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Monat: Juni 2006

Pferde – Die neue Enzyklopädie

Pferde – Die neue Enzyklopädie

In diesem Buch findet man nicht nur Pferdeporträts, sondern auch viel Wissenswertes rund ums Pferd. Das Interessante an dieser Enzyklopädie ist die Gliederung. Zunächst geht es um die Geschichte des Pferdes, seine Domestikation und auch um die Bedeutung des Pferdes für die verschiedenen Kulturen. Es gibt aber auch ein Kapitel in dem die klassische Reitkunst behandelt wird und eines, wo große Gestüte vorgestellt werden. Dargestellt wird das Pferd auch hinsichtlich seines Einsatzes in Kriegen, aber auch als Arbeitspferd oder Sportpferd. In weiteren Kapiteln erfährt man Interessantes über die Pferdehaltung, die Ausbildung und auch die Ausrüstung.

Dazwischen findet man die Porträts der Pferde- und Ponyrassen, immer passend zum jeweiligen Kapitelthema vom kleinen Urwaldbewohner bis hin zu den Rassen des 20. Jahrhunderts. Diese Porträts gehen immer über zwei Seiten. Der Leser erfährt, wie das Tier aussieht und welche Merkmale es hat. Besonderheiten der Rasse werden herausgestrichen. Neben seiner Herkunft (mit Kartenmaterial) werden aber auch geschichtliche Hintergründe beleuchte. Und auch wie das Pferd eingesetzt wurde bzw. wird erklärt der Autor. Dazu gibt es eine Reihe von Fotos.

Die Enzyklopädie enthält grundsätzliche Fakten und eine Menge Wissenswertes und über Pferde und Ponys. Das Buch eignet sich gut zum Nachschlagen, aber es macht auch sehr viel Spaß einfach so darin zu lesen. Es gibt so viel zu entdecken! Das ist wirklich beeindruckend. Inhaltlich ist das große, schwere Werk überzeugend. Und auch die Aufmachung gefällt gut. Bildmaterial ist reichlich vorhanden. Aber es gibt nicht nur einfach Fotos der Pferde. Der Leser kann beispielsweise auch Zeichnungen, Skulpturen und Gemälde betrachten. Bildunterschriften zum besseren Verständnis sind vorhanden. Die Texte sind sehr gut durchstrukturiert, gut zu lesen und sehr unterhaltsam.

Fazit: „Pferde – Die neue Enzyklopädie“ ist ein beeindruckendes Standartwerk und damit allen Pferdefreunden sehr zu empfehlen.

Über den Autor:
Ewlyn Hartley Edwards zählt weltweit zu den bekanntesten Pferdeexperten. Er hat bereits 30 Fachbücher veröffentlicht und war 18 Jahrelang Herausgeber der renommierten englischen Pferdezeitschrift „Riding“ und fünf Jahre redaktioneller Berater der Zeitschrift „Horse & Hound. Edwards hält Fachvorträge und er ist als Turnierrichter tätig. Er wurde 1993 für seine herausragenden Leistungen von der „British Horse Society“ ausgezeichnet.

Rezension von Heike Rau

Elwyn Hartley Edwards
Pferde – Die neue Enzyklopädie
Aus dem Englischen von Susanne Müller
464 Seiten, gebunden, über 1200 Farbfotografien, Zeichnungen und Karten
Dorling Kindersley Verlag
ISBN: 3-8310-0844-2
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Grimms Märchen

