Nina Blazon: Totenbraut

Nina Blazon: Totenbraut

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Eigentlich sollte Jasna nicht vor ihrem 16. Lebensjahr verheiratet werden. Doch der Fremde Jovan Vuković sucht eine Frau für seinen Sohn. Der Gutsherr hat Geld und Jasnas Vater ist bereit, eine seiner sieben Töchter zu verkaufen. Die beiden älteren kommen nicht infrage und so muss Jasna gehen. Noch am Tag ihrer Ankunft wird sie mit Danilo verheiratet. Sie weiß, dass sie ihn nie lieben wird. Schon in der Hochzeitsnacht versucht sie zu fliehen, doch der alte Simeon redet es ihr aus. Jasna fühlt sich auf dem Gut nicht wohl. Es herrscht ein Unfriede, den sie sich nicht erklären kann. Auch im Dorf hält man nichts von ihrer neuen Familie und so wird Jasna mit ausgegrenzt. Doch sie findet Menschen, die mit ihr sprechen. DuÅ¡an, ein fahrender Holzfäller, und auch Frauen, die ebenfalls keinen guten Stand in der Gemeinschaft haben. Jasna hört, dass Danilo gar nicht Jovans Sohn sein soll, sondern Gorans. Danilos Mutter hat ihn am Grab geheiratet, so wie es gegen ihren Willen bestimmt wurde. Marja war eine Totenbraut. Damit begann das Unheil. Goran kehrte wieder.

Die Männer aus dem Gut sind verflucht und von der Kirche ausgeschlossen. Es ist eine unheimliche Gegend. Die tote Marja ist auf eine furchterregende Weise allgegenwärtig. Nema, die stumme Alte, zu der Jasna am Anfang noch etwas Vertrauen hatte, wendet sich bald ab. Danilo ist nicht bereit, so wie sein Vater es wünscht, Nachkommen mit Jasna zu zeugen. Das Gespinst aus Lügen, Geheimnissen und Rätseln wird immer dichter. Doch Jasna will dem Aberglaube keine neue Nahrung geben. Sie will herausfinden, was wirklich auf dem Gut und im Dorf vorgeht.

Es gibt sie, die Bücher, die man nicht einfach nur liest, sondern verschlingt. „Die Totenbraut“ ist eines davon. Die Geschichte beginnt im Jahre 1731 im heutigen Serbien. Im Anhang kann man lesen, was an historisch Belegtem der Geschichte zu Grunde liegt.
Mit Fantasie ausgefüllt, ist daraus ein spannendes Buch geworden, getragen vom Aberglaube jener Zeit, romantisch und gruselig zugleich.
Die Stimmung im Buch wird vor allem vom Schreibstil der Autorin getragen. Sie versteht es, die richtigen Worte zu finden. Diese perfekte Ausformulierung lässt die Geschichte fließen. Man lebt diese förmlich mit, fühlt sich nah an Jasnas Seite, die wahrhaft Albtraumhaftes erlebt. Sie ist eine zarte Persönlichkeit, so dass ihre Stärke überrascht. DuÅ¡an nennt sie „Distel“. Das passt sehr gut.
Auch wenn Jasna ihren Mann nicht liebt, so ist das Buch doch auch eine Liebesgeschichte. DuÅ¡an, der fahrende Holzfäller, wird zum Mann ihrer Träume. Man sieht ihn als Retter bis er sich als Schlitzohr entpuppt.
Das Vampir-Thema wurde auf eine interessante Art und Weise aufgegriffen. Keine Klischees, sonder wirklicher Volksglaube liegt der Geschichte zugrunde.

Rezension von Heike Rau

Nina Blazon
Totenbraut
429 Seiten, gebunden
ab 13 Jahren
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473353043
ISBN-13: 978-3473353040

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