Gute Nachrichten
Der Vater begann mit seinen Nachrichten: „Ich begegnete Frau Meier an der Tankstelle. Sie erzählte mir, dass am Nachmittag Kinder in der Waldhütte eingesperrt saßen."
„Woher weiß sie das“? fragte Nele.
„Von Sabinchen. Sie hat mit der Mutter eingekauft und Frau Meier im Laden alles erzählt.
„Typisch, Sabinchen“, meinte Florian und Nele sagte: „Zum Glück kennt sie unsere Pläne nicht!"
„Ach, haben die etwas mit der Hütte zu tun?" fragte der Vater beiläufig. Michael erzählte ihm, was sie in der Hütte erlebt hatten und bat ihn, sich nicht einzumischen. Der Vater fand, seinen kluge Kinder und ihre Freunde würden nichts Unbesonnenes unternehmen, er könnte sich auf sie verlassen.
„Selbstverständlich", antwortete für alle die Prinzessin, „wir sind die Rotkäppchen!" Diese Erklärung genügte dem Vater, aber nun wollte er die restlichen Nachrichten loswerden, darum sagte er: „In einer Woche fahren einige Kinder aus dem Dorf in ein Ferienlager."
„Das wissen wir doch“, antwortete Michael enttäuscht. Vor den Schulferien hatte der Herr Pfarrer viel von diesem Lager erzählt. Kinder von der Schwäbischen Alb fuhren nach Bayern, um herrliche Abenteuer zu erleben. Sie würden wandern, im See schwimmen, in großen Zelten schlafen und viel Nudeln mit Soße essen.
„Das ist wirklich keine Neuigkeit“, sagte Nele.
„Ich bin noch nicht fertig“, verteidigte sich der Vater.
„In dieses Lager fahren auch Peter, Stefan und Rudi."
Die Kinder sprangen auf und die Mädchen hüpften wild um den Vater. Die Buben machten Luftsprünge und stießen dabei die Arme in die Höhe. Jauchzend umarmten die Kinder sich und den Vater. Rudi fuhr ins Ferienlager, das war wirklich die beste Nachricht des Tages.
„Woher weißt du das“, erkundigte sich Michael.
Der Vater erzählte ihnen, dass er noch einen kleinen Spaziergang in Rudis Straße unternommen hatte. Als Rudi ihn sah, sprang er auf, hob die Hände hoch und erklärte, dass er mit der Hütte nichts zu tun habe und dass er in der nächsten Zeit nicht im Dorf sei, sondern im Ferienlager.
„Juhu“, riefen die Kinder und klatschten in die Hände. Jetzt mussten sie nur noch Rolf und Heiner loswerden. Die Prinzessin stupste Michael an, nickte mit dem Kopf zu seinem Vater und er wusste, was sie damit meinte.
„Pa, zeigst du uns, wie wir ein Floß bauen könnten?"
„Das wäre wirklich wunderbar" riefen die anderen. Der Vater brummte zustimmend. „Mit einem Floß im Bach wird das Spiel noch spannender, Mama wird ihre liebe Not haben, euch ins Haus zu bringen. Sucht morgen kleine Bretter, Nägel und Hammer zusammen, wir beginnen dann am Abend mit dem Bau." Die Kinder versprachen dem Vater, dass die Mutter sie nicht mehr als üblich rufen müsste, wenn das Floß im Bach lag.
Der Vater ging an diesem Abend alleine Milch holen. Dort erzählte er, dass seine Kinder etwas ganz Besonderes bauen wollten, etwas, das im Bach liegen konnte. Frau Böhler fragte ihn natürlich aus, er aber lächelte nur. Es sei eben ein wunderschönes Geheimnis, die Kinder würden ihr später davon erzählen, sagte der Vater beim Abschied. Er hatte die Kinder extra nicht ins Milchhäuschen mitgenommen, damit Frau Böhler sie nicht aushorchen konnte.
Am nächsten Tag schleppten die Kinder Nägel, Zange, Hammer, Schnur und Bretter aus dem Schuppen in den Hof. Florian entdeckte die Bande. David, Rudi, Heiner und Rolf standen auf der anderen Bachseite und schauten zu ihnen. Die Mädchen wollten hinein gehen, Klaus blickte Michael unschlüssig an. „Da drüben können sie uns nichts tun, wir arbeiten weiter, als hätten wir sie nicht gesehen“, bestimmte Michael leise. Florian sollte die Burschen unauffällig beobachten. Das konnte er prima. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Kinder auf der anderen Bachseite weiterzogen. Wie staunten sie, als auf einmal Reinhard bei ihnen im Hof erschien.
