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Monat: März 2009

Wir sind soooo hüpfehasenhoppelfroh

Wir sind soooo hüpfehasenhoppelfroh

Der kleinen Hasen macht genau das glücklich, was kleine Kinder auch am liebsten mögen. Gern springt er auf dem Bett herum. Es macht ihm auch viel Spaß, mit seinem Bruder eine Blumenwiese hinunter zu kullern. Im Winter fährt er dann mit seinen Freunden den Berg mit dem Schlitten hinunter. Im Sommer dagegen, macht es viel Freude mit dem Bruder Matschkuchen zu backen. Im Herbst findet der kleine Hase es lustig eine Blätterschlacht mit seinen Freunden auszutragen. Manchmal, wenn es draußen regnet, macht es sich der kleine Hase auch drinnen am Kamin gemütlich. Dann sitzt er neben seiner Mama im großen Lieblingssessel und lauscht den Geschichten, die sie erzählt.

Jede Jahreszeit hat ihre Reize für den kleinen Hasen. Der Winter mit Schnee, der Herbst mit den bunten Blättern, der Frühling mit den schönen Blumenwiesen und der Sommer, wo man so schön am Strand spielen kann. Im Buch verlaufen die Jahreszeiten durcheinander, das irritiert ein wenig. Hier wäre es besser gewesen, die Reihenfolge einzuhalten. Das Buch gefällt aber trotzdem gut. Es macht Kindern sehr viel Spaß, den kleinen, immer gut gelaunten Hasen bei den verschiedenen Aktivitäten mit seinem Bruder, seinen Eltern oder seinen Freunden zu beobachten. Das Buch ist sehr schön und mit viel Aufwand illustriert. Man kann sogar die Fellzeichnung der Tiere erkennen. Es gibt viel zu entdecken auf den Seiten. Die Zeichnungen sind sehr detailreich und farbenfroh noch dazu. Das Buch gibt Kindern viel Anlass, über eigene Erlebnisse zu sprechen und damit das Sprachvermögen zu trainieren.

Rezension von Heike Rau

Claire Freedman
Wir sind soooo hüpfehasenhoppelfroh
Illustrationen von Jane Chapman
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab 3 Jahren
Loewe Verlag
ISBN: 978-3785566817
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Vertrauen ist gut

Vertrauen ist gut

Trotz seiner körperlichen Behinderung führt Felix ein weitgehend selbstbestimmtes Leben. Der fast Fünfzigjährige wohnt in einem Anbau am Haus von seinem Bruder und dessen Familie. Leider scheint die Ehe seines Bruders nicht mehr ganz so harmonisch wie früher. Immer öfter wird gestritten. Das beunruhigt Felix. Das handschriftliche Manuskript, das Felix für seinen Bruder abtippt, verstärkt die Ängste noch. Es scheint ihm, dass es sich hier nicht um Fiktion, sondern viel mehr um die Beschreibung der Wirklichkeit handelt. Wird hier gezeigt, was sich drüben im Haus abspielt? Im Buch geht es um eine Frau, die immer mehr in die Fänge einer Sekte gerät. Sie will ihren Mann dort mit hineinziehen oder, wenn ihr Plan nicht gelingt, ihn mit dem kleinen Sohn verlassen. Aber nicht nur das, was mit seiner Schwägerin womöglich passiert beunruhigt ihn. Auch sein Bruder hat sich in letzter Zeit verändert. Er wird dem Vater immer ähnlicher, entwickelt sich ebenfalls zu einem Choleriker. Felix wird an seine Kindheit erinnert. Alte Geschichten kochen wieder hoch.

