1. Kapitel - Zwei Fremde

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Kittyflausch

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1. Kapitel – Zwei Fremde


“Sunny, Paradise! Essen ist fertig!“ rief eine Frau mittleren Alters, die Arme in die Hüften gestemmt. Zwei junge Mädchen, sie mochten etwa 17 Jahre alt sein, stürmten an ihr vorbei ins Haus. Die jüngere von beiden hatte blondgelocktes Haar und stahlblaue Augen. Ihr Gesicht wies dieselben feinen Züge auf, wie das ihrer Mutter. Das andere Mädchen sah ihrer Mutter auch ähnlich – jedoch war diese bei ihrer Geburt gestorben. Ihr rotbraunes Haar trug sie offen über die Schultern. Die grünen Katzenaugen strahlten meist voller Lebensfreude und glitzerten neugierig. Obwohl das Mädchen ohne Eltern (ihre Pflegemutter ausgenommen) aufgewachsen war, war sie ein Optimist, der jeden Tag genoss. Ihre Stiefschwester und Freundin Sundance, bei deren Mutter sie aufwuchs, war ein sehr stiller, zurückgezogener Typ. Sie lachte nicht oft und ihre Augen hatten stets einen verträumten Schleier.

~*~

Es klopfte an der Tür, kaum dass sich die drei an den gedeckten Tisch gesetzt hatten.
„Ich mach auf!“ Paradise sprang zur Tür. Draußen standen zwei junge Männer. Paradise musterte sie von oben bis unten. Beide hatten rabenschwarzes Haar, dem einen hingen sie bis über die Schultern. Sie trugen schwarze Judoanzüge mit weißen Gürteln.
„Ja bitte?“ fragte Paradise zögerlich.
„Könnten wir kurz mit deiner Mutter sprechen?“ fragte der Junge mit den kürzeren Haaren. Paradise’ Blick verdüsterte sich.
„Meine Mutter ist tot...“ kam es praktisch tonlos über ihre Lippen.
„Oh...“ machte der Junge nur, sein Begleiter verzog stattdessen keine Miene.
„Wenn ihr aber meine Pflegemutter sprechen wollt...“ das Mädchen wirkte wie ausgewechselt und machte eine einladende Geste.
Sundance’ Mutter hatte sich inzwischen vom Tisch erhoben und kam zur Tür. Sie hatte mit einem Blick erfasst, um was es ging.
„Ist es schon soweit?“ fragte sie beklommen. Die beiden Jungen nickten.
„Kommt herein.“
„Was ist denn los?“ fragte Paradise, als die drei an ihr vorbei in die Wohnstube gingen, in der Sundance noch immer am Tisch saß.
„Verzeiht, wir haben uns noch gar nicht vorgestellt...“ murmelte der Kurzhaarige. „Ich bin Skywalker und...“
„...mein Name ist Hawkeye.“ Fiel ihm der Langhaarige ins Wort. Er schien es nicht zu mögen, wenn jemand für ihn sprach. Sundance nickte den beiden zu und bot ihnen Stühle an. Paradise stand unschlüssig in der Tür zur Wohnstube und registrierte mit besorgtem Blick, wie ihre Pflegemutter in deren Schlafzimmer verschwand. Irgendetwas war anders – das spürte sie. Die Mutter kam mit 2 Kisten zurück, in ihren Augen standen Tränen.
Sundance sprang auf.
„Mutter, was hast du? Was ist denn los?“
„Es ist alles in Ordnung. Ich wusste ja, dass ich euch eines Tages verlieren würde, aber...“ sie brach ab und wischte sich die Tränen fort.
Paradise kam hinzu.
„Aber warum denn verlieren? Nun sag schon was los ist!“
„Am besten ist, wenn Hawkeye und Skywalker euch das erklären.“ Die beiden Mädchen warfen einen etwas misstrauischen und zugleich ängstlichen Blick auf die Genannten. Hawkeye erhob sich als erster.
„Ihr beide seid auserwählt. Ihr seid Krieger des Lichts. Paradise...“ Er holte aus einem kleinen Beutel, der an seinem Gürtel befestigt war, einen Schlüssel. „Öffne damit die Kiste des Pegasus.“
„Was?“ Paradise sah verwirrt von dem Schlüssel in seiner Hand zu den Kisten.
„Die Kiste mit dem Einhorn.“ Meinte er nur und hielt ihr den Schlüssel hin. Zögerlich griff Paradise danach und steckte ihn in das Schloss der Kiste. Eine gespannte Stille lag im Raum, keiner rührte sich, alle sahen gebannt auf die Kiste. Paradise wurde noch einen Tick nervöser. Es war ja so schon aufregend, aber mussten sie dann auch noch alle anstarren? Langsam drehte sie den Schlüssel und öffnete den Deckel der Kiste. Ein gleißend helles Licht schien der Kiste zu entfliehen und erhellte den Raum für Sekunden, bevor es verschwand.
„Was war das?“ fragte Paradise beklommen, den Blick immer noch die Richtung gewandt, in die das Licht verschwunden war. Ein Lächeln umspielte die Lippen der Jungen.
