Das große Ulmer Hundebuch

Das große Ulmer Hundebuch

Wenn man einen Hund besitzt oder sich einen anschaffen möchte, ist der Informationsbedarf hoch. Die Autorin beschreibt deshalb zunächst wie der Hund zum Begleiter des Menschen wurde. Danach gibt es auch schon das kleine Hunderassen-ABC. Gezeigt werden die verschiedenen Rassen, die in zehn Gruppen eingeteilt sind, darunter zum Beispiel Hüte- und Treibhunde, Lauf- und Schweißhunde oder Gesellschafts- und Begleithunde. Schon hieraus leiten sich oft die Ansprüche des Hundes an die Haltung ab.
Als Hundehalter muss man natürlich wissen, wie Hunde sind. Die Autorin beschreibt, wie ein Hund die Welt wahrnimmt, wie er sich verhält und wie seine Körpersprache zu deuten ist. Daraus wiederum kann man ableiten, wie man einem Hund begegnen muss, damit es mit der Kommunikation klappt. Den passenden Hund zu finden, ist gar nicht so einfach. Er muss schließlich zur Familie passen. Die Autorin zeigt, an was man im Vorfeld denken muss, damit es später keine Probleme gibt. Sie berät ausführlich, was die Anschaffung des richtigen Hundes betrifft. Man bekommt Tipps, damit der Einzug des Hundes in sein neues Umfeld auch gut über die Bühne geht. So sind Ernährung, Pflege und Gesundheit Themen im Buch.

Natürlich kann man die Erziehung des Hundes selbst übernehmen. Für alle die keine Erfahrung haben, rät die Autorin zum Besuch der Hundeschule.
Damit der Alltag mit dem Hund klappt, gilt es viel zu beachten. Die Autorin zeigt, wie eine hundegerechtes Umfeld aussehen sollte, wie man den Hund eingewöhnt und wie man ihm beibringt, sich gut zu benehmen. Den Hund zu erziehen, ist unumgänglich. Aber zu lernen, macht dem Hund ohnehin Spaß, wenn man einige Dinge beachtet und sich als Halter entsprechend verhält. Selbstverständlich läuft die Hundeerziehung liebevoll ab. Es wird mit Lob und Belohnung gearbeitet. Bei Schwierigkeiten sollte besser ein Hundetrainer eingeschaltet werden.
Der Hund fordert viel Freizeit ein. Er will beschäftigt werden. Auch darauf geht die Autorin ein und zeigt, wie der Alltag mit ausreichen Beschäftigung für den Hund aussehen sollte. Vorgestellt werden hier auch Hundesportarten.

Das Buch ist gut durchstrukturiert und sehr übersichtlich eingeteilt. Fast alle Fotos stammen von der Autorin selbst und das ist eine große Bereicherung für die Texte. Man kann sich perfekt zu allen Themen der Hundehaltung informieren. Die Autorin hat besonderen Wert darauf gelegt, den Hund als Tier darzustellen, so dass man umfassend über sein Wesen informiert wird und ihn richtig gut kennen lernen kann. Man erhält viele hilfreiche Ratschläge, die viel weiter gehen, als in Ratgeberbüchern im Allgemeinen, für das Alltagsleben mit Hund für ein harmonisches Miteinander. Auch für Probleme werden Lösungsvorschläge gemacht. Auch die vielen Tipps für Spiele und andere Aktivitäten mit dem Hund gefallen gut. Einbezogen wird die ganze Familie, so dass man also auch erfährt, was zu beachten ist, wenn sich Kinder im Haushalt befinden. Kurzum, es macht Spaß, sich mit dem Buch zu beschäftigen. Man erfährt sehr viel Wissenswertes und ist gut gerüstet, wenn man plant einen Hund anzuschaffen. Auch für alle, die bereits einen Hund haben, ist das Buch eine gute Quelle an hilfreichen Informationen und eignet sich zum Nachschlagen.

