Es war die Nacht zum 21. Juni 1140, Sommersonnenwende. Über dem Zigeunerlager tobte ein heftiges Unwetter. Blitze zuckten unaufhörlich durch die Nacht, ließen den Himmel taghell erleuchten.
Sangtos, der Anführer der Sippe lief unruhig vor dem Wagen von Nonna auf und ab. Das war kein gutes Zeichen, nein nein. Es würde sie alle noch ins Unglück stürzen. Oh, wie sehr verfluchte er jene Tag, jene Nacht. Die Nacht im September 1139 wo das Unheil seinen Lauf nahm.
Der Mond stand strahlend hell am Firmament in dieser warmen Spätsommernacht. Im Lager der Zigeuner und Gaukler war alles still. Sein Sohn Sergio schlief friedlich in seinem Bettchen, als die lauten Schreie einer Frau durch die Nacht drangen. Jeder kannte die Stimme. Es was Selina, die Tochter von Nonna und Stephano. Seit Stephano sie in einer Mondnacht wie diese, allein in Decken gehüllt auf einem Hügel fand, war sie der Sonnenschein der Sippe. Jeder liebte das kleine Mädchen mit den strahlend blauen Augen und dem schwarzen Haar. Jetzt zwanzig Jahre später gab es keinen ledigen Mann, der nicht sein Augenmerk auf die hübsche, junge Frau gerichtet hatte. Auch er konnte sich vorstellen, Selina zur Frau zu nehmen. Nun, wo seine Magda so früh im Kindsbett verstorben war.
Die Schreie versetzten das Lager in helle Aufregung. Sie drangen aus dem nahegelegenen Wald zu ihnen. Schnell sammelte sich der erste Trupp, angeführt von Stephano und stürmte los. Sangtos und ein weiterer Trupp folgten. Zunächst mußte er jedoch die beunruhigten Frauen und Kinder beruhigen.
Immer tiefer drangen sie ins dunkle Unterholz hinein. Laute Stimmen klangen aus der Ferne an ihr Ohr. Stephano und seine Männer mußten den Ort des Geschehens bereits erreicht haben. Plötzlich erhellte durch die Bäume ein riesiger Feuerschein die Nacht, der furchterregende Schrei von Männern hallte zu ihnen rüber. Dann war alles still, totenstill. Sangtos und die übrigen Männer rannten so schnell sie konnten.
Was sie erblickten, als sie die Waldlichtung erreichten war ein Bild des Grauens. Eine feurige Schneise führte von der Lichtung in den Wald hinein. In ihr lagen die bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Leichen von Stephano und den anderen. Mitten auf der Waldlichtung lag Selina, ihrer Sinne beraubt, geschändet. Und da stand er, der riesige blauschimmernde Feuerdrache. Starrte sie aus seinen leuchtend grünen Augen an. Die Männer packte eine unendliche Wut. Mit hoch erhobenen Waffen stürzten sie auf das Ungeheuer zu. Doch ehe sie den Übeltäter erreichen konnten entfaltete er seine mächtigen Schwingen und entkam gen Himmel.
Heute zeigte sich die letzte Grausamkeit jener Nacht. Selina lag in den Wehen. Ein furchterregender Blitz und ein ungeheuer Donner ließen Sangtos zusammenfahren, gefolgt von dem ersten Schrei eines Kindes. Dann war es still. Das Unwetter war vorbei. Als Nonna ihm die Tür öffnete betrat Sangtos nervös den Wagen. Als Sippenführer war es seine Aufgabe einen Namen für das Kind zu bestimmen.
