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Schlagwort: Engel

Friedrich Ani: Der einsame Engel

Friedrich Ani: Der einsame Engel

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Ich muss gleich zu Beginn gestehen, dass dieser Roman ein ganz besonderes Gefühl beim Lesen in mir hervorrief. Ein Gefühl, welches sich nicht bei jedem Buch einstellt, auch wenn es mit der höchsten Punktzahl meinerseits bewertet wird.

Doch worum geht es? Tabor Süden arbeitet als Detektiv in der Detektei bei Edith Liebergesell. Der Detektei geht es finanziell nicht besonders, außerdem müssen alle den Tod eines Kollegen verarbeiten. Die Firma bekommt den Auftrag zur Suche eines verschwundenen Geschäftsmannes. Die Ex-Freundin und Noch-Angestellte des Gemüsehändlers hat sich nach zwölf Tagen aufgerafft und die Detektei beauftragt. Ihren Worten nach war sie zuvor bei der Polizei, doch da der Mann sein eigenes Leben führte, außerdem eine neue Partnerin hatte, war das für die Polizei keine Vermissung. Er könne jederzeit wieder auftauchen. So gelang der Fall an Tabor Süden. Dieser ermittelt akribisch, er befragt zunächst die Auftraggeberin, danach noch weitere Personen. Er hat jedoch immer das Gefühl, nie die Wahrheit zu hören.

Hier zeichnet sich der besondere Stil von Friedrich Ani ab. Er ist ein ausgesprochen guter Beobachter und dringt tief in die Köpfe der Menschen, um ihr Innerstes nach oben zu führen. In ungemein sanfter Weise lässt er auch seinen Ermittler Tabor Süden seine Fragen stellen, Recherchen durchführen und über sich und das Leben nachdenken. Der Fragestil Südens, der mehr auf Feststellungen denn aus Fragen besteht, ist eine ganz besondere Methode. Als Leser wird man dabei dem Gedankengang des Protagonisten folgen können. Krimileser sind häufig darauf bedacht, mit denen Ermittlern „mitzuermitteln“. Dabei versuchen sie meist, mehr zu erfahren, als die Ermittler wissen. Ani hingegen zeigt dem Leser eine (sympathische) Nase. Mit der Fragetechnik Südens wird dem Leser immer wieder aufgezeigt, dass Süden mehr weiß bzw. ahnt, als der Leser zu vermuten vermag. Das erzeugt einen ganz besonderen Reiz, eine ganz besondere Spannung beim Lesen.

Ein anderer Charme bei der Lektüre dieses Romans liegt in der Sinnlichkeit, in der Gemütlichkeit des Geschehens. Es gibt keine überbordende Hektik und Aktion, die die Handlung treibt. Es sind vielmehr die leisen Töne, die Gedanken des Protagonisten, die für den Genuss beim Lesen sorgen. Das schafft bei weitem nicht jeder Roman, eher wird man einen solchen Roman vielleicht alle zwei Jahre in die Hände bekommen. Diese besondere Ruhe, die ich verspürte, erinnerte mich ganz stark an die Romane von Siegfried Lenz.

Man kann es eigentlich nicht in Worte fassen, als abschließend zu sagen: Schön! Ich gebe gerne eine volle Punktzahl für diese Geschichte und bin gespannt auf den weiteren Lebensweg von Tabor Süden.

Ani, Friedrich
Der einsame Engel
Droemer Verlag, München
ISBN 9783426281475

© Detlef Knut, Düsseldorf 2016
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Lauren Kate: Engelsflammen