Grimms Märchen

Märchen sind bei Jung und Alt beliebt. Vier davon gibt es jetzt als Comic in einem Buch. „Hänsel und Gretel“, „Das tapfere Schneiderlein“, „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ und „Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen“.
Diese Geschichten sind sehr bekannt und doch ist man gespannt, welche Wirkung die Märchen nun haben und auf welche Art und Weise der Stoff als Comic adaptiert wurde.
Die Zeichner sind Philip Petit, Mazan, Cécile Chicault. Und die Zeichnungen begeistern sofort. Natürlich unterscheiden sie sich in der Umsetzung nach dem Zeichner, aber detailreich, farbenfroh und aussagekräftig sind sie alle. Es ist sehr interessant zu sehen, wie die Zeichner sich die Märchenfiguren vorstellen. Da ist viel Fantasie mit im Spiel. Auch die verschiedenen Stimmungen werden in den Zeichnungen sehr schön deutlich.
Die Texte in den Sprechblasen sind vom Sprachstil her sehr modern gehalten. Oft schmunzelt man über die interessante Wortwahl und den Witz so mancher Dialoge. Es gibt einige verblüffende Details zu entdecken.
Das ist garantiert nicht nur was für Kinder. Auch Erwachsene werden ihre Freude daran haben, die alten Märchen wiederzuentdecken. Und es dürfte auch Lesemuffeln gefallen, da es mehr zu sehen, als zu lesen gibt. Das Buch ist ein schöner Beitrag, Grimms Märchenschatz zu bewahren.

Rezension von Heike Rau

Philip Petit, Mazan, Cécile Chicault
Grimms Märchen
Bekannte Märchen als Comic
ISBN:3770428412
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Happy Valley

Happy Valley

Tomei kommt ins Buschkrankenhaus, um zu sehen, ob seine Frau schon entbunden hat. Endlich wurde der ersehnte Junge geboren. Diesen Wunsch haben ihm die Geister erfüllt. Der Zauber hat gewirkt. Als Tomei das Baby zum ersten Mal sieht, merkt er jedoch gleich, das hier etwas nicht in Ordnung ist. Zwar versichern ihm die Schwestern, dass das Baby gesund ist, aber es sieht einfach nicht aus wie er. Keiner scheint seine Bedenken zu teilen, auch seine Frau nicht. Das Baby ist hübsch, ganz im Gegensatz zu seinem Vater. Auch das wäre noch kein Problem. Aber, es lässt sich nicht leugnen, das Baby ist weiß. Es kann also unmöglich von ihm sein. So machen ihm die Glückwünsche der anderen keine Freude. Tomei glaubt, die Leute machen sich über ihn lustig. Am liebsten würde er seiner Frau verbieten, das Baby zu zeigen.

Das Interesse an dem kleinen Jungen ist allerdings groß, nach neun Töchtern. Nur wer einen Sohn hat, kann Anführer des Volkes werden. So ist es Tradition. Doch was werden die Ratsmitglieder von einem weißen Kind halten? Wieder und wieder geht Tomei zum Zauberheiler. Vielleicht kann er die Geister bewegen, noch einmal einzugreifen. Tomei ahnt nicht, dass auch ein anderer sich in dieser Sache an den alten Zauberheiler gewandt hat. Dieser hat für das kleine Baby allerdings etwas Unheilvolles im Sinn.

Tomei ist das Opfer einer Verwechslung geworden. Doch dafür gibt es keine Beweise. So muss er den neugeborenen Jungen annehmen, wohl wissend, dass er nicht von ihm sein kann. Seine Frau hat weit weniger Probleme damit. Das Kind ist gesund, das ist die Hauptsache. Von Äußerlichkeiten lässt sie sich nicht leiten. Sie nimmt ihr Kind an, so wie es ist und dafür kann man sie nur bewundern. Tomei dagegen wird nicht müde, einen Ausweg zu suchen und auch einem anderen ist das Kind ein Dorn im Auge. Doch Tomei merkt nicht, was vorgeht, er vertraut dem Hexer blind, ist bereit jeden Preis zu zahlen, damit die Geister den Jungen in einen Sohn verwandeln, der ihm ähnlich sieht.
Die Geschichte ist mit viel Humor geschrieben, wirkt oft sagenhaft komisch, so dass man immer wieder schmunzeln muss. Die unterschiedlichen Meinungen der Eheleute werden gut herausgestrichen, eine klare Botschaft vermittelt. Auch vom Schreibstil her lässt sie sich gut lesen. Das Ende ist überzeugend. Als Leser ahnt man natürlich, wie die Geschichte ausgehen wird. Und trotzdem bleibt die Spannung erhalten.

