Die Neurodermitis-Detektive

Die Neurodermitis-Detektive

Lizzie hat rote Stellen an den Ellenbogen und den Kniegelenken. Diese Ekzeme jucken oft sehr. Lizzi macht das wütend. Sie weiß nicht, was sie tun kann, damit das Jucken aufhört. Lizzie fühlt sich allein gelassen mit ihren Problemen. Ihr Mutter hat kaum Zeit für sie, weil sie sich um den kleinen Bruder kümmern muss.
Eines Tages, als das Mädchen im Kindergarten mit den Kaninchen spielt und dabei niesen und sich kratzen muss, fragt Lars, ob Lizzie Neurodermitis hat. Lizzie wundert sich, dass er davon etwas weiß, bis sie erfährt, das Lars selbst Neurodermitis hat. Allerdings findet er die Krankheit weniger schlimm. Er erzählt Lizzie, dass er ein Neurodermitis-Detektiv ist und mittlerweile weiß, was ihm schadet und was nicht. Das findet Lizzie total spannend. Auch die vielen Tipps, die Lars ihr gibt, helfen dem Mädchen weiter.

Mit Hilfe dieses Bilderbuches können Kinder lernen, wie man mit Neurodermitis besser umgehen kann. Die Kinder können direkt von Lizzie und Lars lernen und sich so Linderung verschaffen. Lars weiß schon Bescheid und steht mit Rat und Tat zur Seite, während Lizzie noch lernen muss.
Ein Neurodermits-Detektiv zu sein, ist eine spannende Sache. Das Buch regt dazu an, sich mit dem eigenen Körper zu beschäftigen. So kann man der Neurodermitis doch eine ganze Menge entgegensetzen. Hilflosigkeit weicht der Erkenntnis. Das Buch zeigt aber auch, dass man nicht alleine ist mit dieser Krankheit. Auch andere Kinder sind betroffen. Das tröstet ein wenig.

Die Geschichte lässt sich sehr gut vorlesen. Die Informationen im Text sind genau auf Kindergarten- und Vorschulkinder abgestimmt. Sachverhalte werden sehr verständlich erklärt. Sehr gut gefallen auch die farbenfrohen Zeichnungen. Kinder können sich auch gut eine Weile alleine mit dem Buch beschäftigen.

Rezension von Heike Rau

Dagmar H. Mueller
Die Neurodermitis-Detektive
Mit Illustrationen von Mathias Weber
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
Annette Betz Verlag
ISBN: 978-3219113266
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Und dann kam Luna

Und dann kam Luna

Christine und Jonas haben sich den Traum vom Haus auf dem Lande erfüllt. Zu ihrem Glück fehlt jetzt nur noch ein Hund. Ganz einfach gestaltet sich die Suche nicht. Beinahe geben die beiden auf. Doch dann kommt Luna. Sie ist ein halbes Jahr alt, mittelgroß und stammt aus Italien. Und von Anfang an verhält sie Luna nicht, wie erwartet. Sie ist kein bisschen verschmust, phasenweise sogar richtig muffelig. Und beim Futter ist sie unglaublich wählerisch. Ins Auto geht sie auch nicht.
Ein Hundecoach, der sich auf Reden beschränkt, diagnostiziert zu viel Liebe für den Hund, der mit Rückzug reagiert. Auch sollten Partnerschaftsprobleme geklärt werden. Das gibt zu denken.
Doch dann lebt sich Luna ein und alles wird besser. Luna erweist sich als neugierige und gelehrige Hündin.

Christine Brügge beschreibt in ihrem Buch das Leben mit einem Hund. Sie erzählt von den Sorgen und Nöten, von besonderen Begebenheiten, von witzigen Situationen, aber auch vom ganz Alltäglichen. Manches beschreibt sie überspitzt mit ganz viel Ironie. Das gleitet schon mal ins Theatralische ab. Aber wenn man selbst Hundebesitzer ist, weiß man, was sie meint, kann ihre Gefühle gut nachvollziehen.
Das Buch liest sich gut. Es ist unterhaltsam. Christine Brügge hat Ahnung von Hunden. Sie kennt die Probleme, die Hundebesitzer plagen. Man kann dem Buch Tipps und Tricks entnehmen, die das Zusammenleben mit einem Hund erleichtern, gerade wenn man einen sehr eigenwilligen Hund hat, wie Luna einer ist. Das Buch zeigt auch, was man mit bedingungsloser Liebe zum Tier erreichen kann.

