Ein Buch veröffentlichen und drucken lassen

Ein Buch im Verlag veröffentlichen


Für Debütautoren ist es nicht einfach, ein Buch in einem Verlag zu veröffentlichen. Es ist wichtig, sich nicht von Absagen entmutigen zu lassen und hartnäckig zu bleiben. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihr Manuskript auf Vordermann bringen und wie eine effektive Verlagssuche funktioniert. Weiterhin erläutern wir, welche Unterlagen Sie an einen Verlag schicken müssen. Dabei muss eine Veröffentlichung nicht in einen klassischen Verlag erfolgen, Self-Publishing ist heute eine echte Alternative.


Wer seinen Roman nach vielen mühevollen Stunden beendet hat, möchte gerne sein Buch veröffentlichen. Es ist häufig ein langer und steiniger Weg bis zur Veröffentlichung in einem Verlag. Mehrere Absagen und lange Wartezeiten erwarten besonders Autoren, die ihr erstes Buch verlegen wollen. Doch lassen Sie sich nicht entmutigen, am Ende können Sie mit Hartnäckigkeit erfolgreich Ihr Buch veröffentlichen. Wenn Sie dazu einige Grundsätze berücksichtigen, erhöht sich die Chance für ein eigenes Buch in einem Verlag.

Sie sollten auf keinen Fall Ihr Manuskript vor einer gründlichen Überarbeitung an einen Verlag schicken, sonst sind frustrierende Absagen vorprogrammiert. Nehmen Sie sich die nötige Zeit, Ihren Roman zu überarbeiten. Hier ist es sinnvoll, Feedback von Testlesern einzuholen und Ihren Text stilistisch wie inhaltlich zu verbessern. Möchten Sie Ihr Buch veröffentlichen, ist dazu die richtige Verlagsrecherche das A und O. Schreiben Sie nur Verlage an, die auch Romane in Ihrem Genre veröffentlichen. Nehmen Sie sich dazu ausreichend Zeit für Anschreiben, Exposé, Kurzvita und Leseprobe. Hat Ihre Leseprobe zu viele Rechtschreibfehler oder ist das Exposé zu lang, lehnt der Verlagslektor Ihr Manuskript sofort ab. Dabei müssen Sie Ihr Buch nicht zwangsläufig in einem Verlag veröffentlichen, Self-Publishing ist heute für viele Autoren eine echte Alternative.

1. Das Manuskript auf Vordermann bringen

Viele Autoren machen den Fehler, dass sie ihr Manuskript zu früh einschicken. Nach der Fertigstellung eines Buches sollte die Phase der Überarbeitung kommen, sonst lehnt der Lektor das Manuskript als unfertig ab. Wollen Sie einen Verlag überzeugen, müssen Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik fehlerfrei sein. Verlassen Sie sich nicht zu sehr auf die Rechtschreibprüfung der Textverarbeitung. Word findet bei weitem nicht alle Fehler im Text. Wer sein Buch trotzdem mit dem Computer auf Fehler in Rechtschreibung und Zeichensetzung überprüfen möchte, kann zu einem Programm von Duden für Word greifen. Die Rechtschreibprüfung vom Duden Verlag ist wesentlich leistungsfähiger als bei Word. Bei Programmen wie Papyrus Autor ist bereits eine leistungsfähige Rechtschreibprüfung integriert. Optimal ist jedoch immer ein aufmerksames menschliches Auge, um alle Fehler zu finden, bevor man das Buch überhaupt veröffentlichen kann.

Darüber hinaus sollten Sie Ihr Buch stilistisch überarbeiten. Einzelne Passagen müssen Sie mitunter kürzen oder prägnanter fassen, dazu gilt es Widersprüche in der Handlung zu beseitigen. Am besten drucken Sie für die Korrektur das ganze Manuskript aus. Suchen Sie sich einen ruhigen Platz, wo Sie Ihr Buch für die Veröffentlichung fit machen. Das ausdruckte Manuskript bietet Ihnen am Rand genügend Platz, um Anmerkungen zu machen und Fehler anzustreichen. Neben Rechtschreibung und Stilistik achten Sie bei Ihrem Buch auch auf das Format. Am besten Sie schreiben Ihr Buch von Anfang an mit der Normseite. Eine kostenlose Formatvorlage können Sie bei der Leselupe herunterladen. Buchverlage verlangen nicht ausdrücklich eine Normseite. Wenn Sie Ihr Manuskript in dieser Form beim Verlag einsenden, hinterlassen Sie einen ersten guten Eindruck beim Lektor.

