In der Hütte
In der Hütte war es inzwischen drückend heiß geworden. Die Kinder schwitzten und hatten Durst. „Erst werden wir essen und trinken, danach überlegen wir weiter", bestimmte die Prinzessin. Sabinchen wollte nichts essen. Florian setzte sich neben sie. „Komm, trink doch von dem feinen Tee, du hast sicher so großen Durst wie ich." Sabinchen trank und wurde ruhig. Sie saßen auf der Bank, keiner mochte mehr schreien.
„Wir spielen etwas", schlug die Prinzessin vor und damit waren alle einverstanden.
„Ich sehe was, was du nicht siehst, will ich spielen“, meldete sich sogleich Sabinchen.
„Wir sehen doch alle nichts, Sabinchen“, lachte Nele.
Welch ein Glück, dass Nele noch lachen konnte. Auf einmal schien der Hüttenaufenthalt nicht mehr so trostlos.
„Wir werden wieder herauskommen“, versprach Michael.
„Wenn wir nicht pünktlich nach Hause kommen, suchen uns die Eltern hier und werden uns befreien“, meinte auch Nele.
Sie überlegten, was sie gegen David unternehmen wollten, wenn sie nur erst einmal wieder draußen wären. Die Prinzessin würde am liebsten zu seiner Mutter gehen und ihr alles erzählen. Von Klaus war nichts zu hören. Wahrscheinlich hatte er wie üblich bei dem Vorschlag seiner Schwester mit dem Kopf genickt.
„Nie und nimmer werde ich zu David gehen“, sagte Nele.
„Wir gehen alle hin“, meinte Florian. Aber Michael hatte einen anderen Plan.
„Wenn wir David bei seiner Mutter verpetzen, wird sie ihn sicher bestrafen, aber er ist das doch gewohnt. Er wird uns weiter plagen und schlimmere Streiche erfinden, mit denen er uns ärgern kann. Wir müssen uns wehren."
„Jawohl“, sagte Florian.
Die Prinzessin meinte: "Wir können nicht einmal mehr alleine ins Dorf zum Einkaufen gehen. Immerzu müssen wir aufpassen, ob David nicht irgendwo mit seiner Bande lauert."
„Mir langt es auch, wir müssen etwas gegen ihn unternehmen“, sagte Nele.
„Wir haben ihn schon oft gewarnt und ihm eine Tracht Prügel versprochen, jetzt müssen wir ihn einmal richtig vertrimmen. Er darf uns nicht grenzenlos plagen", ereiferte sich Michael. Er hatte etwas zu laut gesprochen, denn die Prinzessin befahl ihm leise zu sein. Sabinchen war eingeschlafen.
„Wie um alles in der Welt können wir David verhauen, er ist doch nie alleine“, flüsterte die Prinzessin und an ihrer grollenden Stimme merkte Michael, dass sie ärgerlich war. Auch die anderen verlangten zu wissen, welchen Plan er sich ausgedacht hatte.
„Wir werden ihm eine Falle stellen“, antwortete er.
„Wo, im Wald oder gar in dieser Hütte?" fragte Nele. Auch sie wurde allmählich ungeduldig. Na, das konnte sehr ungemütlich werden. Wenn die Mädchen keinen Mut mehr hatten, würden auch Florian und Klaus bald mit Jammern anfangen. Zum Glück schlief Sabinchen. Michael sprach so heiter wie möglich weiter.
„Am besten wäre der Bach. Wir könnten uns im Garten verstecken und die Falle bewachen. Von der anderen Bachseite kann er uns im Garten nicht sehen."
„Du weißt doch, dass er sich nur noch für den Bach interessiert, wenn er uns ärgern kann“, gab Florian zu bedenken.
„Genau deshalb müssen wir auch einen wirklich guten Plan aushecken und wir müssen ihn alleine durchführen“, sagte Michael.
„Dann kann er nicht sagen, dass wir nur mit unseren Eltern und mit dem Maul stark wären", meinte die Prinzessin.
„Oh, das ist gut“, flüsterte Nele, „ich werde ihn an den Haaren ziehen.“
„Ich kneife ihn“, sagte Klaus leise.
„ Und ich will ihn boxen“, versicherte Florian.