Lauren Kate: Engelsflammen

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Luce will ihre Vergangenheit zurückverfolgen, um ihre Zukunft in Ordnung bringen zu können und um den Fluch zu lösen, mit dem sie und Daniel belegt sind. Die erste Reise mit dem Verkünder führt sie nach Moskau, in den Oktober 1941. Zu dieser Zeit lebt sie als Luschka mit Daniel, der Daniil ist, zusammen. Luce muss mit ansehen wie Luschka in Daniils Armen in diesem Krieg stirbt.
Als die anderen gefallenen Engel erscheinen, bleibt Luce nicht anders übrig, als weiter zurück in die Vergangenheit zu reisen. Daniel versucht unterdessen seine Freundin einzuholen. Er kommt einen Wimpernschlag zu spät. Und so begegnet auch er seinem früheren Ich, obwohl das nicht gestattet ist.
Daniel ist das egal. Er denkt nur an Luce, die sterben könnte, statt zurückzukommen. Dann hätte er sie für immer verloren.
Doch Luce hat einen Ratgeber, den Gargoyle Bill. Auf der einen Seite hilft er ihr, auf der anderen scheint er aber auch eigene Ziele zu verfolgen.

Der Vergangenheit von Luce und Daniel wird in diesem dritten Band nach Engelsnacht und Engelsmorgen sehr viel Platz eingeräumt, zu viel Platz. Es gehört einiges an Durchhaltevermögen dazu, das Buch bis zum Ende zu lesen, so der Eindruck.

Luce will nicht hinnehmen, was mit ihr und Daniel geschieht. Sie hofft, irgendwann zu verstehen und die Vergangenheit so verändern zu können, dass ihre Liebe endlich eine Chance hat. Eine Liebe, die nur aus Momenten besteht. Der kurzen Zeit zwischen dem Kennenlernen und dem Tod von Luce immer mit 17 Jahren. Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende reist Luce zurück. Es ist ein ewiges Hin und Her. Für sich genommen, sind diese Reise in die Vergangenheiten schon spannend, wirken aber doch sehr aneinandergereiht. Das Buch wird damit unnötig in die Länge gezogen.

Interessant ist die Figur, die als Ratgeber für Luce fungiert. Bill ist geheimnisvoll und für sie nicht zu durchschauen. Seine Auftritte sind spannend. Er entscheidet über den Handlungsverlauf, manipuliert und beeinflusst die leichtgläubige Luce. Seine wahre Identität errät man als Leser bald, auch wenn diese erst am Ende des Buches aufgedeckt wird. Ein Ende, das doch recht verwirrend ist, aber schon mal auf den nächsten Band einstimmen soll.

Rezension von Heike Rau

Lauren Kate
Engelsflammen
Band 3
Aus dem Amerikanischen von Michaela Link
416 Seiten, gebunden
cbt, München
ISBN-10: 3570160793
ISBN-13: 978-3570160794
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Lauren Kate: Engelsmorgen

Lauren Kate: Engelsmorgen

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Luce ist immer noch in Gefahr. Daniel bringt seine Freundin deswegen in einem Internat an der kalifornischen Küste unter. In Shoreline sollte sie sicher sein und unentdeckt bleiben. Doch würde Daniel nicht bei ihr sein können. Über die wahren Gründe lässt er Luce allerdings im Unklaren.
Luce muss ihr Zimmer mit Shelby teilen, eine der Nephilim an der Schule.
Man weiß hier Bescheid über den gefallenen Engel Daniel und Luce und ihre unsterbliche, immer wiederkehrende Liebe. Das verwirrt Luce. Doch hat sie hier Möglichkeiten nach ihren Bedürfnissen zu lernen.

Wieder in ihrer Nähe sind die Schatten. Bald erkennt Luce, dass sie die Macht hat, diese herbeizurufen. Die Schatten sind Verkünder. Ihre Botschaften nicht immer deutlich. Doch Luce ist so begierig darauf, ihre Vergangenheit zu erkunden, dass sie sich mit den Schatten einlässt, auch wenn das gefährlich ist.
Bald taucht ein Bekannter an der Schule auf. Es ist Roland Sparks. Luce kennt ihn von ihrer früheren Schule der Sword & Cross. Sie glaubt, dass er auf sie aufpassen soll. Dazu besteht auch Grund. Luce ist zu vertrauensselig. Und so gelingt es jemanden, sie vom Schulgelände zu locken. Luce sieht sich einem Outcast gegenüber, der nur ein Ziel hat, sie zu töten.