Felix macht sich das Leben schwer. Er ist ein sehr ängstlicher Mann, der überall Gespenster sieht. Diese ständige Wachsamkeit zermürbt ihn. Er schafft es nicht, die Vergangenheit ruhen zu lassen. So glaubt man als Leser zunächst, er jagt einem weiteren Hirngespinst nach, als er das Manuskript inhaltlich hinterfragt. Man wird davon angesteckt, wird hellhörig. Man sucht nach Hinweisen, die Felix’ Annahmen stützen könnte. Man ist aber hier ganz auf das, was Felix erlebt und denkt angewiesen. Eine andere Perspektive auf das Geschehen wird dem Leser verweigert. So gerät man mit hinein in den Gedankenstrudel. Die Vorstellungskraft wird derart angeregt, dass man auch schon bald die Katastrophe kommen sieht.
Das Buch ist also gut gemacht. Man wird als Leser von einer außergewöhnlichen Geschichte gefangen genommen, die auf die Macht der Fantasie setzt. Genau wie Felix wird man in Alarmbereitschaft versetzt. Das erzeugt eine ungeheure Spannung, obwohl lange nichts wirklich Dramatisches passiert. Diese Art der Beeinflussung ist ein interessantes und überraschendes Gefühl. Sehr unheimlich!

Rezension von Heike Rau

Jürg Acklin
Vertrauen ist gut
160 Seiten, gebunden
Nagel & Kimche
ISBN: 978-3312003648
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Susanne Rauchhaus: Die Übersinnlichen

Susanne Rauchhaus: Die Übersinnlichen

Jana Weiland kann nicht länger in ihrer Schule bleiben. Immer öfter kommt es hier wegen ihrer besondern Fähigkeiten zu Problemen. Ein Internat dürfte für sie besser geeignet sein, eines dass sich auf Schüler mit übersinnlichen Fähigkeiten spezialisiert hat. Jana erschafft Trugbilder. Allerdings kann sie diese Erscheinungen kaum steuern. Dabei werden sie immer realistischer.
Das Internat ähnelt allerdings mehr einem Kasernengelände. Jana soll hier lernen, ihre Trugbilder in den Griff zu bekommen. Genau das versuchen auch ihre Mitschüler. Esther kann Tiere beeinflussen, Sina kann sich im Dunkeln orientieren und Nick ist Hellseher. Jana lebt sich dann doch recht schnell ein, auch wenn bald klar wird, dass sie hier nicht nur Freunde finden wird. Dorian, der Telekinet ist, lädt Jana auf einen Jahrmarkt ein. Hier gibt es einen Zwischenfall und Dorian zeigt, zu was er wirklich fähig ist. Jana ist tief beeindruckt. Kein Wunder also, dass sie sich in Dorian verliebt. Sorgen macht ihr aber, dass ihre Albträume immer schlimmer werden. Vielleicht nimmt sie diese aber auch bewusster war. Ihr wurde empfohlen ein Traumtagebuch zu führen. Eines Tages treibt draußen im Wald ein Bär sein Unwesen. Das ist äußert ungewöhnlich. Jana ist bestürzt, als sie feststellt, dass der Bär direkt ihrem Albtraum entsprungen scheint. Es kann keine Rede davon sein, dass sie ihre Fähigkeit besser im Griff hat. Doch sie will die Verantwortung übernehmen, in den Wald gehen und das Tier unschädlich machen.

Janas schlimmste Albträume erwachen in diesem Mystery-Roman zum Leben. Die Lage wird immer verfahrener. Seite für Seite steigert sich die Spannung. Hauptakteurin des Buches ist Jana. Aber auch ihre Mitschüler sind interessante Persönlichkeiten. Allerdings halten sie einen Teil ihrer Fähigkeiten geheim, so dass man als Leser immer mal wieder mit Neuigkeiten überrascht wird. Besonders Dorian wirkt von Anfang an sehr unheimlich. Man möchte ihn eigentlich nicht in der Nähe Janas wissen. Ihre Liebe lässt sie dann auch unvorsichtig werden.
Rätselhaftes geht auf dem Gelände des Internates vor. Diese Kasernen-Atmosphäre in dieser Abgeschiedenheit ist ebenfalls leicht grauenerregend.
Als Leser ist man fasziniert von den Geschehnissen und von den Abgründen, die sich im Laufe der Handlung auftun. Manche Szenen sind ausgesprochen spannend gestaltet.
Dazu kommt, dass das Buch gut geschrieben und damit gut zu lesen ist. Die Geschichte ist leicht nachvollziehbar konstruiert. Man wird gut unterhalten.