Da lag es in seinem Bettchen. Vorsichtig trat er heran. Er sah ein kleines Mädchen mit schwarzen Haaren, wie die Selinas. Gerade wollte er erleichtert aufatem, doch dann geschah es. Der Säugling schlug die Augen auf und blickte ihn mit leuchtend grünen Augen an. Die Augen des Drachens. Voller Panik sprang Sangtos zurück. “Schafft es weg!! Tötet es!! Es wird uns alle ins Unheil stürzen!! Er wollte soebend das Kind aus seinem Bettchen reißen, als die schwache Stimme von Selina erklang. “Nein, Sangtos ich bitte dich. Verschone mein Kind.” Sangtos trat an das Lager der jungen Frau, den Blick zu Nonna gerichtet. Tränen rannten ihr über die Wangen und sie schüttelte den Kopf. Ihre Tochter Selina würde die Nacht nicht überleben. “Sie kann nichts für die Taten ihres Vaters, es ist nur ein unschuldiges Kind. Ich flehe dich an Sangtos, versprich es mir. Versprich mir, ihr niemals auch nur ein Haar zu krümmen.”
Es war als würde seine Kehle zugeschnürrt. Er wußte, das Kind des Drachens würde Unglück über ihn und seine Sippe bringen. Doch er durfte den letzten Wunsch einer sterbenden nicht abschlagen. “Ich verspreche dir Selina, ich werde sie am Leben lassen. Ihr wird kein Haar gekrümmt.” Die Stimme von Selina wurde immer leiser. “Ich danke dir.” Sie wendete den Kopf zu Nonna, die sie mit Tränen überfluteten Augen ansah. “Sorge gut für mein Kind, Mutter. So wie du es auch immer für mich getan hast.” Ein Lächeln huschte über die Lippen der jungen Frau, dann schloss sie für immer die Augen.
Sangtos sprach ein Gebet. Er wendete sich zum gehen, keinen Blick mehr auf das friedlich schlafende Kind werfend. “Warte Sangtos, sie braucht noch einen Namen.” Er hielt inne, sah mit hasserfüllten Augen zur Wiege. "Von nun an soll sie Desdemona heißen, das Unheil."
Die Jahre vergingen. Wie er es Selina versprochen hatte, krümmte Niemand dem Mädchen ein Haar, doch wurde es von allen gemieden. Nur wiederwillig teilte man es für Aufgaben ein, brachte ihm die Dinge bei, die die anderen Kinder lernten um wie sie alle zum Einkommen der Sippe bei zu tragen. Einzig Nonna, ihre Großmutter schien ein Herz für das Kind zu haben. Doch auch sie verschwieg ihr den Grund dafür. So wuchs Desdemona beinahe einsam und allein im Zigeunerlager heran. Viel Leid sollte ihr in ihrem jungen Leben widerfahren und oft sehnte sie sich zu ihrer toten Mutter.
Dann jedoch, kurz nach ihrem 15 Geburtstag schien sich das Blatt zu wenden. Ein fremder Mann kam zu ihnen und bot Sangtos eine riesige Summe Gold. “Das kannst du nicht tun, Sangtos. Du hast es Selina versprochen”, wetterte Nonna. “Falsch! Ich versprach ihr dem Balg kein Haar zu krümmen. Und ich halte mein Wort.” Flehendlich sah Nonna ihn an. “Sie ist alles was ich noch habe, meine Familie. Du kannst sie mir nicht wegnehmen.” “Wir sind deine Familie. Sie ist nur das Unheil, das über uns allen schwebt. Mein letztes Wort ist gesprochen.” So mußte sich Nonna, ob sie wollte oder nicht fügen und Desdemona an den Mann verkauft.
Nach der tränenreichen Verabschiedung von ihrer Großmutter, bestiegen sie und der Fremde eine Kutsche. Desdemona weinte unaufhörlich, bis der Mann nach einiger Zeit das Wort ergriff. “Weine nicht Kind. Es wird alles gut werden.” “Aber ich bin ganz allein, wo bringt ihr mich hin? Ich möchte zurück zu meiner Nonna.” “Ich bringe dich zu deinem Vater.” “Meinen Vater?” Das Mädchen sah ihn mit großen Augen an. “Nonna sagte mein Vater sei tot.” Der Mann schmunzelte. “Nun ich kann dir versichern, das er lebt und sich bester Gesundheit erfreut.” “Aber warum behauptet Nonna so was? Warum lebt er nicht bei uns?” “Das mein Kind mußt du ihn schon selbst fragen.”