Rezension von Heike Rau

Heike Schmidt-Röger
Das große Ulmer Hundebuch
272 Seiten, 280 Farbfotos
Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
ISBN: 978-3-8001-5376-3
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Wolfskuss

Wolfskuss

Karen Larson hat einen Wolf angefahren. Das Tier war allerdings nur scheinbar tot. So hat sie sich einen Biss an der Hand eingehandelt. Die Polizistin Jessie McQuade ist zuerst vor Ort. Während ihr später hinzu gekommener Kollege Brad, Karen Larson in die Klinik fährt, versucht Jessie den verletzten Wolf zu finden. Sie kennt sich gut aus in der Gegend. So ist sie überrascht, als sie im Wald auf eine Blockhütte stößt, die vor ein paar Wochen noch nicht da war. Im Busch findet sie keinen Wolf, sondern einen gutaussehenden nackten Mann, einen Indianer. Er ist offenbar der Besitzer der Blockhütte.

Miss Larson ist Lehrerin an der Grundschule. Jessie fährt zu ihr, um noch einmal mit ihr zu sprechen. Die Polizistin kommt gerade zur richtigen Zeit. Karen Larson ist durchgedreht. Sie hat einen Jungen in ihre Gewalt gebracht. Jessie versucht das Problem friedlich zu lösen. Doch Sheriff Clyde Johnston fackelt nicht lange, da schon der Rektor tot am Boden liegt, und schießt.

Jessie hat am Unfallort ein Totem gefunden und versucht Näheres darüber zu erfahren. Sie will mit dem Gastprofessor William Cadotte sprechen. Sie ist ausgesprochen überrascht, dass er der nackte Mann aus dem Wald ist, nun natürlich vollständig bekleidet. Ihre Gefühle für ihn, kann sie dennoch kaum im Zaum halten, zumal diese erwidert werden.

Als die Polizei feststellt, dass die Leichen verschwunden sind, verschärft sich die Situation dramatisch. Offenbar ist der Wolf, der angefahren wurde, kein normales Tier. Auch eine Tollwutinfektion erklärt die Vorkommnisse nicht. Möglicherweise trägt es einen gentechnisch veränderten Virus in sich. Und es ist nicht das einzige Tier.

Das Buch ist ausgesprochen gut geschrieben. Problemlos findet man in die Geschichte hinein. Es macht Spaß der Polizistin Jessie McQuade bei ihren Ermittlungsarbeiten zuzusehen. Die Lage spitzt sich immer weiter zu. Immer unheimlicher und mysteriöser wird die Geschichte. Inhaltlich wirken die Hintergründe zum Buch, gerade was die Herkunft der Werwölfe betrifft,
manchmal etwas derb an den Haaren herbeigezogen, aber das schmälert das Lesevergnügen nur unwesentlich.

Für Jessie ist der Fall nicht nur beruflich eine Herausforderung. Auch ihr Privatleben wird ordentlich durcheinandergerüttelt. Sie verliebt sich in William Cadotte, einen sehr charismatischen Mann mit ungeheuer Ausstrahlung. Er ist eine überaus spannende Persönlichkeit. Allerdings kann man ihn nicht einschätzen. Er könnte etwas mit dem Fall zu tun haben. Dennoch wird Jessie ihm fast schon hörig. Die Autorin sorgt mit der Beschreibung der Liebe der beiden für erotisches Knistern.

Das Buch ist flott geschrieben. Die vielen coolen Sprüche kommen gut an. Man wird mit dem Buch also wunderbar unterhalten. Man darf also gespannt sein auf das nächste Buch mit der frechen Polizistin Jessie McQuade.

Rezension von Heike Rau

Lori Handeland
Wolfskuss
Deutsch von Patricia Woitynek
Verlag: Egmont Lyx
356 Seiten, broschiert
ISBN: 978-3802581533
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Ich pflanze ein Lächeln

Ich pflanze ein Lächeln

Frieden muss aus jedem Einzelnen entstehen. Innerer Frieden und globaler Frieden stehen in engem Zusammenhang. Ziel des Hörbuch ist es, wieder zu Freude und damit innerem Frieden zu finden. Thich Nhat Hanh, Zen-Meister und buddhistischer Mönch, gibt die gedanklichen Anregungen dazu an den Zuhörer weiter. Er spannt den Bogen vom alltäglichen Leben bis hin zum Leben in seiner Gesamtheit. Dabei bringt er ins Bewusstsein, was wirklich wichtig ist. Er weckt Achtsamkeit und zeigt, was Freude und Gelassenheit bringt und was Mut macht, den nicht immer ganz leichten Lebensweg zu gehen.
Zu hören sind tiefgehende Meditationsübungen für Anfänger und Fortgeschrittene, die Achtsamkeit und Wahrnehmung schärfen.

