicht so raus.
Aber trotzdem, man kann das Buch lesen, auch wenn es die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Interessant ist es allemal.

Rezension von Heike Rau

Richard Stark
Das Geld war schmutzig
Ein Parker Roman
Aus dem Amerikanischen von Rudolf Hermstein
253 Seiten, Klappenbroschur
Zsolnay Verlag
ISBN-10: 3552054790
ISBN-13: 978-3552054790

Markus Bötefür: Morde an Fronleichnam

Markus Bötefür: Morde an Fronleichnam

In Oberhausen wird die Leiche eines Verlegers aufgefunden. Sie befindet sich in ungewöhnlicher Position. Sein Verlag publiziert neonazistische und rechtsradikale Schriften. Betraut mit den Ermittlungen zu diesem Fall wird Thi Fischer, deutsche Kommissarin mit vietnamesischer Abstammung. Mit dem Tod des Verlegers ist seine Assistentin spurlos verschwunden. Es ist gerade die Sterkrader Kirmes, auf der sich die Kommissarin von ihrer überaus starken Erkältung und der Trennung von ihrem Freund ablenken möchte. Da gerät sie in eine Schlägerei zwischen jungen Neonazis und Türken. Während der Ermittlungen sowohl im Mordfall als auch in Sachen Schlägerei geht ein Notruf ein. Auf der Kirmes wäre an einem Fahrgeschäft die Gondel abgerissen und es gäbe drei Tote, allesamt Obdachlose, die in dieser Gondel saßen.

Das sind der Toten zunächst einmal genug. Die Polizei hat hinreichend zu tun. Der Autor beschreibt im insgesamt dritten Fall seiner Oberhausener Ermittlerin das Milieu der Schausteller mit Witz und Detailtreue. Die darüber hinaus auch das Neonazi-Milieu streifende Handlung gibt dem Leser jede Menge Rätsel auf. Nicht zuletzt auch deshalb, weil erste Ermittlungen zu dem Schluss führen, dass der von Neonazis verprügelte Türke schwul wäre, und sein Freund der prominenteste Autor des Verlages ist. Hiermit werden so viele Löcher aufgerissen, dass es schier hoffnungslos wirkt, sie wieder stopfen zu wollen. Doch das sei schon mal vorweg genommen: natürlich schafft es der Autor, den Knoten für die Leser zu entwirren.

Plötzlich werden die Leichen der Obdachlosen geraubt, nach ihrem Auffinden aber stellt die Kripo eine Leichenschändung fest. Die Frage, ob dies etwas mit dem toten Verleger oder der Schlägerei zu tun hat steht immer noch im Raum. Doch die Kommissarin braucht sich keine Sorgen machen. Eigentlich hat sie immer sofort einen Täter: ihren alten „Freund“ Dieter Brom, ein liebenswerter Spinner, dem nichts lieber ist, als von der Polizei für jedes Verbrechen in der Stadt als Schuldiger festgenommen zu werden. Und bei ihren Treffen mit ihm, die mal in der Kneipe, mal auf der Kriminalwache stattfinden, hat Thi Fischer selten Skrupel, ihn wie einen solchen zu behandeln. Hilfreich ist ihr diese Bekanntschaft mit dem Spinner oft genug, seine Recherchen, um sich als Schuldiger zu präsentieren liefern zumindest handfeste Indizien.

In ein besonderes Licht setzt sich der neonazistische Sachbuchautor, als er beim Begräbnis seines Verlegers einen vollgeladenen Revolver auf den Sarg in der Grube leer schießt, sich bei der anschließenden Vernehmung jedoch stur stellt und behauptet, nichts mit dessen Tod zu tun zu haben. Dass er auf freien Fuß gesetzt werden muss, weil sich heraus stellt, in die Neonaziszene als V-Mann des Verfassungsschutzes eingeschleust worden zu sein, ist ein herber Rückschlag für die Kriminalistin.

