Verline saß vor dem Spiegel in ihrem Schlafgemach und bürstete ihre widerspenstigen roten Locken. Sie war froh, dass ihr Gatte sich derweil anderweitig vergnügte, indem er Waffenübungen mit seinen Gardisten durchführte. In Wahrheit dienten ihm diese Übungen nur dazu, sich abzureagieren, indem er einen Gardisten nach dem anderen mit den unterschiedlichsten Waffen oder auch mit bloßen Fäusten verprügelte. Verline scherte sich nicht darum. Rheas Fei war nur Mittel zum Zweck, Gefühle gab es in dieser Ehe schon seit langer Zeit nicht mehr – so es denn jemals echte Gefühle gegeben hatte.
Ein leises Lächeln umspielte die Lippen der Zauberin, als sie daran dachte, wie alt ihr Bild von einem Gemahl geworden war, während ihre Zauberkräfte dafür sorgten, dass sie selbst nur sehr langsam alterte. Schon bald würde Rheas Fei ein alter Mann sein, sie aber weiterhin jung und begehrenswert. Nicht, dass sie sich etwas aus der Bewunderung von Männern gemacht hätte. Es war nur ein weiteres Spiel, das sie zu spielen in der Lage war, und das sie spielte, wenn sie sich einen Vorteil davon versprach.
„Herrin!“
Der Ruf hallte durch das Apaethon direkt in ihren Geist. Vor ihrem inneren Auge sah sie das nebelartige Antlitz ihres treuen Dieners. Sofort verschwand jede Spur des Lächelns aus ihrem schönen Gesicht. Die Lippen wurden zu schmalen Strichen, als sie sich auf den Kontakt zu jener Sphäre konzentrierte, deren Beherrschung einen großen Teil ihrer Macht ausmachte.
„Berichte, Tornal!“, forderte sie das Schattenwesen auf.
„Wir konnten einen der Gesuchten ergreifen, Herrin!“
Triumph fuhr durch den Geist der Zauberin.
„Welchen?“, erkundigte sie sich atemlos.
„Denjenigen, den sie Jules nennen, Herrin.“
Zweigesicht! Diese verwünschte Prophezeiung!
„Sehr gut, mein treuer Freund.“
Aber sie spürte, dass es noch mehr zu berichten gab.
„Was ist? Was verschweigst du mir?“
Die donnernde Entsprechung ihrer Stimme hallte durch das Apaethon und traf ihren Gesprächspartner, der daraufhin spürbar zusammenzuckte. Selbst dieses mächtige Wesen spürte den Schmerz, den sie durch ihre Kräfte zu erzeugen vermochte.
„Er hatte seinen Ring nicht bei sich, Herrin.“
Das Schattenwesen klang fast kleinlaut. Verline rief eine Verwünschung. Auf dem Tisch neben dem Bett zersprang eine kleine Vase. Mit Mühe gelang es ihr, wieder klare Gedanken zu fassen.
„Das stellt mich nicht zufrieden, Tornal!“
Erneut zuckte ihr Diener zusammen, als die Macht ihrer Stimme ihn traf.
„Das ist mir bewusst, Herrin. Ich akzeptiere jede Strafe.“
Verline beherrschte sich mühsam. Sie brauchte Tornal und auch das war diesem Wesen durchaus bewusst. Daher ging sie auf die letzte Bemerkung ihres Dieners nicht ein.
„Fahre in deiner Mission fort, wie wir es besprochen haben“, wies sie das Schattenwesen an. Dann unterbrach sie die Verbindung, ohne die Antwort Tornals abzuwarten.
Sie überlegte. Es war ein Teilerfolg, mehr nicht. Ihr Plan war umfassender, nicht von solchen Details abhängig. Sie würde erfolgreich sein – sie musste es einfach ...
Ein leises Lächeln umspielte die Lippen der Zauberin, als sie daran dachte, wie alt ihr Bild von einem Gemahl geworden war, während ihre Zauberkräfte dafür sorgten, dass sie selbst nur sehr langsam alterte. Schon bald würde Rheas Fei ein alter Mann sein, sie aber weiterhin jung und begehrenswert. Nicht, dass sie sich etwas aus der Bewunderung von Männern gemacht hätte. Es war nur ein weiteres Spiel, das sie zu spielen in der Lage war, und das sie spielte, wenn sie sich einen Vorteil davon versprach.
„Herrin!“
Der Ruf hallte durch das Apaethon direkt in ihren Geist. Vor ihrem inneren Auge sah sie das nebelartige Antlitz ihres treuen Dieners. Sofort verschwand jede Spur des Lächelns aus ihrem schönen Gesicht. Die Lippen wurden zu schmalen Strichen, als sie sich auf den Kontakt zu jener Sphäre konzentrierte, deren Beherrschung einen großen Teil ihrer Macht ausmachte.
„Berichte, Tornal!“, forderte sie das Schattenwesen auf.
„Wir konnten einen der Gesuchten ergreifen, Herrin!“
Triumph fuhr durch den Geist der Zauberin.
„Welchen?“, erkundigte sie sich atemlos.
„Denjenigen, den sie Jules nennen, Herrin.“
Zweigesicht! Diese verwünschte Prophezeiung!
„Sehr gut, mein treuer Freund.“
Aber sie spürte, dass es noch mehr zu berichten gab.
„Was ist? Was verschweigst du mir?“
Die donnernde Entsprechung ihrer Stimme hallte durch das Apaethon und traf ihren Gesprächspartner, der daraufhin spürbar zusammenzuckte. Selbst dieses mächtige Wesen spürte den Schmerz, den sie durch ihre Kräfte zu erzeugen vermochte.
„Er hatte seinen Ring nicht bei sich, Herrin.“
Das Schattenwesen klang fast kleinlaut. Verline rief eine Verwünschung. Auf dem Tisch neben dem Bett zersprang eine kleine Vase. Mit Mühe gelang es ihr, wieder klare Gedanken zu fassen.
„Das stellt mich nicht zufrieden, Tornal!“
Erneut zuckte ihr Diener zusammen, als die Macht ihrer Stimme ihn traf.
„Das ist mir bewusst, Herrin. Ich akzeptiere jede Strafe.“
Verline beherrschte sich mühsam. Sie brauchte Tornal und auch das war diesem Wesen durchaus bewusst. Daher ging sie auf die letzte Bemerkung ihres Dieners nicht ein.
„Fahre in deiner Mission fort, wie wir es besprochen haben“, wies sie das Schattenwesen an. Dann unterbrach sie die Verbindung, ohne die Antwort Tornals abzuwarten.
Sie überlegte. Es war ein Teilerfolg, mehr nicht. Ihr Plan war umfassender, nicht von solchen Details abhängig. Sie würde erfolgreich sein – sie musste es einfach ...