Wie der Großvater gesagt hatte, nahm der Mond nun jeden Tag ein wenig ab. Inzwischen sah man nur noch den Halbmond. Wenn Christian daran dachte, wie ungern er zum Großvater gefahren war, konnte er nur noch den Kopf schütteln. Er hatte sich sehr schnell an seinen neuen Tagesablauf gewöhnt. Vormittags erledigte der Großvater verschiedene Arbeiten mit Henning, doch wenn er den Planwagen für die Nachmittagstour richtete, durfte Christian ihm helfen. Er wischte den Tisch und die gepolsterten Bänke ab. Gemeinsam rollten sie die Plane an beiden Seiten ein Stück nach oben, damit die Gäste bei der Fahrt hinausschauen konnten.
Während der Großvater die eisgekühlten Getränke im Wagen verstaute, richtete Cristian das Futter für die Pferde. Er füllte das Wasserfass voll und schüttete Hafer in zwei Beutel. Wenn die Leute in der Heide eine Vesperpause einlegten, hängte der Großvater den Tieren den Beutel um den Hals. Sie brauchten dieses Futter sehr, denn einen vollbesetzten Planwagen über die sandigen Heidewege zu ziehen, kostete die Pferde viel Kraft. Nachdem sie den Planwagen gerichtet hatten, gab es bald Mittagessen. Danach sah er den Großvater erst am Abend wieder. So war das bisher immer gewesen. Wieder einmal erkundigte sich Christian, wann der Großvater den Planwagen für den Nachmittag richten würde. Der Großvater aber schüttelte den Kopf und sagte: „Heute Vormittag haben wir eine Tour und die übernimmt Henning!“
„Du musst wirklich nicht arbeiten“, fragte Christian. Der Großvater nickte: „So ist es, wir beide haben einen gemütlichen Nachmittag vor uns!“
Aber da irrte sich der Großvater sehr. Er hatte keine Ahnung, wie viel Arbeit dieser Tag noch bringen würde. Deshalb sagte er: „Krischan, wir besuchen den Gröver Jan, und Birgit kann uns begleiten!“
Christian klatschte begeistert in die Hände. Gröver Jan wohnte im Nachbardorf auf einem Bauerngut. Er war Großvaters bester Freund. Auf diesem Hof gab es noch mehr Tiere als bei Hille. Gröver Jan hatte neben dem üblichen Federvieh einen Stall voll Schweine und eine Herde Kühe. Und über alles wachte Koko, der Hofhund. Aber am liebsten mochte Christian den Teich hinter dem Haus, darin durfte man sogar baden. An manchen Feierabenden war Christian mit dem Großvater zu Gröver Jan geradelt, doch jedes Mal nur für eine halbe Stunde. Bei dem Gedanken, dass er nun einen ganzen Nachmittag auf dem Gut verbringen konnte, sprang Christian vor Freude in die Höhe.
„Wir fahren, wenn ich mein Nickerchen beendet habe“, sagte der Großvater. Diese wunderbare Neuigkeit berichtete Christian sofort seiner Freundin.
Während der Großvater sein Mittagschläfchen im Schatten hinterm Haus hielt, lieh sich Christian bei Hille ein Fahrrad. Danach richtete er sein Badezeug und anschließend beobachtete er mit seinem Fernrohr das Treiben im Hühnerhof. Einige Hühner scharrten noch eifrig nach Würmern, andere dagegen saßen in einer Sandkuhle und genossen den warmen Tag. Den Großvater sah er von diesem Fenster aus nicht. Er ging in den Flur, öffnete die kleine Luke und linste zum Großvater. Dieser gähnte gerade und begann sich zu räkeln. Christian räumte sein Fernrohr in den Schrank und eilte die Treppe hinunter. Großvater trank seine riesengroße Tasse Kaffee leer, dann schwangen sie sich auf die Räder und fuhren zu Birgit. Sie wartete schon am Zaun, stieg auf und radelte hinter den beiden her. Sie waren schon an der alten Mühle vorbei, als Gröver Jan ihnen winkend auf seinem Rad entgegen fuhr. Er begrüßte die Kinder mit einem kräftigen Handschlag und redete dann wie ein Wasserfall auf den Großvater ein. Christian verstand nur „Autobus, Gäste, Unfall.“ Doch als er Großvaters Gesicht sah, ahnte er, dass ihr Ausflug hier mitten auf dem Sandweg zu Ende war. Der Großvater sagte seufzend: „Wir müssen leider zurück, wir werden gebraucht. Es gab einen Auffahrunfall mit zwei Bussen. Bis die Reisenden weiterfahren können, möchten sie sich in meinem Gasthaus aufhalten. Tut mir leid, Krischan, den Ausflug holen wir nach.“
Großvater stieg rasch auf sein Rad, Birgit fuhr sofort hinterher und auch Gröver Jan schloss sich an. Mit hängenden Schultern starrte Christian der kleinen Gruppe nach. Warum nur hatte Birgit sich nicht gegen die Heimkehr gesträubt? Er schlug mit der Faust ein paar Mal auf sein Badezeug, rief „verflixt und schixt“ und spuckte einmal auf den Boden. Ohne sich zu beeilen, fuhr er zurück.