Rezension von Heike Rau

Christine Brügge
Und dann kam Luna
192 Seiten, gebunden
Franckh-Kosmos Verlag
ISBN: 978-3440116722
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Der kultivierte Wolf

Der kultivierte Wolf

Der Wolf ist auf der Wanderschaft. Eines Tages kommt er in eine kleine Stadt. Er ist ausgesprochen hungrig und hofft in der Nähe des Bahnhofs Beute machen zu können. Als er über einen Zaun blickt, sieht er ein Schwein, eine Ente und eine Kuh, die in der Sonne sitzen und lesen. Brüllend rennt er auf die Tiere zu. Die Hasen und die Hühner, die auch auf dem Hof leben, rennen davon. Ente, Schwein und Kuh schenken dem Wolf keine Beachtung. Er will wissen, was mit den Tieren los ist. Haben sie keine Angst vor ihm, dem großen gefährlichen Wolf? Offensichtlich nicht. Und den Wolf schicken sie davon, er ist nicht kultiviert. Dummheit lässt der Wolf sich nicht gerne nachsagen. So beschließt er, es den Tieren zu zeigen. Auch er will lesen lernen.

Ist man gebildet, kommt man besser durchs Leben, so die Botschaft der Autoren. Lesen zu lernen ist wichtig. Das wird Kinder mit diesem Buch vermittelt. Damit kann man Eindruck machen und nicht mit rüpelhaftem Verhalten. Das Buch bietet damit viel Gesprächsstoff für Eltern und ihre Kinder. Der Wolf erreicht sein Ziel nämlich nicht von heute auf morgen. Er muss auch lernen Rückschläge einzustecken. Doch mit Ehrgeiz und Ausdauer gelingt ihm sein Vorhaben schließlich.
Besonders ausführlich gehalten, ist die Geschichte nicht. Es bleibt viel Raum für Fragen und Gedanken zum Thema. Ergänzt wird die Geschichte von aussagekräftigen Zeichnungen. Den Wolf und seine Veränderungen im Verhalten und der Körpersprache zu verfolgen, macht sehr viel Spaß. Weil er sein draufgängerisches Verhalten ablegt, findet er endlich Freunde und ist nicht mehr allein.

Rezension von Heike Rau

Becky Bloom / Pascal Biet
Der kultivierte Wolf
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab 4 Jahren
Lappan Verlag, Oldenburg
ISBN: 978-3830311393
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Bruce Coville: Mr Morleys Monster

Bruce Coville: Mr Morleys Monster

Auf dem Flohmarkt auf Morley Manor, entdecken die Geschwister Anthony und Sarah eine Zigarrenkiste. Anthony könnte sie gut zum Aufbewahren von Sammelkarten nutzen. Die Kinder können allerdings nicht in die Kiste hineinsehen, sie ist abgeschlossen. Zuhause macht Anthony sich an die Arbeit. Es erweist sich als ausgesprochen schwierig, die Kiste aufzubekommen. Irgendetwas stimmt damit nicht. Unter dem Deckel ist ein zweiter Deckel, auf dem eine merkwürdige Warnung steht. Das hält Anthony aber nicht davon ab, weiterzumachen. Unter dem zweiten Deckel befinden sich Fächer mit seltsamen Figuren. Jedes dieser Fächer ist mit einem Namen beschriftet. Anthony nimmt eine der Monster-Figuren mit ins Bad, weil seine Schwester Hilfe beim Baden des Äffchens braucht. Ein paar Wasserspritzer bekommt die Figur mit Namen Albert ab. Das Wasser wirkt Wunder. Es sieht aus, als ob die Finger der Figur lebendig werden wollten. Die Kinder machen die ganze Figur nass, so dass das Monster zum Leben erwacht. Das ist richtig gruselig. Das Monster besteht zu allem Übel auch noch darauf, die anderen Figuren zu erwecken. Die Kinder tun es dennoch, die Monster sind schließlich klein. Doch sie wollen nach Hause, weil sie nur dort wieder groß werden können. Auf Morley Manor gibt es ein Labor, dass dafür genutzt werden soll. Doch das große alte Haus steht kurz vor dem Abriss. Eine Nacht bleibt gerade noch.