„Von mir bekommt er eine geknallt", sagte die Prinzessin. „Aber erst müssen wir ihn haben!" Wie recht sie wieder hatte.
„Was machst du, Michi“? wollte Nele wissen. Bevor er noch etwas sagen konnte, wachte Sabinchen mit einem lauten Schrei auf. Sie wollte dringend hinausgehen, um die Bäume und die Sonne zu sehen. Als sie merkte dass die Tür noch immer nicht offen stand, fing sie bitterlich an zu weinen. „Ich will zu meiner Mama", verlangte sie.
„Sag was zu ihr", bat Klaus seine Schwester. Nele und die Prinzessin fingen an zu singen, doch Sabinchen weinte noch mehr. Sie schluchzte laut und rief nach ihrer Mama. Sabinchen hörte gerne Geschichten und Florian fing an eine zu erzählen. Aber auch damit war sie nicht zu beruhigen.
„Sabinchen trink noch einen Schluck Tee", bat er und drückte ihr seine Teeflasche in die Hand. Sie jedoch schleuderte die Flasche in eine Ecke. Beinahe hätte sie Michael getroffen. Die Flasche lag nun neben ihm auf der Bank und der Teerest tröpfelte auf den Boden.
Sabinchen schrie jetzt laut und zornig. Die Kinder verstanden ihr eigenes Wort nicht mehr. So hilflos fühlten sie sich, ausgeliefert der Dunkelheit und Hitze in der Hütte und ausgesetzt dem Schreien dieser kleinen Hexe mit Namen Sabinchen. Sie brüllten und riefen alle wieder, damit sie Sabinchens Heulen nicht zu hören brauchten.
Mit einem Schlag wurde die Tür von draußen geöffnet. Zunächst blendete die Kinder diese Helligkeit. Sie blinzelten und sahen nicht, wer in der Tür stand. Doch die Stimme erkannten sie sofort wieder.
„Kinder, ist alles in Ordnung?" rief sie. Michaels Augen gewöhnten sich sehr rasch ans Licht. Frau Weber eilte zu Sabinchen, nahm sie in die Arme und endlich wurde es in der Hütte wieder ruhig. Florian blickte fassungslos auf seine Mutter. Nele, Klaus und die Prinzessin starrten Frau Weber mit offenem Munde an. Sabinchen schluchzte leise an ihrer Schulter. „Raus jetzt mit euch", befahl sie. Sie blieben dicht hinter ihr und gemeinsam verließen sie ihr Gefängnis. Die Prinzessin erholte sich am schnellsten von dieser neuen Überraschung.
„Haben Sie unser Gebrüll gehört?" fragte sie erstaunt. Frau Weber schüttelte den Kopf. „Nein, ich traf im Dorf eine Bäuerin. Sie erzählte mir, dass oben am Waldrand Kinder grölten, als ginge es um ihr Leben. Das gehörte doch verboten, die Kinder sollten lieber Zuhause schreien, hatte sie meint. Da bin ich schnell zu euch gelaufen. Hat David euch eingesperrt?"
Florian stellte sich vor seine Mutter und sagte: „Wir erledigen das allein!"
Und die Prinzessin erklärte: „Danke, dass Sie uns aus dem Schwitzkasten befreit haben. Aber mit David müssen wir selbst fertig werden!“
„Wollt ihr mir von eurem Plan erzählen? Ich würde euch gerne helfen“, sagte Frau Weber.
„Nein, danke", erwiderte die Prinzessin.
„Schaffen wir schon!" versicherte Florian seiner Mutter.
Frau Weber nickte: „Gut, was ihr auch vorhabt, Sabinchen darf davon nichts wissen. Sie würde alles ausplaudern!"
Beinahe zwei Stunden hatten sie in der heißen Hütte verbracht .
„Morgen treffen wir uns am Bach zum Pläne schmieden“, sagte Michael. Als sie mit Frau Weber ins Dorf zurück gingen, plauderten die Mädchen schon wieder lebhaft miteinander. Sie hatte den Schrecken beinahe vergessen.
***********************************************************
In der nächsten Geschichte überlegen die Kinder sich einen Plan, wie sie David allein treffen können.
