René Freund: Wilde Jagd

René Freund: Wilde Jagd

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Professor Quintus Erlach hat es nicht leicht. Seine Frau hat ihn verlassen und er wohnt nun im Haus seiner verstorbenen Eltern in Stein am Gebirge. Die Tochter mag auch nicht mehr mit ihm reden und auf ihren Hund Machtnix darf er nur aufpassen, weil es nicht anders geht.

Bei einem Spaziergang begegnet er der aus der Slowakei stammenden Evelina, die als Pflegerin für Herwig Zillner arbeitet. Die Pflegerin davor ist spurlos verschwunden. Die junge Frau will herausfinden, was Angelika passiert ist. Es gelingt ihr, Quintus neugierig zu machen, sodass dieser beschließt, ihr zu helfen.

Evelinas hellseherische Fähigkeiten verstören den Professor. Doch lassen sie sich nicht so leicht abtun, denn diese Visionen, so unklar sie scheinen mögen, beinhalten immer ein Detail, das zutrifft. Einmal sensibilisiert, dass ein Verbrechen geschehen sein könnte, fallen Quintus im Dorf Personen auf, die Kontakt zu Angelika gehabt haben könnten und ihm verdächtig erscheinen.

Der Professor sieht sich bald veranlasst, den Dorfpolizisten mit einzubeziehen. Doch Bernhard Ebner macht sich eher unbeliebt, meint er doch, Quintus habe ein paar Bier zu viel gehabt, was gut sein kann. Er weiß, dass er Gedächtnislücken hat, wenn er zu tief ins Glas geschaut hat. Dennoch müssten die Fakten für sich sprechen, auch wenn sie sich im Nachhinein nicht beweisen lassen. Sein Wort sollte doch zählen.

Es sind hier insbesondere zwei Personen, die die Handlung voranbringen. Wobei es schon einigermaßen verwunderlich ist, dass der Professor sich von Evelina in diese Sache hineinziehen und sich quasi vor die Kutsche spannen lässt. Er taugt kein bisschen zum Ermittler. Und so entstehen immer wieder witzige, aber auch absurde Szenen.

Entscheidend ist jedoch, welche Details die beiden ausgraben. Da ist Mut gefragt, aber den hat Quintus auch nicht. Im Philosophieren ist er jedoch gut, was ihn aber auch nicht wirklich weiterbringt, besonders unter Alkoholeinfluss nicht.

Zum Ende hin nimmt die Handlung schließlich eine unerwartete Richtung und wird doch noch zu einem echten Krimi. Wobei man gut und gerne sicher auch noch andere Genre aufzählen könnte, in die das Buch passt. Ich fand es sehr unterhaltsam!

Rezension von Heike Rau

René Freund
Wilde Jagd
288 Seiten, broschiert
Paul Zsolnay Verlag, Juli 2023
ISBN-10: 3552073671
ISBN-13: 978-3552073678
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