Der Autor verstrickt den Leser in immer weiteren und konfuser werdenden Handlungen. Ähnlich einem Labyrinth macht das Lesen dennoch oder gerade deshalb Spaß. Schließlich wird er mitgenommen vom Autor und nicht mit offenen Enden stehen gelassen. Obwohl schon nach kurzer Lesezeit klar ist, dass man hier mit ständigen Wechseln rechnen muss, wird der Handlungsstrang nicht unüberschaubar. Wiedererkennbare Eckpunkte sind zu jeder Zeit erreichbar, ob es sich um den dienstlichen Partner der Kommissarin, dem psychologischen Berater, dem liebenswerten Spinner oder der heilpraktizierenden Freundin handelt. Ein solcher Eckpunkt ist aber leider auch eine Eigenschaft der Kommissarin, die meines Erachtens zu weit hergeholt scheint: sie trinkt. Es vergeht kein einziger Tag, an welchem sie keinen Alkohol zu sich nimmt. Dieser Charakterzug der ungewöhnlichen und durchaus interessanten Romanfigur passt nicht unbedingt ins Bild und wirkt an manchen Stellen deplatziert, nimmt der Handlung jedoch nichts von ihrer Spannung. Ebenso unpassend ist die Wahl der Nachnamen. Zugegeben, es gibt sehr außergewöhnliche Namen, aber alle zusammen in einem einzigen Buch scheint einfach zu viel des Guten und wirkt eher gekünstelt.

Trotz der kleinen Kritikpunkte ein überaus kurzweiliges und empfehlenswertes Buch. Es ist vom Umfang her nicht zu stark und passt in nahezu jede Tasche, bereitet immer Spaß und Spannung für Zwischendurch.

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Markus Bötefür
Fronleichnam
211 Seiten, broschiert
KBV Verlag
ISBN: 978-3-940077-53-0

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© Detlef Knut, Düsseldorf 2009

Richard Stark: Keiner rennt für immer

Richard Stark: Keiner rennt für immer

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Zwei Banken sollen fusionieren. Elaine Langen, die Frau des Bankdirektors, dessen Bank geschluckt werden soll, wittert ihre Chance. Sie wird wissen in welchem Wagen das Bargeld transportiert wird. Sie erzählt Jack Beckham davon. Mit ihm hatte sie ein Verhältnis bis ihr Mann ihn wegen Betruges hinter Gitter gebracht hat. Nun ist er wieder frei. Beckham hat die entsprechenden Kontakte. Er hält sich an Parker und Dalesia, die auf so eine Gelegenheit nur gewartet haben. Allerdings wollen die beiden den Raubüberfall ohne Beckham durchziehen, denn auf den würde die Polizei sofort kommen.
Beckham braucht bloß einen Bewährungstermin nicht einhalten und schon ist er weg vom Fenster. Doch der hält sich nicht an die Abmachung. Elaine schießt ihm kurzerhand hinterrücks eine Kugel ins Bein und schon landet Beckham im Krankenhaus. Der glaubt allerdings, dass Parker auf ihn geschossen hat. Der hat jedoch ganz andere Probleme. Ein Kopfgeldjäger ist ihm auf der Spur, hat Fragen zu einer Parker bekannten Person, die verschwunden ist.
Polizistin Gwen Reversa beginnt unterdessen den Fall Jack Beckham zu untersuchen. Sie macht ihren Job gut – zu gut. Parker kommt ihr gerade noch zuvor, nimmt Elaine die Waffe ab, bevor die Polizistin es tun kann.
Für den Überfall wird noch ein dritter Mann gebraucht. McWhitney macht auch Bekanntschaft mit dem Kopfgeldjäger, der ihm ziemlich dumm kommt und bald nicht mehr gesehen wird. Doch Roy Keenan hat nicht alleine gearbeitet. Seine Mitarbeiterin kommt bald drauf, was in der Kleinstadt läuft.

Von Anfang an steht der Bankraub unter keinem guten Stern. Parker geht mit Professionalität vor, doch er wird an allen Ecken und Enden behindert. Man kann es kaum fassen, welche Kette von Ereignissen in Gang gesetzt wird, seit der Entschluss zum Bankraub feststeht. Für den Leser ist es ausgesprochen fesselnd, die Entwicklungen zu verfolgen. Der Focus wird auf Parker gerichtet, einem wirklich eiskalten und abgebrühtem Verbrecher mit sehr viel Charme. Allerdings weiß er nicht, wann es genug ist. Was geplant ist, wird durchgezogen. Wer sich nicht an Abmachungen hält, sich ihm in den Weg stellt, wird aus dem Weg geräumt. Da werden keine großen Worte gemacht.
Es sind einfach zu viele Eingeweihte und Mitwisser, die auf der Bildfläche erscheinen. Jeder hat seine eigenen Ziele im Hinterkopf, die es zu verfolgen gilt. So wird Parkers Plan immer wieder über den Haufen geworfen. Er muss improvisieren und macht das gut.
Man fühlt sich als Leser direkt mit in den Krimi einbezogen. Man fühlt mit. Der hintergründige, oftmals sehr trockene Humor kommt gut an. Der Autor sorgt für immer neue Überraschungen und damit für den perfekten Spannungsbogen. Seine Art zu schreiben gefällt. Die Handlung ist sehr gut vorstellbar. Ganz großes Kino!