Nach „Engelsnacht“ geht es nun mit „Engelsmorgen“ nahtlos weiter. Auf viele Fragen, die in Band 1 offengeblieben sind, hofft man nun, eine Antwort zu finden. Doch so schnell geht es nicht. Die Handlung konzentriert sich auf wenige Aspekte. Zum einen wird die Liebe von Luce und Daniel infrage gestellt. Luce mag sich von Daniel keine Vorschriften mehr machen lassen. Zudem schafft es ein anderer Junge, Gefühle in Luce zu wecken.
Luce entwickelt sich also sprunghaft weiter. Leider schließt das nicht aus, dass sie teilweise nicht nachvollziehbar verhält oder über das Ziel hinausschießt. Sie gibt sich naiv und lernt nicht aus ihren Fehlern.

Was die Schatten betrifft, bekommt man Antworten. Überraschende Antworten. Sie überbringen nicht nur Botschaften aus der Vergangenheit, sie lassen Luce daran teilhaben. Und so kommt sie ein wenig mehr hinter das Rätsel ihrer Herkunft und ihrer Liebe zu Daniel. Und der Leser erfährt etwas zur Vorgeschichte der beiden.

Die Engel selbst aber wahren ihre Geheimnisse. Die guten und die bösen. Am Ende des Buches ist der ausgehandelte Waffenstillstand hinfällig. Dann wird es zum ersten Mal richtig spannend.
Was bleibt, ist das Gefühl hingehalten zu werden. Die Handlung scheint irgendwo hängengeblieben zu sein. Viel Neues hat man nicht erfahren. Dabei steckt so eine tolle Idee hinter der Geschichte. Bleibt zu hoffen, dass die Autorin im nächsten Band etwas mehr offenbart und die Handlung wieder etwas straffer wird.

Rezensionen von Heike Rau

Lauren Kate
Engelsmorgen
Aus dem Amerikanischen von Doreen Bär
448 Seiten, gebunden
cbt, München
ISBN-10: 3570160785
ISBN-13: 978-3570160787
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Derek Meister: Das Licht, das tötet – Ghostmaster

Derek Meister: Das Licht, das tötet – Ghostmaster

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Ian und Benjamin sind in einer misslichen Lage. Die beiden werden verfolgt. Sie befinden sich in einem Labor, versteckt in einem geheimen verlassenen Militärstützpunkt an der Ostküste der USA, wo Ians Großvater Harvey Forschungsarbeiten betrieben hat. Ian und Benjamin werden von Zachary Whyte und Tan Björnsdotter gejagt. Beide Jungen haben sich verbarrikadiert. Aber das wird nicht nützen, denn Ian spürt auch die Geister kommen. Das führt dazu, dass auch die Verfolger umdenken müssen. Ian und Benjamin hoffen, verhandeln zu können. Brian Cox braucht beide schließlich lebendig. Doch Tan schießt direkt auf Ian. Die Geister offenbaren eine andere Seite, denn Ian überlebt, auch wenn er es sich nicht erklären kann, offenbar durch die Hilfe der Brane.

Ian und Benjamin entkommen zunächst und können sich zu McArthur retten, der ja für Ians Großvater Harvey arbeitet. Das nächste Ziel steht fest. Harvey ist in den Händen von Brian Cox. Ian und Benjamin müssen ihm helfen und so lassen sie sich von McArthur nach Argentinien fliegen.
Es gelingt Ian Chiyo zu informieren, die mit Kommissar Kenichi nun ebenfalls nach Argentinien kommt.
Während Chiyo und Kenichi auf Ian und Benjamin warten, setzt Kenichi unbemerkt den Helm Hitomi auf. So lockt er das tödliche Licht an. Ian und Benjamin kommen gerade hinzu. Und Ian schafft das Unglaubliche, er stoppt die Hitzewelle und verscheucht die Brane.
Wie es aussieht, kann Ian die Brane steuern. So entwickelt er die Idee diese und Cox, der die Geister für Engel hält, gegeneinander auszuspielen.

