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Schlagwort: Ditte und Giovanni Bandini

Das Vampirbuch

Das Vampirbuch

Ditte und Giovanni Bandini setzen sich diesmal mit den Vampiren auseinander, ein Thema, das für viele interessant sein dürfte, denn die Grenzgänger, die sich zwischen Leben und Todbewegen, üben eine ganz besondere Faszination auf uns aus. Dabei wird der Bogen vom historischen Vampir bis hin zur heutigen Vampirszene gespannt. Die Autoren ziehen Lexikoneinträge zu Rate, beschäftigen sich mit entsprechender Literatur und schauen sich im Internet und in der Szene um. Volksglaube und heutiges Wissen werden gegenübergestellt. Die Autoren versuchen zu ergründen, warum Vampire so faszinierend auf uns wirken. Interessant ist es in diesem Zusammenhang, zu erfahren, wie der Vampirglaube entstand und was ihn bis heute aufrecht hält.
Die Autoren beschäftigen sich aber nicht nur mit den Vampiren, sondern auch mit deren „Verwandten“. Sie folgen den Spuren von Werwölfen, Zombies und anderen Untoten bzw. Wanderern zwischen Leben und Tod. Untermalt werden die Texte beispielsweise von Sagen oder anderen überlieferten Geschichten. Der Volksglaube wird ins Licht gerückt. Vergangenheit und Gegenwart vermischen sich. Denn auch ein Blick in die heutige Gothicszene wird geworfen.

Das Buch ist informativ und unterhaltend. Die Autoren sind sehr vorbehaltlos und offen an das Buch herangegangen, so der Eindruck. Sie präsentieren, was sie wissen und in Erfahrung bringen konnten, während es dem Leser überlassen wird, Schlüsse daraus zu ziehen. Dabei wünscht man sich eine tiefergreifende Interpretation vieler Themenpunkte. Vielleicht ist der Kreis ein wenig zu weit gezogen. Es wird ordentlich aufgeräumt mit dem Mythos Vampir. So mancher in der Presse als Vampir dargestellter Mörder wird enttarnt. Aber so ist es manchmal. Die sachlichen Information sorgen dafür, dass so mancher Aberglaube den Bach hinunter geht. Der Vampir von heute streunt auch nicht mehr nachts umher, auf der Suche nach dem nächsten Opfer, er geht viel lieber zum Chatten ins Internet.
Auch wenn man einige Kritikpunkte anbringen kann, so liest sich das Buch doch gut. Es ist außerdem mit vielen Illustrationen gestaltet. Die Blutflecken auf den Seiten verstärken die unheimliche Wirkung, die das Buch manchmal hat.

Rezension von Heike Rau

Ditte und Giovanni Bandini
Das Vampirbuch
216 Seiten, Klappenbroschur
dtv – Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN: 978-3423247023
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Das Buch der Engel

Das Buch der Engel

Bücher über Engel gibt es viele. Mit diesem hier versuchen die Autoren aber ein vollständiges Bild dieser himmlischen Wesen zu zeichnen und haben dafür aufwändig recherchiert. Sie haben untersucht woher der Glaube an die Engel kommt und welche Vorstellungen Menschen von Engeln haben, ob sie an die Helfer Gottes glauben oder eher nicht. Dabei gehen sie auf die Bedeutung der Engel in verschiedenen Religionen ein. Dargestellt werden die möglichen Erscheinungsformen der Engel und wie genau man sich diese Wesen vorstellen muss. Erzählt wird von den Fähigkeiten, die sie haben, ob sie nun als Schutzengel oder Todesengel unterwegs sind. Die Autoren nehmen Bezug zu Bibelstellen, Märchen, Geschichten, auf Gedichte und Verfilmungen. Sie beleuchten unterschiedliche Thesen und stellen Meinungen über die Engel gegenüber, die oft erstaunlich weit auseinandergehen. Dabei kommen auch Menschen zu Wort, die überzeugend behaupten, Engeln begegnet zu sein. Bei den Recherchearbeiten kam auch wenig Engelhaftes und regelrecht Kurioses zum Vorschein. Der Leser darf also gespannt sein.