Er gehörte bisher nicht zu Davids Bande. Früher ging David gern zu Reinhard nach Hause, doch nach jedem Davidbesuch stand ein anderer Blumentopf von Reinhards Mutter auf dem Kopf. Einmal beklagte sie sich deshalb bei Davids Mutter. Diese war außer sich vor Zorn und beschimpfte Reinhards Mutter. Sie meinte, alle Streiche würde ihrem armen David in die Schuhe geschoben. David schaute hinter dem Rücken seiner Mutter vor, streckte Reinhards Mutter die Zunge raus und zeigte ihr eine lange Nase. Seither hatte David bei Reinhard Hausverbot.
Reinhard schielte auf die Sachen, die im Hof lagen und Michael warf eine alte Decke über die Bretter und die Werkzeuge.
„Was willst du hier?" herrschte ihn die Prinzessin an.
„Rolf bat mich nachzuschauen, was ihr treibt!" sagte er.
„Das ist unser Geheimnis, wir verraten nichts“, sagte Klaus.
"Gar nichts," bekräftigte Florian.
„Gehörst du nun auch zu Davids Bande?" erkundigte sich Michael.
„Aber nein, Rolf will nur wissen, was ihr macht.“
„Bist du der Laufbursche von diesem Rolf?" fragte die Prinzessin spitz und rümpfte dabei ihre Nase.
Nele rief: „Er ist ein Spitzel!" Reinhards Gesicht färbte sich rot. „Eigentlich geht mich das alles gar nichts an, Rolf soll doch selber nachschauen, wenn ihm das so wichtig ist", sagte er. Reinhard fragte, ob er mit ihnen spielen durfte. Sie hatten das Material für ihr Floß beisammen und beschlossen, dass er bei ihnen bleiben konnte. Aber ihr Geheimnis vertrauten sie ihm nicht an. Die Kinder spielten zusammen Ball, bis sie von der Straße einen Pfiff hörten.
„Das ist Rolf“, erklärte Reinhard, „ich werde ihm nichts verraten." Damit verabschiedete er sich.
„Reinhard kann gar nichts verraten, der Schlaumeier, er weiß ja nichts", lachte Nele.
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In der nächsten Geschichte geht es um das Floß!
Der Vater begann mit seinen Nachrichten: „Ich begegnete Frau Meier an der Tankstelle. Sie erzählte mir, dass am Nachmittag Kinder in der Waldhütte eingesperrt saßen."
„Woher weiß sie das“? fragte Nele.
„Von Sabinchen. Sie hat mit der Mutter eingekauft und Frau Meier im Laden alles erzählt.
„Typisch, Sabinchen“, meinte Florian und Nele sagte: „Zum Glück kennt sie unsere Pläne nicht!"
„Ach, haben die etwas mit der Hütte zu tun?" fragte der Vater beiläufig. Michael erzählte ihm, was sie in der Hütte erlebt hatten und bat ihn, sich nicht einzumischen. Der Vater fand, seinen kluge Kinder und ihre Freunde würden nichts Unbesonnenes unternehmen, er könnte sich auf sie verlassen.
„Selbstverständlich", antwortete für alle die Prinzessin, „wir sind die Rotkäppchen!" Diese Erklärung genügte dem Vater, aber nun wollte er die restlichen Nachrichten loswerden, darum sagte er: „In einer Woche fahren einige Kinder aus dem Dorf in ein Ferienlager."
„Das wissen wir doch“, antwortete Michael enttäuscht. Vor den Schulferien hatte der Herr Pfarrer viel von diesem Lager erzählt. Kinder von der Schwäbischen Alb fuhren nach Bayern, um herrliche Abenteuer zu erleben. Sie würden wandern, im See schwimmen, in großen Zelten schlafen und viel Nudeln mit Soße essen.
„Das ist wirklich keine Neuigkeit“, sagte Nele.
„Ich bin noch nicht fertig“, verteidigte sich der Vater.
„In dieses Lager fahren auch Peter, Stefan und Rudi."
Die Kinder sprangen auf und die Mädchen hüpften wild um den Vater. Die Buben machten Luftsprünge und stießen dabei die Arme in die Höhe. Jauchzend umarmten die Kinder sich und den Vater. Rudi fuhr ins Ferienlager, das war wirklich die beste Nachricht des Tages.
„Woher weißt du das“, erkundigte sich Michael.
