Christa Reuch
Mitglied
5. Dezember
»Sabrina, aufstehen! Guten Morgen, du Murmeltier!“ Lachend zog ihre Mutter den Rollladen hoch. Müde rollte sich Sabrina auf die andere Seite und verkroch sich im Bett.
»Ah«, sagte ihre Mutter, »du öffnest also doch die Türchen deines Adventskalenders!« Sabrina zog sich abrupt die Decke vom Kopf und blickte ihre Mutter an. Diese stand vor ihrem Bett und hielt den Kalender in der Hand.
»Leg ihn bitte wieder auf den Tisch«, knurrte Sabrina. Erstaunt blickte ihre Mutter sie an.
»Entschuldige, ich wollte ihn mir nur anschauen. Ich hätte ihn schon nicht geöffnet. Du müsstest dann mal aufstehen, sonst kommst du zu spät in die Schule.« Mit diesen Worten stellte sie den Adventskalender wieder zurück an seinen Platz und verließ das Kinderzimmer.
Sobald ihre Mutter draußen war, sprang Sabrina aus dem Bett und öffnete das fünfte Türchen. Ein kleiner Zettel fiel ihr entgegen.
Neugierig faltete sie ihn auseinander. Denke daran, sein Ziel wird nur erreichen, wer Schritt für Schritt vorwärtsgeht. Anderenfalls bleibt nur das Dunkel.
Sabrina runzelte die Stirn. Was sollte denn das schon wieder? Das klang ja mysteriös. Da sie die Worte im Augenblick nicht verstand, zog sie sich an und hüpfte die Treppe zum Frühstück hinunter.
In der Schule konnte sie sich heute gar nicht richtig konzentrieren, da sie immer an ihren Kalender denken musste. Ob sie es doch jemandem erzählen sollte? Den Zettel hatte sie in der Hosentasche. Wenn sie sich unbeobachtet fühlte, warf sie einen Blick darauf. Aber auch wenn sie ihn zehnmal durchlas, so verstand sie ihn immer noch nicht.
Ganz in Gedanken machte sie sich auf den Heimweg, als sie wieder einmal die alte Frau Kroll traf. Sonst sehe ich sie wochenlang nicht und nun dauernd, wunderte sich Sabrina.
»Guten Tag Frau Kroll«, grüßte sie artig.
»Guten Tag Sabrina! So in Gedanken heute?«, fragte diese lächelnd.
»Hm«, murmelte Sabrina ziemlich undeutlich. Was sollte sie auch sonst sagen? Sie konnte ihr doch schlecht erzählen, was sie so beschäftigte, oder?
»Na, du wirst dein Ziel schon erreichen. Immer schön einen Schritt nach dem anderen! Einen schönen Tag wünsche ich dir noch. Auf Wiedersehen Sabrina!« Sabrina war so verblüfft, dass sie ganz vergaß, sich ebenfalls zu verabschieden.
6. Dezember
Nikolaustag! Als Sabrina aufwachte, fiel ihr sofort ein, dass sie gestern ihre Gummistiefel rausgestellt hatte. Schnell zog sie sich an und raste die Treppe hinunter. Natürlich standen die Stiefel, gefüllt mit Leckereien, auf der Terrasse. Sie holte sie ins Wohnzimmer und fing gleich an zu naschen. Als sie sich nach dem Frühstück auf den Weg zur Schule machte, fiel ihr ein, dass sie vor lauter Nikolaus ihren Adventskalender vergessen hatte. Mist! Aber jetzt war es zu spät, um noch einmal zurückzulaufen. Da musste sie wohl oder übel bis nach der Schule warten.
Mittags lief sie sogleich in ihr Zimmer und setzte sich mit dem Adventskalender auf ihr Bett.
Langsam machte sie das nächste Türchen auf. Ein Mädchen! Aber, das war nicht möglich! Das Mädchen sah haargenau so aus wie Hanna, ihre beste Freundin. Dann sollte sie Hanna wohl wirklich alles erzählen.
Sie wählte die Telefonnummer von Hanna und hatte sie auch glücklicherweise sofort am Apparat. Sabrina kam gleich zur Sache.
»Hallo! Hast du heute Zeit? Ich muss dir etwas Wichtiges erzählen. Naja, zumindest für mich ist es wichtig und ein bisschen seltsam.« Da Hanna ein typisches Mädchen und somit sehr neugierig war, versprach sie, sofort nach den Hausaufgaben zu kommen.