Über den Autor:
Meja Mwangi ist Jahrgang 1948 Er wurde in Nanyuki/Kenia geboren und ging nach dem Abi als technischer Angestellter zur French Broadcasting Corporation. Seit 1973 ist er freier Schriftsteller und Drehbuchautor, erhielt viele Auszeichnungen.

Rezension von Heike Rau

Meja Mwangi
Happy Valley
Aus dem Englischen von Thomas Brückner
152 Seiten, gebunden
Peter Hammer Verlag, Wuppertal
ISBN: 3-7795-0051-5
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Das Topfgartenbuch

Das Topfgartenbuch

Natürlich kann man einfach im Gartenmarkt ein paar Kübelpflanzen kaufen und dann auf der Terrasse oder dem Balkon arrangieren. Ob man damit die gewünschte Wirkung erzielt, ist fraglich. Für Ellen Fischer ist das Gestalten eine Topfgartens eine Kunst. Ihre Erfahrungen gibt sie gerne weiter, ob es sich nun um eine „Klassischen Topfgarten“, einen „Rustikalen Topfgarten“, einen „Topfgarten im Schatten“, einen „Topfgarten heiter und romantisch“ oder um einen Topfgarten „Auf dem Balkon“ handelt.
Jedes ihrer Pflanzenarrangements beschreibt sie auf eine fast schon poetisch wirkende Art und Weise. Sie beschreibt ausschweifend, wie die Pflanzenzusammenstellungen in ihrer Umgebung wirken. Die Autorin beflügelt damit die Fantasie des Lesers, regt die Vorstellungskraft an, macht Sehnsucht, sich den eigenen Topfgarten-Traum zu erfüllen.
Auch das Drumherum wird ausführlich erläutert. So kommt es auch auf die Auswahl des passenden Topfes an. Auch hier kann man sich an den meisterhaft fotografierten Topfgärten von der Wirkung verschiedener Pflanzgefäße überzeugen.
Aber auch Zeichnungen vermitteln, wie der Topfgarten, an einen bestimmten Stil angepasst, aussehen könnten. Hier gibt es konkrete Listen mit Beispielpflanzen, die man genauso einkaufen kann, wenn man möchte. Diese Zeichnungen mit Listen gibt es immer wieder. So findet man beispielsweise auch Bepflanzungsvorschläge für Balkonkästen oder auch für Treppen. Von einfach bis raffiniert ist alles dabei. Über Pflanzenporträts und Listen, die auch die Anforderungen der Pflanzen aufzeigen, kann man sich aber auch selbst ein Arrangement zusammenstellen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Im Kapitel „Topfgartenpraxis“ von A bis Z kann man zum Beispiel nachlesen, wie man einen Topfgarten pflegt. Hier wird sogar aufgezeigt wie man die Arbeit durch gute Organisation rationalisieren kann. Aber auch wie man richtig düngt oder was man bei kranken Pflanzen tun kann, wird beschrieben.

Fazit: Das Buch fasziniert durch den inspirierenden Schreibstil der Autorin und die stimmungsvollen Fotos. So sollte es jedem Hobbygärtner gelingen sich den Traum vom eigenen Topfgarten zu erfüllen.

Über die Autorin:
Ellen Fischer, Fotografin und Pflanzenkennerin, beschäftigt sich mit der Kunst, Pflanzen zu kombinieren, zu arrangieren und den richtigen Ort für sie zu finden. Außerdem schreibt sie für verschiedene Gartenzeitschriften.

