Gesund ohne Pillen

Gesund ohne Pillen

Die Alternativmedizin hat mittlerweile einen großen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Viele Menschen setzen auf Akupunktur, Homöopathie, Chiropraktik oder Pflanzenmedizin, auch wenn es hier eine breite Front von Skeptikern gibt. Schulmediziner haben nicht immer Verständnis für diese Arten der Behandlung, sehen sie bestenfalls als Ergänzung an. Die Meinungen über die Alternativmedizin gehen also weit auseinander.

Die Autoren haben es sich zur Aufgabe gemacht einen streng wissenschaftlichen Blick auf die alternativen Behandlungsverfahren zu werfen. Sie unterziehen die alternativen Therapien einer gewissenhaften Prüfung und ziehen alle wissenschaftlichen Erkenntnisse heran, die sie recherchieren konnten. Die Alternativmedizin kommt dabei sehr schlecht weg. Bis auf einige ganz wenige wirkliche Heilmöglichkeiten, reduzieren sich die Erfolge der Alternativmedizin auf den Placebo-Effekt. So ergibt es die Auswertung der bisher erfolgten wissenschaftlichen Studien. Es wird den Patienten also etwas vorgemacht, nicht zuletzt, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen, so die Autoren.

Skeptiker der Alternativmedizin finden mit diesem Buch also Bestätigung. Für die Befürworter dürfte das Buch schwere Nebenwirkungen haben. Selbst wenn es meist nur der Placebo-Effekt ist, der für die alternativen Heilmethoden spricht, so kann man darauf nach der Lektüre des Buches auch nicht mehr bauen. Jegliche Hoffnung wird einem mit dem Buch genommen.

Nicht jeder wird diese streng wissenschaftliche Sicht hinnehmen wollen. Dem gegenüber stehen die vielen positiven Erfahrungen, die Menschen mit der Akupunktur oder der Homöopathie gemacht haben. Das geht, auch wenn es im Buch schon mal leise Erwähnung findet, unter.
Im Buch wird vor allem auf Akupunktur, Homöopathie, Chiropraktik und die pflanzliche Medizin geschaut. Tatsächlich gibt es neben den mittlerweile auch teilweise von den Krankenkassen anerkannten Heilmethoden aber auch solche, vor denen die Autoren warnen wollen, weil sie ihrer Ansicht nach gefährlich für den Menschen sind. Es gibt einen kurzen Leitfaden zu diesen nicht so ganz bekannten alternativen Heilmethoden wie Geistheilung, die Therapie mit Nahrungsergänzungsmittel, Zelltherapie, Sauerstoffstherapie und so weiter. Dem Leser wird deutlich gemacht, was aus streng wissenschaftlicher Sicht von diesen Heilmethoden zu halten ist und wo Gefahren zu sehen sind.

Was fehlt, ist der Vergleich mit der Schulmedizin. Im Buch werden zum Beispiel die Nebenwirkungen von Kräutermedizin sehr drastisch dargestellt, so als hätten Medikamente, die Schulmediziner verschreiben keine Nebenwirkungen.
Es bleiben ohnehin viele Fragen offen. Die Informationen über die Umstände der Studien sind zu oberflächlich dargestellt. Man kann sich kein genaues Bild machen, müsste hier bei Interesse weiterrecherchieren. Immer wieder möchte man ein Aber einwenden. Aber Zwischenrufe, das merkt man schnell, würden die Autoren ohnehin nicht gelten lassen.
Wie mit dem Leser umgegangen wird, gefällt nicht. Wer an seinen positiven Ansichten zur Alternativmedizin festhalten möchte, wird schon im Vorfeld als engstirnig bezeichnet.
Die Frage ist doch, warum so viele Menschen sich teilweise von der Schulmedizin abwenden oder zumindest ergänzend alternative Heilmethoden in Betracht ziehen. Und wenn jemand gute Erfahrungen damit gemacht hat, auch wenn es sich hier „nur“ um den Placebo-Effekt handelt, ist für manchen sicher nichts dagegen einzuwenden.
Mit dem Buch entsteht ein ungeheurer Diskussionsbedarf. Die Zweifel sind größer als das Einsehen. Aber damit muss der Leser alleine fertig werden.