Rezension von Heike Rau

Susanne Rauchhaus
Die Übersinnlichen
272 Seiten, broschiert
ab 14 Jahren
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN: 978-3800054558
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Rupien! Rupien!

Rupien! Rupien!

Nach der Romanvorlage des indischen Schriftstellers Vikas Swarup wurde der erfolgreiche und mit acht Oscars ausgezeichnete Film > Slumdog Millionär> von Danny Boyle gedreht.

Die Geschichte ist umwerfend traurig, schön und herzergreifend.
Ein armer in den Slums von Indien aufgewachsener Waisenjunge gewinnt eine Milliarde Rupien bei einer Fernsehtalkshow! Wie konnte er, der nie eine Schule besucht hat und keinerlei Bildung aufweisen kann, alle die schwierigen Fragen beantworten?
Nachdem man ihn als Gauner und Betrüger verdächtigt hat, und er bei den Polizeiverhören Folterungen erdulden musste, ist die Antwort sehr einfach,–und sie gilt wohl für viele dieser Talkshowmillionäre: nicht Wissen sondern Erinnerungen bringen die Lösung des Rätsels. Aus den Erfahrungen seines Lebens, das er seiner selbst ernannten Anwältin erzählt, speisen sich seine Antworten!
Zwölf Fragen muss er bis zur Milliarde beantworten, und aus zwölf Kapiteln seines Lebens hat er die Antworten geschöpft.

Fantasievoll, abenteuerlich und spannend mutet das Leben des Helden Ram Mohammed Thomas an, der als Säugling in einer Mülltonne gefunden wurde, in Heimen und bei Priestern aufwuchs, ehe er, endlich erwachsen geworden, sein Leben selbst in die Hand nimmt.
Auf seiner abenteuerlichen Lebensreise muss er ständig auf der Hut sein vor Gaunern, die ihn ausnutzen wollen, und vor vermeintlichen Wohltätern, die ihm Übles antun wollen. Er findet Freunde, Freundinnen und trotz allem Übel auch Vertraute. Aufgeweckt und witzig, schlau und umsichtig wird er sogar gelegentlich zum Retter seiner Freunde, wenn sie in aussichtslose Lebenslagen geraten.

Die letzte Frage beim Quiz vor laufenden Kameras wird nochmals zu einer schier unüberwindlichen Hürde für Ram. Hier steigert der Autor seinen Plot beinahe zu einem Krimi.
Doch Ende gut, alles gut!

Indien mit den Komponenten sozialer Ungleichheit und Ungesetzlichkeit, ein Land, in dem Raub, Mord, Betrug und Überfälle an der Tagesordnung sind, bietet das Bild eines vielfarbigen Völkergemischs übertüncht noch von kolonialer Vormachtherrschaft. Mit unglaublicher Fabulierkunst und doch realitätsnah hat der Autor Vikas Swarup seine Geschichte erdichtet.
Die Armut und die Gaunerei, die Korruption und immer wieder gütige Helfer in der Not machen die ganze Geschichte zu einem modernen Märchen, dem man sich mit Vergnügen, Spaß und interessierter Neugier überlässt.

Vikas Swarup
Rupien! Rupien!
Ist der Gewinner einer Quizshow ein Gauner, oder ist ihm sein Milliardärscoup aus echtem Wissen gelungen?
ISBN:3462037382
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Hurra, die Krise ist vorbei!

Hurra, die Krise ist vorbei!