Das Buch beginnt wirklich spannend. Am Anfang ist es auch noch sehr humorvoll. Der Spaß beim Lesen bleibt natürlich, aber die Geschichte wird immer unheimlicher und gruseliger. Man wird mit schrecklichen Gestalten konfrontiert, die übles im Sinn haben. Und das sind nicht Mr Morleys Monster. Was den Kindern passiert, ist unglaublich. Aliens wollen die Macht ergreifen, wollen Leichen ihrer Krieger mit den Geistern der Erde wiederbeleben. Hier gleitet das Buch ins Makabere ab. Da kommt Gänsehautgefühl beim Lesen auf und man muss Nervenstärke beweisen.
Der Autor zeigt seine ganze Fantasie. Als Leser droht man allerdings im Chaos zu versinken. Teilweise ist die Geschichte ein einziges Durcheinander, auch wenn die Figuren einzigartig sind. Aber wer es rasant und ordentlich schwungvoll mag, dem wird dieser Schreibstil sicherlich gefallen.

Rezension von Heike Rau

Bruce Coville
Mr Morleys Monster
256 Seiten, gebunden
ab 10 Jahren
Ravensburger Buchverlag
ISBN: 978-3473347315
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Mary Hooper: In königlichem Auftrag

Mary Hooper: In königlichem Auftrag

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Lucy wartet darauf, einen geheimen Auftrag der Königin zu erhalten. Bis es soweit ist, arbeitet sie weiter im Haushalt von Dr. Dee, dem Zauberer der Königin, um die Kinder zu betreuen.
Weil die Familie einen Ausflug macht, hat Lucy ihre Freundin Isabelle ins Haus eingeladen. Isabelle betritt es nur ungern, es ist ihr unheimlich. Dieses Gefühl sieht sie bestätigt, als sie bei der Besichtigung der Bibliothek einen leisen Seufzer hört, der sich nicht erklären lässt. Sie tritt die Flucht an. Am nächsten Tag hört Lucy wieder etwas. Sie wird aufmerksam. Als Hausangestellte kann sie sich frei im Haus bewegen und bekommt hier und da Gesprächsfetzen mit. Bald ist ihr klar, dass Dr. Dee und sein Assistent Mr. Kelly irgendetwas ausbrüten, um an Geld zu kommen. Als sie dem Zuckersieder William Mucklow einen Brief überbringen soll, bringt ihr das Gewissheit. Bei Mucklows herrscht ein großes Durcheinander. Miss Charity, die Tochter, soll mit einem Kerl durchgebrannt sein. Und Dr. Dee soll sie mit Hilfe der Kristallkugel ausfindig machen. Lucy zählt zwei und zwei zusammen und glaubt an eine Entführung des Mädchens. Und auch, wo die Gesuchte sich aufhält, ist ihr sofort klar. Solange die Königin ihrer noch nicht Bedarf, will sie Miss Charity helfen.

Die Geschichte ist super spannend. Lucy ist zwar nur eine einfache Hausangestellte, aber blitzgescheit. Sie weiß sich zu behaupten und mischt sich ein. Dabei geht sie äußerst geschickt vor. Sie stellt sich nicht ins Rampenlicht, agiert lieber aus dem Hintergrund heraus. Lucy löst diesmal gleich zwei „Fälle“. Sie hilft Miss Charity und bespitzelt im Auftrag der Königin eine Hofdame.
Das alles spielt vor perfekt inszenierter oder vielmehr perfekt nachempfundener historischer Kulisse. Hintergrundinformationen gibt es hier auch noch mal am Ende des Buches. Man erhält Informationen zum alltäglichen Leben einer bürgerlichen Familie aber auch zum Dasein bei Hofe.
Das Buch ist damit die perfekte Fortsetzung zu „Im Haus des Zauberers“. Es ist aber eine zum größten Teil in sich abgeschlossenen Geschichte. Das Buch lässt sich dank des ausgefeilten Schreibstils sehr angenehm lesen. Die Autorin zieht damit den Leser problemlos in den Bann der Geschichte. So ist man gespannt, auf eine Fortsetzung.