Rezension von Heike Rau

Ellen Fischer
Das Topfgartenbuch
200 Seiten, gebunden, 131 Farbfotos, 46 Zeichnungen
4., überarbeitete Auflage
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN 10: 3-8001-5161-8
ISBN 13: 978-8001-5161-5
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Rund um die Welt – Mein erster bunter Atlas

Rund um die Welt – Mein erster bunter Atlas

„Rund um die Welt“ ist ein bunter Atlas für Grundschulkinder. Auf den ersten Seite können die Kinder sich ein Überblick über die Lage der Kontinente verschaffen, die Welt der Pflanzen, der Tiere und der Menschen. Dann geht es etwas mehr ins Detail und die einzelnen Kontinente mit ihren Ländern werden dargestellt. Begonnen wird mit Europa. Auf einer Klappseite gibt es Informationen zur Natur. Hier kann man beispielsweise entnehmen, welche Vegetation vorherrscht. Kinder erfahren aber auch, wie die Menschen leben. Zu den Ländern gibt es dann Bilder und ein paar Sätze mit wichtigen Informationen, zum Beispiel kurze Geschichten aus dem Alltag der Kinder oder auch welche Feste gefeiert werden. Und auch ein Wimmelbild, das einen Markt in den Gassen von Palermo zeigt, ist vorhanden. Die anderen Kontinente folgen. Hinten im Buch sind die Nationalflaggen abgebildet. Natürlich gibt es auch ein Register. Als besonderes Extra findet man im Buch auch eine Weltkarte zum Heraustrennen.

Der Atlas ist sehr übersichtlich gestaltet. Kinder können hier eine Menge entdecken und viele Informationen entnehmen, die nicht nur interessant sind, sondern auch wichtig für die Schule und das Allgemeinwissen. Viel Spaß macht es, die Wimmerlbilder zu betrachten, die immer in eine bestimmte Region oder Stadt führen. Hier gibt es viel zu sehen. Aber auch alle anderen Seiten sind farbenfroh illustriert.
Die vielen kurzen Texte sind interessant gestaltet und leicht verständlich. Man kann nachlesen, wie Menschen in anderen Ländern leben, welche Sprache sie sprechen, welcher Religion sie angehören, welche Feste sie feiern, was sie essen, aber auch geschichtliche Details oder Interessantes aus der Natur. Immer wieder gibt es in diesem Buch etwas Neues zu entdecken. Auch nach mehrmaligem Ansehen, wird es nicht langweilig. Es ist als Ringbuch gebunden und das Papier ist stabil, so dass dieser Atlas auch einiges aushalten dürfte.

Rezension von Heike Rau

Benoît Delalandre
Rund um die Welt – Mein erster bunter Atlas
Illustrationen von Jérémy Clapin
52 Seiten, teils mit Klappen, Weltkarte mit Poster zum Heraustrennen
ab 6 Jahren
moses. Verlag
ISBN: 3-89777-304-X
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Der Teppichhändler

Der Teppichhändler

Diese wundersame Geschichte von dem Teppichhändler aus Tabris im Iran, den es nach New York verschlagen hat, ist von einem besonderen Zauber geprägt.
Uschman, der Held der Geschichte, ist umweht von dem geheimnisvollen Gebaren, das wir uns unter der Mentalität des Orients vorstellen mögen. Leicht naiv, sehr zurückhaltend,
zuweilen eher schüchtern, etwas ratlos über das westlich – freizügige Leben, gelegentlich jedoch durchaus schon mit diesem Leben auch vertraut, nimmt er in unseren Augen nach und nach Gestalt an.

Seine Frau Tarak hat ihn nach New York geschickt, um dort mit dem Verkauf der feinen Teppiche, die sie für ihn aussucht und nach New York schickt, zu Geld zu kommen. Ob sie ihn nur deshalb weggeschickt hat? Oder wollte sie ihn einfach loswerden?
So nach und nach erfährt der Leser seine ganze Geschichte.
Uschman sehnt sich nach seiner Frau und hofft, dass Tarak bald zu ihm kommen wird.
Leider lässt sie ihn eines Tages wissen, dass sie inzwischen einen anderen liebt, von ihm ein Kind erwartet und nach Istanbul ziehen wird.
Sie hat die Scheidung von ihm erreicht.
So bleibt er traurig und verloren alleine. Dass er diese Scheidung widerstandslos geschehen lässt, weist ihn als einen feinen und liberalen Charakter aus.
Eine reiche aber schon recht alte Käuferin versucht, sich ihm zu nähern. Sie ist von den Teppichen des Orients ganz entzückt und sieht ihn fälschlich als Teil ihres Erwerbs an.