Der Vater erzählte ihnen, dass er noch einen kleinen Spaziergang in Rudis Straße unternommen hatte. Als Rudi ihn sah, sprang er auf, hob die Hände hoch und erklärte, dass er mit der Hütte nichts zu tun habe und dass er in der nächsten Zeit nicht im Dorf sei, sondern im Ferienlager.
„Juhu“, riefen die Kinder und klatschten in die Hände. Jetzt mussten sie nur noch Rolf und Heiner loswerden. Die Prinzessin stupste Michael an, nickte mit dem Kopf zu seinem Vater und er wusste, was sie damit meinte.
„Pa, zeigst du uns, wie wir ein Floß bauen könnten?"
„Das wäre wirklich wunderbar" riefen die anderen. Der Vater brummte zustimmend. „Mit einem Floß im Bach wird das Spiel noch spannender, Mama wird ihre liebe Not haben, euch ins Haus zu bringen. Sucht morgen kleine Bretter, Nägel und Hammer zusammen, wir beginnen dann am Abend mit dem Bau." Die Kinder versprachen dem Vater, dass die Mutter sie nicht mehr als üblich rufen müsste, wenn das Floß im Bach lag.
Der Vater ging an diesem Abend alleine Milch holen. Dort erzählte er, dass seine Kinder etwas ganz Besonderes bauen wollten, etwas, das im Bach liegen konnte. Frau Böhler fragte ihn natürlich aus, er aber lächelte nur. Es sei eben ein wunderschönes Geheimnis, die Kinder würden ihr später davon erzählen, sagte der Vater beim Abschied. Er hatte die Kinder extra nicht ins Milchhäuschen mitgenommen, damit Frau Böhler sie nicht aushorchen konnte.
Am nächsten Tag schleppten die Kinder Nägel, Zange, Hammer, Schnur und Bretter aus dem Schuppen in den Hof. Florian entdeckte die Bande. David, Rudi, Heiner und Rolf standen auf der anderen Bachseite und schauten zu ihnen. Die Mädchen wollten hinein gehen, Klaus blickte Michael unschlüssig an. „Da drüben können sie uns nichts tun, wir arbeiten weiter, als hätten wir sie nicht gesehen“, bestimmte Michael leise. Florian sollte die Burschen unauffällig beobachten. Das konnte er prima. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Kinder auf der anderen Bachseite weiterzogen. Wie staunten sie, als auf einmal Reinhard bei ihnen im Hof erschien.
Er gehörte bisher nicht zu Davids Bande. Früher ging David gern zu Reinhard nach Hause, doch nach jedem Davidbesuch stand ein anderer Blumentopf von Reinhards Mutter auf dem Kopf. Einmal beklagte sie sich deshalb bei Davids Mutter. Diese war außer sich vor Zorn und beschimpfte Reinhards Mutter. Sie meinte, alle Streiche würde ihrem armen David in die Schuhe geschoben. David schaute hinter dem Rücken seiner Mutter vor, streckte Reinhards Mutter die Zunge raus und zeigte ihr eine lange Nase. Seither hatte David bei Reinhard Hausverbot.
Reinhard schielte auf die Sachen, die im Hof lagen und Michael warf eine alte Decke über die Bretter und die Werkzeuge.
„Was willst du hier?" herrschte ihn die Prinzessin an.
„Rolf bat mich nachzuschauen, was ihr treibt!" sagte er.
„Das ist unser Geheimnis, wir verraten nichts“, sagte Klaus.
"Gar nichts," bekräftigte Florian.
„Gehörst du nun auch zu Davids Bande?" erkundigte sich Michael.
„Aber nein, Rolf will nur wissen, was ihr macht.“
„Bist du der Laufbursche von diesem Rolf?" fragte die Prinzessin spitz und rümpfte dabei ihre Nase.
Nele rief: „Er ist ein Spitzel!" Reinhards Gesicht färbte sich rot. „Eigentlich geht mich das alles gar nichts an, Rolf soll doch selber nachschauen, wenn ihm das so wichtig ist", sagte er. Reinhard fragte, ob er mit ihnen spielen durfte. Sie hatten das Material für ihr Floß beisammen und beschlossen, dass er bei ihnen bleiben konnte. Aber ihr Geheimnis vertrauten sie ihm nicht an. Die Kinder spielten zusammen Ball, bis sie von der Straße einen Pfiff hörten.
„Das ist Rolf“, erklärte Reinhard, „ich werde ihm nichts verraten." Damit verabschiedete er sich.
„Reinhard kann gar nichts verraten, der Schlaumeier, er weiß ja nichts", lachte Nele.
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In der nächsten Geschichte geht es um das Floß!