KlangSteine

KlangSteine

Nichts sonst klingt so wie die Steine. Klaus Feßmann gelingt es, ihnen ihre Musik zu entlocken. Es ist ein ganz besonderer Genuss, ihm zuzuhören. Es sind ganz eigene Kompositionen: mal rhythmisch, mal fließend, mal schwingend, aber immer experimentell. Nicht immer harmonisch, eher kraftvoll und aufrührend, aber auch beruhigend und friedlich, je nach Musikstück. Zunächst wirkt der Klang der Steine fremd. Aber es ist eine interessante Erfahrung, sich einzufühlen. Es ist ein ganz neues ursprüngliches Hörerlebnis. Die Steine sind wandlungsfähig, vermitteln aber auch Beständigkeit. Die Musik spricht nicht nur den Hörsinn an. Der Klang der Steine breitet sich im Raum aus und die Zeit wird unendlich.

Die Steine sind speziell gefräst. Mit seinen Händen versetzt Klaus Feßmann sie in Schwingung. Rund 150 Klangsteine hat er mittlerweile gesammelt. Er beschreibt, wie er den Steinen ihren Klang entlockt. Manchmal dauert es Monate. Seine Forschungsarbeit ist längst noch nicht beendet. Klaus Feßmann teilt sein bisher erlangtes Wissen mit dem Leser. Es wird eine Reise durch die Geschichte unserer Erde. Seine Faszination für die Klangsteine überträgt sich. Die CD kann man immer wieder Hören und auch das Buch bietet einen ungewohnten Lesegenuss. Die Kombination aus Buch und CD ist unschlagbar. Klaus Feßmann ist nicht nur ein ganz besonderer Musiker, sondern auch ein guter Autor.

Rezension von Heike Rau

Prof. Klaus Feßmann
KlangSteine
Begegnungen mit dem ewigen Gedächtnis der Erde
128 Seiten, Klappenbroschur
1 CD, über 60 Minuten Laufzeit
Südwest Verlag
ISBN: 978-3517083926
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Die Geschichte vom Hasen

Die Geschichte vom Hasen

Der Hase ist braun, hat lange Haare, lange Ohren und einen Stummelschwanz. Haken schlagend hüpft er um Ecken, die gar nicht da sind. Kaum hat man sich versehen, ist er plötzlich rosa und hat einen geringelten Schwanz. Wie ein Ferkel es tun würde, wühlt er im Schlamm. Kaum hat man einen Moment nicht hingesehen, ist das Schwein plötzlich grauweiß mit Federn und wohl eher Schwan zu nennen. Dann plötzlich sieht man ein Tier mit goldenen Fischschuppen, das unter Wasser schwimmt. Nach einem Blinzeln, sieht man etwas Dickes ohne Schwanz, dafür mit kurzen Ohren, das den Namen Nilpferd verdient. Immer weiter geht es so, bis man sich die Augen ordentlich reibt und feststellt, dass der Hase doch aussieht wie ein Hase mit langen Ohren und Stummelschwanz.

Der Kinderbuchklassiker ist sehr originell und lädt zum Träumen ein. Hat man genug Fantasie, dann kann man den Hasen in beliebig viele Rollen schlüpfen lassen. Autor und Zeichner machen es vor. Ein kurzes Umblättern ist wie ein Zauber. Kleine Kinder werden erstaunt sein, wie der Hase sich immer wieder wandelt, besser als jedes Chamäleon! Es macht Spaß, die Bilder zu betrachten und zu sehen, ob der Hase sich auch perfekt verwandelt hat oder ob ihn ein kleines Detail in seiner Verkleidung verrät.
Der Hase regt zum Nachmachen an. Auch Kinder können in die Rollen vieler Tiere schlüpfen und tun dies mit der passenden Anregung auch gern. Spielerisch lernen sie so die Welt kennen, erweitern ihr Wissen und ihren Wortschatz.
Auch Erwachsenen dürfte das Buch Spaß machen. Man sehe sich nur den Gesichtsausdruck des Hasen vor und nach seiner Wandlung an!

Rezension von Heike Rau

Kurt Schwitters / Carsten Märtin
Die Geschichte vom Hasen
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab 5 Jahren
Lappan Verlag, Oldenburg
ISBN: 978-3830311362
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Die Seele läuft mit

Die Seele läuft mit

Es gibt verschiedene Arten, ein Lauftraining zu absolvieren. Mit dem meditativen Laufen bringt Frater Michael Bauer die spirituellen Prinzipien seines Ordens mit den Grundsätzen der östlichen Meditationslehren zusammen. Der laufende Mensch wird dabei ganzheitlich betrachtet.