Rezension von Heike Rau

Mary Hooper
In königlichem Auftrag
256 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Bloomsbury Kinder- und Jugendbücher
ISBN-10: 3827053412
ISBN-13: 978-3827053411
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Nachtläufer

Nachtläufer

Die Welt hat sich verändert. Um nach draußen gehen zu können, müssen der 17-jährige Urs und sein ein Jahr jüngerer Bruder Tom eine Rüstung anziehen, mit der sie dem Sturm etwas entgegenzusetzen haben. Die Dunkelheit ist undurchdringlich. Aber um Aluminium zum Tauschen zu sammeln, gehen die beiden das Wagnis ein. Ein Autowrack, mühsam an Ort und Stelle befestigt, dient ihnen als Unterschlupf.
Eines Tages finden die beiden ein Mädchen. Der große starke Urs trägt sie nach Hause in die Tunnelwohnung, wo Toms Vater Frank, pflegt. Eo ist aus gutem Grund von zu Hause ausgerissen.
Die Höhle unter der Erde wird vergrößert, damit Eo Platz hat. Der Tunnelwart kommt ihnen allerdings auf die Schliche. Er wird zum Problem, weil er Eo nicht dulden will.
Tom verliebt sich in Eo, glaubt aber, dass diese Urs lieber mag. Tom gibt sich geschlagen, weil er keine Eifersucht zwischen sich und seinem Bruder schüren will.
Eo hat Sehnsucht nach Doc. Der Wissenschaftler ist ein alter Freund. Der Tunnelwart wird keinen weiteren Bewohner dulden. Doch Urs und Tom wollen den Doc holen, auch wenn das bedeutet, dass der Tunnelwart beseitigt werden muss.

Der Autor hat ein beängstigendes Szenario geschaffen: Die Welt ist nach einer Wetterkatastrophe, die entstanden ist, weil die Menschen den Warnungen nicht genügend Beachtung geschenkt haben. Der Klimawandel hat erschreckende Ausmaße angenommen. Die Erde ist kaum mehr bewohnbar. Die Menschen hausen in Höhlen unter der Erde. Urs und Tom wissen wie es einmal war nur aus den Erzählungen ihres Vaters Frank. Tom flüchtet sich in die Welt der Bücher, während Urs eher praktisch veranlagt ist. Das Zusammenleben wird sehr genau beschrieben, so dass man sich ein Bild von den Zuständen machen kann, von der Einsamkeit und den Problemen.
Als Eo in die Familie kommt, bringt sie das gewohnte Leben schon durch ihre bloße Anwesenheit durcheinander. Auch weil Urs und Tom wegen ihr aneinandergeraten. Ihre Gefühle werden gehörig durcheinandergewirbelt.

Der Autor zeigt mit seiner Geschichte, welche Auswirkungen der Klimawandel haben könnte, wenn wir nicht mehr Aufmerksamkeit in den Klimaschutz stecken, wenn wir Warnungen auf die leichte Schulter nehmen und Sorglosigkeit an den Tag legen.
Die Botschaft ist in einer gut durchdachten Geschichte untergebracht, die fesselnd und spannend ist.

Rezension von Heike Rau

Reinhold Ziegler
Nachtläufer
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
144 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
ISBN: 978-3800054237
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Was ist das? – Die 120 wichtigsten Gehölze

Was ist das? – Die 120 wichtigsten Gehölze

Die bekanntesten und wohl auch beliebtesten Bäume und Sträucher findet man auf den Karten wieder. Die eine Seite zeigt ein Foto, die andere ist mit einer Pflanzenbeschreibung versehen. Hier findet man unter anderem die wissenschaftlichen und die deutschen Namen, kurze Beschreibungen, Angaben zu Standorten und zur Verwendung. Symbolen kann man unter anderem entnehmen, wie groß die Gehölze werden oder wann Blütezeit ist.