„Das war der Geist deines Schutzpatrons.“ Paradise sah ziemlich skeptisch drein, als sie sich Hawkeye wieder zuwandte. Eine Hand legte sich ihr behutsam auf die Schulter.
„Ich weiß, dass das im Moment alles neu und verwirrend ist. Aber du kannst ihm Glauben schenken.“ Meinte Sundance’s Mutter sanft. Paradise nickte zaghaft. Sie vertraute ihrer Pflegemutter, es würde schon alles seine Richtigkeit haben.
Sundance trippelte nervös von einem Bein aufs andere. Auf dem Tisch stand ja noch eine zweite Kiste, die war bestimmt für sie. Auf dem Deckel der Kiste war eine geflügelte Katze abgebildet. Ungeduldig beobachtete sie, wie Paradise den Inhalt ihrer Kiste begutachtete. Sundance war dem ganzen nicht so skeptisch gegenüber wie ihre Freundin. Sie hatte schon immer an Übernatürliches geglaubt.
Skywalker regte sich nun und fummelte an dem kleinen Beutel an seinem Gürtel. Sundance verfolgte gebannt jede seiner Bewegungen – und tatsächlich! Er holte den Schlüssel hervor, der für Sundance bestimmt war.
„Sundance, öffne nun die Kiste der Felidae.“ Felidae stammte aus dem Lateinischen und bedeutete so etwas wie „katzenartige“. Sundance ergriff den Schlüssel und öffnete die Kiste. Dasselbe Licht erschien und verschwand wieder. Natürlich war es nicht dasselbe Licht, aber nur das geschulte Auge der beiden Jungen und Sundance’s Mutter konnte darin den Schatten der Felidae erkennen. Der Inhalt der beiden Kisten unterschied sich kaum. Jede enthielt einen weißen Judoanzug mit grünem Gürtel und ein Medaillon, das an einem Lederband befestigt war.
Erst jetzt bemerkten die beiden Mädchen die Lederbänder um den Hals der Jungen. Ihre Medaillons waren teilweise von ihren Anzügen verdeckt.
„Ihr habt auch...“ fing Sundance an, die gerade ihr Medaillon in den Händen hielt. Skywalker wusste, was sie meinte.
„Ja, auch wir sind Krieger des Lichts. Wir sind ab heute eure Trainer.“
„Unsere Trainer? Was müssen wir denn trainieren? Und wofür?“ fragte Paradise. Hawkeye antworte.
„Ihr müsst vor allem eure Schutzpatrons trainieren und wir werden euch dabei helfen. Wenn ihr soweit seid, werdet ihr mit ihnen in den Kampf gegen das Böse ziehen.“
„Was sind denn diese Schutzpatrons?“ wollte Sundance wissen.
„Schutzpatrons sind Tiere mit speziellen Fähigkeiten, die zur selben Zeit geboren wurden wie ihr. Natürlich keine normalen Tiere, ich sollte vielleicht eher sagen – Wesen die wie Tiere aussehen.“
„Und wo sind die jetzt?“
„Wo genau sich die Schutzpatrons während ihrer Ruhephasen aufhalten, weiß man nicht genau, man kann sie aber jederzeit rufen. Außer – wie in eurem Fall – sie sind euch noch nicht erschienen, dann geht das natürlich noch nicht.
„Und wann wird das sein?“ fragte Paradise.
„Die Vorbereitungszeit bis dahin beträgt genau 1 Jahr.“
„Und wann fängt dieses Jahr an?“
„Genau heute!“ grinste Hawkeye.
„Und woher wisst ihr das so genau?“
„Wir wissen es eben...“ Er sah etwas überheblich drein und zuckte mit den Schultern.
„Ja klar... und ich bin der Weihnachtsmann...“ Paradise verdrehte die Augen. Hawkeye schlug auf den Tisch. Alle zuckten zusammen.
„Kannst du es nicht einfach akzeptieren?!“ Im ersten Moment war Paradise so überrascht über diesen Ausbruch, dass es ihr für einen kurzen Augenblick die Sprache verschlug. Sundance nutzte diesen Augenblick der Stille, um die Situation zu retten und wieder zum Thema zu kommen.
„Und äh... was müssen wir bis dahin machen?“
„Zu erst einmal müsst ihr umziehen.“ Meinte Skywalker. Dies löste Paradise aus ihrer Erstarrung.
„Wir müssen weg von hier??“
„Das bedeutet normalerweise umziehen...“ bemerkte Hawkeye sarkastisch. Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und sah sich im Raum um. Er erntete einen bösen Blick von Paradise, aber er schien sich nicht daran zu stören.
„Müssen wir sofort los?“ fragte Sundance besorgt. Die Jungen bemerkten den flehenden Blick der Mutter und seufzten.
„Nein. Kommt morgen um dieselbe Zeit zum heiligen Felsen, wir holen euch dort ab.“
Die beiden Mädchen nickten stumm und sahen wehmütig zu ihrer Mutter. Es blieb ihnen also nur noch dieser gemeinsame Abend.