„Die Krise ist vorbei!“ Das wäre ja zu schön, um wahr zu sein. Aber so ein Titel reizt den Leser, zum Buch zu greifen. Frohe Botschaften sind immer gut. Tatsächlich ist die Krise ist in vollem Gange und bestimmt unseren Alltag. Greser und Lenz zeigen es mit ihren Karikaturen. Ob Finanzkrise, Gammelfleischskandal, Fachkräftemangel, Rauchverbot, Klimaproblematik, Einbürgerungstest, Außenpolitik, Gesundheitswesen oder Familienpolitik – alles wird kritisch beäugt. Menschen die in der Öffentlichkeit stehen, werden auf eine Art ins Rampenlicht gerückt, die ihnen nicht recht sein dürfte.
Und auch wenn alles den Bach runtergeht, sollte man fröhlich bleiben. Mit einer durch und durch ironischen Grundhaltung schafft man das. Ob uns das gesagt werde soll?
Die Cartoons bringen selten zum Lachen. Manche sind wirklich treffend, bringen einen Sachverhalt auf den Punkt, sind herrlich amüsant. Andere aber sind bitterböse, geschmacklos und kein bisschen komisch. Man müsste mal einen Menschen beobachten, der dieses Buch ansieht. Da kommt wohl jeder Gesichtsausdruck vor. So mancher wird schmunzeln, dann peinlich berührt sein, die Stirn in Falten ziehen, wieder kurz lächeln und dann beim nächsten Cartoon fragend die Augenbrauen hochziehen.
Die Zeichnungen lösen also widersprüchliche Gefühle aus. Man kann das Buch ernst nehmen, muss man aber nicht.

Rezension von Heike Rau

Achim Greser / Heribert Lenz
Hurra, die Krise ist vorbei!
Verlag Antje Kunstmann
192 Seiten, gebunden
ISBN: 978-3888975561
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Digitale Fotografie – Die Profitechniken

Digitale Fotografie – Die Profitechniken

Zunächst einmal ein Wort zur Zielgruppe. Am besten geeignet ist das Buch für ambitionierte Hobbyfotografen, die von eine kompakten Digitalkamera auf eine Spiegelreflexkamera umsteigen wollen oder bereits umgestiegen sind. Es geht darum, gut mit der Kamera zurechtzukommen. Dabei sollen die verschiedenen Funktionen der Kamera komplett ausgenutzt werden, um die eigene Kreativität ausleben zu können.

Anfangs geht es darum, die Kamera beherrschen zu lernen und sich mit den Kamerafunktionen vertraut zu machen. Dazu werden immer wieder verschieden Bildreihen analysiert. Man sieht also sofort, was die Veränderung bestimmter Kameraeinstellungen bewirken kann. Nach Abhandlung eines Themas, wird der Leser direkt mit einer Aufgabe konfrontiert. Man muss sich also auf Motivsuche machen. Dabei gilt es bestimmte Vorgaben zu erfüllen. Wie das mögliche Ergebnis aussehen kann, sieht man an den Bildtafeln. Der Autor kommentiert jedes einzelne Fotos und gibt Tipps. Außerdem werden Fotografen vorgestellt und ihre Art, die Aufgabe zu erfüllen. Auch diese Bilder werden vom Autor näher betrachtet. So werden das Auge geschult und die eigene Kreativität angeregt. Es gibt viele weitere Kurse, die man je nach Bedarf und Interesse absolvieren kann. Sie sind zunächst für Anfänger im Umgang mit der Digitalkamera gedacht. Die Fertigkeiten werden aber im zweiten Teil des Buches perfektioniert, auch wieder in einzelnen Kursen. Auch einen Kurs Bildbearbeitung gibt es. Im letzten Teil des Buches geht es um professionelles Fotografieren. Auch hier gibt es wieder Schwerpunkte wie etwa die Porträtfotografie oder die Landschafts- und Naturfotografie. Sehr spannend lesen sich hier die Interviews mit Profis aus der Branche.