Es ist ein inspirierendes Hörbuch mit heilsamer Wirkung. Gerade gestresste Menschen können damit lernen zu Ruhe und Gelassenheit zu finden, damit der Blick auf das Wesentliche wieder frei werden kann. Gegliedert ist das Buch in drei Teile: „Atme, du lebst!“, „Umwandlung und Heilung“ und „Frieden ist jeder Schritt“. Axel Wostry, Sprecher des BR, Regisseur und Sprechtrainer, liest den Text auf sehr einfühlsame Weise mit viel Ruhe. Mit seiner Stimme spiegelt er diese von großer Weisheit geprägten Sätze perfekt wider.

Rezension von Heike Rau

Thich Nhat Hanh
Ich pflanze ein Lächeln
gelesen von Axel Wostry
3 CDs, Laufzeit ca. 234 Minuten
Steinbach sprechende Bücher
ISBN: 978-3886983513
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Essen und Trinken wie in alter Zeit

Essen und Trinken wie in alter Zeit

Wie war das eigentlich damals, als es noch keine Einbauküche mit Elektro- oder Gasherd gab. Wie blieben die Lebensmittel im Sommer trotz Hitze frisch, ganz ohne Kühl- oder Gefrierschrank? Und was aß man im Winter, wo es doch keinen Supermarkt mit reichlich Auswahl gab?

Diese Fragen werden in „Essen und Trinken wie in alter Zeit“ beantwortet, in Textbeiträgen verschiedener Freilichtmuseen Baden-Württembergs, darunter das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach oder das Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen . Hier kann man den alten Zeiten nachfühlen. Hier ist noch alles so, wie es einmal war.
Beschrieben wird, wie man auf offenem Feuer kochte und Brot im Gemeindebackhaus buk. Wie eine Küche damals aussah, kann man den Fotos entnehmen. Man kann nachempfinden, wie es war, als man das Wasser noch vom Brunnen holen musste und der Keller den Kühlschrank ersetzte. Nach und nach zog Fortschritt ein, wie man sieht, wenn man zum Beispiel das Foto einer Gemeinschaftsgefrieranlage aus den 1950er Jahren betrachtet oder das Werbeplakat aus den 1930er Jahren für einen AEG-Elektroherd sieht.

Aber was gab es nun damals auf dem Lande zu Essen? Im Buch werden die Grundnahrungsmittel gezeigt. Die Topinamburknolle gehörte dazu. Man entdeckt sie heute manchmal auf dem Markt. Um zu sehen, wie die Knolle schmeckt, kann man den Topinambursalat ausprobieren. Das Rezept findet man im Buch, neben überlieferten Kartoffelrezepten. Auch das Getreide spielte eine große Rolle im Speiseplan. Dinkel und unreif geernteter Dinkel, Grünkern genannt, kamen auf den Tisch als Geröstete Mehlsuppe oder Dinkel-Nuss-Brötchen. Auch wie man Spätzle aus Dinkelmehl macht oder Maultaschen, erfährt man. Die Auswahl an Mehlspeisen war groß. Wie wäre es mit Habermus zum Frühstück?
Im Winter schrumpfte der ohnehin karge Speiseplan weiter zusammen. Zum Glück gab es Sauerkraut. Auch hier gibt es Rezepte wie Rietemer Gmootz oder Schupfnudeln mit Kraut. Linsen und Markstammkohl lassen sich auch zu interessanten Gerichten verarbeiten. Getrunken wurde natürlich auch. Most zum Beispiel oder Muckefuck. Obst für den Most gab es von der Streuobstwiese. Aus Äpfeln wurde aber auch Versunkener Apfelkuchen gemacht, den kann man einmal nachbacken. Und wie sah es mit Fleisch aus? Das Hallische Schwein wurde gerne gehalten. Interessant ist auch der Bericht über die Schneckenmast in extra dafür eingerichteten Gärten. Wer mag, kann das Schneckensüpple ausprobieren. Und wer Rind mag, kann sich an Sauren Kutteln probieren. Aus der Milch der Kühe wurde Käse gemacht, natürlich von Hand. Den konnte man dann zur Allgäuer Käsesuppe weiterverarbeiten. Pizza gab es damals übrigens auch schon. Blooz hieß der heiße Kuchen mit unterschiedlichem Belag. Wer die Herausforderung mag, kann sich an Festtagsgebäck versuchen. Das Rezept der Schwarzwälder Kirschtorte steht mit im Buch.