2. Feedback von Testlesern und Lektor

Sie haben nun alle Überarbeitungen fertig. Doch bevor Sie daran denken, das Buch zu veröffentlichen, sollten Sie es anderen Personen zum Lesen geben. Hier ist es hilfreich, wenn Sie einen oder mehrere Testleser haben, die mit der deutschen Sprache vertraut sind und Leseerfahrung (im Idealfall in Ihrem Genre) haben. Sie werden überrascht sein, wie viele Fehler Ihre Leser noch finden. Dies ist jedoch nicht ungewöhnlich, da man gegen seine eigenen Fehler betriebsblind ist. Geben Sie Ihr Manuskript im Idealfall keinen Verwandten oder engen Freunden, sie sind vielleicht zurückhaltend mit der Kritik. Kritik ist jedoch wichtig, wenn ein Autor letzte Fehler ausmerzen und sein Buch veröffentlichen möchte. Dank der Sozialen Medien ist es heute einfach, Testleser zu finden. Suche Sie zum Beispiel in einer Facebook-Gruppe nach Testern, im Regelfall finden Sie dort schnell kompetente und ehrliche Testleser.

Wer ernsthaft sein Buch veröffentlichen möchte, sollte auch einen professionellen Lektor in Erwägung ziehen. Diese Überlegung macht vor allem für Self-Publisher Sinn. Ein hauptberuflicher Lektor streicht in Ihrem Manuskript nicht nur Fehler bei Rechtschreibung und Zeichensetzung an, sondern zeigt Ihnen auch Mängel bei Stilistik und logische Fehler im Text auf. Wünschen Sie nicht ein solches umfangreiches Lektorat, können Sie sich sicher mit dem Dienstleister nur auf ein Korrektorat (Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik) einigen, was günstiger ist.


3. Ein Buch veröffentlichen im passenden Verlag

Wenn Sie Ihr Manuskript sorgfältig überarbeitet haben, geht es darum, einen geeigneten Verlag zu finden, bei dem Sie Ihr Buch veröffentlichen können. Ganz wichtig ist, dass Ihr Werk ins jeweilige Programm passt, sonst wird das Manuskript sofort abgelehnt. In der heutigen Zeit ist es einfach, sich über ein Verlagsprogramm zu informieren, denn fast jeder Verlag verfügt über einen eigenen Internetauftritt. Auf der Seite erhalten Sie dazu häufig wichtige Informationen über Ansprechpartner und in welcher Form Sie das Manuskript einsenden sollen. Es müssen nicht immer die großen Verlage sein. Auch in einem Kleinverlag kann man sein Buch veröffentlichen. Hier hat man etwas bessere Chancen auf eine Veröffentlichung, weil ein Kleinverlag im Vergleich zu den ganz großen Verlagshäusern weniger Manuskripte erhält. Dabei sollten Sie Ihnen unbekannte Verlage gut unter die Lupe nehmen, damit Sie nicht an einem Druckkostenzuschussverlag geraten. Achten Sie darauf, wie lange es den Verlag gibt und suchen Sie nach Erfahrungsberichten im Internet.

Auch direkt im Buchhandel macht es Sinn, nach einem geeigneten Verlag zu suchen, denn hier stehen Bücher zum Beispiel aus den Bereichen Krimi, SF oder Fantasy zusammen. In kurzer Zeit verschafft man sich einen Überblick über mögliche Kandidaten für das eigene Buch. Dazu kann man einzelne Bücher in die Hand nehmen. Man sieht, welche Qualität Buchdruck und Bindung haben. Sie müssen sich mit Ihrem Manuskript nicht zwangsläufig an einen Verlag wenden. Möglicherweise überlegen Sie auch, die Dienste einer Literaturagentur in Anspruch zu nehmen, die Ihnen beim Finden eines Verlages behilflich sein soll. Mehr dazu erfahren Sie auch hier auf der Leselupe.