Zur gleichen Zeit erfährt er eine unerwartete und ihn zutiefst anrührende Begegnung mit einer jungen, schönen amerikanischen Studentin, aus der eine feine, zarte und sensibel beschriebene Liebesgeschichte wird.
Stella, die junge Frau, die seine Geliebte wird, muss wohl auch dem Reiz des Fremden und Einzigartigen im Charakter von Uschman erlegen sein,–so wie er der feinen, selbstbewussten und unverdorbenen Offenheit in ihr.

In welcher Weise Meg Mullins sich dem Thema nähert, ja, wie sie es fertig bringt, die zwei gegensätzlichen Charaktere des Westens und des Ostens zu beschreiben, das hat mich erstaunt. Setzt es doch eine genaue Kenntnis vom Leben im Iran und den dortigen Geflogenheiten voraus. Es ist ihr wunderbar gelungen, die Gegensätze und die Vereinbarkeiten aufzuzeigen.
Eine vergleichbar zarte und sensibel geschriebene Liebesgeschichte, frei von Klischees oder dem Einschlag von Kitsch, habe ich lange nicht gelesen.
Es war ein großes Vergnügen für mich, das Buch zu lesen.

Meg Mullins
Der Teppichhändler
Eine wunderbare Liebesgeschichte
ISBN:382700621X
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Die Wellenläufer: Band 1 Muschelmagie

Die Wellenläufer: Band 1 Muschelmagie

Bei einem Beben 1692 in Port Royal in Jamaika starben mehr als 2000 Menschen. Bei diesem Beben wurde etwas Magisches freigesetzt. Diese Magie ist in die neugeborenen Kinder gefahren, die ganz in der Nähe waren, und hat sie mit einer besonderen Fähigkeit ausgestattet. Wellenläufer oder auch Quappen werden diese Kinder genannt, weil sie fortan über Wasser gehen konnten. Zu ihnen gehört auch die 14jährige Jolly, die glaubt, dass außer ihr mittlerweile kein Wellenläufer mehr am Leben ist.

Jolly ist auf einem Piratenschiff zuhause, der „Mageren Maddy“ unter Captain Bannon. Die Freibeuter haben einen lohnenden Fang ausgemacht. Es ist ein spanisches Schiff, dass aussieht, als hätte es Probleme. Die Mannschaft gelingt es, die Schlacht zu gewinnen. Doch irgendetwas stimmt nicht und schnell wird klar, dass die Besatzung der „Mageren Maddy“ in eine Falle gelockt gegangen ist. Da ihr eigenes Schiff am sinken ist, müssen sie die Flucht mit dem gekaperten Schiff antreten. Doch als die Piraten die Segel öffnen und die mächtigen Stoffpakete entrollen, fallen große Tonkrüge herab, die beim Aufprall in Stücke zerbrechen. Heraus krabbeln zahllose giftige Spinnen. Nur Jolly entkommt, da sie über das Wasser laufen kann. Sie rettet sich hinüber zur sinkenden „Mageren Maddy“. Die Galionsfigur ist ein getarntes kleines Rettungsboot, das sie an Land bringen kann.

Doch Jolly übersieht eine Spinne, die sich ebenfalls mit in das kleine Boot gerettet hat und wird gebissen. Ein Junge, der auf einer der äußeren Inseln der östlichen Bahamas lebt, entdeckt das Mädchen. Er schafft es, sie an Land zu holen und ihr ein Gegengift zu verabreichen. Munk zeigt Jolly die Insel und auch die Kanone. Zu gerne würde Munk ausprobieren, ob diese noch funktioniert und Jolly bietet ihre Hilfe an. Der Kanonenschuss kracht ohrenbetäubend durch die Luft und scheint den Himmel auseinander zu reißen. Munks Eltern sind wenig begeistert von der Aktion. Sie erzählen nun die ganze Geschichte von den Wellenläufern und Jolly erfährt, dass sie keineswegs die einzige noch lebende Quappe ist. Auch Munk kann über das Wasser gehen. Nun wird klar, dass die Falle mit dem spanischen Schiff allein Jolly galt. Es besteht die Möglichkeit, dass die Männer, die auf der Suche nach den Wellenläufern sind, nun auch hier auf die Insel kommen.