Es ist eine überaus spannende Reise in die Vergangenheit, die man mit dem Buch machen kann. Es ist schon erstaunlich welchen Wandel die Zeit in den Küchen mit sich gebracht hat. Im Buch wird das sehr anschaulich gezeigt, nicht nur in Textform, sonder auch mit vielen Fotos untermalt. So ist das Buch auch eine Einladung sich einmal ein Freilandmuseum anzusehen, das Freilichtmuseum Beuren, das Odenwälder Freilandmuseum in Gottersdorf, das Oberschwäbische Museumsdorf Kürbach, das Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck, das Bauernhausmuseum Wolfegg oder die beiden oben genannten.

Das Buch ist nicht nur unterhaltsam geschrieben, es ist auch praktisch. Denn es werden viele Rezepte übermittelt, die man ausprobieren kann. Es macht Spaß die Gerichte zu probieren und sich damit auf Althergebrachtes zu besinnen. Gerade heute, wo vor allem industriell hergestellte Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen, ist das eine tolle Abwechslung.

Rezension von Heike Rau

Arbeitsgemeinschaft der regionalen ländlichen Freilichtmuseen
in Baden-Württemberg (Hrsg.):
Essen und Trinken wie in alter Zeit
160 Seiten, broschiert, 64 Farbfotos
Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
ISBN: 978-3-8001-5415-9
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KlangSteine

KlangSteine

Nichts sonst klingt so wie die Steine. Klaus Feßmann gelingt es, ihnen ihre Musik zu entlocken. Es ist ein ganz besonderer Genuss, ihm zuzuhören. Es sind ganz eigene Kompositionen: mal rhythmisch, mal fließend, mal schwingend, aber immer experimentell. Nicht immer harmonisch, eher kraftvoll und aufrührend, aber auch beruhigend und friedlich, je nach Musikstück. Zunächst wirkt der Klang der Steine fremd. Aber es ist eine interessante Erfahrung, sich einzufühlen. Es ist ein ganz neues ursprüngliches Hörerlebnis. Die Steine sind wandlungsfähig, vermitteln aber auch Beständigkeit. Die Musik spricht nicht nur den Hörsinn an. Der Klang der Steine breitet sich im Raum aus und die Zeit wird unendlich.

Die Steine sind speziell gefräst. Mit seinen Händen versetzt Klaus Feßmann sie in Schwingung. Rund 150 Klangsteine hat er mittlerweile gesammelt. Er beschreibt, wie er den Steinen ihren Klang entlockt. Manchmal dauert es Monate. Seine Forschungsarbeit ist längst noch nicht beendet. Klaus Feßmann teilt sein bisher erlangtes Wissen mit dem Leser. Es wird eine Reise durch die Geschichte unserer Erde. Seine Faszination für die Klangsteine überträgt sich. Die CD kann man immer wieder Hören und auch das Buch bietet einen ungewohnten Lesegenuss. Die Kombination aus Buch und CD ist unschlagbar. Klaus Feßmann ist nicht nur ein ganz besonderer Musiker, sondern auch ein guter Autor.

Rezension von Heike Rau

Prof. Klaus Feßmann
KlangSteine
Begegnungen mit dem ewigen Gedächtnis der Erde
128 Seiten, Klappenbroschur
1 CD, über 60 Minuten Laufzeit
Südwest Verlag
ISBN: 978-3517083926
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Die Geschichte vom Hasen

Die Geschichte vom Hasen

Der Hase ist braun, hat lange Haare, lange Ohren und einen Stummelschwanz. Haken schlagend hüpft er um Ecken, die gar nicht da sind. Kaum hat man sich versehen, ist er plötzlich rosa und hat einen geringelten Schwanz. Wie ein Ferkel es tun würde, wühlt er im Schlamm. Kaum hat man einen Moment nicht hingesehen, ist das Schwein plötzlich grauweiß mit Federn und wohl eher Schwan zu nennen. Dann plötzlich sieht man ein Tier mit goldenen Fischschuppen, das unter Wasser schwimmt. Nach einem Blinzeln, sieht man etwas Dickes ohne Schwanz, dafür mit kurzen Ohren, das den Namen Nilpferd verdient. Immer weiter geht es so, bis man sich die Augen ordentlich reibt und feststellt, dass der Hase doch aussieht wie ein Hase mit langen Ohren und Stummelschwanz.