~*~

Kurz bevor sie sich schlafen legten schlüpfte Paradise noch einmal aus dem Haus. Ihre Schritte lenkten sie zu einer alten Ulme am Rande des Dorfes. Dort sank sie in die Knie, faltete die Hände vor der Brust und schloss die Augen. Sie sandte ein stummes Gebet zum Himmel. Es fing an zu regnen, erst nur ganz leicht, dann wurden die Tropfen größer. Paradise hob anklagend ihren Blick zum Himmel.
„Warum? Warum bist du nicht bei mir, um mir das alles zu erklären?“ Paradise hatte längst nicht mehr nur Regentropfen im Gesicht, auch Tränen mischten sich darunter. Ihre Stimme wurde ein Flüstern.
„Warum hast du mich allein gelassen?“ Das Mädchen sank in sich zusammen, ihre Schultern bebten. Einmal mehr wurde ihr bewusst, wie sehr ihr ihre Mutter fehlte. Sie hatten sich nie kennengelernt und doch bestand ein festes Band zwischen den beiden, das den Tod überdauerte.
 
Hi Kitty,

Rechtschreib/Satzzeichenfehler ignoriere ich einfach. ;)


rief eine Frau mittleren Alters, die Arme in die Hüften gestemmt. Zwei junge Mädchen, sie mochten etwa 17 Jahre alt sein, stürmten an ihr vorbei ins Haus. Die jüngere von beiden hatte blondgelocktes Haar und stahlblaue Augen. Ihr Gesicht wies dieselben feinen Züge auf, wie das ihrer Mutter. Das andere Mädchen sah ihrer Mutter auch ähnlich – jedoch war diese bei ihrer Geburt gestorben. Ihr rotbraunes Haar trug sie offen über die Schultern. Die grünen Katzenaugen strahlten meist voller Lebensfreude und glitzerten neugierig. Obwohl das Mädchen ohne Eltern (ihre Pflegemutter ausgenommen) aufgewachsen war, war sie ein Optimist, der jeden Tag genoss. Ihre Stiefschwester und Freundin Sundance, bei deren Mutter sie aufwuchs, war ein sehr stiller, zurückgezogener Typ. Sie lachte nicht oft und ihre Augen hatten stets einen verträumten Schleier.
Hier habe ich folgenden Eindruck: Also, lieber Leser, bevor du weiter liest, beschreibe ich dir erst einmal Aussehen und Hintergründe, damit du weißt, wie die Zusammenhänge sind und du dir die Szene vorzustellen hast. - verbunden mit der Regieanweisung: Schwenk - Frau (Schauspielerin mittleren Alters; wenn wir nehmen, entscheiden wir noch) steht in der Tür des Blockhauses, stemmt die Arme in die Seite, ruft zum Essen, 2 Teenies tauchen auf, rennen wortlos an ihr vorbei in die Hütte - Schwenk)

Ich sehe keinen Grund (was allerdings nichts zu sagen hat ;) ) warum du nicht gleich mit eingeführten Personen *arbeiten* kannst. Die Hebamme könntest du vorher schon namentlich ein- und hier namentlich *fortführen*, und Paradise sowieso. Die Beschreibung der Mädchen würde ich nicht so gehäuft und *diktatorisch* bringen, sondern während der Handlung einfließen lassen, ebenso die Hinweise, dass zusammen aufgewachsen sind etc.
*stahlblaue* Augen - 1.) eine *harte* Beschreibung, die ich mir eher zu einem eiskalten Luder oder einem männl. Charakter vorstellen kann. 2.) eine ausgelutschte Beschreibung/Phrase, die du in jedem 2ten Heftroman lesen kannst. Vielleicht fällt dir da noch etwas Originelleres ein.