Der Einstieg in den 3. Band fällt nicht leicht, gerade auch dann, wenn die Lektüre des 2. schon einige Zeit zurückliegt. Es dauert also, bis man sich wieder zurechtfindet.
Auch der 3. Band ist sehr spannend. Es gibt unglaublich viele Actionszenen. Es kracht und ballert, dass die Fetzen fliegen. Es ist schwer, den Überblick zu behalten.
Die Freundschaft zwischen Ian und Bpm wird auf eine harte Probe gestellt. Nicht nur, weil sich beide in Chiyo verlieben, sondern auch, weil ihre Meinung über die Brane im Verlauf des Buches immer weiter auseinandergeht.
Auch als Leser will man natürlich wissen, was das Licht nun eigentlich ist und welche Ziele es verfolgt. Hier gibt es Neues.
Auch Brian Cox kommt dem Geheimnis immer mehr auf die Spur. Aber er verfolgt ganz eigene Ziele, die einem dem Atem stocken lassen, und die ihn blind machen für das Entscheidende.

Nur Ian ist in der Lage genauer hinzuschauen und sich zu öffnen für diese seltsamen Geister. So entzweit er sich deswegen auch noch mit Benjamin. Und das, obwohl die beiden Blutsbrüter sind.
Benjamin verändert sich stark. Was daran liegen mag, dass auch er die Brane nun sieht, weil er den Mut hatte, ein dafür entwickeltes Serum auszuprobieren. Auch davon wird die Handlung getragen. Nur allzu Menschliches spielt eine große Rolle in der Entscheidungsfindung, die schließlich zum überraschenden Ende führt. Das fehlgeschlagene Experiment hat wirklich weitreichende Folgen. Es ist ein glaubwürdiger, ein guter Abschluss.

Rezension von Heike Rau

Derek Meister
Das Licht, das tötet – Ghostmaster
432 Seiten, gebunden
Loewe Verlag
ISBN-10: 3785562640
ISBN-13: 978-3785562642
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Lauren Kate: Engelsnacht

Lauren Kate: Engelsnacht

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Die neue Schule ist eine Besserungsanstalt. Die Eltern haben Luce auf dieses Internat in New Hampshire geschickt. Luce versucht es als Chance zu sehen. Sie muss den Tod ihres Freundes Trevor verarbeiten, an dem sie eine Mitschuld tragen könnte. Sie weiß es nicht. Aber viel eher sind es die Schatten, die etwas damit zu tun haben. Aber davon darf sie nicht sprechen, um nicht für verrückt gehalten zu werden.

Luce verliebt sich in ihren Mitschüler Daniel Grigori, schon als sie ihn das erste Mal sieht. Es ist, als würde sie ihn kennen, nur kann sie nicht sagen, woher. Er dagegen verhält sich abweisend.
Gleich zu Anfang spielen sich unter den Schülern unschöne Szenen ab. Auch Luce ist eine Leidtragende. Und dann scheinen ihr auch noch die Schatten gefolgt zu sein. Luce sieht sie in der Bibliothek. Auch Daniel ist hier. In seiner Nähe fühlt sie sich merkwürdig. Bei einer zufälligen Berührung fühlt sie sich, wie vom Blitz getroffen. Es ist berauschend.

Wegen einer Regelverletzung in der Cafeteria muss eine Strafarbeit auf dem Friedhof erledigt werden. Und auch hier geschieht etwas Ungewöhnliches. Luce wäre von einer plötzlich fallenden Engelsstatue erschlagen worden, wenn Daniel sie nicht gerettet hätte. Molly könnte dafür verantwortlich sein. Sie spricht Drohungen aus, um zu erreichen, dass Luce sich von Daniel fernhält.

Doch nach wie vor gibt Daniel sich unnahbar. Deswegen ist Luce empfänglich für die Avancen, die Cam ihr macht. Auch in Cams Nähe sieht sie die Schatten. Luce mag Cam und fühlt sich bald hin- und hergerissen zwischen den beiden jungen Männern. Der eine ist galant, der andere nur zur Stelle, wenn Luce in Not ist.