Mit diesem Lauftraining tut man dem Körper etwas Gutes und damit auch dem Geist und der Seele. Körper, Geist und Seele bilden eine Einheit. Im Interesse der Gesundheit muss dies beachtet werden.

Bevor es losgeht, wird Grundsätzliches geklärt. So sollten sportlich Ungeübte zunächst ihren Hausarzt aufsuchen. Eine gute Ausrüstung, wie zum Beispiel geeignete Laufschuhe, müssen angeschafft werden. Beginnen sollte man mit dem Training wenn möglich in den frühen Morgenstunden, denn dann ist die spirituelle Energie am größten. Der Mensch ist aufnahmefähig.

Näher betrachtet werden Laufstil, Atmung und die Beinarbeit. Und wie erwartet, kommt den Gedanken beim Laufen ganz besondere Beachtung zu. Es gilt Lebensenergie und damit verbunden die eigene Mitte zu finden. Das meditative Lauftraining verspricht Vitalität, Gelassenheit und Kraft. Ab sofort läuft man nicht mehr am Leben vorbei, sondern darauf zu. Dabei kann man, wenn man läuft, viele Probleme auch hinter sich lassen.

Der Autor gibt die entsprechenden Denkanstöße. Es geht darum, die Gedanken zu ordnen. Auf der CD findet man verschiedene Texte zu ganz unterschiedlichen Themen, die unser Leben betreffen und dies es wert sind durchdacht zu werden und die sich heilend auf Körper, Geist und Seele auswirken.

Gelesen wird das Buch von Frank Muth, der seit über 20 Jahren als Synchron- und Rundfunksprecher arbeitet. Der TV- und Theaterschauspieler beeindruckt mit seiner eindringlichen, deutlichen Stimme. Man kann ihm sehr gut zuhören.

Rezension von Heike Rau

Michael Bauer
Die Seele läuft mit
gelesen von Frank Muth
1 CD, Laufzeit ca. 79 Minuten
Steinbach sprechende Bücher
ISBN: 978-3886986132
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DekoSpaß mit Blumen

DekoSpaß mit Blumen

Es gibt viele Anlässe, etwas zu Verschenken. Selbstgemachtes kommt besonders gut an. Wenn man etwas sehr Persönliches verschenken will, ist allerdings Kreativität gefragt. Man braucht eine gute Idee. Im vorliegenden Buch wird man schnell fündig, vor allem dann, wenn man vorhat einen Blumengruß zu verschenken. Man braucht nur den entsprechenden Anlass nachzuschlagen, schon sieht man die schönsten Blumenarrangements zum Nachmachen. Es gibt Ideen für den Valentinstag, den Muttertag, für Ostern und Weihnachten, für besondere Anlässe und mehr. Die Fotos im Buch wirken ausgesprochen inspirierend. Es kommt also gar nicht darauf an, die Geschenkvorschläge zu kopieren, man kann gut auch eigene Vorstellungen mit einbringen. Es gibt auch keine genauen Anleitungen im Buch, die Schritt für Schritt zeigen, wie man zum gewünschten Ergebnis kommt. Aber immer dann, wenn es gilt, eine bestimmte Technik zu vermitteln, wird dies natürlich gemacht. Ein bisschen kreatives Geschick im Umgang mit den Materialien wird also vorausgesetzt.

Wenn man im Buch blättert, fallen viele der herrlichen Blumenarrangements sofort ins Auge. Ein schöner Blumengruß ist zum Beispiel das orange Steckschaumherz, das mit rosa Gänseblümchen und zartem Grün bestückt wurde. Zum Muttertag kommt es sicher gut an. Wer es farblich etwas bunter mag, kann auch andere Blumen dazu stecken. Es gibt zwei weiter Vorschläge, die man als Vorlage nehmen kann. Diese verschiedenen Variationsmöglichkeiten gibt es für jeden Vorschlag. Man kann diese auch zu Dekorationszwecken gut nutzen. Die liebevoll mit Traubenhyazinthen bepflanzten Eierschalenhälften sind zu Ostern ein toller Hingucker. Auch die Ideen für den Herbst können sich sehen lassen. Ein lustiger Kohlkopf mit Wackelaugen als Tischschmuck, auch wenn dieser passend zu Halloween ein wenig gruselig aussieht, verbreitet gute Laune. Es macht viel Spaß, sich immer wieder neue Ideen aus dem Buch zu holen. Es sind so viele! Für Abwechslung, auch bei der Herstellung der Geschenke, ist also gesorgt.