Die Karten sind recht praktisch. Man kann, wenn man plant, Gehölze zu kaufen, diese gut mit in den Gartenmarkt nehmen. Man kann die Karten aber auch zum Kennenlernen der Gehölze nutzen. Das ist für Hobbygärtner oder auch Auszubildende praktisch.
Dass die Box in die Hosentasche passt, so wie es im Klappentext steht, stimmt allerdings nicht. Das geht höchstens mit einem Drittel der Karten.

Um Pflanzen anhand von Bildern und kurzen Texten zweifelsfrei erkennen zu können, braucht man wirklich gute Fotos. Das ist leider nicht ganz gegeben. Die Fotos erwecken teilweise den Eindruck, etwas lieblos gemacht zu sein. Vor allem dann, wenn einfach in den Busch hineinfotografiert wurde. Man sieht dann weder die Pflanze im Ganzen, kann aber auch keine Details erkennen.
Um sich als Gartenbesitzer eine Überblick zu verschaffen, reichen die Karten aus. Man lernt die wichtigsten Gehölze kennen. Bei Zweifeln in der Bestimmung, muss man sich dann aber doch nach weiterführenden Büchern umschauen.

Rezension von Heike Rau

Martin Haberer
Was ist das?
Die 120 wichtigsten Gehölze
120 Karten mit Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN: 978-3-8001-5760-0
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Der Zauberfluch des Elfenkönigs

Der Zauberfluch des Elfenkönigs

Ariane wird mitten in der Nacht von einem seltsamen Wesen aus ihrem Bett entführt. Sie wird in einen Sack gesteckt bevor der Drachen mit ihr in den Zauberwald davonfliegt. Samuel, der Maulwurf, kriegt die Sache mit. Dafür bekommt er eine Feuerfontäne verpasst. Doch wie durch ein Wunder überlebt er und kann den anderen Tieren erzählen, was passiert ist, und das Obligo versucht hat, ihn zu töten.

Ariane wird in eine Höhle gebracht und darf aus dem Sack grabbeln. Unterdessen haben die Fantastischen eine Versammlung einberufen. Das Menschenmädchen ist in ihrem Auftrag entführt worden und nun ihre Geisel. Alles läuft nach Plan, bis auf die Sache mit dem Maulwurf, von dem ja aber geglaubt wird, dass er tot ist. König Leandro ist entsetzt, über das Handeln des Drachen.

Ariane soll in den Wasserpalast gebracht werden. Sie weiß nun, dass sie entführt wurde, weil den Fantastischen etwas gestohlen worden ist. Doch weil sie ein schlaues Mädchen ist, weiß sie längst dem Namen des Drachen. Wenn sie ihn beim Namen ruft, dann muss er auf sie hören. Das nutzt Ariane aus und entkommt. Doch nach Hause kann sie nicht. König Leandro hat einen Zauberfluch bewirkt. Arianes Eltern können sich nicht mehr an ihre Tochter erinnern. Das Mädchen muss also herausfinden, was wirklich passiert ist.

„Der Zauberfluch des Elfenkönigs“ ist eine wunderbare, märchenhafte Geschichte. Von Anfang an wird man in die spannende Handlung hineingezogen. Und diese Faszination für den Zauberwald und seine Bewohner hält an. Mit viel Liebe sind diese beschrieben, vom Hasen bis zum Kobold. Fantastische und Waldtiere wohnen in diesem Wald zusammen. Allerdings fühlen sich die Waldtiere benachteiligt, was zu Problemen führt. Sie heißen es nicht gut, dass die Fantastischen ein Menschenmädchen entführt haben, auch wenn sie dies aus der Not heraus getan haben, um einem ihrer Wesen zu helfen.

Die Autorin bringt jedem Wesen im Buch, ob nun realistisch oder fantastisch, sehr viel Aufmerksamkeit entgegen. Wenn man innehält und das Gelesene auf sich wirken lässt, läuft vor den Augen ein Trickfilm ab. Das liegt aber auch mit an den wirklich gelungenen Zeichnungen im Buch, die einzigartig sind. „Der Zauberfluch des Elfenkönigs“ ist ein Buch das verzaubert. Nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Es ist ein richtiges Familienbuch, das man auch gut ein zweites oder drittes Mal lesen oder vorlesen kann. Es ist mit viel Humor geschrieben. Es ist ein unvergessliches Leseerlebnis!