*
Während der Großvater die eisgekühlten Getränke im Wagen verstaute, richtete Cristian das Futter für die Pferde. Er füllte das Wasserfass voll und schüttete Hafer in zwei Beutel. Wenn die Leute in der Heide eine Vesperpause einlegten, hängte der Großvater den Tieren den Beutel um den Hals. Sie brauchten dieses Futter sehr, denn einen vollbesetzten Planwagen über die sandigen Heidewege zu ziehen, kostete die Pferde viel Kraft. Nachdem sie den Planwagen gerichtet hatten, gab es bald Mittagessen. Danach sah er den Großvater erst am Abend wieder. So war das bisher immer gewesen. Wieder einmal erkundigte sich Christian, wann der Großvater den Planwagen für den Nachmittag richten würde. Der Großvater aber schüttelte den Kopf und sagte: „Heute Vormittag haben wir eine Tour und die übernimmt Henning!“
„Du musst wirklich nicht arbeiten“, fragte Christian. Der Großvater nickte: „So ist es, wir beide haben einen gemütlichen Nachmittag vor uns!“
Aber da irrte sich der Großvater sehr. Er hatte keine Ahnung, wie viel Arbeit dieser Tag noch bringen würde. Deshalb sagte er: „Krischan, wir besuchen den Gröver Jan, und Birgit kann uns begleiten!“
Christian klatschte begeistert in die Hände. Gröver Jan wohnte im Nachbardorf auf einem Bauerngut. Er war Großvaters bester Freund. Auf diesem Hof gab es noch mehr Tiere als bei Hille. Gröver Jan hatte neben dem üblichen Federvieh einen Stall voll Schweine und eine Herde Kühe. Und über alles wachte Koko, der Hofhund. Aber am liebsten mochte Christian den Teich hinter dem Haus, darin durfte man sogar baden. An manchen Feierabenden war Christian mit dem Großvater zu Gröver Jan geradelt, doch jedes Mal nur für eine halbe Stunde. Bei dem Gedanken, dass er nun einen ganzen Nachmittag auf dem Gut verbringen konnte, sprang Christian vor Freude in die Höhe.
„Wir fahren, wenn ich mein Nickerchen beendet habe“, sagte der Großvater. Diese wunderbare Neuigkeit berichtete Christian sofort seiner Freundin.
Während der Großvater sein Mittagschläfchen im Schatten hinterm Haus hielt, lieh sich Christian bei Hille ein Fahrrad. Danach richtete er sein Badezeug und anschließend beobachtete er mit seinem Fernrohr das Treiben im Hühnerhof. Einige Hühner scharrten noch eifrig nach Würmern, andere dagegen saßen in einer Sandkuhle und genossen den warmen Tag. Den Großvater sah er von diesem Fenster aus nicht. Er ging in den Flur, öffnete die kleine Luke und linste zum Großvater. Dieser gähnte gerade und begann sich zu räkeln. Christian räumte sein Fernrohr in den Schrank und eilte die Treppe hinunter. Großvater trank seine riesengroße Tasse Kaffee leer, dann schwangen sie sich auf die Räder und fuhren zu Birgit. Sie wartete schon am Zaun, stieg auf und radelte hinter den beiden her. Sie waren schon an der alten Mühle vorbei, als Gröver Jan ihnen winkend auf seinem Rad entgegen fuhr. Er begrüßte die Kinder mit einem kräftigen Handschlag und redete dann wie ein Wasserfall auf den Großvater ein. Christian verstand nur „Autobus, Gäste, Unfall.“ Doch als er Großvaters Gesicht sah, ahnte er, dass ihr Ausflug hier mitten auf dem Sandweg zu Ende war. Der Großvater sagte seufzend: „Wir müssen leider zurück, wir werden gebraucht. Es gab einen Auffahrunfall mit zwei Bussen. Bis die Reisenden weiterfahren können, möchten sie sich in meinem Gasthaus aufhalten. Tut mir leid, Krischan, den Ausflug holen wir nach.“
Großvater stieg rasch auf sein Rad, Birgit fuhr sofort hinterher und auch Gröver Jan schloss sich an. Mit hängenden Schultern starrte Christian der kleinen Gruppe nach. Warum nur hatte Birgit sich nicht gegen die Heimkehr gesträubt? Er schlug mit der Faust ein paar Mal auf sein Badezeug, rief „verflixt und schixt“ und spuckte einmal auf den Boden. Ohne sich zu beeilen, fuhr er zurück.
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