Rezension von Heike Rau

Klaus Wagener
DekoSpaß mit Blumen
Kreative Ideen zum Selbermachen von Valentin bis Weihnachten
176 Seiten, gebunden, 400 Farbfotos
Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
ISBN: 978-3-8001-5686-3
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Fear

Fear

Aus nächster Nähe muss Miles Kendrick mit ansehen, wie die Praxis seiner Psychiaterin Allison Vance in die Luft fliegt. Sie hatte ihn um Hilfe gebeten. Wäre Miles pünktlich gewesen, wäre er jetzt möglicherweise auch tot. Miles ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Dass er als Undercover-Agent gegen die Mafia gearbeitet hat, ist geheim. Er hat dank des Zeugenschutzprogramms seine Identität gewechselt. Aufgrund eines Traumas nach einer Schießerei ist er psychisch angeschlagen und muss sich mit seinem Freund, dessen Leben er auf dem Gewissen hat, auch nach dessen Tod noch herumschlagen. Die Therapie hat ihm bisher nicht geholfen. Andys Geist weicht nicht von seiner Seite. Deshalb sollte er am neuen Therapieprogramm von James Sorenson teilnehmen. Allerdings findet Miles heraus, dass dieser gar kein Arzt ist. Da er vorher etwas in der Praxis von Allison Vance eingeschleust hat, wie Miles bezeugen kann, kommt dieser als Bombenleger infrage. Miles will der Sache nachgehen und macht sich auf den Weg zu Allisons Wohnsitz. Offensichtlich hatte jemand vor ihm auch schon diese Idee. Bei einer Person bleibt es allerdings nicht. Noch ganz andere Typen geben sich die Klinke in die Hand.

Was für ein spannender Thriller! Im Großen und Ganzen geht es um ein sehr erfolgversprechendes, aber illegal getestetes, Psychopharmakon namens Frost, das Menschen mit posttraumatischem Stresssymptom helfen soll, mit ihrem Trauma fertig zu werden. Es könnte Miles helfen. So will er nicht nur den Mord aufklären, sondern auch an das Medikament kommen. Dass es hilft, ist längst bewiesen. Nathan Ruiz, dem Allison zur Flucht verholfen hat, um Experimente mit tödlichen Ausgang an dem jungen Mann zu verhindern, ist der Beweis. Und auch Celeste Brent, die ihre Wohnung aufgrund eines Traumas nicht mehr verlassen kann und sich selbst verletzt, erzielt erste Erfolge. Sie ist die Letzte, die Allison lebend gesehen hat. Offensichtlich hat die Ärztin bei ihr wertvolle Unterlagen über die Tests versteckt, bzw. mit dem Celestes Computer verschickt. Die drei kommen im Verlaufe der Geschichte zusammen und kämpfen sozusagen gegen Mühlenräder. Hinter dem Medikament sind noch ganz andere her und die gehen über Leichen, um ihre Ziele zu erreichen.

Die Handlung turbulent zu nennen, ist noch untertrieben. Rasant geht es zu, wie es sich für einen Thriller gehört. In schnellen Zügen wird der Ball hin und her gespielt. Was wirklich vorgeht und wer die Fäden zieht, kann man zunächst nicht wissen. Vieles geschieht aus dem Verborgenen, aus dem Hinterhalt, heraus. Miles weiß nicht, wer seine Gegner sind, auch wenn er natürlich eine Ahnung davon hat, was läuft.
Die Figuren im Buch sind klasse. Besonders Miles und seine beiden Freunde Celeste und Nathan. Alle drei sind, nun sagen wir mal, psychisch angeschlagen, und damit eigentlich nicht in der Lage, ein normales Leben zu führen. Es kommt zu sagenhaft komischen Szenen, die ein wenig von der Gewalt ablenken, die dennoch im Buch herrscht. Miles’ toter Freund Andy setzt dem Ganzen die Krone auf. Immer ist er zugegen und macht Miles das Leben schwer.

Fazit: Der Thriller ist äußerst faszinierend und er liest sich auch noch gut. Ungebremst gleiten die Augen übers Papier. Stolpersteine gibt es nicht. Das muss man lesen!