Rezension von Heike Rau

Vanessa Walder
Der Zauberfluch des Elfenkönigs
Illustrationen von Almud Kunert
234 Seiten, gebunden
ab 8 Jahren
Loewe Verlag
ISBN: 978-3785559840

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Weit gegangen

Weit gegangen

Dieses ist die wahre Geschichte von Valentino Achak Deng!

Er ist Sudanese und hat eine weite Reise hinter sich, als er eines Tages in Atlanta in seiner Wohnung überfallen wird.
Unbeweglich und gefesselt liegt er am Boden und beginnt seinem Wächter, einem Junge mit Namen Michael, in Gedanken seine Geschichte zu erzählen. Dazu fällt ihm seine unbefangene Kindheit in einem südsudanesischen Dorf ein. Unerklärlich für ihn, seine Familie und seine Freunde bricht ein Bürgerkrieg aus, der die gesamte Bevölkerung in Unruhe und Aufruhr stürzt, die Menschen zu tausenden in die Flucht treibt und vielen von ihnen den Tod bringt.
Valentino überlebt eine Flucht, die ihresgleichen sucht!
Durch Savannen bewegt sich der Flüchtlingstross auf wochenlangen Wegen ständig bedroht von Überfällen der Rebellen oder von aufständischen Soldaten, von Mord, Totschlag, von wilden Tieren oder einfach von Hunger und Durst. Valentino verliert seine ganze Familie und erlebt auf der Flucht immer wieder den Verlust guter Freunde. Er schlägt sich als Einzelkämpfer durch und gelangt über Äthiopien nach Kenia. Nach neun Jahren im Lager Kakuma in Kenia kann er schließlich mit vielen anderen als Flüchtling nach Amerika einreisen. Da ist er zwanzig Jahre alt.
Seine Erlebnisse zeugen von jammervollem Elend und außergewöhnlicher Überlebenskunst. Oftmals haben Glück und die Gunst der Stunde zu Valentinos Rettung beigetragen.

Dave Eggers hat sich der Geschichte des sudanesischen Jungen angenommen und sie in eine Romanform übersetzt. Dabei gelingen ihm eindrucksvolle und aufrüttelnde Bilder, die das Leben in der Wildnis bar aller zivilisatorischen Einrichtungen wiedergeben. Immer bleibt Valentino im Fokus, aus dessen Blickwinkel Eindrücke von unbegreiflicher Grausamkeit und menschlicher Barbarei wieder gegeben werden. Verloren und alleine lehnt er sich an diverse Erwachsene an, zunächst auf der Flucht, im Lager und zuletzt auch in den USA. Hilfsorganisationen nehmen sich in Amerika der Lost Boys an, wie sie genannt werden. Hier muss Valentino zwischen Gut und Böse unterscheiden lernen. Neue Herausforderungen treten täglich auf den Plan, und das Leben bleibt ein unwägbares Abenteuer.

Eggers beschreibt unsentimental und beobachtend, was er mit Valentino zusammen erarbeitet hat. Anrührend und wirklichkeitsnah werden die Erlebnisse der Verfolgten und Geschundenen auf der Flucht und in verschiedenen Lagern erzählt. Das Amerika der Hilfsbereitschaft und das der Kriminalität findet ebenso Erwähnung wie die ethnische Vielfalt seiner Bewohner.
Das Buch ist faszinierend, spannend und aufwühlend und legt beredt Zeugnis ab von einer der grausigsten Völkermordgeschichten des letzten Jahrhunderts.
Zugleich kann Valentinos Lebensgeschichte als vorbildliches Beispiel für die Kraft, die Tapferkeit und die Überlebensfähigkeit von Menschen unter extremsten Lebensbedingungen stehen. Mutig und aufrecht bezwingt er die Gefahren und Enttäuschungen und gibt die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht auf.