Rezension von Heike Rau

Simon Singh / Ezard Ernst
Gesund ohne Pillen
Was kann die Alternativmedizin?
400 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag
ISBN: 978-3446233010
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Nachtgeschwister

Nachtgeschwister

Es lag auf dem Wühltisch einer Buchhandlung. Ein kleines unscheinbares Buch, geschrieben von Jacob Stumm. Als sie dann das Buch aufschlägt, verändert sich die Welt für sie. Der Dichter schreibt ihr aus der Seele mit seiner Sehnsucht von einem anderen Leben. Er ist so nah und doch so unerreichbar, lebt er doch drüben in der DDR. Sie versucht Kontakt über den Verlag aufzunehmen, wartet umsonst auf Antwort. Über Umwege kommt sie doch noch an seine Adresse in Leipzig. Sie schreibt ihm direkt. Schließlich ist sie auch eine Autorin. Jacob Stumm antwortet nicht. Aber vielleicht, so denkt sie, darf er der westdeutschen Kollegin auch gar nicht antworten.
Sie ist erstaunt, als sie seine Telefonnummer über die Auskunft erhält. Es ist schwer durchzukommen und lange Zeit geht er nicht ran. Und dann, als er es endlich tut, sagt sie nichts, findet seine Stimme abstoßend.
Dann kommt ein Brief von ihm. Seine Arbeit wird ihn nach Westdeutschland führen. Sie wird ihn also kennen lernen. Und er wird bleiben, obwohl sie noch mit Paul zusammen ist.

Eine junge Frau entwickelt eine Faszination für einen Mann, den sie nicht kennt. Sie setzt alles daran, mit ihm zusammenzukommen. Die Umstände sind nicht ideal. Sie weiß nichts vom Leben im Osten und er nichts vom Leben im Westen. Missverständnisse sind vorprogrammiert. Sie begegnet nicht dem Mann, den sie sich in ihrer Fantasie vorgestellt hat. Aber sie hofft, dem Dichter in Jacob Stumm noch zu begegnen. Für sie und auch für ihn beginnt ein Leidensweg. Sie können nicht miteinander und auch nicht ohne einander. Sie lieben und sie hassen sich.
Geschrieben ist der Text aus der Sicht der Frau. Einer Frau, die ihre Gefühle akribisch analysiert und hinterfragt.
Es ist nicht unbedingt ein Vergnügen, das Buch zu lesen. Es berührt zutiefst und stimmt nachdenklich. Die Figuren wirken schwerfällig, sind nicht fähig sich zu ändern oder anzupassen.
Der Titel ist sehr passend gewählt. Nachts, ohne die Belastungen des Alltags, lässt sich die Liebe für beide leichter leben, als am Tag.

Rezension von Heike Rau

Natascha Wodin
Nachtgeschwister
240 Seiten, gebunden
Verlag Antje Kunstmann
ISBN: 978-3888975608
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Wildkräuter

Wildkräuter

Wildkräuter sind geschmacksintensiv, vitamin- und nährstoffreich und haben eine gute Wirkung auf die Gesundheit. Sie wachsen auf der Wiese oder am Wegrand und sind kostenlos zu haben. Das Sammeln der Wildkräuter kann man mit einem schönen Spaziergang verbinden. Es reicht aber auch ein Gang in den eigenen Garten. Manches, was man für Unkraut hält, kann man in der Küche verwenden.

Das Buch ist nach Jahreszeiten untergliedert. Bärlauch, Sommer-Linde, Gänseblümchen, Veilchen, Vogelmiere, Hirtentäschelkraut, Löwenzahn, Schlehe, Kornelkirsche und vieles mehr wird gesammelt und in der Küche verarbeitet.
Die Rezepte sind wirklich außergewöhnlich. Lindensalat, mit Taubnessel gefüllte Pfannkuchen, Huflattichrührei, Blumenstraußsalat, Vogelmierenspinat, Löwenzahnkaffee sind interessante Kreationen. Man bekommt direkt Lust zum Ausprobieren.
Man erfährt aber auch, wie man ein Gewürzsalz, einen Holundersirup, eine Wildfruchtkonfitüre oder Teemischungen herstellt.

Die verschiedenen Wildkräuter werden in Wort und Bild vorgestellt. Auch die Heilwirkung wird herausgestrichen. Natürlich erfährt man auch alles, was man über das Sammeln wissen muss. Es werden viele bekannte Wildkräuter verwendet, so dass auch Anfänger ein breites Betätigungsfeld finden können, ohne Angst haben zu müssen, eine Pflanze mit einer anderen zu verwechseln. Die Rezepte sind sehr gut nachvollziehbar. Es gibt viele schöne Fotos zu den Gerichten. Die Vielfalt, mit der Wildkräuter verwendet werden können, überrascht. Die Autorin überzeugt mit ihrer Kreativität und ihrer Experimentierfreudigkeit. Man lernt eine Menge über Wildkräuter.