Rezension von Heike Rau

Jeff Abbott
Fear
Thriller
Aus dem Amerikanischen von Ursula Walther
368 Seiten, broschiert
Aufbau Taschenbuch
ISBN: 978-3746624402
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Die Teufelsbande

Die Teufelsbande

Der Autorin Rosi Nieder aus der Südeifel ist ihr zweiter Streich rund um die sympathische Detektivzweckgemeinschaft Lena Schreiner und Franz Meier gelungen. Beide werden bei einem Wein- und Gourmetfestival zusammen mit den anderen Gästen von maskierten Männern in schwarzer Motorradkleidung überfallen. Sie haben Glück im Unglück, denn wegen der zuvor bezahlten Eintrittskarten hatten sie nicht viel Bargeld dabei. Bei den anderen Gästen wird die Bande, die schon seit geraumer Zeit auf den Wohnmobilplätzen der Moselregion für Angst und Schrecken sorgt, fündiger. Das kann die ehemalige Pfarrhaushälterin Lena nicht auf sich beruhen lassen. Zusammen mit ihrem Bekannten, den kürzlich verwitweten Franz, nimmt sie die Witterung auf und beginnt, parallel zur Kriminalpolizei zu ermitteln.

Obwohl der Leser von vornherein aufgeklärt wird und er beide Seiten, Täter und Ermittler, kennen lernen darf, ist es der Autorin gelungen, ihn mit Spannung bei der Stange zu halten. Plötzliche Wendungen im Geschehen sorgen dafür, dass er wissen möchte, wie die Detektive die Täter ermitteln, und ob sie tatsächlich der Kripo immer eine Nase voraus sind. Lena, die moderne Miss Marple aus der Eifel, welche nicht gerne Anglizismen benutzt, wird als eine lebensfrohe, mit Spürnase ausgestattete, sympathische Person beschrieben. In dem Krimi sind aber nicht nur die Handlung und Figuren interessant, sondern auch das Milieu der Wohnmobilisten wird authentisch und unterhaltsam von Rosi Nieder beschrieben, die selbst als Wohnmobilreisende beste Erfahrungen damit hat. Ihr insgesamt dritter Roman lässt die Spannung bis zum Erscheinen des nächsten beim Leser anwachsen.

Nieder, Rosi
Die Teufelsbande – Das Eifel-Mosel-Duo klärt den zweiten Fall
ISBN: 978-3-89801-038-2, 9,90€
Rhein-Mosel-Verlag, Alf

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2033 – Verschollen in der Zukunft

2033 – Verschollen in der Zukunft

Das Schuljahr im Internat für Hochbegabte Burg Rosenstolz beginnt nach den Ferien für Luk, Levent, Nelson und Judith wieder. Die Zeitmaschine hat eine Nachricht von Miriam und Vincent aus der Zukunft überbracht. In einem E-Paper bitten die beiden um Hilfe. Ihre Eltern sind Teilnehmer des ersten bemannten Raumfluges zum Mars, der offensichtlich sabotiert wird. Fremde haben die Da Vinci 7 in ihre Kontrolle gebracht. Die Mutter wurde von den Saboteuren aus dem Schlaf, der eigentlich vier Monate dauern sollte, vorzeitig geweckt. Die Bedrohung, die für Miriam und Vincent deutlich spürbar ist, wird allerdings vom der Bodenstation nicht geteilt. Doch die beiden wissen, wie wehrlos die Astronauten sind und wie angreifbar die Technik ist.
Es gibt Hinweise, das Castor und Pollux, die Norton-Brüder, dahinterstecken.
Levent, Nelson, Luk und Judith brauchen unbedingt mehr Informationen. Was sie als Gäste im Space Centre erfahren, stimmt sie aber nicht gerade Zuversichtlich. Eine Reise in die Zukunft, ins Jahr 2033, wird nötig.