Rezension von Heike Rau

Richard Stark
Keiner rennt für immer
Aus dem Amerikanischen von Nikolaus Stingl
288 Seiten, Klappenbroschur
Paul Zsolnay Verlag
ISBN-10: 3552054634
ISBN-13: 978-3552054639
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Lisa Gardner: Kühles Grab

Lisa Gardner: Kühles Grab

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Bobby Dodge, Detektive der Staatspolizei von Massachusetts wird in der Nacht von seiner Vorgesetzen D. D. Warren aus dem Bett geholt. Für Bobby, eben am Tatort angekommen, werden Erinnerungen an einen alten Fall wach. Auf dem Gelände des ehemaligen Boston State Mental Hospital, wurde eine unterirdische Kammer mit sechs Kinderleichen entdeckt. Eine von ihnen wird anhand eines Anhängers identifiziert.
Annabelle liest in der Zeitung, dass die Polizei glaubt, dass sie tot ist und meldet sich. Sie erzählt von ihrer Familie, ihren Eltern, mit denen sie immer auf der Flucht war. Das Medaillon hat sie ihrer besten Freundin Dori Petracelli gegeben, weil sie es nicht behalten durfte und sie dann wegen eines fluchtartigen Umzuges nie wieder gesehen.
In Verdacht, die Morde begangen zu haben, fallt Richard Umbrio. Auch er hatte ein Mädchen entführt und in eine Erdgrube gesperrt. Sie wurde jedoch gefunden und hat überlebt. Umbrio saß zum Zeitpunkt der späteren Morde im Gefängnis.
Nach und nach finden die Ermittler heraus, warum die Eltern von Annabelle so oft umgezogen sind. Offenbar fürchteten sie um das Leben ihrer Tochter. Möglicherweise musste Annabelles Freundin sterben, weil der Täter ihrer nicht mehr habhaft werden konnte. Der Mörder ist auf freiem Fuß und möglicherweise immer noch hinter Annabelle her.

Es ist sicher kein Vergnügen, einen Krimi zu lesen, in dem kleine Mädchen Opfer eines pädophilien Serienkillers geworden sind. Doch die Autorin spielt nicht um jeden Preis mit den Gefühlen ihrer Leser. Sie setzt das Hauptaugenmerk nicht auf die Opfer, sondern auf die Ermittlungsarbeiten. Und die sind wirklich spannend. Dennoch kommt das kalte Grausen hoch, denn die Aufklärung des Falls gestaltet sich alles andere als einfach. Puzzlestein für Puzzlestein wird mühsam zusammengesetzt. Immer mehr Details kommen ans Tageslicht, aber ohne dass das Buch für den Leser vorhersehbar wird. So wird die Spannung bis zum Ende des Buches gehalten.
Sehr interessant gestaltet sind die Figuren des Buches. Das Ermittlerteam, hier insbesondere Bobby und D. D. sind sehr eigenwillige Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten, die auch mal aneinandergeraten.
Interessant ist auch Annabelle, deren Vergangenheit und wahre Identität lange ein Geheimnis bleibt. Hier tappt nicht nur die Polizei im Dunklen. Annabelle selbst kann keine Auskunft geben. Sie weiß nicht, warum ihre Eltern immer wieder geflüchtet sind und die Identität gewechselt hat. Ihre Eltern können keine Auskunft geben, da sie nicht mehr am Leben sind.
Es gibt Bücher, deren Lektüre ist ermüdend. „Kühles Grab“ dagegen macht munter. Es ist eine Herausforderung für den Leser, selbst zu überlegen und Schlüsse aus den Ermittlungsarbeiten zu ziehen. Die Autorin legt die Fährten geschickt, auch wenn es dem Leser bald so vorkommt, als hätte er keine Chance, denn Fall noch vor Abschluss der Ermittlungen zu lösen. Kurzum, man wird gut und anspruchsvoll unterhalten.

Rezension von Heike Rau

Lisa Gardner
Kühles Grab
Aus dem Amerikanischen von Ursula Walther
360 Seiten, gebunden
Rütten & Loening
ISBN: 978-3352007552
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