Sie hielt ihr Versprechen und eine Stunde später klingelte sie bei Sabrina. Die beiden stiegen gleich die Treppe zum Kinderzimmer hoch und Sabrina begann zu erzählen. Sie berichtete alles ganz genau, auch dass sie am liebsten alle Türchen öffnen würde. Hanna hörte geduldig zu. Als Sabrina am Ende angelangt war, betrachtete sie ihre Freundin gespannt. Aber Hanna legte nur den Kopf ein wenig schief und dachte über das so eben Gehörte nach.
» Also, wenn wir mal davon ausgehen«, meinte sie schließlich, »dass der Adventskalender tatsächlich ein Geheimnis verbirgt, dann hat alles damit etwas zu tun. Das erste Bild war der Schornsteinfeger, der dir begegnete und dich mit Namen grüßte. Das zweite Bild ist deine Frau Kroll. Was sie mit dem Ganzen zu tun hat, müssen wir noch herausfinden. Hinter dem dritten Türchen zeigte sich das Bild, welches du auch in Frau Krolls Küche gesehen hast und das nächste Türchen war die Türe. Die gehört zu einem Buchladen. Zu welchem wissen wir noch nicht. Dann kam der Zettel! Ich glaube, dieser soll dich nur davon abhalten alle Türchen auf einmal zu öffnen. Naja und das Bild heute ist doch wohl sonnenklar, sonst hättest du mich ja nicht angerufen.“
Sabrina schaute ihre Freundin verdutzt an.
»Du lachst mich nicht aus? Und du willst mir helfen herauszufinden, was sich hinter dem Ganzen verbirgt?«
»Warum sollte ich dich auslachen?«
»Naja«, Sabrina guckte etwas verlegen, »Etwas verrückt hört es sich schon an!«
»Nicht verrückt, sondern nur geheimnisvoll! Und das passt doch wiederum prima zu Weihnachten! Stimmt’s?«
Sabrina nickte erfreut.
»Wir könnten uns doch morgen schon vor der Schule treffen. Dann kann ich dir gleich das nächste Bild beschreiben.«
»Einverstanden! Vorausgesetzt du schaffst es ausnahmsweise mal pünktlich aufzustehen!« Hanna grinste ihre Freundin an. Sie spielten noch eine Weile zusammen, dann verabschiedete sich Hanna, denn sie musste nach Hause.
»Sabrina, aufstehen! Guten Morgen, du Murmeltier!“ Lachend zog ihre Mutter den Rollladen hoch. Müde rollte sich Sabrina auf die andere Seite und verkroch sich im Bett.
»Ah«, sagte ihre Mutter, »du öffnest also doch die Türchen deines Adventskalenders!« Sabrina zog sich abrupt die Decke vom Kopf und blickte ihre Mutter an. Diese stand vor ihrem Bett und hielt den Kalender in der Hand.
»Leg ihn bitte wieder auf den Tisch«, knurrte Sabrina. Erstaunt blickte ihre Mutter sie an.
»Entschuldige, ich wollte ihn mir nur anschauen. Ich hätte ihn schon nicht geöffnet. Du müsstest dann mal aufstehen, sonst kommst du zu spät in die Schule.« Mit diesen Worten stellte sie den Adventskalender wieder zurück an seinen Platz und verließ das Kinderzimmer.
Sobald ihre Mutter draußen war, sprang Sabrina aus dem Bett und öffnete das fünfte Türchen. Ein kleiner Zettel fiel ihr entgegen.
Neugierig faltete sie ihn auseinander. Denke daran, sein Ziel wird nur erreichen, wer Schritt für Schritt vorwärtsgeht. Anderenfalls bleibt nur das Dunkel.
Sabrina runzelte die Stirn. Was sollte denn das schon wieder? Das klang ja mysteriös. Da sie die Worte im Augenblick nicht verstand, zog sie sich an und hüpfte die Treppe zum Frühstück hinunter.
In der Schule konnte sie sich heute gar nicht richtig konzentrieren, da sie immer an ihren Kalender denken musste. Ob sie es doch jemandem erzählen sollte? Den Zettel hatte sie in der Hosentasche. Wenn sie sich unbeobachtet fühlte, warf sie einen Blick darauf. Aber auch wenn sie ihn zehnmal durchlas, so verstand sie ihn immer noch nicht.
Ganz in Gedanken machte sie sich auf den Heimweg, als sie wieder einmal die alte Frau Kroll traf. Sonst sehe ich sie wochenlang nicht und nun dauernd, wunderte sich Sabrina.
»Guten Tag Frau Kroll«, grüßte sie artig.