Das Buch begeistert. Man lernt hier alles, was man braucht, um für sich gelungene Bilder machen zu können. Mit dem nötigen Wissen, kann man kreative Vorstellungen viel besser umsetzen. Und das Fotografieren macht einfach mehr Spaß, wenn man die Kamera wirklich beherrscht und weiß, worauf es ankommt. Gut gefällt, dass man Aufgaben gestellt bekommt. Man kann seine Fertigkeiten direkt trainieren. So manches Überraschungsbild wird dadurch entstehen. Gut gefällt, dass die Texte immer mit Fotos in Zusammenhang gebracht werden. Man sieht, was der Autor meint. Verständnisprobleme treten so nicht auf.
Die Kombination von Ratgeber und Arbeitsbuch ist äußerst hilfreich. Gerade für Anfänger, aber auch für Hobbyfotografen, die ihre Fertigkeiten verbessern wollen. Und auch als Anstoß, wenn die eigenen Kreativität Anregung braucht.

Rezension von Heike Rau

Tom Ang
Digitale Fotografie – Die Profitechniken
360 Seiten, gebunden
Dorling Kindersley
ISBN: 978-3831014125
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Das Ulmer Gartenbuch

Das Ulmer Gartenbuch

„Das Ulmer Gartenbuch“ ist ein Standartwerk für Gartenbesitzer und solche, die es werden wollen. Alle relevanten Themen werden in nur einem Buch abgehandelt. Begonnen wird mit der Planung einer Gartenanlage. Schon im nächsten Kapitel geht es um die Grundlagen des Gärtnerns. Nur wenn man sich mit den Gegebenheiten auskennt, ist es möglich die passende Bepflanzung auszusuchen. Man findet hierzu im Buch eine Fülle von Pflanzenporträts zu Gehölzen, Obstgehölzen, Blumen, Pflanzen für den Gemüse- und Kräutergarten und auch Kübelpflanzen. Auch die Anlage eines Gartenteiches wird beschrieben.
Die Bandbreite der Textbeiträge erstreckt sich also von der Planung eines Gartens bis hin zur Pflege des fertigen Gartens zu jeder Jahreszeit. Systematisch kann der Garten erweitert, umgestaltet und verschönert werden.
Der Hobbygärtner erhält Antworten auf seine Fragen und wird mit vielen Tipps und Ratschlägen unterstützt, ob es nun beispielsweise um die Pflege einer bestimmten Pflanze geht, die Kompostbereitung, die Schädlingsbekämpfung, die Anlage einer Rasenfläche oder eines Gemüsebeetes geht. Die Auswahl der Pflanzen für den Garten wird durch die vielen Pflanzenporträts, leider nicht alle mit Bild, unterstützt.
Die Texte sind sehr informativ. Als Neuling in Gartensachen kann man das ganze Buch einmal durcharbeiten und lernen. Wissen wird auf unterhaltsame und damit auch gut verständliche Art und Weise vermittelt. Später dann kann man das Buch gut als Nachschlagewerk benutzen. Der Autor kennt die Probleme, die im Garten auftreten könnten und weiß immer Rat.
Das Buch gefällt auch von der Gestaltung her sehr gut. Es ist ausgesprochen übersichtlich, so dass man sich auf Anhieb gut zurechtfindet. Es wird sehr viel mit Symbolen gearbeitet. Manches erschließt sich so auf einen Blick. Bildmaterial, Fotos und auch Zeichnungen sind reichlich vorhanden. Damit ist „Das Ulmer Gartenbuch“ ein Ratgeber, den man uneingeschränkt empfehlen kann.

Rezension von Heike Rau

Wolfgang Kawollek
Das Ulmer Gartenbuch
3. überarbeitetet Auflage
605 Seiten, 585 Farbfotos und 129 Farbzeichnungen
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN 978-3-8001-5744-0
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Wer war das? Dichter und Denker

Wer war das? Dichter und Denker

Es ist ein Nachschlagewerk. Eins, das man möglicherweise von vorn bis hinten liest, so spannend und unterhaltsam ist es. Dichter und Denker werden hier beschrieben. Aber zunächst erfährt man nicht, um wen es geht. Das Ratespiel beginnt mit einem Einführungstext, dessen Überschrift schon das Interesse wecken kann. Manchmal kann man erraten, um wen es geht, manchmal kommt man nicht gleich darauf. Auf alle Fälle ist diese Rätsel eine Einladung, die Biographie zu lesen. Es sind sehr persönliche gehaltenen Lebensbeschreibungen. Auch sehr Privates wird hier nicht ausgeschlossen. Anekdoten bringen den Leser zum Schmunzeln.