Die Reise dauerte einige Tage. Sie fuhren durch viele Städte und Dörfer, legten hier und da Rast ein, bis sie endlich ihr Ziel erreichten. Desdemona stellte viele Fragen, doch immer wenn die Sprache auf ihren Vater kam, schwieg der Mann, der sich ihr als Sebastiano vorgestellt hatte.
Als die Kutsche das Stadttor passiert und die Straßen entlang fuhr, ergriff Sebastiano wieder mal das Wort. Gleich sind wir da. Das ist Florenz, deine neue Heimat. Desdemona staunte nicht schlecht. Sie war noch nie in einer so großen Stadt gewesen. Zwar reiste ihre Sippe viel herum. Doch gestattete man Leuten wie ihnen selten den Zugang den großen Metropolen. Meist wurden sie in die Vorstädte verbannt.
Einwenig außerhalb der Stadt kam die Kutsche vor einem großen Gebäude zum stehen. “So wir sind da. Das ist dein neues zu Hause.” Sie machte große Augen. Das wo die Kutsche angehalten hatte war nicht nur ein Haus, nein es war ein großer Palast, vor dem sich ein riesiger Garten erstreckte. “Hier wohnt mein Vater?” “Sebastiano half ihr galant aus der Kutsche. “Ja mein Kind und du ab heute auch.” Sie gingen den weißen Kieselsteinweg zur Eingangstür hinüber. Kurz bevor sie die Einganstür erreichten, öffneten sich deren Flügel und ein Mann trat heraus. Er war etwa Mitte 40, groß und breitschultrig. Sein Haar war schwarz mit grauen schlieren durchzogen und seine Augen erstrahlten in einem satten Grün. Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen.
“Desdemona, darf ich vorstellen? Das ist der Conte Adriando de la Luna da Silva, dein Vater.” Sebastiano machte eine Verbeugung. Desdemona riss die Augen auf. Doch ehe sie etwas sagen konnte, schlang der Conte seine Arme um sie und drückte sie an sich.
“Mein liebes Kind. Wie sehr habe ich mich nach diesem Tag gesehnt.”
Sangtos, der Anführer der Sippe lief unruhig vor dem Wagen von Nonna auf und ab. Das war kein gutes Zeichen, nein nein. Es würde sie alle noch ins Unglück stürzen. Oh, wie sehr verfluchte er jene Tag, jene Nacht. Die Nacht im September 1139 wo das Unheil seinen Lauf nahm.
Der Mond stand strahlend hell am Firmament in dieser warmen Spätsommernacht. Im Lager der Zigeuner und Gaukler war alles still. Sein Sohn Sergio schlief friedlich in seinem Bettchen, als die lauten Schreie einer Frau durch die Nacht drangen. Jeder kannte die Stimme. Es was Selina, die Tochter von Nonna und Stephano. Seit Stephano sie in einer Mondnacht wie diese, allein in Decken gehüllt auf einem Hügel fand, war sie der Sonnenschein der Sippe. Jeder liebte das kleine Mädchen mit den strahlend blauen Augen und dem schwarzen Haar. Jetzt zwanzig Jahre später gab es keinen ledigen Mann, der nicht sein Augenmerk auf die hübsche, junge Frau gerichtet hatte. Auch er konnte sich vorstellen, Selina zur Frau zu nehmen. Nun, wo seine Magda so früh im Kindsbett verstorben war.
Die Schreie versetzten das Lager in helle Aufregung. Sie drangen aus dem nahegelegenen Wald zu ihnen. Schnell sammelte sich der erste Trupp, angeführt von Stephano und stürmte los. Sangtos und ein weiterer Trupp folgten. Zunächst mußte er jedoch die beunruhigten Frauen und Kinder beruhigen.
Immer tiefer drangen sie ins dunkle Unterholz hinein. Laute Stimmen klangen aus der Ferne an ihr Ohr. Stephano und seine Männer mußten den Ort des Geschehens bereits erreicht haben. Plötzlich erhellte durch die Bäume ein riesiger Feuerschein die Nacht, der furchterregende Schrei von Männern hallte zu ihnen rüber. Dann war alles still, totenstill. Sangtos und die übrigen Männer rannten so schnell sie konnten.