Der Kinderbuchklassiker ist sehr originell und lädt zum Träumen ein. Hat man genug Fantasie, dann kann man den Hasen in beliebig viele Rollen schlüpfen lassen. Autor und Zeichner machen es vor. Ein kurzes Umblättern ist wie ein Zauber. Kleine Kinder werden erstaunt sein, wie der Hase sich immer wieder wandelt, besser als jedes Chamäleon! Es macht Spaß, die Bilder zu betrachten und zu sehen, ob der Hase sich auch perfekt verwandelt hat oder ob ihn ein kleines Detail in seiner Verkleidung verrät.
Der Hase regt zum Nachmachen an. Auch Kinder können in die Rollen vieler Tiere schlüpfen und tun dies mit der passenden Anregung auch gern. Spielerisch lernen sie so die Welt kennen, erweitern ihr Wissen und ihren Wortschatz.
Auch Erwachsenen dürfte das Buch Spaß machen. Man sehe sich nur den Gesichtsausdruck des Hasen vor und nach seiner Wandlung an!

Rezension von Heike Rau

Kurt Schwitters / Carsten Märtin
Die Geschichte vom Hasen
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab 5 Jahren
Lappan Verlag, Oldenburg
ISBN: 978-3830311362
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Die Seele läuft mit

Die Seele läuft mit

Es gibt verschiedene Arten, ein Lauftraining zu absolvieren. Mit dem meditativen Laufen bringt Frater Michael Bauer die spirituellen Prinzipien seines Ordens mit den Grundsätzen der östlichen Meditationslehren zusammen. Der laufende Mensch wird dabei ganzheitlich betrachtet.

Mit diesem Lauftraining tut man dem Körper etwas Gutes und damit auch dem Geist und der Seele. Körper, Geist und Seele bilden eine Einheit. Im Interesse der Gesundheit muss dies beachtet werden.

Bevor es losgeht, wird Grundsätzliches geklärt. So sollten sportlich Ungeübte zunächst ihren Hausarzt aufsuchen. Eine gute Ausrüstung, wie zum Beispiel geeignete Laufschuhe, müssen angeschafft werden. Beginnen sollte man mit dem Training wenn möglich in den frühen Morgenstunden, denn dann ist die spirituelle Energie am größten. Der Mensch ist aufnahmefähig.

Näher betrachtet werden Laufstil, Atmung und die Beinarbeit. Und wie erwartet, kommt den Gedanken beim Laufen ganz besondere Beachtung zu. Es gilt Lebensenergie und damit verbunden die eigene Mitte zu finden. Das meditative Lauftraining verspricht Vitalität, Gelassenheit und Kraft. Ab sofort läuft man nicht mehr am Leben vorbei, sondern darauf zu. Dabei kann man, wenn man läuft, viele Probleme auch hinter sich lassen.

Der Autor gibt die entsprechenden Denkanstöße. Es geht darum, die Gedanken zu ordnen. Auf der CD findet man verschiedene Texte zu ganz unterschiedlichen Themen, die unser Leben betreffen und dies es wert sind durchdacht zu werden und die sich heilend auf Körper, Geist und Seele auswirken.

Gelesen wird das Buch von Frank Muth, der seit über 20 Jahren als Synchron- und Rundfunksprecher arbeitet. Der TV- und Theaterschauspieler beeindruckt mit seiner eindringlichen, deutlichen Stimme. Man kann ihm sehr gut zuhören.

Rezension von Heike Rau

Michael Bauer
Die Seele läuft mit
gelesen von Frank Muth
1 CD, Laufzeit ca. 79 Minuten
Steinbach sprechende Bücher
ISBN: 978-3886986132
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DekoSpaß mit Blumen