Man findet natürlich bekannte Namen wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich von Schiller oder Heinrich Heine. Aber auch wer mehr über Simone de Beauvoir oder Max Frisch lesen möchte wird fündig. Insgesamt 30 Dichter und Denker werden mit Bild vorgestellt. Neben den Texten findet man auch Randbemerkungen.
Das Buch ist insbesondere für junge Leser geschrieben. Es bringt ihnen die Menschen näher, die hinter den Werken stehen, die man auch heute noch in der Schule lesen muss. Als Ergänzung zum Schulwissen ist das Buch damit eine Bereicherung. So manch bisher Uninteressierte dürfte hier Feuer fangen. Und so wird eine Verbindung gezogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Denn an Aktualität haben die Klassiker nichts verloren.

Rezension von Heike Rau

Christine Schulz-Reiss
Wer war das? Dichter und Denker
283 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Loewe Verlag
ISBN: 978-3785563571
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Ein feiner Herr und ein armer Hund

Ein feiner Herr und ein armer Hund

Herr Mulder ist ein feiner Herr. Eine Erbschaft macht es möglich, dass er nicht arbeiten muss. Aus gesundheitlichen Gründen macht er jeden Abend einen Spaziergang. In einem von Asylanten bewohnten Haus ist ein Feuer ausgebrochen. Es herrscht Panik vor. Das Chaos ist unüberschaubar. Menschen sterben und kommen zu Schaden. Aus einem Fenster springt ein Hund. Der Fall wird von einem Feuermann gebremst. Der verstörte Hund rettet sich zu Mulder. Mulders Personalien werden aufgenommen. Er nennt einen falschen Namen. Dann nimmt er den Hund mit sich. Mulder gewinnt das Tier lieb. Es vertreibt die Einsamkeit.
Eine Befragung auf dem Polizeirevier verläuft für Mulder ungünstig. Dass er einen falschen Namen genannt hat, macht auch ihn verdächtig. Die Polizei ist schließlich auf der Suche nach einem Brandstifter, auch wenn es hier noch andere Verdächtige gibt, wie beispielsweise den Hausbesitzer. Der Hund könnte gesehen haben, wer es war. Aber ihn kann man nicht befragen.
Der Hund verändert den Tagesablauf Mulders. Er kennt sich im Viertel aus. So erhält Mulder Kontakt mit Menschen, deren Umgang er immer gemieden hat. Es sind arme Menschen: Bettler, Obdachlose, Illegale, Flüchtlinge. So lernt Mulder die andere Seite der Stadt kennen. Der reiche Mann wird konfrontiert mit Armut und Elend. Er bekommt immer mehr den Eindruck, der Hund mache ihm seinen Wohlstand zum Vorwurf.

Es ist schon erstaunlich, wie ein Hund einen Menschen verändern kann. Ein Hund, den Mulder sich nicht ausgesucht hat, aber der dem einsamen Mann doch sehr gelegen kommt. Das Tier hat zu niemanden gehört. Er ist ein Streuner. Und Mulder folgt ihm. Man fragt sich, wer hier wen leitet.
Mulder erweitert seinen Horizont. Er lernt eine ganz andere Seite von Paris kennen. Er wird hier wohl nie ganz dazu gehören und trotzdem erstaunt es ihn, welche Menschen er hier kennen lernt. Der bisher als Unsichtbarer lebende Mann, wird mit dem Hund an seiner Seite, der ein Erkennungsmerkmal ist, sichtbar. Ein Hund ist ein Grund, angesprochen zu werden. So macht Mulder Bekanntschaft mit der Not. Und immer mehr bekommt er das Gefühl, etwas tun zu müssen, auch wenn eine daraus resultierende Handlung auf sich warten lässt.
Man liest das Buch mit Staunen, wird sensibilisiert für eine Welt, vor der man lieber die Augen verschließt. Mulder hat es bisher so empfunden, er hat in seiner eigenen schönen Welt gelebt. Und doch sind die Menschen, die er kennen lernt auch eine Bereicherung für ihn. Er verliebt sich sogar. Mulders Wesensänderung verblüfft den Leser, wird aber überaus verständlich dargestellt. Aus dem uninteressanten Mann wird ein Mensch, für den man sich immer mehr zu interessieren beginnt.