*dieselben feine Züge wie ihre Mutter* - das kann alles und nichts bedeuten. Es entsteht kein Bild, da ich auch nicht weiß, wie die Mutter aussieht, anders wäre es wenn du schreibst: sie ähnelte ihrer Mutter. Ein schmales Gesicht mit hoher Stirn und einer Stupsnase (ok - nicht gerade literarisch wertvoll, nur ein Beispiel).

*grüne Katzenaugen strahlten meist voller Lebensfreude und glitzerten neugierig* - 1.) wenn sie *meist* vor Lebensfreude strahlen, dann interessiert mich die Ausnahme, wann sie nicht strahlen - denn das ist ja dann das Interessante/Besondere. 2.) auch das ist eine *triviale* Beschreibung

Du beschreibst Sundance, wechselst in der Beschreibung zu Paradise und kehrst dann wieder zu Sundance zurück. Warum?

Die Frau ruft die Mädchen - ok. Aber die müssen ja irgendetwas getan haben, mit etwas beschäftigt gewesen sein. Es ist doch wahrscheinlich nicht so, dass die Frau ruft, die Mädchen materialisieren sich und kommen dann angerannt. Und, was ich mir auch nicht vorstellen kann, dass sie einfach so angestürmt kommen, an der Frau vorbeirennen, ohne irgendetwas zu sagen, entweder untereinander oder zu der Frau.

Es klopfte an der Tür, kaum dass sich die drei an den gedeckten Tisch gesetzt hatten.
Falscher Ablauf. Du beschreibst das Klopfen und dann sagst du, sie hatten sich *gerade* gesetzt. Erst setzen und dann klopfen lassen.
*gedeckter Tisch* - wie muss ich mir den vorstellen? Reich gedeckt? Armselig? Viel zu essen? Schmalhans Küchenmeister? Du lässt eine Gelegenheit aus, dem Leser schon einen Hinweis auf den sozialen Hintergrund zu geben.

„Ich mach auf!“ Paradise sprang zur Tür. Draußen standen zwei junge Männer. Paradise musterte sie von oben bis unten. Beide hatten rabenschwarzes Haar, dem einen hingen sie bis über die Schultern. Sie trugen schwarze Judoanzüge mit weißen Gürteln.
„Ja bitte?“ fragte Paradise zögerlich.
Hast du einen bestimmten Grund, warum die Mädchen alles im Rennen/Springen erledigen müssen? Außerdem lässt du sie nur *zur Tür springen*, woher weiß sie dann, wer draußen steht? 2 x gleicher Satzanfang (Paradise) hintereinander. Du beschreibst mir die Szene jetzt so: Paradise springt zur Tür (ohne aufzumachen) - Schwenk der Kamera vor die Tür: 2 junge Männer - Schwenk Paradise: Sie betrachtet sie ausgiebig und lang, beide Männer rühren sich nicht, sagen nichts und dann - nach einer ganzen Weile fragt P. *Ja bitte? - und das nicht normal - sondern auch noch *zögerlich*.
*rabenschwarzes Haar* - ausgelutschte Phrase

Was mich jetzt ganz aus der Geschichte wirft bzw. weshalb ich sie nicht einordnen kann: du hast zuvor von Blockhütten etc. geschrieben, also ging ich zeitmässig von einer *älteren Zeit* aus (Mittelaltermässig/vorletztes Jahrhundert) - dann tauchen aber solche Worte wie *Optimist/Judoanzüge* auf. Das passt m. E. nicht zusammen. Außer du lässt die Geschichte im 20./21 Jahrhundert spielen oder verpackst mir in der Story eine plausible Erklärung für diese *modernen* Worte.