Der Autor spielt mit diesem Zeitreise-Thriller ein interessantes, erschreckend wirkendes Szenario durch. Dass es von verschiedenen Seiten, also beispielsweise von der Gegenwart aus, aber auch aus der Zukunft heraus betrachtet wird, macht das Ganze sehr spannend. Die Weltraumpiraten sind skrupellos und wollen ihre Ziele um jeden Preis durchsetzen. Für die Freunde steht also eine über alle Maßen gefährliche Mission zur Rettung der Besatzung der Weltraumfähre an, die einem aufwühlenden Krimi gleichkommt. Für Leser mit schwachen Nerven ist das nichts!
Dennoch wird der Leser mit seiner Geduld diesmal auf die Probe bestellt. Die viel früher erwartete Zeitreise findet erst im letzen Drittel des Buches statt. Dafür erhält man vielfältiges Hintergrundwissen über die Möglichkeiten einer Marsmission und das ist äußerst faszinierend.
„2033 – Verschollen in der Zukunft“ ist der dritte Band einer Reihe. Jedes dieser Bücher ist aber in sich abgeschlossen. Wer sich für Zeitreisen interessiert, ob in die Zukunft oder in die Vergangenheit, sollte sich diese Bücher nicht entgehen lassen.

Rezension von Heike Rau

Pete Smith
2033 – Verschollen in der Zukunft
288 Seiten, gebunden
Carl Ueberreuter Verlag, Wien
ISBN: 978-3800053872
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Auf der Insel ist was los

Auf der Insel ist was los

Wenn Oma Hinrichs frühstückt, darf Jako aus der Voliere. Als es an der Tür klingelt, geht sie, um nachzusehen, wer es ist. Jako folgt ihr. Ein Mädchen aus der Nachbarschaft bringt ein Paket. Die beiden unterhalten sich. Jako ist vergessen. Das Mädchen sieht ihn gerade noch wegfliegen. Oma Hinrichs ruft ihn. Aber der Papagei hört sie nicht mehr.

Wiebke schlägt vor, ein Plakat anzufertigen. Jeder auf der Insel soll nach Jako Ausschau halten. Jako ist noch nie so hoch geflogen. Aufgeregt betrachtet er die Welt von oben. Er fliegt zum Hafen, wo gerade Feriengäste ankommen. Er schließt sich den Möwen an und fliegt gemeinsam mit ihnen zum Meer. Fischer Hein nimmt Feriengäste mit seinem Boot mit. Die wundern sich, als sie den bunten Vogel zwischen den Möwen sehen. Immer weiter geht Jakos Reise. Es gibt so viel zu sehen. Und Frau Hinrichs hofft weiter, dass ihr Jako zurückkommt.

Zusammen mit dem Papagei Jako können Kinder die Insel kennen lernen. Was er sieht, sehen auch die Kinder. Die Bilder sind großformatig und detailreich. Es gibt also jede Menge zu entdecken. Es macht Spaß, die farbenfrohen Bilder zu betrachten.
Die kleine Geschichte gefällt ausgesprochen gut. Sie ist schnell vorgelesen. Das Betrachten der Bilder nimmt dagegen einige Zeit in Anspruch, weil es so viel zu sehen gibt. Die Inselbewohner und Urlauber sind bei vielen Aktivitäten zu beobachten.
Außerdem ist der entflohene Papagei auf jeder Seite vorhanden. Den Vogel in dem Gewimmel zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach. Das Buch ist nicht nur zum Vorlesen geeignet. Sobald die Kinder die Geschichte kennen, können sie die Bilder auch gut allein betrachten.
Zu zweit angesehen, bietet das Buch aber allerhand Stoff für eine Unterhaltung. So wird ganz nebenbei die Sprache von Kindergartenkindern gefördert. Und auch der Wortschatz wird spielerisch erweitert. Und natürlich fördert es die Konzentration, sich länger mit einem Bild zu beschäftigen.

Rezension von Heike Rau

Wilfried Gebhard
Auf der Insel ist was los
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab 3 Jahren
Lappan Verlag, Oldenburg
ISBN: 978-3830311324
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Die falsche Herrin

Die falsche Herrin

Die Magd Anna-Maria will den Weg über die Berge wagen, obwohl Winter ist. Das könnte ihr das Leben kosten, aber die junge Frau schafft es. Obwohl Krieg ist, schlägt sie sich durch. Sie begegnet dem gebildeten Magnus Weber. Ihm gegenüber behauptet sie eine Zofe zu sein. Er nimmt sie mit sich.

Einige Monate später taucht Anna-Maria wieder auf. Sie ist nicht wiederzuerkennen, gibt sich als Tochter des Richters Joseph Anton Reding aus. Sie nutzt die Gelegenheiten, stielt Gemälde und verschwindet wieder. Später wird sie in Bern verhaftet und zurück nach Schwyz gebracht. Vor dem Richter werden ihr ihre Vergehen vorgeworfen. Das Urteil ist hart, schon einmal stand Anna-Maria wegen Diebstahl vor diesem Gericht.