Als ein Feuer in der Bibliothek ausbricht, ist es Daniel, der Luce rettet. Todd allerdings, mit dem sie auf der Flucht aus dem Gebäude war, stirbt. Möglicherweise, weil auch er die Schatten gesehen hat. Es ist fast wie bei Trevor gewesen, der ja auch in einem Feuer den Tod fand. Wie soll man glauben, dass Luce auch diesmal nichts damit zu tun hat?

Es ist eine geheimnisvolle Geschichte. Was mit Luce ist, die diese bedrohlichen Schatten sieht, weiß man zunächst nicht. Man liest, wie sie sich dennoch einzuleben und sich der neuen Situation anzupassen versucht. Doch alle Schüler hier haben ihre Geheimnisse und das machte es ihr nicht gerade leicht. Dieser erste Teil wird vor allem von der mysteriösen Stimmung getragen. Es dauert, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt. Aber das hat den Vorteil, dass man bis dahin, diese Stimmung in sich aufgenommen hat. Man wird davon gefangen genommen.

Dass es um Engel geht, weiß man. Titel und Klappentext verraten es. So ahnt man, worauf es hinauslaufen wird, auch wenn in diesem ersten Teil des Buches Daniel alles sein könnte. Es ist diese geheimnisvolle, eher ruhige Spannung, die einen immer weiter lesen lässt, die Romantik zwischen Luce und Daniel, das Knistern, egal wie spröde er sich gibt. Die Geschichte ist gut gemacht. Man kann sich also ruhig, von diesem wunderschönen Cover verzaubern lassen und das Buch lesen.
Eine Überraschung ist das letzte Kapitel. Wirklich verblüffend. So bekommt man noch viel mehr Gründe geliefert, auf den nächsten Band zu warten. Es gibt schließlich Fragen, die man beantwortet haben will.

Rezension von Heike Rau

Lauren Kate
Engelsnacht
Aus dem Amerikanischen von Doreen Bär
448 Seiten, gebunden
cbt, München
ISBN-10: 3570160637
ISBN-13: 978-3570160633
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Tanja Heitmann: Schattenschwingen

Tanja Heitmann: Schattenschwingen

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Mila ist fasziniert von Samuel Bristol, dem Freund ihres Bruders Rafael. Jahre dauert ihre Schwärmerei nun schon an. Doch erst jetzt schenkt er ihr seine Aufmerksamkeit. Er ist anders, als der äußere Anschein es vermuten lässt. Aber das weiß Mila schon. Sam steckt allerdings in einer Krise. Er vermutet jedoch, dass Mila ihm vielleicht heraushelfen kann. Ihm wird klar, dass er auf dem Weg ist, sich zu verlieben. Die Begegnung zwischen Mila und Sam stürzt beide in ein Gefühlschaos. Sam umgibt ein Leuchten, eine glänzende Aura, die nur Mila wahrnehmen kann.

An einem Abend besuchen beide eine Strandparty. Mila verlässt die Party frühzeitig und Sam ist noch mit Rufus unterwegs. Rufus kommt erst sehr spät in der Nacht nach Hause. Er ist in keinem guten Zustand und Mila wird klar, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. Was genau, kann Rufus allerdings nicht sagen. Seine Erinnerung lässt ihn im Stich. Fest steht, er war mit Sam an der Steilküste und das was passiert ist, muss mit Sams gewalttätigen Vater zusammenhängen. Mila wagt sich zur Steilküste hin. Die Stelle zeugt von einer schrecklichen Gewalttat. Sam scheint über die Klippe gestürzt zu sein. Er bleibt verschwunden.

Das Buch fesselt von Anfang an. Dass liegt daran, dass die Beziehung zwischen Mila und Sam sich auf eine faszinierende Art und Weise entwickelt. Große Gefühle kommen hier zum Schwingen, die von der Autorin ungeheuerer Intensität beschrieben werden. Man spürt die Funken fliegen.
Diese erste Teil des Buches ist von Romantik geprägt. Doch damit allein kann man kein Buch füllen und so ändert sich die Handlung im zweiten Teil gravierend. Sam, das kann man schon im Klappentext lesen, kommt zurück. Auch wenn das für den Leser keine Überraschung ist, so ist die Art und Weise wie er zurückkehrt schon erstaunlich. Man könnte ihn für einen Engel halten, hat er doch Flügel. Doch die Autorin begnügt sich damit nicht. Vielmehr ist Sam zu einer „Schattenschwinge“ geworden, mit Zugriff auf zwei Welten. Die, in der Mila lebt und die Sphäre, wo noch andere Schattenschwingen sind. Es ist sehr spannend, zu verfolgen, wie sich die Geschichte weiterentwickelt.