»Guten Tag Sabrina! So in Gedanken heute?«, fragte diese lächelnd.
»Hm«, murmelte Sabrina ziemlich undeutlich. Was sollte sie auch sonst sagen? Sie konnte ihr doch schlecht erzählen, was sie so beschäftigte, oder?
»Na, du wirst dein Ziel schon erreichen. Immer schön einen Schritt nach dem anderen! Einen schönen Tag wünsche ich dir noch. Auf Wiedersehen Sabrina!« Sabrina war so verblüfft, dass sie ganz vergaß, sich ebenfalls zu verabschieden.
6. Dezember
Nikolaustag! Als Sabrina aufwachte, fiel ihr sofort ein, dass sie gestern ihre Gummistiefel rausgestellt hatte. Schnell zog sie sich an und raste die Treppe hinunter. Natürlich standen die Stiefel, gefüllt mit Leckereien, auf der Terrasse. Sie holte sie ins Wohnzimmer und fing gleich an zu naschen. Als sie sich nach dem Frühstück auf den Weg zur Schule machte, fiel ihr ein, dass sie vor lauter Nikolaus ihren Adventskalender vergessen hatte. Mist! Aber jetzt war es zu spät, um noch einmal zurückzulaufen. Da musste sie wohl oder übel bis nach der Schule warten.
Mittags lief sie sogleich in ihr Zimmer und setzte sich mit dem Adventskalender auf ihr Bett.
Langsam machte sie das nächste Türchen auf. Ein Mädchen! Aber, das war nicht möglich! Das Mädchen sah haargenau so aus wie Hanna, ihre beste Freundin. Dann sollte sie Hanna wohl wirklich alles erzählen.
Sie wählte die Telefonnummer von Hanna und hatte sie auch glücklicherweise sofort am Apparat. Sabrina kam gleich zur Sache.
»Hallo! Hast du heute Zeit? Ich muss dir etwas Wichtiges erzählen. Naja, zumindest für mich ist es wichtig und ein bisschen seltsam.« Da Hanna ein typisches Mädchen und somit sehr neugierig war, versprach sie, sofort nach den Hausaufgaben zu kommen.
Sie hielt ihr Versprechen und eine Stunde später klingelte sie bei Sabrina. Die beiden stiegen gleich die Treppe zum Kinderzimmer hoch und Sabrina begann zu erzählen. Sie berichtete alles ganz genau, auch dass sie am liebsten alle Türchen öffnen würde. Hanna hörte geduldig zu. Als Sabrina am Ende angelangt war, betrachtete sie ihre Freundin gespannt. Aber Hanna legte nur den Kopf ein wenig schief und dachte über das so eben Gehörte nach.
» Also, wenn wir mal davon ausgehen«, meinte sie schließlich, »dass der Adventskalender tatsächlich ein Geheimnis verbirgt, dann hat alles damit etwas zu tun. Das erste Bild war der Schornsteinfeger, der dir begegnete und dich mit Namen grüßte. Das zweite Bild ist deine Frau Kroll. Was sie mit dem Ganzen zu tun hat, müssen wir noch herausfinden. Hinter dem dritten Türchen zeigte sich das Bild, welches du auch in Frau Krolls Küche gesehen hast und das nächste Türchen war die Türe. Die gehört zu einem Buchladen. Zu welchem wissen wir noch nicht. Dann kam der Zettel! Ich glaube, dieser soll dich nur davon abhalten alle Türchen auf einmal zu öffnen. Naja und das Bild heute ist doch wohl sonnenklar, sonst hättest du mich ja nicht angerufen.“
Sabrina schaute ihre Freundin verdutzt an.
»Du lachst mich nicht aus? Und du willst mir helfen herauszufinden, was sich hinter dem Ganzen verbirgt?«
»Warum sollte ich dich auslachen?«
»Naja«, Sabrina guckte etwas verlegen, »Etwas verrückt hört es sich schon an!«
»Nicht verrückt, sondern nur geheimnisvoll! Und das passt doch wiederum prima zu Weihnachten! Stimmt’s?«
Sabrina nickte erfreut.
»Wir könnten uns doch morgen schon vor der Schule treffen. Dann kann ich dir gleich das nächste Bild beschreiben.«
»Einverstanden! Vorausgesetzt du schaffst es ausnahmsweise mal pünktlich aufzustehen!« Hanna grinste ihre Freundin an. Sie spielten noch eine Weile zusammen, dann verabschiedete sich Hanna, denn sie musste nach Hause.