In der Hütte war es inzwischen drückend heiß geworden. Die Kinder schwitzten und hatten Durst. „Erst werden wir essen und trinken, danach überlegen wir weiter", bestimmte die Prinzessin. Sabinchen wollte nichts essen. Florian setzte sich neben sie. „Komm, trink doch von dem feinen Tee, du hast sicher so großen Durst wie ich." Sabinchen trank und wurde ruhig. Sie saßen auf der Bank, keiner mochte mehr schreien.
„Wir spielen etwas", schlug die Prinzessin vor und damit waren alle einverstanden.
„Ich sehe was, was du nicht siehst, will ich spielen“, meldete sich sogleich Sabinchen.
„Wir sehen doch alle nichts, Sabinchen“, lachte Nele.
Welch ein Glück, dass Nele noch lachen konnte. Auf einmal schien der Hüttenaufenthalt nicht mehr so trostlos.
„Wir werden wieder herauskommen“, versprach Michael.
„Wenn wir nicht pünktlich nach Hause kommen, suchen uns die Eltern hier und werden uns befreien“, meinte auch Nele.
Sie überlegten, was sie gegen David unternehmen wollten, wenn sie nur erst einmal wieder draußen wären. Die Prinzessin würde am liebsten zu seiner Mutter gehen und ihr alles erzählen. Von Klaus war nichts zu hören. Wahrscheinlich hatte er wie üblich bei dem Vorschlag seiner Schwester mit dem Kopf genickt.
„Nie und nimmer werde ich zu David gehen“, sagte Nele.
„Wir gehen alle hin“, meinte Florian. Aber Michael hatte einen anderen Plan.
„Wenn wir David bei seiner Mutter verpetzen, wird sie ihn sicher bestrafen, aber er ist das doch gewohnt. Er wird uns weiter plagen und schlimmere Streiche erfinden, mit denen er uns ärgern kann. Wir müssen uns wehren."
„Jawohl“, sagte Florian.
Die Prinzessin meinte: "Wir können nicht einmal mehr alleine ins Dorf zum Einkaufen gehen. Immerzu müssen wir aufpassen, ob David nicht irgendwo mit seiner Bande lauert."
„Mir langt es auch, wir müssen etwas gegen ihn unternehmen“, sagte Nele.
„Wir haben ihn schon oft gewarnt und ihm eine Tracht Prügel versprochen, jetzt müssen wir ihn einmal richtig vertrimmen. Er darf uns nicht grenzenlos plagen", ereiferte sich Michael. Er hatte etwas zu laut gesprochen, denn die Prinzessin befahl ihm leise zu sein. Sabinchen war eingeschlafen.
„Wie um alles in der Welt können wir David verhauen, er ist doch nie alleine“, flüsterte die Prinzessin und an ihrer grollenden Stimme merkte Michael, dass sie ärgerlich war. Auch die anderen verlangten zu wissen, welchen Plan er sich ausgedacht hatte.
„Wir werden ihm eine Falle stellen“, antwortete er.
„Wo, im Wald oder gar in dieser Hütte?" fragte Nele. Auch sie wurde allmählich ungeduldig. Na, das konnte sehr ungemütlich werden. Wenn die Mädchen keinen Mut mehr hatten, würden auch Florian und Klaus bald mit Jammern anfangen. Zum Glück schlief Sabinchen. Michael sprach so heiter wie möglich weiter.
„Am besten wäre der Bach. Wir könnten uns im Garten verstecken und die Falle bewachen. Von der anderen Bachseite kann er uns im Garten nicht sehen."
„Du weißt doch, dass er sich nur noch für den Bach interessiert, wenn er uns ärgern kann“, gab Florian zu bedenken.
„Genau deshalb müssen wir auch einen wirklich guten Plan aushecken und wir müssen ihn alleine durchführen“, sagte Michael.
„Dann kann er nicht sagen, dass wir nur mit unseren Eltern und mit dem Maul stark wären", meinte die Prinzessin.
„Oh, das ist gut“, flüsterte Nele, „ich werde ihn an den Haaren ziehen.“
„Ich kneife ihn“, sagte Klaus leise.
„ Und ich will ihn boxen“, versicherte Florian.