„Könnten wir kurz mit deiner Mutter sprechen?“ fragte der Junge mit den kürzeren Haaren. Paradise’ Blick verdüsterte sich.
„Meine Mutter ist tot...“ kam es praktisch tonlos über ihre Lippen.
oben waren es noch *Männer*, junge Männer zwar, aber immerhin *Männer*, jetzt schreibst du von *Jungen*, also gehe ich max. von Teens aus, aber nicht von Erwachsenen.
So, wie du die beiden zuvor beschrieben hast, ging ich von *gleichaussehenden* Männern aus, jetzt erfahre ich: Halt, der eine hat kürzere (wie viel kürzere?) Haare als der andere.

Paradise Reaktion auf diese Frage ist für mich unverständlich bzw. anders erklärt: wäre ihre Mutter erst kürzlich verstorben, wäre die Reaktion für mich verständlich. Aber, sie hat die Amme nur als Mutter gekannt und somit müsste es ihr klar sein: wenn ich die Tür des Hauses aufmache und jemand will Mutter sprechen, ist meine Pflegemutter gemeint und wird garantiert nicht jedem auf die Nase binden: Heh, ich bin Waise

*praktisch tonlos* - ja was nu? Wer trifft die Wertung? Der Autor? Der AE? der sollte doch genau wissen, ob es nun tonlos ist oder nicht.

*verdüsterter Blick* - keine bessere, unverbrauchte Beschreibung auf Lager?

„Oh...“ machte der Junge nur, sein Begleiter verzog stattdessen keine Miene.
„Wenn ihr aber meine Pflegemutter sprechen wollt...“ das Mädchen wirkte wie ausgewechselt und machte eine einladende Geste.
Sundance’ Mutter hatte sich inzwischen vom Tisch erhoben und kam zur Tür. Sie hatte mit einem Blick erfasst, um was es ging.
*g* (nicht böse gemeint) ich stelle mir gerade vor: Ein-Raum-Blockhütte, Tür von Wohnküche ist gleichzeitig Abschlußtür, das lange Palaver zwischen P. und den Männern, und dann - endlich - nach langer Zeit - mischt sich *Sundance' Mutter* ein, die (staun) die ganze Zeit mit einem Blick erfasst hatte, um was es ging.

*Sundance Mutter* - warum gibst du ihr keinen Namen?

*machte der Junge nur, sein Begleiter verzog *stattdessen* keine Miene - welchen Sinn macht in diesem Zusammenhang das Wörtchen *stattdessen*?

Auf wen wirkt *das Mädchen* wie ausgewechselt? Warum auf einmal? Was hat sich verändert?

„Ist es schon soweit?“ fragte sie beklommen. Die beiden Jungen nickten.
kann jemand etwas *beklommen fragen*? Oder sind nicht eher die Miene/Geste/Stimmenklang *beklommen*?

„Kommt herein.“
„Was ist denn los?“ fragte Paradise, als die drei an ihr vorbei in die Wohnstube gingen, in der Sundance noch immer am Tisch saß.
*g* Träumt Sundance wieder? Sorry, soll nicht böse klingen, schoß mir nur beim Lesen durch den Kopf. Palaver an der Tür mit P., ihre Mutter kommt dazu und Sundance sitzt geduldig, stumm und reglos am Tisch.

„Verzeiht, wir haben uns noch gar nicht vorgestellt...“ murmelte der Kurzhaarige. „Ich bin Skywalker und...“
„...mein Name ist Hawkeye.“
Fällt dir auf, dass deine Charas nicht *normal* reden können? entweder *zögerlich/beklommen oder murmelnd*.

Allgem. habe ich ein Problem mit deinen Namen und zwar: sie sind durch Literatur und Film schon zu bekannt und dadurch genretypisch *festgelegt*. Mit Paradise ging es gerade noch. Bei Sundance hatte ich schon die zwei Bilder 1.) eines Indianers 2.) eines blonden Scouts vor Augen, der bei den Cheyenne aufgewachsen ist. - Genre Western. Dann kommt Skywalker: sofort schob sich Luke Skywalker in den Kopf - Genre SF; und bei Hawkeye schob sich J.F. Coopers Lederstrumpf hinein. Wenn es nur mir so geht, dann vergiss den Einwand. Wenn sich andere Leser dazu ähnlich äußern, solltest du dir andere Namen überlegen. Denk daran: deine Charaktere sind etwas Besonderes, Einmaliges und haben dadurch auch *besondere* Namen verdient, mit denen sie groß/bekannt werden dürfen/sollen.