Dave Eggers
Weit gegangen
Völkermord und Überlebenskampf, eine wahre Geschichte
ISBN:3462040332
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Mein schwarzer Hund

Mein schwarzer Hund

Matthew Johnstone
Mein schwarzer Hund
Kunstmann
ISBN 3888975379

Wer Depressionen aus eigener Anschauung kennt, der weiß, dass sie nur schwer zu beschreiben sind. Eine Stimmung tiefster Niedergeschlagenheit, Mutlosigkeit und Antriebslosigkeit gepaart mit dem Gefühl der Isolation, der Verlassenheit und der Unmöglichkeit, sich der Umwelt gegenüber zu erklären, breitet sich aus. Jede vierte Frau und jeder sechste Mann erkrankt im Laufe des Lebens daran. Aber was heißt hier Krankheit? Gibt es doch immer noch im Volksmund die Meinung, dass der Kranke sich nur anstelle, dass er sich nur zusammenreißen müsse, und dass ja alles nur „psychisch“ sei. Mit der Betonung auf dem Wörtchen „nur“ wird die endgültige Abwertung der Krankheit beschlossen. Wer so redet, der weiß nicht, wovon er spricht!
Wie in einem Vorwort von Gordon Parker, Psychiater und Professor an der New South Wales University in Sidney, angemerkt wird, gehört die Depression zu einer der schlimmsten Geißeln der Menschheit. Sie ist weit verbreitet, oft verkannt und nicht ernst genommen und kann den Betroffenen das ganze Leben verderben. Dabei gibt es unterschiedliche Schweregrade, und die Ausprägungen können ebenfalls sehr verschieden sein.

Matthew Johnstone, Artdirektor und Designer, hat seine eigene Geschichte hier gemalt! Seine Depression kommt in Gestalt eines schwarzen Hundes daher. Mit einfühlsamen Begleittexten malt er die Zustände, die er während einer Depression durchlebt. Indem Johnstone der Depression die Gestalt des schwarzen Hundes gibt, wird die Krankheit praktisch visualisiert. Der Hund ist die Depression! Mit ihr kann man sprechen, kämpfen und sie zu bezwingen versuchen. Dabei muss man Niederlagen einstecken, die bis zur Selbstaufgabe führen können. Der Hund ist groß und der Held ganz klein neben ihm, was die Wirkung der Gewalt verstärkt. Man kann den Hund aber auch an die Leine nehmen, man kann mit ihm schimpfen, ihn überreden, von einem zu lassen,–und er kann einem den Weg zu einem fachkundigen Helfer, sei es ein Arzt oder Therapeut, weisen! Der Autor verbindet mit seiner Geschichte die Hoffnung, dass auch die schlimmsten „Hundstage “ einmal vorübergehen werden!
Der Trübsinn in Form schwarzer Wolken, die Müdigkeit, Lebensunlust und die Verzweiflung werden in deutlichen Bildern mit klaren Farben wiedergegeben. Regen, Sturm und hohe Wellen untermalen den inneren Zustand des Helden.
Der Kampf um Befreiung mündet in die Einsicht, dass man mit dem Hund leben muss, ihn aber bezähmen kann.

Mit seinen humorvollen Texten und den dazu gemalten Aktivitäten bekommt die Krankheit Depression ein Gesicht. Sie wird fassbar und für den Laien vorstellbar. Es ist ein enormer Verdienst von Matthew Johnstone, dass er, der mit der Gabe des Zeichentalentes ausgestattet ist, dieses eindrucksvolle Buch geschaffen hat.
Dass hier kein Ratgeberbuch entstanden ist sondern eine einfache Geschichte, dass nicht nur die traurige und schwarze Seite der Krankheit gezeigt wird, ist erbaulich und ermutigend.
Sowohl für Menschen, die an einer Depression erkrankt sind als auch für Angehörige und Freunde ist das Buch ein Gewinn!
Man sollte es kaufen, verschenken und damit zur Aufklärung über einer Krankheit beitragen, die boshaft, heimtückisch, unerklärlich und in ihrer Ausdruckform absolut beängstigend ist! Am Ende der Geschichte steht die Zuversicht!

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