DekoSpaß mit Blumen

Es gibt viele Anlässe, etwas zu Verschenken. Selbstgemachtes kommt besonders gut an. Wenn man etwas sehr Persönliches verschenken will, ist allerdings Kreativität gefragt. Man braucht eine gute Idee. Im vorliegenden Buch wird man schnell fündig, vor allem dann, wenn man vorhat einen Blumengruß zu verschenken. Man braucht nur den entsprechenden Anlass nachzuschlagen, schon sieht man die schönsten Blumenarrangements zum Nachmachen. Es gibt Ideen für den Valentinstag, den Muttertag, für Ostern und Weihnachten, für besondere Anlässe und mehr. Die Fotos im Buch wirken ausgesprochen inspirierend. Es kommt also gar nicht darauf an, die Geschenkvorschläge zu kopieren, man kann gut auch eigene Vorstellungen mit einbringen. Es gibt auch keine genauen Anleitungen im Buch, die Schritt für Schritt zeigen, wie man zum gewünschten Ergebnis kommt. Aber immer dann, wenn es gilt, eine bestimmte Technik zu vermitteln, wird dies natürlich gemacht. Ein bisschen kreatives Geschick im Umgang mit den Materialien wird also vorausgesetzt.

Wenn man im Buch blättert, fallen viele der herrlichen Blumenarrangements sofort ins Auge. Ein schöner Blumengruß ist zum Beispiel das orange Steckschaumherz, das mit rosa Gänseblümchen und zartem Grün bestückt wurde. Zum Muttertag kommt es sicher gut an. Wer es farblich etwas bunter mag, kann auch andere Blumen dazu stecken. Es gibt zwei weiter Vorschläge, die man als Vorlage nehmen kann. Diese verschiedenen Variationsmöglichkeiten gibt es für jeden Vorschlag. Man kann diese auch zu Dekorationszwecken gut nutzen. Die liebevoll mit Traubenhyazinthen bepflanzten Eierschalenhälften sind zu Ostern ein toller Hingucker. Auch die Ideen für den Herbst können sich sehen lassen. Ein lustiger Kohlkopf mit Wackelaugen als Tischschmuck, auch wenn dieser passend zu Halloween ein wenig gruselig aussieht, verbreitet gute Laune. Es macht viel Spaß, sich immer wieder neue Ideen aus dem Buch zu holen. Es sind so viele! Für Abwechslung, auch bei der Herstellung der Geschenke, ist also gesorgt.

Rezension von Heike Rau

Klaus Wagener
DekoSpaß mit Blumen
Kreative Ideen zum Selbermachen von Valentin bis Weihnachten
176 Seiten, gebunden, 400 Farbfotos
Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
ISBN: 978-3-8001-5686-3
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Fear

Fear

Aus nächster Nähe muss Miles Kendrick mit ansehen, wie die Praxis seiner Psychiaterin Allison Vance in die Luft fliegt. Sie hatte ihn um Hilfe gebeten. Wäre Miles pünktlich gewesen, wäre er jetzt möglicherweise auch tot. Miles ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Dass er als Undercover-Agent gegen die Mafia gearbeitet hat, ist geheim. Er hat dank des Zeugenschutzprogramms seine Identität gewechselt. Aufgrund eines Traumas nach einer Schießerei ist er psychisch angeschlagen und muss sich mit seinem Freund, dessen Leben er auf dem Gewissen hat, auch nach dessen Tod noch herumschlagen. Die Therapie hat ihm bisher nicht geholfen. Andys Geist weicht nicht von seiner Seite. Deshalb sollte er am neuen Therapieprogramm von James Sorenson teilnehmen. Allerdings findet Miles heraus, dass dieser gar kein Arzt ist. Da er vorher etwas in der Praxis von Allison Vance eingeschleust hat, wie Miles bezeugen kann, kommt dieser als Bombenleger infrage. Miles will der Sache nachgehen und macht sich auf den Weg zu Allisons Wohnsitz. Offensichtlich hatte jemand vor ihm auch schon diese Idee. Bei einer Person bleibt es allerdings nicht. Noch ganz andere Typen geben sich die Klinke in die Hand.