Man muss Fantasie haben, um sich auf die Geschichte einlassen zu können. Doch kann man es, liest sich das Buch ganz gut, auch wenn sich nicht abstreiten lässt, dass es einige Längen hat. Manches wird zu ausufernd beschrieben, auch Wiederholungen in der Wortwahl fallen immer wieder auf. Die Geschichte hat zwei Erzählstränge. Aus der Ich-Perspektive heraus erzählen Mila und Sam abwechselnd. Das nimmt manchmal die Spannung oder vielmehr das Geheimnisvolle aus der Geschichte heraus, weil man als Leser zu viel weiß.

„Schattenschwingen“ ist der Auftakt einer Trilogie. Das Buch ist in sich abgeschlossen, macht aber dennoch Lust, den zweiten Band zu lesen.

Rezension von Heike Rau

Tanja Heitmann
Schattenschwingen
448 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
cbt Verlag, München
ISBN-10: 357016067X
ISBN-13: 978-3570160671

Isabel Abedi: Lucian

Isabel Abedi: Lucian

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Es ist ein schöner Abend, den Rebecca mit ihrer Mutter Janne und deren Lebensgefährtin Patrizia verbringt. Doch Rebecca hat in der folgenden Nacht einen Albtraum. Sie träumt, zu sterben. Obwohl dann später ihre Mutter an ihr Bett kommt, wollen die unheimlichen Gefühle nicht weichen. Die Panik bleibt, doch das verschweigt Rebecca, so dass Janne sie schließlich wieder alleine lässt. Als Rebecca aus dem Fenster blickt, sieht sie den jungen Mann zum ersten Mal. Diese Szenerie wirkt sehr beunruhigend.

Ihre Freundin Suse bemerkt, dass etwas nicht stimmt und so vertraut Rebecca sich ihr an. Immer wieder begegnet Rebecca dem Fremden. An einem Abend, als sie als Kellnerin arbeitet, rettet er sie vor einem aufdringlichen Gast. Doch es ist Sebastian, der sie nach Hause bringt. Er ist Rebeccas Ex-Freund. Er verbringt die Nacht bei ihr, weil sie in darum bittet.
Es bleibt nicht bei dieser Begegnung mit dem Fremden. Immer wieder erscheint er. Bald spürt Rebecca, wenn er in ihrer Nähe ist. An Suses Geburtstag, Rebecca hat sich zurückgezogen, begegnet sie ihm wieder. Er sagt ihr seinen Namen: Lucian. Er vertraut ihr an, dass er sich den Namen ausgedacht hat. Er hat keine Erinnerung, weiß nicht, wer er ist. Es ist unvorstellbar, was er ihr offenbart und trotzdem glaubt sie ihm. Rebecca merkt nicht, wie die Zeit vergeht.
Dass sie an dem Abend einfach so verschwunden ist, ihre Mutter und ihre Freunde in Angst und Schrecken versetzt hat, hat ein Nachspiel. Rebecca wird verboten, Lucian wiederzusehen. Doch sie kommt von ihm nicht los.

Man würde das Buch, hätte es nicht 550 Seiten, wohl in einem Rutsch durchlesen, so fasziniert ist man von der Geschichte. Lucian ist der Typ, von dem wohl jedes junge Mädchen träumt. Von ihm geht eine Faszination aus, die eigentlich unbeschreiblich ist. Aber der Autorin gelingt es, die wachsende Liebe zwischen Rebecca und Lucian auch dem Leser nahe zu bringen. Dabei werden Gefühle so intensiv und tiefgreifend beschrieben, dass man sie nachvollziehen kann, manchmal sogar spürt. Die Autorin sorgt dafür, dass man sich perfekt in die Figuren hineinversetzen kann, in Rebecca und auch in Lucian, der dennoch nicht das Geheimnisvolle verliert.