Was sie erblickten, als sie die Waldlichtung erreichten war ein Bild des Grauens. Eine feurige Schneise führte von der Lichtung in den Wald hinein. In ihr lagen die bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Leichen von Stephano und den anderen. Mitten auf der Waldlichtung lag Selina, ihrer Sinne beraubt, geschändet. Und da stand er, der riesige blauschimmernde Feuerdrache. Starrte sie aus seinen leuchtend grünen Augen an. Die Männer packte eine unendliche Wut. Mit hoch erhobenen Waffen stürzten sie auf das Ungeheuer zu. Doch ehe sie den Übeltäter erreichen konnten entfaltete er seine mächtigen Schwingen und entkam gen Himmel.
Heute zeigte sich die letzte Grausamkeit jener Nacht. Selina lag in den Wehen. Ein furchterregender Blitz und ein ungeheuer Donner ließen Sangtos zusammenfahren, gefolgt von dem ersten Schrei eines Kindes. Dann war es still. Das Unwetter war vorbei. Als Nonna ihm die Tür öffnete betrat Sangtos nervös den Wagen. Als Sippenführer war es seine Aufgabe einen Namen für das Kind zu bestimmen.
Da lag es in seinem Bettchen. Vorsichtig trat er heran. Er sah ein kleines Mädchen mit schwarzen Haaren, wie die Selinas. Gerade wollte er erleichtert aufatem, doch dann geschah es. Der Säugling schlug die Augen auf und blickte ihn mit leuchtend grünen Augen an. Die Augen des Drachens. Voller Panik sprang Sangtos zurück. “Schafft es weg!! Tötet es!! Es wird uns alle ins Unheil stürzen!! Er wollte soebend das Kind aus seinem Bettchen reißen, als die schwache Stimme von Selina erklang. “Nein, Sangtos ich bitte dich. Verschone mein Kind.” Sangtos trat an das Lager der jungen Frau, den Blick zu Nonna gerichtet. Tränen rannten ihr über die Wangen und sie schüttelte den Kopf. Ihre Tochter Selina würde die Nacht nicht überleben. “Sie kann nichts für die Taten ihres Vaters, es ist nur ein unschuldiges Kind. Ich flehe dich an Sangtos, versprich es mir. Versprich mir, ihr niemals auch nur ein Haar zu krümmen.”
Es war als würde seine Kehle zugeschnürrt. Er wußte, das Kind des Drachens würde Unglück über ihn und seine Sippe bringen. Doch er durfte den letzten Wunsch einer sterbenden nicht abschlagen. “Ich verspreche dir Selina, ich werde sie am Leben lassen. Ihr wird kein Haar gekrümmt.” Die Stimme von Selina wurde immer leiser. “Ich danke dir.” Sie wendete den Kopf zu Nonna, die sie mit Tränen überfluteten Augen ansah. “Sorge gut für mein Kind, Mutter. So wie du es auch immer für mich getan hast.” Ein Lächeln huschte über die Lippen der jungen Frau, dann schloss sie für immer die Augen.
Sangtos sprach ein Gebet. Er wendete sich zum gehen, keinen Blick mehr auf das friedlich schlafende Kind werfend. “Warte Sangtos, sie braucht noch einen Namen.” Er hielt inne, sah mit hasserfüllten Augen zur Wiege. "Von nun an soll sie Desdemona heißen, das Unheil."
Die Jahre vergingen. Wie er es Selina versprochen hatte, krümmte Niemand dem Mädchen ein Haar, doch wurde es von allen gemieden. Nur wiederwillig teilte man es für Aufgaben ein, brachte ihm die Dinge bei, die die anderen Kinder lernten um wie sie alle zum Einkommen der Sippe bei zu tragen. Einzig Nonna, ihre Großmutter schien ein Herz für das Kind zu haben. Doch auch sie verschwieg ihr den Grund dafür. So wuchs Desdemona beinahe einsam und allein im Zigeunerlager heran. Viel Leid sollte ihr in ihrem jungen Leben widerfahren und oft sehnte sie sich zu ihrer toten Mutter.