Sie sucht nach Arbeit als Zofe von Frl. Reding, der Tochter des Richters, und wird abgewiesen. Anna-Maria gibt sich nicht geschlagen. Man wird sie nicht los. Sie gibt sich selbst eine Stelle im Hause als Waschfrau und macht sich unentbehrlich. Anna-Maria streift durchs Herrenhaus und lernt.

Bis sie wieder verschwindet. Sie schlägt sie sich bis nach Frankreich durch. Diesmal gibt sie sich als Tochter des Richters aus und findet Unterschlupf in einem reichen Haushalt. Anna-Maria sieht sich am Ziel angekommen. Doch das Gerüst aus Lügen beginnt zu wackeln und stürzt schließlich ein.

1742 wird Anna-Maria in Schwyz zum Tode verurteilt. Aber das Urteil wird nicht vollstreckt, weil ihr ein Retter zur Hilfe kommt. Das ist historisch belegt. Die Autorin hat mit Hilfe der recherchierten historischen Details der Geschichte um Anna-Maria Inderbitzin wieder Leben eingehaucht.

Die Figuren im Buch sind perfekt ausgearbeitet. Auch wenn die Autorin hier ihre Fantasie hat spielen lassen, wirken diese authentisch. Im Vordergrund steht natürlich Anna-Maria, eine junge emanzipierte Frau, die ein Ziel vor Augen hat und dieses durchzusetzen gedenkt. Ihre Rolle perfektioniert sie immer weiter. Sie macht sich der Hochstapelei schuldig.

„Die falsche Herrin“ ist ein literarisch anspruchsvoller Roman. Die Autorin verwendet in ihrem Text viele Innerschweizer Ausdrücke und Redewendungen, passt ihren Schreibstil der Zeit, in der ihr Roman spielt, an. Damit wird das Buch zur spannenden Gesellschaftsstudie mit tragisch-komischer Wirkung.

Rezension von Heike Rau

Margit Schriber
Die falsche Herrin
142 Seiten, gebunden
Nagel & Kimche
ISBN: 978-3312004133
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Grundschule für Hunde – Sitz – Platz – Komm

Grundschule für Hunde – Sitz – Platz – Komm

Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn ein Hund nicht hört. Das Zusammenleben gestaltet sich schwierig. Jeder Spaziergang wird zu Herausforderung. Aber das muss nicht sein. Hunde sind gelehrig und lassen sich gut trainieren. Man muss nur wissen, wie! Mit dem vorliegenden Buch wird der Hund in die Grundschule geschickt. Es gilt die wichtigsten Kommandos zu lernen. Dazu gehören SITZ, PLATZ, KOMM und weitere.

Zunächst werden aber erst einmal die Trainingsgrundsätze erklärt. Der richtige Umgang mit dem Hund ist wichtig. Seine Körpersprache wird analysiert, damit sie für den Menschen zu deuten ist. Damit das Training dem Hund auch Spaß macht, wird er mit Leckerchen oder auch einem Spiel belohnt.

Beim Training werden die einzelnen Kommandos trainiert. Die Autorin beschreibt genau, wie das zu geschehen hat und was man beachten muss. Erste Erfolge stellen sich sicher schnell ein. Dann heißt es üben, üben, bis die Kommandos sicher sitzen. Schritt für Schritt kommt man zu einem immer besser hörenden Hund.

Die Autorin weiß, worauf es bei der Hundeerziehung ankommt. Auf nur 64 Seiten hat sie das Grundprogramm untergebracht. Das sollte jeder lesen, der in Erwägung zieht, einen Hund anzuschaffen. So wird das Tier von Anfang an zum angenehmen Begleiter im Alltag. Die Autorin schreibt trotz Platzknappheit sehr gut nachvollziehbar. Ihren Rat kann man gut annehmen. Das Buch ist illustriert mit vielen Fotos, die Menschen mit ihren Hunden beim Üben der Kommandos zeigen. So wird das im Text geschriebene auch anhand von Bildern verdeutlicht.

Rezension von Heike Rau

Karina Mahnke
Grundschule für Hunde. Sitz – Platz – Komm
64 Seiten, broschiert, 65 Farbfotos, 10 Tabellen
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN: 978-3-8001-5445-6
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