„Von mir bekommt er eine geknallt", sagte die Prinzessin. „Aber erst müssen wir ihn haben!" Wie recht sie wieder hatte.
„Was machst du, Michi“? wollte Nele wissen. Bevor er noch etwas sagen konnte, wachte Sabinchen mit einem lauten Schrei auf. Sie wollte dringend hinausgehen, um die Bäume und die Sonne zu sehen. Als sie merkte dass die Tür noch immer nicht offen stand, fing sie bitterlich an zu weinen. „Ich will zu meiner Mama", verlangte sie.
„Sag was zu ihr", bat Klaus seine Schwester. Nele und die Prinzessin fingen an zu singen, doch Sabinchen weinte noch mehr. Sie schluchzte laut und rief nach ihrer Mama. Sabinchen hörte gerne Geschichten und Florian fing an eine zu erzählen. Aber auch damit war sie nicht zu beruhigen.
„Sabinchen trink noch einen Schluck Tee", bat er und drückte ihr seine Teeflasche in die Hand. Sie jedoch schleuderte die Flasche in eine Ecke. Beinahe hätte sie Michael getroffen. Die Flasche lag nun neben ihm auf der Bank und der Teerest tröpfelte auf den Boden.
Sabinchen schrie jetzt laut und zornig. Die Kinder verstanden ihr eigenes Wort nicht mehr. So hilflos fühlten sie sich, ausgeliefert der Dunkelheit und Hitze in der Hütte und ausgesetzt dem Schreien dieser kleinen Hexe mit Namen Sabinchen. Sie brüllten und riefen alle wieder, damit sie Sabinchens Heulen nicht zu hören brauchten.
Mit einem Schlag wurde die Tür von draußen geöffnet. Zunächst blendete die Kinder diese Helligkeit. Sie blinzelten und sahen nicht, wer in der Tür stand. Doch die Stimme erkannten sie sofort wieder.
„Kinder, ist alles in Ordnung?" rief sie. Michaels Augen gewöhnten sich sehr rasch ans Licht. Frau Weber eilte zu Sabinchen, nahm sie in die Arme und endlich wurde es in der Hütte wieder ruhig. Florian blickte fassungslos auf seine Mutter. Nele, Klaus und die Prinzessin starrten Frau Weber mit offenem Munde an. Sabinchen schluchzte leise an ihrer Schulter. „Raus jetzt mit euch", befahl sie. Sie blieben dicht hinter ihr und gemeinsam verließen sie ihr Gefängnis. Die Prinzessin erholte sich am schnellsten von dieser neuen Überraschung.
„Haben Sie unser Gebrüll gehört?" fragte sie erstaunt. Frau Weber schüttelte den Kopf. „Nein, ich traf im Dorf eine Bäuerin. Sie erzählte mir, dass oben am Waldrand Kinder grölten, als ginge es um ihr Leben. Das gehörte doch verboten, die Kinder sollten lieber Zuhause schreien, hatte sie meint. Da bin ich schnell zu euch gelaufen. Hat David euch eingesperrt?"
Florian stellte sich vor seine Mutter und sagte: „Wir erledigen das allein!"
Und die Prinzessin erklärte: „Danke, dass Sie uns aus dem Schwitzkasten befreit haben. Aber mit David müssen wir selbst fertig werden!“
„Wollt ihr mir von eurem Plan erzählen? Ich würde euch gerne helfen“, sagte Frau Weber.
„Nein, danke", erwiderte die Prinzessin.
„Schaffen wir schon!" versicherte Florian seiner Mutter.
Frau Weber nickte: „Gut, was ihr auch vorhabt, Sabinchen darf davon nichts wissen. Sie würde alles ausplaudern!"
Beinahe zwei Stunden hatten sie in der heißen Hütte verbracht .
„Morgen treffen wir uns am Bach zum Pläne schmieden“, sagte Michael. Als sie mit Frau Weber ins Dorf zurück gingen, plauderten die Mädchen schon wieder lebhaft miteinander. Sie hatte den Schrecken beinahe vergessen.
***********************************************************
In der nächsten Geschichte überlegen die Kinder sich einen Plan, wie sie David allein treffen können.