Harbon lag auf dem aus Blättern und Stroh bereiteten Lager und dachte über das nach, was Ariste ihm soeben berichtet hatte. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Zusammen mit der Ahnung einer Präsenz, die er während des Gesprächs über das Apaethon zu spüren geglaubt hatte, war das schon mehr als eine Andeutung kommenden Unheils.
Ariste hatte eine nicht unbedeutende Entfernung zurückzulegen, um den Treffpunkt zu erreichen und nach dem, was Harbon aus ihrer Vision zu entnehmen glaubte, würde sie diesen ohne Hilfe nicht erreichen – und der Junge würde in die Hände des Feindes fallen. Der Zauberer stieß zischend die Luft durch die Zähne und verbiss einen Fluch. Er würde jetzt einen Trumpf ausspielen müssen, den er eigentlich noch hatte aufheben wollen. Aber ihm blieb keine Wahl.
Sein Geist tastete nach dem Apaethon und nach einiger Zeit fühlte er die Präsenz des Gerufenen in seinem Geist.
„Ich grüße dich, alter Freund!“
Die Worte schienen direkt in seinem Kopf zu entstehen.
„Seid gegrüßt, Meister Rovan! Bitte entschuldigt, wenn ich ohne Umschweife zur Sache komme.“
Rovan war Prokurator der Fakultät von Renkar, wo seit undenklichen Zeiten Zauberer, Seher und andere Begabte in der Beherrschung ihrer Fähigkeiten unterrichtet wurden, und Innungsmeister der Zauberer und Magier. Der Prokurator selbst war vor vielen Jahren der Lehrmeister Harbons gewesen – und einer der mächtigsten Zauberer im Land.
Harbon berichtete seinem alten Lehrer, was Ariste ihm mitgeteilt hatte.
„Was denkst du darüber?“, erkundigte sich Rovan anschließend.
„Nach Aristes Schilderung fürchte ich, dass man Schattenspürer nach ihr aussenden wird!“
Jetzt war es heraus. Eine Weile herrschte Schweigen.
„Schattenspürer?“ Selbst über das Apaethon war zu fühlen, dass der alte Zauberer erschrocken war. „Diese unheiligen Kreaturen wurden seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen!“
„Das stimmt, aber es zeichnen sich große Veränderungen ab. Die Rückkehr der Vier ist nur der Anfang, das weißt du! Verline wird alles ins Feld führen, der Ankömmlinge habhaft zu werden, bevor diese ihre Macht entfalten können!“
Wieder musste Harbon eine Weile auf die Antwort warten.
„Meinst du, dass auch Semiaden dabei sind?“
„Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Es weist zwar nichts darauf hin, aber wenn man den alten Berichten Glauben schenkt, sind die Schattenspürer in früheren Zeiten so gut wie immer zusammen mit Semiaden in Erscheinung getreten.“
Harbon konnte das Nicken des Innungsmeisters beinahe sehen.
„In diesen Berichten heißt es auch, dass die Schattenspürer selbst wenn man von ihrer Fähigkeit zum Aufspüren von Personen absieht, relativ hilflos sind. Das würde dafür sprechen, dass man sie nicht ohne schlagkräftige Begleitung aussendet.“
„Davon gehe ich aus aus. Wir wissen nicht, was auf Ariste und den Jungen zukommt.“ Harbon sandte die Sorge, die er empfand, über das Apaethon.
„In Ordnung,“, antwortete Rovan. „ich werde Ariste so schnell wie möglich Hilfe schicken. Noch etwas?“
Harbon zögerte.
„Ich fürchte ja. Während meines Kontaktes mit Ariste spürte ich eine Präsenz im Apaethon, ganz schwach und kaum erkennbar, aber doch vorhanden. Wenn sich mein Verdacht bestätigt, und es war Verline, dann kennt sie jetzt Aristes Aufenthaltsort!“
Das Bild, das Harbon über das Apaethon empfing, entsprach einem Fluch.
„Meinst du, Verline hat den Code entschlüsselt?“
„Nein“, war sich Harbon sicher. „Den Wortlaut unserer Unterhaltung kennt sie sicher nicht, aber es wäre schlimm genug, wenn sie weiß, wo Ariste zu finden ist – und damit auch der Junge!“
„Das erlegt uns zusätzliche Eile auf!“ Rovan klang grimmig. „Wir sollten keine weitere Zeit verlieren!“ Er schwieg eine Weile. „Du weißt, dass die Vier hierher nach Renkar kommen müssen.“
Harbon seufzte unwillkürlich.