Rezension von Heike Rau

Marlies Busch
Wildkräuter
65 Seiten, 53 Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN: 978-3-8001-5846-1
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Und morgen bin ich dran

Und morgen bin ich dran

Der Vorstandsvorsitzende und elf Manager und Managerinnen haben sich zu einem Meeting versammelt. Das Zuhören fällt den Anwesenden schwer. Die Ausführungen des Vorstandsvorsitzenden langweilen. Und trotzdem arbeitet es in den Köpfen. Man gibt sich seinen Fantasien hin, beobachtet die Anwesenden und macht sich Zukunftssorgen. Die Verringerung der Belegschaft ist nämlich ein Punkt, der angesprochen wird und in die Gedanken der Anwesenden einfließt.

Jede Person wird im Buch Platz eingeräumt. Die Gedanken kommen auf den Tisch. Es ist eine Art Entblößung, die da dem Leser aufgetischt wird. Meyer zum Beispiel steht unter Beruhigungsmitteln. Pujols Gedanken werden überlagert von sexuellen Fantasien, was aber noch nichts gegen die Mordfantasien von Stoeffer ist. Die Brémont ist tödlich gelangweilt, hadert mit ihrer Figur und ihren Rückenschmerzen. Tissier schiebt einen Haufen privater und gesundheitlicher Probleme vor sich her. Selbst der Vorstandsvorsitzende steht unter Druck. Sein Magen macht ihm zu schaffen.

Sie arbeiten zusammen, aber sie halten nichts voneinander. Jeder ist sich selbst der Nächste. Jeder spielt nach außen hin eine Rolle. Das bedeutet aber nicht, dass die anderen dies nicht durchschauen.
Teilzuhaben an diesen zutiefst privaten Gedanken, ist natürlich äußerst interessant. Man liest das Buch mit Spannung, aber auch mit Entsetzen. Die Schicksale die hier präsentiert werden, sind tragisch. Private und berufliche Probleme können einen Menschen erdrücken. Aber nicht jeden, wie der Autor beweist. Es gibt da zwei Personen, die es verstehen, den Leser zu überraschen. Kurz und gut, man muss das Buch einfach lesen. Es ist wirklich sagenhaft!

Rezension von Heike Rau

Laurent Quintreau
Und morgen bin ich dran
Aus dem Französischen von Oliver Ilan Schulz
Unionsverlag
184 Seiten, gebunden
ISBN: 978-3293003989
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Perfekt fotografieren

Perfekt fotografieren

Mit einer Digitalkamera fotografieren, kann jeder. Man nimmt einfach die Automatik-Funktion. Ob man mit dem Bild dann zufrieden ist, ist eine andere Sache. Auf dem kleinen Display sieht das Foto vielleicht noch gut aus. In der Vergrößerung ausgedruckt oder auf dem Computer dargestellt, sieht man dann aber doch, dass man es hätte besser machen können. Nur wie? „Perfekt fotografieren“ ist das ideale Einsteigerbuch hierzu.

Schon das erste Kapitel macht Lust auf mehr. Man sieht hier eine Vielzahl verschiedener Fotos, die alle vom Autor kommentiert werden. Oftmals werden auch mehrere Fotos gegenübergestellt, die mit unterschiedlichen Kameraeinstellung fotografiert wurden. Man hat also den direkten Vergleich, was das Bild besser macht und was nicht. Der Autor spart nicht mit Ratschlägen und Tipps, die die Qualität eines Fotos verbessern. Selbst die nachträgliche Bildbearbeitung wird angesprochen.

Betrachtet werden im Verlauf des Buches ganz verschiedene Aufnahmesituationen. Es ist also egal, ob man gern alles fotografiert, was einem vor die Linse kommt oder ob man sich auf das Fotografieren von Landschaften, Tieren, Veranstaltungen usw. beschränkt. Auch wer einfach nur bessere Bilder von seiner Familie und auch Urlaubserlebnissen machen will, ist mit dem Buch bestens beraten. Man kann sich direkt an die Vorgaben im Buch halten. Es wird erklärt welche Einstellungen man an der Kamera für eine bestimmte Situation vornehmen muss. Diese Einstellungen sind eine Orientierungshilfe. Man findet ja nie die gleichen Umstände vor. Wer möchte, kann also auch experimentieren und manuell Einstellungen vornehmen.