Rezension von Heike Rau

Adriaan van Dis
Ein feiner Herr und ein armer Hund
Aus dem Niederländischen von Marlene Müller-Haas
240 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag
ISBN: 978-3446209961
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Käpt’n Mausbart und die Gewitterinsel

Käpt’n Mausbart und die Gewitterinsel

Emiline ist Mäusewartin. Sie betreut die Mäuse von Mr. Lovelock, der ein großes Mäusehandelsimperium besitzt. Auf der Suche nach einer entwischten Maus, einer Scharfkralle, beobachtet sie etwas Interessantes. Ein Leichensammler bringt eine Mäusetransportkiste. Mr. Lovelock versteht den Inhalt als Botschaft. Käpt’n Mausbart hat die „Lady Caroline“ versenkt und etwas äußerst Wertvolles an sich genommen. Lovelock beauftragt daraufhin Kapitän Drewshank mit dem gefährlichen Auftrag, Käpt’n Mausbart nachsetzen. Am Leben muss Mausbart dabei aber bleiben, denn Lovelock will sein Eigentum wiederhaben. Unbemerkt nimmt Drewshan die Scharfkralle mit auf sein Schiff, die sofort damit beginnt, Unheil auf der „Fliegende Füchsin“ anzurichten. Damit wird sie für Emiline zur Entrittskarte in eine neue Welt. Auf Grund ihrer guten Fähigkeiten im Mäusefangen wird sie an Bord gelassen. Sie soll zu einem tüchtigen Seemann gemacht werden. Auf offenem Meer begegnet die „Fliegende Füchsin“ einem Seeungeheuer. Möglicherweise hat der überaus gefürchtete Mausbart etwas damit zu tun. Es war ein Fehler, ihn zu unterschätzen, denn das Seeungeheuer bedeutet den sicheren Tod für die Mannschaft und die Mäuse.

Mäuse spielen in diesem Buch fast schon die Hauptrolle. Es gibt solche, die dem Menschen von Nutzen sind und solche, die das Leben eher erschweren. Es gibt Botenmäuse, Elefantenmäuse, Dungmäuse, Schlaumäuse und auch Nosferatu-Mäuse. Einige dieser Tiere sind äußerst wertvoll. Man kann viel Geld mit ihnen machen. Mr. Lovelocks Mäuseimperium zeugt davon. Ihm kommt Käpt’n Mausbart in die Quere und dafür soll er bezahlen.
Die Geschichte ist abenteuerlich und fantasievoll zugleich. Man begleitet die junge Mäuswartin Emiline gern. Sie ist äußert liebenswert und begeistert durch ihren Mut.
Die Geschichte hat es in sich. Es ist nämlich nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Im Hintergrund läuft eine gut ausgedachte Intrige. Man muss gut aufpassen, um den Faden hier nicht zu verlieren.
Der Schreibstil des Autors ist klasse. Die Geschichte ist kindgerecht geschrieben. Sehr gut gefallen auch die zwischen den Kapiteln eingestreuten Mäusesteckbriefe mit Zeichnungen, die überaus interessant anzusehen sind.

Rezension von Heike Rau

Alex Milway
Käpt’n Mausbart und die Gewitterinsel
Aus dem Englischen von Katharina Orgaß und Gerald Jung
Ravensburger Buchverlag
384 Seiten, gebunden
ab 8 Jahren
ISBN: 978-3473347490
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