Der Geisterhändler bietet seine Hilfe an. Doch Jolly und Munk trauen diesem sehr mysteriös scheinenden Mann nicht recht. Als Munks Eltern bei einem unerklärlichen Unglück ums Leben kommen, haben sie jedoch keine Wahl mehr. Sie folgen dem Geisterhändler auf sein Schiff. Der erzählt ihnen von den Mächten des Mahlstroms, die schon einmal versucht haben, die Welt unter ihre Herrschaft zu bringen. Und diese Mächte sind es auch, die Jolly und Munk, aufgrund ihrer Fähigkeiten in ihre Gewalt bringen wollen. Mehr will der Geisterhändler zunächst jedoch nicht verraten. So müssen sich Jolly und Munk auf ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang einlassen.

Soweit der Inhalt des spannenden Buchs. Die Geschichte wirkt im Comic allerdings sehr zusammengefasst und gekürzt. Anfangs fällt es nicht ganz leicht, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Doch dank der vielen Zeichnungen gelingt das von Seite zu Seite immer besser. Im Buch spielen viele magische Geschöpfe eine Rolle, doch leider gehen einige davon im Comic völlig unter. Dennoch wird nach und nach Spannung aufgebaut. Allerdings hat man das Gefühl, dass der Comic nicht mit dem Buch mithalten kann. Die großen detailreichen Zeichnungen entschädigen nur ein bisschen dafür. Diese einzigartige magische Stimmung, die man beim Lesen des Buches empfindet, will nicht so recht aufkommen. Empfehlenswert ist die Bildergeschichte deshalb eher für Kinder, die das Buch nicht gelesen haben.

Rezension von Heike Rau

Kai Meyer
Die Wellenläufer
Band 1: Muschelmagie
Comic-Adaption: Yann Krehl
Zeichnungen: Christian Nauck
Farbe: Sven Strangmeyer
48 Seiten, Softcover
EHPA COMIC COLLECTION
Egmont vgs
ISBN: 3-7704-0978-7
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Jamie Oliver: Genial italienisch

Jamie Oliver: Genial italienisch

Jamie Oliver hat sich auf eine Reise durch Mittel- und Süditalien begeben und dabei jede Menge Rezepte gesammelt, 120 um genau zu sein. Darunter sind Rezepte für Pizza, Suppen, Pasta, Fisch und Fleisch, aber auch für vegetarische Gerichte.

Das Buch beginnt mit den Vorspeisen. Es folgen zwei Gänge und zum Abschluss die Nachspeisen. So kann man sich ein komplettes Menü, ganz nach eigenem Geschmack, zusammenstellen. So könnte es als Vorspeise Bruschette geben. Die belegten Röstbrotscheiben kann man mit Tomaten und Basilikum oder auch mit mariniertem Gemüse belegen. Danach könnte es eine Ministrone geben. Bei dieser Gemüsesuppe kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen, allerdings sollte man Gemüse, das gerade Saison hat, den Vorzug geben.
Und danach? Vielleicht Spiedini di salsiccia e manzo, also Rindfleischspieße mit italienische Wurst und Speck. Als Dessert könnte man Tiramisù veloce, also ein schnelles Tiramisu zubereiten.