Die Geschichte ist nicht nur romantisch, sondern auch rätselhaft und mysteriös und trotzdem kann man sich gut darauf einlassen, wenn man bereit ist, zu glauben.
Zwischen den Zeilen schwingen Traurigkeit und Verzweiflung mit. Man kann sich nicht vorstellen, dass Rebecca und Lucian zusammen glücklich werden können. Und doch hat die Autorin am Ende eine Lösung gefunden, die begeistert, auch weil sie so glaubwürdig ist. Es ist ein traumhaft schönes Buch, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Rezension von Heike Rau

Isabel Abedi
Lucian
553 Seiten, gebunden
ab 13 Jahren
Arena Verlag
ISBN-10: 3401062034
ISBN-13: 978-3401062037

Das Buch der Engel

Das Buch der Engel

Bücher über Engel gibt es viele. Mit diesem hier versuchen die Autoren aber ein vollständiges Bild dieser himmlischen Wesen zu zeichnen und haben dafür aufwändig recherchiert. Sie haben untersucht woher der Glaube an die Engel kommt und welche Vorstellungen Menschen von Engeln haben, ob sie an die Helfer Gottes glauben oder eher nicht. Dabei gehen sie auf die Bedeutung der Engel in verschiedenen Religionen ein. Dargestellt werden die möglichen Erscheinungsformen der Engel und wie genau man sich diese Wesen vorstellen muss. Erzählt wird von den Fähigkeiten, die sie haben, ob sie nun als Schutzengel oder Todesengel unterwegs sind. Die Autoren nehmen Bezug zu Bibelstellen, Märchen, Geschichten, auf Gedichte und Verfilmungen. Sie beleuchten unterschiedliche Thesen und stellen Meinungen über die Engel gegenüber, die oft erstaunlich weit auseinandergehen. Dabei kommen auch Menschen zu Wort, die überzeugend behaupten, Engeln begegnet zu sein. Bei den Recherchearbeiten kam auch wenig Engelhaftes und regelrecht Kurioses zum Vorschein. Der Leser darf also gespannt sein.

Dennoch sind die Autoren mit Ernsthaftigkeit und ohne voreingenommen zu wirken an ein Thema herangegangen, über das doch sehr unterschiedliche Meinung herrschen. Ein solches Buch zu schreiben, muss wie eine Gratwanderung gewesen sein. Und doch bewahren sich Ditte und Giovanni Bandini auch hier, wie in den anderen Büchern „Das Buch der Elfen und Feen“ und „Das Zwergenbuch“ ihren unvergleichlichen Humor. So manch Widersprüchliches lässt sich nun mal nicht von der Hand weisen. Das Buch liest sich so gut wie ein unterhaltsamer Roman, ist ein Quell an vielfältigen Informationen und eignet sich auch gut zum Nachschlagen, da ein Register vorhanden ist. Auch die Aufmachung mit den vielen Zeichnungen und Bildtafeln gefällt ausgesprochen gut. Wer selbst zum Thema Engel forschen will, findet eine Liste mit ausgewählten Internetseiten oder orientiert sich an der Bibliographie mit vielen interessanten Titeln.

Über die Autoren:
Ditte Bandini, Jahrgang 1956, studierte Völkerkunde, Religionsgeschichte und Indologie. Sie arbeitet an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und als freie Schriftstellerin und Übersetzerin.
Giovanni Bandini, Jahrgang 1951, studierte Indologie, Vergleichende Religionswissenschaft und Indische Kunstgeschichte. Er arbeitet als freier Übersetzer.

Rezension von Heike Rau

Ditte und Giovanni Bandini
Das Buch der Engel
258 Seiten, Klappenbroschur
Deutscher Taschenbuchverlag, München
ISBN: 3-423-24519-0
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