Was für ein spannender Thriller! Im Großen und Ganzen geht es um ein sehr erfolgversprechendes, aber illegal getestetes, Psychopharmakon namens Frost, das Menschen mit posttraumatischem Stresssymptom helfen soll, mit ihrem Trauma fertig zu werden. Es könnte Miles helfen. So will er nicht nur den Mord aufklären, sondern auch an das Medikament kommen. Dass es hilft, ist längst bewiesen. Nathan Ruiz, dem Allison zur Flucht verholfen hat, um Experimente mit tödlichen Ausgang an dem jungen Mann zu verhindern, ist der Beweis. Und auch Celeste Brent, die ihre Wohnung aufgrund eines Traumas nicht mehr verlassen kann und sich selbst verletzt, erzielt erste Erfolge. Sie ist die Letzte, die Allison lebend gesehen hat. Offensichtlich hat die Ärztin bei ihr wertvolle Unterlagen über die Tests versteckt, bzw. mit dem Celestes Computer verschickt. Die drei kommen im Verlaufe der Geschichte zusammen und kämpfen sozusagen gegen Mühlenräder. Hinter dem Medikament sind noch ganz andere her und die gehen über Leichen, um ihre Ziele zu erreichen.

Die Handlung turbulent zu nennen, ist noch untertrieben. Rasant geht es zu, wie es sich für einen Thriller gehört. In schnellen Zügen wird der Ball hin und her gespielt. Was wirklich vorgeht und wer die Fäden zieht, kann man zunächst nicht wissen. Vieles geschieht aus dem Verborgenen, aus dem Hinterhalt, heraus. Miles weiß nicht, wer seine Gegner sind, auch wenn er natürlich eine Ahnung davon hat, was läuft.
Die Figuren im Buch sind klasse. Besonders Miles und seine beiden Freunde Celeste und Nathan. Alle drei sind, nun sagen wir mal, psychisch angeschlagen, und damit eigentlich nicht in der Lage, ein normales Leben zu führen. Es kommt zu sagenhaft komischen Szenen, die ein wenig von der Gewalt ablenken, die dennoch im Buch herrscht. Miles’ toter Freund Andy setzt dem Ganzen die Krone auf. Immer ist er zugegen und macht Miles das Leben schwer.

Fazit: Der Thriller ist äußerst faszinierend und er liest sich auch noch gut. Ungebremst gleiten die Augen übers Papier. Stolpersteine gibt es nicht. Das muss man lesen!

Rezension von Heike Rau

Jeff Abbott
Fear
Thriller
Aus dem Amerikanischen von Ursula Walther
368 Seiten, broschiert
Aufbau Taschenbuch
ISBN: 978-3746624402
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Die Teufelsbande

Die Teufelsbande

Der Autorin Rosi Nieder aus der Südeifel ist ihr zweiter Streich rund um die sympathische Detektivzweckgemeinschaft Lena Schreiner und Franz Meier gelungen. Beide werden bei einem Wein- und Gourmetfestival zusammen mit den anderen Gästen von maskierten Männern in schwarzer Motorradkleidung überfallen. Sie haben Glück im Unglück, denn wegen der zuvor bezahlten Eintrittskarten hatten sie nicht viel Bargeld dabei. Bei den anderen Gästen wird die Bande, die schon seit geraumer Zeit auf den Wohnmobilplätzen der Moselregion für Angst und Schrecken sorgt, fündiger. Das kann die ehemalige Pfarrhaushälterin Lena nicht auf sich beruhen lassen. Zusammen mit ihrem Bekannten, den kürzlich verwitweten Franz, nimmt sie die Witterung auf und beginnt, parallel zur Kriminalpolizei zu ermitteln.

Obwohl der Leser von vornherein aufgeklärt wird und er beide Seiten, Täter und Ermittler, kennen lernen darf, ist es der Autorin gelungen, ihn mit Spannung bei der Stange zu halten. Plötzliche Wendungen im Geschehen sorgen dafür, dass er wissen möchte, wie die Detektive die Täter ermitteln, und ob sie tatsächlich der Kripo immer eine Nase voraus sind. Lena, die moderne Miss Marple aus der Eifel, welche nicht gerne Anglizismen benutzt, wird als eine lebensfrohe, mit Spürnase ausgestattete, sympathische Person beschrieben. In dem Krimi sind aber nicht nur die Handlung und Figuren interessant, sondern auch das Milieu der Wohnmobilisten wird authentisch und unterhaltsam von Rosi Nieder beschrieben, die selbst als Wohnmobilreisende beste Erfahrungen damit hat. Ihr insgesamt dritter Roman lässt die Spannung bis zum Erscheinen des nächsten beim Leser anwachsen.

Nieder, Rosi
Die Teufelsbande – Das Eifel-Mosel-Duo klärt den zweiten Fall
ISBN: 978-3-89801-038-2, 9,90€
Rhein-Mosel-Verlag, Alf

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