Die Rezepte sind abwechslungsreich. Sicher ist nicht jeder Vorschlag jedermanns Sache. Doch die Auswahl an Rezepten ist so groß, dass man genug Auswahl hat. Teilweise sind die Rezepte genial einfach, so dass auch Menschen ohne große Erfahrung im Kochen ihre Freude daran haben dürften. Aber es gibt auch etwas kompliziertere Rezepte. Hier dürfte man hierzulande schon Mühe haben, so manche Zutat zu bekommen oder man muss etwas mehr Zeit einplanen. Gekocht wird aber immer mit frischen Zutaten, Kräutern und Olivenöl. Schon beim Lesen bekommt man unbändigen Appetit. Dafür sorgen auch die vielen stimmungsvollen Fotos.

Was so gut an Jamie Olivers Kochbüchern gefällt, ist, das er es versteht für seine Küche zu begeistern. Immer wieder regt er an, kreativ zu sein. Seine Rezepte müssen nicht stur nachgekocht werden. Hat man Lust sie abzuwandeln, dann darf man das auch gerne tun. Aber „Genial italienisch“ ist nicht nur ein Kochbuch. Es ist auch ein kulinarischer Reiseführer. Dabei hat Jamie Oliver den Leuten in die Töpfe gesehen und ihre Gastfreundschaft genossen. Man merkt ihm an, wie viel Freude ihm das gemacht hat. Er ist aber auch kritisch. So erklärt er beispielsweise, worauf man beim Kauf von Fleisch unbedingt achten sollte. Seine Art, die Speisen zu beschreiben, ist einzigartig. Seine lockere Art begeistert dabei besonders.

Fazit: Ein tolles Kochbuch mit vielfältigen Gerichten aus der italienischen Küche – lecker, anregend, kreativ – eben genial italienisch!

Rezension von Heike Rau

Jamie Oliver
Genial italienisch
Fotos von David Loftus und Chris Terry
336 Seiten, gebunden
Dorling Kindersley
ISBN: 3-8310-0879-5
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Das Manuskript der Verführung

Das Manuskript der Verführung

Lucía ist siebzehn. Seit ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind, lebt sie in einer Klosterschule. Manuel ist es, der etwas Abwechslung in ihr Leben bringt. Er ist Dozent an der Madrider Universität Complutense. Sein Spezialgebiet als Historiker ist die spanische Renaissance. Auch Lucía will er dafür begeistern. Er will ihr die Geschichte von Johanna von Kastilien erzählen.

Manuel bringt Lucía die Vergangenheit bei heimlichen Treffen in seiner Wohnung nahe. Die Geschichte beginnt am sechsten November 1479 in Toledo mit Johannas Geburt. Ihr Schicksal wird besiegelt mit einer arrangierten Heirat. Ihrem zukünftigen Ehemann, den Erzherzog von Burgund, ist Johanna bis dahin noch nie begegnet. Und doch ist es Liebe auf den ersten Blick. Die beiden heiraten noch am Tag ihres Kennenlernens, um die Ehe vollziehen zu können.

Zwischen Johanna und Lucía liegen Jahrhunderte. Trotzdem glaubt Manuel Lucía in diese Zeit zurückversetzen zu können. So kleidet sich die junge Frau, ganz seinem Wunsch entsprechend, wie Johanna einst gekleidet war. Aber es ist vor allem Manuels tiefe, weiche Stimme, die Lucías Fantasie beflügelt. Ohne Mühe versetzt sie sich in Johannas Schicksal, die ihren Mann Phillip bis zum Wahnsinn liebte und fühlt, was sie einst fühlte.
Der viele Jahre ältere Manuel weckt mit seiner Geschichte und der Art sie zu erzählen tiefe Gefühle in Lucía, die auf diese Weise der Verführung natürlich anspricht. Doch weiß sie nicht, ob Manuel tatsächlich sie selbst liebt oder doch nur Johanna. Aber sie ahnt, dass sie eine Grenze überschritten hat.