Buch veroeffentlichen recherche

Betreiben Sie Recherche, bevor Sie einen Verlag anschreiben

4. Anschreiben, Exposé, Kurzvita und Leseprobe

Nun haben Sie einen oder mehrere Buchverlage gefunden und können Ihr Werk losschicken. Ihrem Manuskript legen Sie ein Anschreiben und Exposé bei. Viele Verlage wünschen auch eine Kurzvita des Autors. Im Anschreiben stellen Sie sich vor und erläutern kurz, warum der Verlag Ihr Buch veröffentlichen soll und es ins Verlagsprogramm passt. Beim Anschreiben gelten die gleichen Regeln wie bei einer Bewerbung. Es darf keine Rechtschreibfehler enthalten, ebenso müssen Anrede und Name des Ansprechpartners stimmen. Den Namen eines Ansprechpartners erfahren Sie auf der Homepage oder durch einen Anruf beim Verlag. Die Kurzvita ist ein knapper Fließtext (also nicht tabellarisch) mit maximal 500 Zeichen. In die Vita gehören Angaben zur Ausbildung, Beruf und alle Informationen, die für einen Verlag von Interesse (z.B. ein Literaturpreis) sind. Senden Sie nie das ganze Manuskript an einen Verlag, Buchverlage wünschen im Regelfall nur eine Leseprobe von 5 bis 10 Seiten.

Mit dem Exposé tun sich die meisten Autoren schwer, es soll über den Inhalt Ihres Romans informieren und umfasst nur wenige Seiten. Das Exposé stellt kurz den Plot und die wichtigsten Hauptcharakter der Geschichte vor. Manche Autoren erstellen während des Schreibens ein umfangreiches Arbeitsexposé, auf welches sie bei der Erstellung eines kurzen Exposés zurückgreifen können. Doch wie Sie auch vorgehen, es nimmt ohne Zweifel mehr Versuche in Anspruch, bis die Inhaltsangabe für Ihren Roman überzeugt. Häufig sind die ersten Versionen eines Exposés zu lang, es gilt den Text in mehreren Schritten zu kürzen und prägnanter zu fassen. Zum Thema Manuskript einreichen haben wir einen separaten Beitrag für Sie erstellt, der ausführlich über die Anforderungen der Verlage berichtet und erläutert, wie Sie die Chance auf das Buch veröffentlichen erhöhen.

5. Vorsicht vor Druckkostenzuschussverlagen

Wenn Sie Ihr Buch veröffentlichen, nehmen Sie sich vor sogenannten Druckkostenzuschussverlagen (DKZ) in acht. Ein solcher "Verlag" verlangt eine Risikobeteiligung, damit man das Buch drucken kann. Häufig hört man dort das Argument, dass der Autor durch den Bücherverkauf das Geld schnell wieder hereinholt. Hier sollte man hellhörig werden. Wie unseriös Durckkostenzuschussverlage arbeiten und mit welchen Methoden sie arbeiten, fasst eindrucksvoll der Bericht von Kia Kahawa zusammen. Die Autorin hat zum Schein einen DKZ-Verlag angeschrieben und schonungslos die Praktiken des unseriösen Anbieters offengelegt.

Bei einem Druckkostenzuschussverlag müssen Sie häufig die Kosten für Lektorat und Cover übernehmen. Viele Zuschussverlage haben einen optisch schönen und professionellen Internetauftritt, auf ihrer Homepage werben die "Verlage" mit dem Erfolg ihrer Schriftsteller. Über die Kosten, die Sie als Autoren tragen müssen, wenn Sie Ihr Buch dort veröffentlichen möchten, gibt es nur versteckte Angaben oder vage Formulierung. Deutschsprachige Autoren haben sich im Aktionsbündnis Fairlag gegen solche Praktiken ausgesprochen.

6. Alternative Möglichkeiten der Veröffentlichung

Es muss nicht immer der klassische Verlag sein. Sie können auch auf andere Weise ein Buch veröffentlichen. Self-Publishing ist eine echte Alternative. Veröffentlichen Sie den Roman zum Beispiel über Kindle Direct Publishing von Amazon als eBook oder Taschenbuch. Eine weitere interessante Alternative ist tolino media. Sie können Ihren Roman auch bei einem Anbieter wie BoD, Tredition oder BookRix veröffentlichen, um nur einige Beispiele zu nennen. Self-Publishing ist ohne Zweifel eine interessante Alternative, bedeutet jedoch auch viel Arbeit für einen Autor. Sie sind als Selbstverleger für Lektorat, Cover und Marketing verantwortlich. Die Frage, wie Sie als Self-Publisher Ihr Buch erfolgreich verkaufen, behandeln wir in einem weiteren Beitrag.