„Die vier Siegel.“
„Das Buch der vier Siegel wird ihnen ihren weiteren Weg weisen“, bestätigte Rovan.
Ariste hatte eine nicht unbedeutende Entfernung zurückzulegen, um den Treffpunkt zu erreichen und nach dem, was Harbon aus ihrer Vision zu entnehmen glaubte, würde sie diesen ohne Hilfe nicht erreichen – und der Junge würde in die Hände des Feindes fallen. Der Zauberer stieß zischend die Luft durch die Zähne und verbiss einen Fluch. Er würde jetzt einen Trumpf ausspielen müssen, den er eigentlich noch hatte aufheben wollen. Aber ihm blieb keine Wahl.
Sein Geist tastete nach dem Apaethon und nach einiger Zeit fühlte er die Präsenz des Gerufenen in seinem Geist.
„Ich grüße dich, alter Freund!“
Die Worte schienen direkt in seinem Kopf zu entstehen.
„Seid gegrüßt, Meister Rovan! Bitte entschuldigt, wenn ich ohne Umschweife zur Sache komme.“
Rovan war Prokurator der Fakultät von Renkar, wo seit undenklichen Zeiten Zauberer, Seher und andere Begabte in der Beherrschung ihrer Fähigkeiten unterrichtet wurden, und Innungsmeister der Zauberer und Magier. Der Prokurator selbst war vor vielen Jahren der Lehrmeister Harbons gewesen – und einer der mächtigsten Zauberer im Land.
Harbon berichtete seinem alten Lehrer, was Ariste ihm mitgeteilt hatte.
„Was denkst du darüber?“, erkundigte sich Rovan anschließend.
„Nach Aristes Schilderung fürchte ich, dass man Schattenspürer nach ihr aussenden wird!“
Jetzt war es heraus. Eine Weile herrschte Schweigen.
„Schattenspürer?“ Selbst über das Apaethon war zu fühlen, dass der alte Zauberer erschrocken war. „Diese unheiligen Kreaturen wurden seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen!“
„Das stimmt, aber es zeichnen sich große Veränderungen ab. Die Rückkehr der Vier ist nur der Anfang, das weißt du! Verline wird alles ins Feld führen, der Ankömmlinge habhaft zu werden, bevor diese ihre Macht entfalten können!“
Wieder musste Harbon eine Weile auf die Antwort warten.
„Meinst du, dass auch Semiaden dabei sind?“
„Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Es weist zwar nichts darauf hin, aber wenn man den alten Berichten Glauben schenkt, sind die Schattenspürer in früheren Zeiten so gut wie immer zusammen mit Semiaden in Erscheinung getreten.“
Harbon konnte das Nicken des Innungsmeisters beinahe sehen.
„In diesen Berichten heißt es auch, dass die Schattenspürer selbst wenn man von ihrer Fähigkeit zum Aufspüren von Personen absieht, relativ hilflos sind. Das würde dafür sprechen, dass man sie nicht ohne schlagkräftige Begleitung aussendet.“
„Davon gehe ich aus aus. Wir wissen nicht, was auf Ariste und den Jungen zukommt.“ Harbon sandte die Sorge, die er empfand, über das Apaethon.
„In Ordnung,“, antwortete Rovan. „ich werde Ariste so schnell wie möglich Hilfe schicken. Noch etwas?“
Harbon zögerte.
„Ich fürchte ja. Während meines Kontaktes mit Ariste spürte ich eine Präsenz im Apaethon, ganz schwach und kaum erkennbar, aber doch vorhanden. Wenn sich mein Verdacht bestätigt, und es war Verline, dann kennt sie jetzt Aristes Aufenthaltsort!“
Das Bild, das Harbon über das Apaethon empfing, entsprach einem Fluch.
„Meinst du, Verline hat den Code entschlüsselt?“
„Nein“, war sich Harbon sicher. „Den Wortlaut unserer Unterhaltung kennt sie sicher nicht, aber es wäre schlimm genug, wenn sie weiß, wo Ariste zu finden ist – und damit auch der Junge!“
„Das erlegt uns zusätzliche Eile auf!“ Rovan klang grimmig. „Wir sollten keine weitere Zeit verlieren!“ Er schwieg eine Weile. „Du weißt, dass die Vier hierher nach Renkar kommen müssen.“
Harbon seufzte unwillkürlich.
„Die vier Siegel.“
„Das Buch der vier Siegel wird ihnen ihren weiteren Weg weisen“, bestätigte Rovan.