Man muss die Zielgruppe hier genau definieren. Das Buch ist bestens geeignet für Besitzer einer digitalen Kompaktkamera, die nicht nur verschiedene Betriebsarten hat, sondern auch eigene Einstellmöglichkeiten zulässt, mit denen man experimentieren kann. Mit Hilfe des Buches kann man eine Menge lernen. Man schaut dem Profi direkt über die Schulter und profitiert von seinen Erfahrungen. Die Begeisterung des Autors für das Fotografieren ist immer spürbar. Und das wirkt ansteckend! Nicht zuletzt ist das Buch auch ein Bildband. Es macht einfach Spaß, sich von den gut gelungenen Fotos inspirieren zu lassen.

Rezension von Heike Rau

Tom Ang
Perfekt fotografieren
So machen Sie die besten Fotos mit Ihrer Digitalkamera
384 Seiten, gebunden
Dorling Kindersley Verlag
ISBN: 978-3831011629
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Taschenatlas Ziergräser

Taschenatlas Ziergräser

Ziergräser sieht man immer wieder in Gärten, Parks und auch in der freien Natur. Sie machen sich sehr schön im Ufer eines Teiches oder auch in einer Staudenrabatte. Wer diese Pflanzen kennen lernen möchte, kann dies mit dem vorliegenden Buch tun. 188 Ziergräser werden hier porträtiert. Man kann sich zunächst einmal mit der Einführung beschäftigen. Hier wird herausgestrichen, welche Bedeutung die Gräser für den Menschen haben. Manche dienen dem Menschen als Nahrungsquelle, andere spielen eine besondere Rolle bei der Gartengestaltung. Dann werden die Gräser in einem Überblick vorgestellt, unterteilt in Süß- und Sauergräser. Man lernt, welche Ansprüche Gräser haben und wie sie im Garten verwendet werden. Hier wird auf verschiedene Arten eingegangen. Auch Pflegemaßnahmen werden erörtert.

Die Pflanzenporträts sind sehr übersichtlich gestaltet. Je zwei findet man auf einer Seite. Oben das Bild, dann die Schnellübersicht mit Symbolen. Man sieht den wissenschaftlichen Namen und die deutschen Bezeichnungen und darunter den Text mit den Unterpunkten: Heimat, Wuchsform, Blatt, Blüte, Standort, Lebensbereiche, Verwendung, Vermehrung und Besonderes. Zu jeder Pflanze gehört ein Foto. An Fotomaterial wünscht man sich allerdings mehr. Von manchen Pflanzen sieht man nur Details und nicht das Gras im Ganzen. Andere Pflanzen sieht man im Ganzen, aber wiederum keine Details, auch nicht in Form von Zeichnungen. Um sich einen Überblick zu verschaffen, reicht es aber. Man muss sich dann eben verstärkt an den schriftlichen Beschreibungen orientieren. Diese sind kurz gehalten, aber äußerst aussagekräftig. Für Gartenbesitzer und Interessierte ist das Buch damit ein interessanter Pflanzenführer.

Rezension von Heike Rau

Martin Haberer:
Taschenatlas Ziergräser
128 Seiten, 214 Farbfotos, 1 Zeichnung
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN 978-3-8001-5683-2
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Britta Schwarz: Die wirklich wahre Geschichte von Hänsel und Gretel

Britta Schwarz: Die wirklich wahre Geschichte von Hänsel und Gretel

Das Märchen von Hänsel und Gretel kennt sicher jedes Kind. Im Buch wird es noch einmal auf eine sehr modere Weise erzählt. Ob diesem Märchen wohl etwas Wahres zugrunde liegt? Die Autorin betrachtet die Geschichte auch noch aus einem anderen Blickwinkel. In ihrem Buch kommt die Hexe zu Wort. Was sie zu berichten hat, verblüfft. Hänsel und Gretel haben ihrer Stiefmutter das Leben schwer gemacht. Sie sind nicht ausgesetzt wurden, vielmehr sind sie weggelaufen. So kamen sie ans Hexenhäuschen. Die Hexe ist eine Freundin ihrer Stiefmutter und hat sich sogleich der Kinder angenommen und mit ihrem Hexen-Handy die Stiefmutter benachrichtigt. Die Wartezeit verbrachten die Kinder damit, die Hexe zu ärgern. Die Sache geht für die Hexe nicht gut aus.