Nicht jeder Schriftsteller möchte mit seinem Roman Geld verdienen. Es gibt Autoren, die vor allem wollen, dass ihre Geschichten gelesen werden. Es gibt mittlerweile neben der Leselupe zahlreiche Literaturplattformen im Internet, wo Sie Ihr Buch kostenlos veröffentlichen können und sich über eine große Leserschaft freuen können. Ein Beispiel ist Social Storytelling Plattform Wattpad mit einer großen Nutzerzahl. Einzelne Geschichten und Romane wurden dort mehr als eine halbe Million Mal aufgerufen. Erfolgreiche Werke wurden von Verlagen entdeckt oder sogar verfilmt.

7. Fazit:

Für Debütautoren ist es nicht einfach, Ihr Buch in einem Verlag zu veröffentlichen. Wenn Sie hartnäckig bleiben und einige Grundsätze beachten, steigen Ihre Chancen auf eine Veröffentlichung.

  • Sind die letzten Zeilen geschrieben, bedarf das Manuskript einer Überarbeitung. Prüfen Sie Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung, überarbeiten Sie die Stilistik Ihres Romans. Programme wie die Duden Korrektur können Ihnen beim Lektorat helfen. Verlassen Sie sich jedoch nicht auf Software. Eine Korrektur funktioniert am besten, wenn Sie das Manuskript ausdrucken und Anmerkungen am Rand machen.
  • Die letzte Fassung Ihres Manuskripts sollten Sie an Testleser geben. Sie werden überrascht sein, wie viele Fehler Ihre Leser noch finden. Geben Sie im Idealfall Ihr Buch nicht Verwandten oder Freunden zum Testlesen, diese sind zurückhaltend mit Kritik. Über die Sozialen Medien finden Sie geeignete Testleser. Self-Publisher sollten mit dem Gedanken spielen, einen professionellen Lektor mit der Korrektur zu beauftragen.
  • Bei der Verlagsrecherche gilt es nach passenden Verlagen zu suchen. Suchen Sie gezielt nach Buchverlagen, die Ihr Genre veröffentlichen. Ob Ihr Roman ins Verlagsprogramm passt, erfahren Sie über die Homepage. Es müssen nicht immer dtv, Goldmann oder Piper sein. Schicken Sie Ihr Manuskript auch einen Kleinverlag. Kennen Sie einen Verlag vom Namen nicht, überprüfen Sie den Anbieter, nicht dass Sie bei einem Druckkostenzuschussverlag landen.
  • Die meisten Verlag verlangen Anschreiben, Exposé, Kurzvita und eine Leseprobe von 5 bis 10 Seiten. Was Sie konkret einsenden müssen, können Sie auf der Homepage des Buchverlags nachlesen, dort erfahren Sie häufig auch den Namen des zuständigen Verlagslektors. Gerade das Exposé bedarf viel Arbeit, bis es an einen Verlag kann. Überarbeiten Sie die Zusammenfassung der Handlung so lange, bis sie die richtige Länge und Form hat.
  • Achten Sie darauf, Ihren Roman nicht bei einem Druckkostenzuschussverlag zu veröffentlichen. Bei einem solchen "Verlag" müssen Sie für eine Veröffentlichung zahlen. Dazu entstehen häufig Kosten für Lektorat und Cover. Sollte ein Verlag also Geld für das Buch veröffentlichen verlangen, sollten Sie auf jeden Fall hellhörig werden und von einer Publikation absehen. Seriöse Verlag verlange nie eine Eigenbeteiligung des Autors.
  • Sie müssen Ihr Buch nicht zwangsläufig in einem Verlag veröffentlichen. Mit Kindle Direct Publishing, tolino media, BoD, Tredition oder BookRix bieten sich viele Möglichkeiten für Self-Publisher. Wollen Sie Ihren Roman kostenlos veröffentlichen, bietet sich die Social Storytelling Plattform Wattpad mit einer großen Zahl von Lesern an.
Für welche Form der Veröffentlichung Sie sich auch entscheiden. Bleiben Sie hartnäckig. Es kann dauern, bis Sie den passenden Verlag finden. Auch Self-Publishing ist kein Selbstläufer. Hier müssen Sie die Anbieter vergleichen. Dazu gilt es Fragen zu klären wie: Wie hoch sind die Honorare bei einem Anbieter? Muss ich mich länger an einen Dienstleister binden? Doch am Ende lohnt sich die ganze Mühe und Sie erfüllen sich den Traum vom Buch veröffentlichen.




 
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