Dennoch sind die Autoren mit Ernsthaftigkeit und ohne voreingenommen zu wirken an ein Thema herangegangen, über das doch sehr unterschiedliche Meinung herrschen. Ein solches Buch zu schreiben, muss wie eine Gratwanderung gewesen sein. Und doch bewahren sich Ditte und Giovanni Bandini auch hier, wie in den anderen Büchern „Das Buch der Elfen und Feen“ und „Das Zwergenbuch“ ihren unvergleichlichen Humor. So manch Widersprüchliches lässt sich nun mal nicht von der Hand weisen. Das Buch liest sich so gut wie ein unterhaltsamer Roman, ist ein Quell an vielfältigen Informationen und eignet sich auch gut zum Nachschlagen, da ein Register vorhanden ist. Auch die Aufmachung mit den vielen Zeichnungen und Bildtafeln gefällt ausgesprochen gut. Wer selbst zum Thema Engel forschen will, findet eine Liste mit ausgewählten Internetseiten oder orientiert sich an der Bibliographie mit vielen interessanten Titeln.

Über die Autoren:
Ditte Bandini, Jahrgang 1956, studierte Völkerkunde, Religionsgeschichte und Indologie. Sie arbeitet an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und als freie Schriftstellerin und Übersetzerin.
Giovanni Bandini, Jahrgang 1951, studierte Indologie, Vergleichende Religionswissenschaft und Indische Kunstgeschichte. Er arbeitet als freier Übersetzer.

Rezension von Heike Rau

Ditte und Giovanni Bandini
Das Buch der Engel
258 Seiten, Klappenbroschur
Deutscher Taschenbuchverlag, München
ISBN: 3-423-24519-0
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Das Zwergenbuch

Das Zwergenbuch

Wer kennt sie nicht, die Zwerge, Kobolde, Heinzelmännchen, die Wichtel, die Trolle und die Klabautermänner. Ditte und Giovanni Bandini haben sich auf ihre Spuren begeben. Sie haben ihre Charaktereigenschaften, ihr Aussehen, ihre Eigenheiten und ihre Vorlieben ergründet. Sie erforschten die Herkunft der Zwerge, fassen zusammen, was ihnen nachgesagt wird und geben Antwort auf die Frage, warum die Zwerge verschwunden sind, bzw. nur noch als Gartenzwerge in den Vorgärten zu sehen sind.

Doch wie sehen die Zwerge überhaupt aus. Stimmt das Bild vom kleinwüchsigen Mann mit roter Zipfelmütze und langem Bart? Nachgesagt wird ihnen oft auch, hässlich zu sein, kurzbeinig, dickleibig und alt. Von Region zu Region werden sie unterschiedlich beschrieben. Auch ihre Kleidung variiert. Besonders interessant ist es natürlich zu erfahren, inwieweit sich Zwerge, Kobolde und Heinzelmännchen überhaupt voneinander unterscheiden. Auch den Unterschieden zwischen Märchen- und Sagenzwerg nehmen die Autoren sich an. Ein eigenes Kapitel ist zwei Zwergenkönigen gewidmet, Alberich und Laurin. Auch die Darstellung der Zwerge im Kinderbuch wird behandelt. Und die Gartenzwerge haben ebenfalls ein eigenes Kapitel. Sehr spannend ist die Frage nach dem Verbleib der Zwerge. Die Autoren stellen hier die wenigen Theorien vor, die es gibt.

Ditte und Giovanni Bandini erzählen auf lockere und sehr unterhaltsame Weise und mit viel Witz und Charme über die Zwerge. Sie haben ausführlich recherchiert, so gibt sehr viel Interessantes zu erfahren. Bekanntes und wenig Bekanntes wird in Zusammenhang gebracht, Schlüsse daraus gezogen und Thesen aufgestellt. Erzählt werden zudem eine Reihe von bedeutenden Sagen. Das Buch ist ansprechend mit schwarz-weißen Zeichnungen illustriert. In der Mitte des Buches ist eine Reihe mit farbigen Abbildungen zu sehen. Mit im Buch ist ein kleines Zwergenglossar und zum schnellen Nachschlagen ein Register.