Fiel ihm der Langhaarige ins Wort. Er schien es nicht zu mögen, wenn jemand für ihn sprach. Sundance nickte den beiden zu und bot ihnen Stühle an. Paradise stand unschlüssig in der Tür zur Wohnstube und registrierte mit besorgtem Blick, wie ihre Pflegemutter in deren Schlafzimmer verschwand.
Langhaarig - wie soll ich mir das vorstellen? Für meine Mutter sind Männer schon langhaarig, wenn die Haarspitzen den Hemdkragen erreichen, für mich fangen langhaarige Männer erst bei *über Schulterblatt reichende* Haare an. Genauer beschreiben also.
schien es nicht zu mögen ... - wer trifft diese Vermutung?
Sundance ... bot ihnen Stühle an - endlich darf sie aus ihrer Dekorationsrolle heraus und dann *erzählst* du nur - zeige es.
P. stand unschlüssig - wie muss ich mir eine *unschlüssig stehende P.* vorstellen? Weshalb bzw. über was ist sie sich unschlüssig?
registriere mit besorgtem Blick - wer interpretiert ihren Blick als *besorgt*? Wie muss ich mir einen *besorgten* Blick vorstellen?

Irgendetwas war anders – das spürte sie. Die Mutter kam mit 2 Kisten zurück, in ihren Augen standen Tränen.
Sundance sprang auf.
Irgendetwas war anders - ist für eine Story *tödlich* (zumind. bei mir.) Was war anders? Die Stimmung? die Atmosphäre? Das Verhalten der Frau? Was beunruhigt sie.
2 Kisten - Zahlen bis zwölf werden in einem Text ausgeschrieben. Was für Kisten? Umzugskisten? Holzkisten?

Paradise kam hinzu.
wieso kommt sie *hinzu* sie steht doch die ganze Zeit dabei?

Die beiden Mädchen warfen einen etwas misstrauischen und zugleich ängstlichen Blick auf die Genannten. Hawkeye erhob sich als erster.
*misstrauischen/zugleich ängstlichen Blick* - wer trifft diese Wertung? Wie muss ich ihn mir vorstellen, den Blick?
Wieso erhebt er sich? Klar, Sundance hat ihnen die Stühle angeboten, aber haben sie sich tatsächlich gesetzt?

Zögerlich griff Paradise danach und steckte ihn in das Schloss der Kiste. Eine gespannte Stille lag im Raum, keiner rührte sich, alle sahen gebannt auf die Kiste. Paradise wurde noch einen Tick nervöser. Es war ja so schon aufregend, aber mussten sie dann auch noch alle anstarren? Langsam drehte sie den Schlüssel und öffnete den Deckel der Kiste. Ein gleißend helles Licht schien der Kiste zu entfliehen und erhellte den Raum für Sekunden, bevor es verschwand.
Schon wieder ein *zögerlich*, von der WW abgesehen, warum -lich ST du immer, warum nicht einfach: zögernd?
*gespannte Stille* - kann ich mir nichts darunter vorstellen. Du kannst *Stille* für den Leser hörbar machen, in dem du leise Geräusche, die sonst nie zu hören sind bzw. nicht beachtet werden, *laut* werden lässt oder der Prota sie auf einmal wahrnimmt (eben weil es so still ist). Spannung kannst du an den Personen zeigen, in ihrer Haltung, Stimmung usw. Aber bei deiner Kombination *beißt* es sich m. E. da es im Raum *still* ist und die Personen *gespannt* sind.
*Tick nervöser* - passt m. E. nicht zum Stil, würde ich eher einem *modernen* Text zuordnen.
Du bleibst eine Beschreibung schuldig, wie groß die Kisten sind, wie schwer, wie sie aussehen etc.

So, hier breche ich ab. Vielleicht findet sich jemand anderer, der weitermacht. Falls nicht und du Wert darauf legst, mache ich die Tage weiter.
 

Kittyflausch

Mitglied
Hallo Sheila!

Vielen Dank, dass du dich meines Textes so angenommen hast und ihn praktisch bis ins Detail ausklamüsert hast. Respekt, das könnte ich nicht^^ Aber ich finde es sehr hilfreich und werde sicher einiges verbessern.
Habe momentan nur leider sehr wenig Zeit und Muße... Deshalb auch die etwas späte Antwort. Sorry.
Wenn du weitermachen magst wäre das wirklich toll! Auf solche Kritik bin ich angewiesen, sonst kann ich mich ja nicht verbessern^^
Njo wenn du halt Zeit und Lust hast^^

Lg Kitty
 



 
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