Dirk Schümer: Die schwarze Lilie

Dirk Schümer: Die schwarze Lilie

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Wittekind Tentronk ist vor zwei Jahren nach Florenz gekommen. Die Pest wütet in einem unvorstellbarem Ausmaß. Und doch hat er eine heimliche Liebe gefunden. Cioccia, die sich für Waisenkinder einsetzt, verpasst ihm gegen seinen Willen einen Knecht und eine Magd. Er kann es sich leisten, schließlich arbeitet er für den reichen Bankier Pacino Peruzzi, erledigt Botengänge oder ist in einer anderen Mission unterwegs.

Wittekind sieht es als leichtes Unterfangen an, Ruffo zurückzuholen, so wie es Pacino ihm aufgetragen hat. Er kann sich denken, wo er ihn auflesen kann und hofft am Abend zurück zu sein.
Die Reise gestaltet sich kurzweilig, denn Knecht Lapo, der alle Schutzheiligen zu kennen scheint, ist als Reisebegleiter sehr unterhaltsam.

Vor Ort angekommen, findet sich jedoch keine Spur des Vermissten. Lapo macht Wittekind auf ein ein Wäldchen aufmerksam, das undurchdringlich scheint. Und doch entdecken sie hier einen versteckten Pfad. Er führt zu einer verlassenen Kapelle. Und hier finden sie die Leiche von Ruffo am Kreuz. Pacino Peruzzis Sohn ist tot. Die Art und Weise wie er zu Tode kam, kann als Botschaft aufgefasst werden. Oder ist es, wie Pacino meint, eine Kriegserklärung? Die folgenden Ereignisse lassen bei Wittekind einen schlimmen Verdacht aufkommen.

„Die schwarze Lilie“ ist die Fortsetzung von „Die schwarze Rose“. Allerdings habe ich dieses Buch nicht gelesen. Da es sich hier um einen abgeschlossenen Roman handelt, ist das auch nicht unbedingt nötig.

Man taucht tief ein in das Buch, der Autor schreibt detailreich und ausschweifend. Webt Geschichten in die Geschichte hinein, und das alles vor einem perfekt in Szene gesetzten historischen Kulisse. Erkenntnisse und Erfindungen werden eingestreut. Auch hat die ein oder andere bekannten Persönlichkeit dieser Zeit einen Auftritt.

Der historische Roman wirkt atmosphärisch dicht. Mich hat besonders fasziniert, dass die Handlung aus dem Alltagsleben heraus entwickelt wurde. Das Hauptaugenmerk liegt nicht unbedingt auf den Bankgeschäften der Casa Peruzzi und doch sind Einfluss, Macht und Geld die treibende Kräfte im Hintergrund.

Das Lesen verlangt ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und teilweise erschien mir das Buch etwas langatmig. Es ist aber durchsetzt von überaus spannenden Szenen und das Ende ist eine echte Überraschung.

Rezension von Heike Rau

Dirk Schümer
Die schwarze Lilie
608 Seiten, gebunden
Paul Zsolnay Verlag, Juli 2023
ISBN-10: 3552073566
ISBN-13: 978-3552073562
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