Wie ein Krimi wird der Fall „Hänsel und Gretel“ hier aufgerollt. Die Kinder müssen entscheiden, wem sie mehr glauben. Hänsel ist genauso überzeugend wie die Hexe. Kinder lernen, dass manche Geschichte zwei Seiten hat. Es kommt auf die Perspektive an, aus der man das Geschehen betrachtet. Das Buch bildet damit die Grundlage für Diskussionen mit den Kindern, die erst lernen müssen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Auch ein Vergleich dieser modern gehaltenen Geschichte mit älteren Märchenbüchern bietet sich an. Ein klein wenig verliert das Märchen damit nämlich an Faszination. Diese ganz besondere Zauber, der alten Märchen innewohnt, ist leider verloren gegangen.

Rezension von Heike Rau

Britta Schwarz
Die wirklich wahre Geschichte von Hänsel und Gretel
Ein Märchen aus zwei Perspektiven
Illustrationen von Iris Hardt
32 Seiten, gebunden
ab 5 Jahren
Annette Betz Verlag
ISBN: 978-3219113198
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Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer: Ganz nach unserem Geschmack

Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer: Ganz nach unserem Geschmack

Wieder gibt es ein neues Begleitbuch zur „Servicezeit: Essen & Trinken“. Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer präsentieren eine Vielzahl abwechslungsreicher Rezepte.
Es geht gleich sehr interessant los mit „Mitternachtssuppen“. Die sollen Partygästen neuen Schwung geben. Man findet hier ein tolles Rezept für Russische Soljanka.
Mit „Dampfnudeln & Krapfen“ geht es weiter. Nachbacken kann man zum Beispiel mit Marmelade gefüllte Buchteln.
Dem Ingwer wird wegen seines Gesundheitswertes ein eigenes Kapitel gewidmet. Die Créme Caramel mit Ingwer ist mal etwas anderes.
Einem Gericht eine geschmacklich interessante Note verleihen, kann man auch mit Balsamico-Essig. Der Ziegenkäse mit Rucola bekommt damit ein ganz besonderes Aroma.
Schnell gemacht sind gefüllte Pfannkuchen. Süß mit Quarkfüllung oder pikant mit Hackfleischsoße mag sie sicher jeder.
Wer Frischkäse liebt, wird sich über das nächste Kapitel freuen. Beim Ziegenkäsknödel mit Spinat spielt der Frischkäse die Hauptrolle.
Wer Gäste zwanglos bewirten möchte, kann Fingerfood anbieten. Von den Hackfleischbällchen mit Aioli oder Wasabi-Dip wird wohl nichts übrig bleiben.
Gebacken wird natürlich auch. Knuspertürmchen zum Beispiel oder auch eine Mohn-Himbeer-Torte.
Ein weiteres Kapitel ist dem Kochen mit Kindern gewidmet. Hier findet man Lina Maries Eiersalat und Magnus’ Kartoffelpuffer.

Im Buch gibt es noch viele weitere Rezepte. Die Vielfalt zeigt sich schon in den unterschiedlichen Kapiteln. Insgesamt siebzehn sind es und zu jedem gehören einige ausgewählte Rezepte. Diese sind gut nachvollziehbar und mit viel Bildmaterial versehen, das nicht unnötig aufgestylt wurde und damit echt wirkt. Gut gefallen die Tipps und Ratschläge, die Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer geben. Ganz nebenbei erhält man auch eine kleine Warenkunde. Und man kann sich daran wagen, einmal Neues auszuprobieren. Das Kochen wird als unkompliziert dargestellt. Das Koch-Duo motiviert, einfach auszuprobieren, wozu man Lust hat. Man kann die Gerichte also auch ganz nach dem eigenen Geschmack abwandeln.
Das Buch dürfte jeden Hobbykoch ansprechen. Alltagsküche wird genauso präsentiert wie Besonderes für festliche Anlässe wie etwa das Weihnachtsfest. Diese Rezepte sollte man sich also auf keinen Fall entgehen lassen. Das schön gestaltete Buch eignet sich auch gut zum Verschenken.