Dann jedoch, kurz nach ihrem 15 Geburtstag schien sich das Blatt zu wenden. Ein fremder Mann kam zu ihnen und bot Sangtos eine riesige Summe Gold. “Das kannst du nicht tun, Sangtos. Du hast es Selina versprochen”, wetterte Nonna. “Falsch! Ich versprach ihr dem Balg kein Haar zu krümmen. Und ich halte mein Wort.” Flehendlich sah Nonna ihn an. “Sie ist alles was ich noch habe, meine Familie. Du kannst sie mir nicht wegnehmen.” “Wir sind deine Familie. Sie ist nur das Unheil, das über uns allen schwebt. Mein letztes Wort ist gesprochen.” So mußte sich Nonna, ob sie wollte oder nicht fügen und Desdemona an den Mann verkauft.
Nach der tränenreichen Verabschiedung von ihrer Großmutter, bestiegen sie und der Fremde eine Kutsche. Desdemona weinte unaufhörlich, bis der Mann nach einiger Zeit das Wort ergriff. “Weine nicht Kind. Es wird alles gut werden.” “Aber ich bin ganz allein, wo bringt ihr mich hin? Ich möchte zurück zu meiner Nonna.” “Ich bringe dich zu deinem Vater.” “Meinen Vater?” Das Mädchen sah ihn mit großen Augen an. “Nonna sagte mein Vater sei tot.” Der Mann schmunzelte. “Nun ich kann dir versichern, das er lebt und sich bester Gesundheit erfreut.” “Aber warum behauptet Nonna so was? Warum lebt er nicht bei uns?” “Das mein Kind mußt du ihn schon selbst fragen.”
Die Reise dauerte einige Tage. Sie fuhren durch viele Städte und Dörfer, legten hier und da Rast ein, bis sie endlich ihr Ziel erreichten. Desdemona stellte viele Fragen, doch immer wenn die Sprache auf ihren Vater kam, schwieg der Mann, der sich ihr als Sebastiano vorgestellt hatte.
Als die Kutsche das Stadttor passiert und die Straßen entlang fuhr, ergriff Sebastiano wieder mal das Wort. Gleich sind wir da. Das ist Florenz, deine neue Heimat. Desdemona staunte nicht schlecht. Sie war noch nie in einer so großen Stadt gewesen. Zwar reiste ihre Sippe viel herum. Doch gestattete man Leuten wie ihnen selten den Zugang den großen Metropolen. Meist wurden sie in die Vorstädte verbannt.
Einwenig außerhalb der Stadt kam die Kutsche vor einem großen Gebäude zum stehen. “So wir sind da. Das ist dein neues zu Hause.” Sie machte große Augen. Das wo die Kutsche angehalten hatte war nicht nur ein Haus, nein es war ein großer Palast, vor dem sich ein riesiger Garten erstreckte. “Hier wohnt mein Vater?” “Sebastiano half ihr galant aus der Kutsche. “Ja mein Kind und du ab heute auch.” Sie gingen den weißen Kieselsteinweg zur Eingangstür hinüber. Kurz bevor sie die Einganstür erreichten, öffneten sich deren Flügel und ein Mann trat heraus. Er war etwa Mitte 40, groß und breitschultrig. Sein Haar war schwarz mit grauen schlieren durchzogen und seine Augen erstrahlten in einem satten Grün. Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen.
“Desdemona, darf ich vorstellen? Das ist der Conte Adriando de la Luna da Silva, dein Vater.” Sebastiano machte eine Verbeugung. Desdemona riss die Augen auf. Doch ehe sie etwas sagen konnte, schlang der Conte seine Arme um sie und drückte sie an sich.
“Mein liebes Kind. Wie sehr habe ich mich nach diesem Tag gesehnt.”