Fazit: Ein spannendes, sehr unterhaltsames Buch für alle, die sich für die Geschichte der kleinwüchsigen Wesen interessieren, mit jeder Menge Informationen und Hintergrundwissen, tollen Abbildungen und vielen Sagen.

Über die Autoren:
Ditte Bandini, Jahrgang 1956, studierte Völkerkunde, Religionsgeschichte und Indologie. Sie arbeitet an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und als freie Schriftstellerin und Übersetzerin.
Giovanni Bandini, Jahrgang 1951, studierte Indologie, Vergleichende Religionswissenschaft und Indische Kunstgeschichte. Er arbeitet als freier Übersetzer.

Rezension von Heike Rau

Ditte und Giovanni Bandini
Das Zwergenbuch
238 Seiten, Klappenbroschur
dtv premium
Deutscher Taschenbuchverlag, München
ISBN: 3-423-24441-0

Kleiner Hinweis: Auch in unserer Datenbank zu finden: Ditte und Giovanni Bandini mit „Das Buch der Elfen und Feen“.
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Ditte und Giovanni Bandini: Das Buch der Elfen und Feen

Ditte und Giovanni Bandini: Das Buch der Elfen und Feen

Groß und Klein kennt sie, die Feen und Elfen. Sie üben eine ganz besondere Faszination auf uns Menschen aus. Ditte und Giovanni Bandini versuchen, diesen zauberhaften Wesen auf die Spur zu kommen. Was sie herausgefunden haben, erzählen sie auf unterhaltsame Weise.
Sie haben Gedichte zusammengetragen, Sagen und Zeichnungen. Sie beschäftigen sich mit Frau Holle, Frau Perchta, den Waldweiblein oder der Zahnfee. Sie erzählen von verschiedenen Gegenden, beispielsweise von Schottland, Irland, Skandinavien oder Deutschland. Ihr Augenmerk richtet sich natürlich auch auf andere Autoren. Beispielsweise Geoffrey Chaucer mit den „Canterbury-Erzählungen“, William Shakespeare mit dem „Sommernachtstraum“ oder James M. Barrie mit „Peter Pan“. Sogar Augenzeugenberichte werden im Buch wiedergegeben, ganz ohne Wertung.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Bildtafeln in der Mitte des Bandes. In aller Ruhe kann man „Feen im Vogelnest“ von John Anster Fitzgerald, „Meerjungfrau“ von John William Waterhouse oder „Die Morgenelfe“ von Fritz Zuber-Bühler betrachten.
Zusammengetragen wurde auch ein Liste mit Feen- und Elfenseiten aus dem Internet, denn auch dort sind diese Wesen nun zu finden. Dazu gibt es ein Glossar und ein Register.

Das Buch ist für Fans der Feen und Elfen ein Muss. Die Autoren vermitteln mit viel Humor ihre zahlreiche Informationen. So steht einer unterhaltsamen Lektüre nichts im Wege. Erwähnenswert ist auch die auffallend schöne Gestaltung des Buches mit vielen Zeichnungen und einem stimmungsvollen Cover.

Über die Autoren:
Ditte Bandini studierte Völkerkunde, Religionsgeschichte und Indologie. Sie arbeitet an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und als freie Schriftstellerin und Übersetzerin.
Giovanni Bandini studierte Indologie, Vergleichende Religionswissenschaft und Indische Kunstgeschichte. Er arbeitet als freier Übersetzer.

Rezension von Heike Rau

Ditte und Giovanni Bandini
Das Buch der Elfen und Feen
300 Seiten, Klappenbroschur
Deutscher Taschenbuch Verlag, München
dtv premium
ISBN: 3-423-23485-6
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