Rezension von Heike Rau

Martina Meuth / Bernd Neuner-Duttenhofer
Ganz nach unserem Geschmack
Begleitbuch zur WDR Servicezeit: Essen & Trinken
208 Seiten, gebunden
Egmont Vgs
ISBN: 978-3802536625
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Matthias Sodtke: Der Osterfrosch

Matthias Sodtke: Der Osterfrosch

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Es ist kurz vor Ostern, als Nulli und Priesemut einen Eilbrief aus dem Oberosteramt Osterode bekommen. Der für Oma Bär zuständige Osterhase ist krank und nun wird Ersatz gesucht. Aber nicht nur Nulli soll einspringen, auch Priesemut ist gefragt. In der Not würde das Oberosteramt nämlich auch einen Osterfrosch akzeptieren. Dazu setzt sich Priesemut eine Haube mit Osterhasenohren auf. Die Ostereier bringt Oma Bär vorbei. Die Hälfe davon wird ausgeblasen und bemalt und auch die Eier, die später gegessen werden sollen, bekommen einen schönen Anstrich. Bald ist der Busch vor Oma Bärs Haus geschmückt. Die restlichen Eier werden im Garten versteckt. Weil Nulli und Priesemut so tolle Arbeit geleistet haben, macht Oma Bär leckere Ostereierpfannkuchen.

Im Buch findet man nicht nur eine schöne Geschichte. Kleine Kinder bekommen nämlich direkt Anleitung zum Ostereiergestalten. Es gibt entsprechende Malvorlagen und Bastelanleitungen. Mit Nulli und Priesemut zusammen das Osterfest vorzubereiten, macht sehr viel Spaß. Die von Frosch und Hase bemalten und in Oma Bärs Garten versteckten Ostereier kann man dann auch direkt suchen. Auf einer Doppelseite ist der Garten aus der Vogelperspektive dargestellt. Direkt nachbacken kann man auch die Ostereierpfannkuchen. Das Rezept steht im Buch. Und wenn man sich die Gesichter von Nulli und Priesemut beim Essen anschaut, sieht man, wie gut diese schmecken. Sehr schön gestaltet ist auch die letzte Seite. In der Zeitung, dem Osteroder Osterboten, werden Nulli und Priesmut nämlich erwähnt. Es gibt sogar ein Interview mit dem „Osterfrosch“.

Fazit: Ein tolles Kinderbuch, das in keiner Familie fehlen sollte!

Rezension von Heike Rau

Matthias Sodtke
Der Osterfrosch
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab 4 Jahren
Lappan Verlag
ISBN: 978-3830311461
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Blütenküche

Blütenküche

Viele Blüten sind essbar. Man braucht sich nur in der Natur oder dem eigenen Garten zu bedienen. Kamille, Ringelblume, Schafgarbe, Pfefferminze oder Weißdorn findet man in vielen Kräuterteemischungen. Aber man kann die Blüten noch vielfältiger einsetzen. Die Autorin beschreibt zunächst wie man Blüten richtig sammelt, trocknet und aufbewahrt. Aber auch frisch finden die Blüten Verwendung. Gänseblümchen kommen aufs Butterbrot, Huflattich in den Honig. Kapuzinerkresse wird in Essig angesetzt, Lavendel wird zu Sirup verarbeitet. Aus Löwenzahn wird Salat und Majoran kommt an die Kartoffeln. Mit Pfefferminze wird ein Likör hergestellt und Rot-Klee kommt an den Wiesenreis. Mit Wiesen-Schaumkraut wird ein Blumenquark zubereitet und Veilchen kommen an die Bowle.

Die Rezepte sind nicht schwierig nachzumachen. Oft entsteht aber etwas ganz Besonderes oder geschmacklich Überraschendes. Es macht Spaß, Blüten in der Küche einzusetzen. Damit beim Sammeln der Blüten nichts schief geht, gibt es Pflanzenporträts. Die Beschreibungen sind sehr ausführlich gehalten. Manchmal reicht aber das angebotenen Bildmaterial nicht aus, um Pflanzen zweifelsfrei identifizieren zu können. Beispielsweise dann, wenn die Pflanze nur aus der Ferne zu sehen ist. Der Gesundheitswert einer jeden Pflanze wird herausgestrichen. Man tut sich mit der Blütenküche also auch etwas Gutes.
Für kleine Schleckermäulchen gibt es eine extra Seite. Mit Kindern Blüten zu sammeln, um dann daraus Blüten-Eiswürfel herzustellen, ist eine tolle Erfahrung für die Kleinen.
Auch von der Aufmachung gefällt das Buch sehr gut. Es ist ansprechend gestaltet und mit viel Bildmaterial versehen. Hier beeindruckt die Farbenvielfalt der Blüten. Zu jedem Kraut und zu jeder Blume gibt es mehrere Rezepte. Diese Auswahl kommt gut an.

Rezension von Heike Rau

Ursel Bühring
Blütenküche
farbenfroh – dekorativ – lecker
64 Seiten, broschiert
Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
ISBN: 978-3800158300
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