Die Geschichte fasziniert buchstäblich vom ersten Satz an. Es ist ein historischer Roman, eine raffinierte Verführungsgeschichte und auch eine Art Zeitreiseabenteuer, das in der Fantasie stattfindet. Die Mischung aus diesen drei Genre macht die Geschichte zu etwas ganz Besonderen. Und auch der Schreibstil begeistert, ist er doch so sanft und kraftvoll zugleich. Die Gegenwart vermischt sich mit der Vergangenheit, die Wirklichkeit mit der Fantasie. Das diese Geschichte ins Verderben führt, scheint unausweichlich. Doch die Autorin spielt auch mit den Erwartungen des Lesers und überrascht mit interessanten Wendungen. Der Spannungsbogen ist perfekt ausgearbeitet und das von der ersten bis zur letzten Zeile. Unbedingt Lesen!

Rezension von Heike Rau

Gioconda Belli
Das Manuskript der Verführung
510 Seiten, gebunden
Peter Hammer Verlag, Wuppertal
ISBN: 3-7795-0035-3
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Maine Coon & Co.

Maine Coon & Co.

Die Katze ist wohl neben dem Hund das beliebteste Haustier. Im vorliegenden Buch werden Halblanghaarkatzen vorgestellt: Maine Coon, Norwegische Waldkatze, Türkisch Angora, Türkisch Van und Sibirische Katze. Diese Rassen werden genau beschrieben, so dass man sich beispielsweise über ihren Charakter und ihre Eigenschaften genau informieren kann. Auch die Herkunft dieser Katzenrassen wird analysiert. Die Ausstellungsstandards kann man einer übersichtlichen Tabelle entnehmen.

Beim Kauf einer Jungkatze muss man eine Reihe von Dingen beachten. Die Autorinnen beschreiben, wie man einen seriösen Züchter findet, wie der erste Kontakt mit dem Kätzchen aussehen sollte und wie ein Kaufvertrag formuliert werden muss. Zuhause sollte man unterdessen einiges vorbereiten. So wird aufgelistet, was man an Grundausstattung braucht und wie die Wohnung hergerichtet werden sollte, damit sich das neue Haustier auch rundherum wohlfühlen kann.

Das kleine Kätzchen muss nun eine Menge lernen. Wie das am besten zu bewerkstelligen ist, wird im Buch genau beschrieben. In einem weiteren Kapitel geht es um die Ernährung und die Gesundheit der Katze. Hier erhält der Leser wertvolle Hinweise, damit es dem Kätzchen auch immer gut geht. Beschrieben wird, was es für Futter gibt und wie man füttert. Aber auch wie wichtig Impfungen sind und was man sonst noch für ein gesundes Katzenleben tun muss, wird thematisiert. Auch wer plant, Katzen zu züchten, findet ein Kapitel zu diesem Thema im Buch. Und wer an einer Katzenausstellung teilnehmen will, findet ebenfalls erste Informationen.

In diesem Buch fallen als Erstes die wunderschönen Fotos ins Auge. Die verschiedenen Halblanghaarkatzen wurden perfekt ins Szene gesetzt. So wird die ganze Schönheit dieser Rassen deutlich. Besonders an den Fotos der Katzenkinder hat man viel Freude. Diese sind ganz zauberhaft.
Auch inhaltlich überzeugt der Ratgeber. Man kann die einzelnen Rassen sehr gut miteinander vergleichen und so eine Wahl treffen. Dank der vielen Informationen zur Haltung weiß man genau, was auf einen zukommt, wenn man sich eine Katze anschaffen will und kann sich perfekt auf die Ankunft des neuen Haustieres vorbereiten. Auch die Pflege und Versorgung der Katze sollte so keine Probleme bereiten.
Das Buch ist übersichtlich gestaltet und die Texte sind sehr verständlich verfasst. Damit ist das Buch sehr empfehlenswert.

Über die Autorinnen:
Eva-Maria Götz und Gesine Wolf züchten seit vielen Jahren Rassekatzen.

Rezension von Heike Rau

Eva-Maria Götz / Gesine Wolf
Maine Coon & Co.
Halblanghaarkatzen
2. Auflage
96 Seiten, gebunden, 65 Farbfotos, 22 Zeichnungen
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN: 3-8001-4843-1
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